May the torque be with you.


Sonntag, 28. Juni 2020

Mosel-Alpin die erste


Kaum zu glauben, aber es ist Donnerstag 16:30 Uhr und quasi Wochenende und gerade jetzt, wo ich in den Fluss hüpfen wollte, macht die Sonne eine Pause.
Nöguuto, wie der in Sachsen groß gewordene Italiener sagen würde, dann ist heute eben die Runde vor dem Teufelslay dran, die ich schon längst mal ausprobieren wollte.



Dafür muss man in Alken erst mal zur Burg Thurant hoch, also dahin,


und falls man den Motor nicht an hatte, ist erstmal hyperventilieren angesagt, denn es geht da schon knackig hoch mit den kalten Muskeln.
Wenn man wieder klar sieht, lässt man sich so 100 Meter zurück rollen, bis dann links der Wall an der Straße kurz unterbrochen wird und es in den Wald geht.
Der Weg zieht sich nun mit durchgehend 3 Meter Breite genüsslich durch den Wald, bis man plötzlich die Kreisstraße von Alken nach Nörtershausen kreuzt.
Parallel zur Straße geht noch ein Forstweg, den man nutzen sollte. Wer nun die vermeindliche Abkürzung links den Hang runter für allzu verführerisch hält, der wird sich in einer Sackgasse mit allerhand altem Grünschnitt wiederfinden und genau wie ich furchtbar fluchend wieder den Berg hochquälen, solange einem zum Fluchen die Luft bleibt.
Wieder kreuzt man die Kreisstraße und man folgt ihr für ein paar hundert Meter. Links kommt dann irgendwann ein Schild vom Moselsteig / Traumpfad, das nach Brodenbach weist.
Da geht es rein und ab jetzt wird es Traumpfad oder Alptraumpfad.

Der Singletrail quert nun die Felswand in Richtung Aussichtshütte. Er ist recht schmal und wegen den vielen Biegungen fädelt man auch gerne mal mit einem der Räder aus. Also piano-piano forte, denn jenseits des Weges geht es steiler bergab als mit der WireCard-Aktie.


Am Ende der Querung wird es dann Meter für Meter alpiner.


Eine Kehre auf dem Fels folgt der nächsten.


Dazwischen dann immer ein paar Meter Fahrvergnügen vom Feinsten.


Und noch mal mit 38% Neigung spitz ums Eck


Dann mal etwas rumhoppeln, aber mir persönlich fehlte noch die Technik, um hier unverkratzt die Biege zu machen.


So ein Pedelec ist aber auch eine träge Fuhre.
Kurze Schussfahrt zum Bachlauf und schon mit viel Abstand die Wanderer mit dem Schlachtruf "ohoh, ob das mal gut geht" grüßen. Man will ja schließlich gegenseitige Toleranz und Verständnis gewinnen.


Der Wald ist verdammt trocken, der Bachlauf auch.


Noch 5 Minuten kämpfen, dann geht es  unter umgestürzten Bäumen durch und schließlich über die kleinen Holzbrücken  immer weiter runter. Letztlich landet man wieder auf dem Asphalt des Weges am Nickelsbach lang. Der führt übrigens reichlich Wasser, was die Querung durch die Fuhrt gleich mit reichlich Kühlwasser auf den Waden zeigen wird.

Der Rest der Strecke geht dann entspannt an der Mosel lang zurück zur Löfer Brücke.

Insgesamt eine schöne kleine Runde, um sich ein bis eineinhalb Stunden zu beschäftigen.

Dienstag, 23. Juni 2020

Wasser marsch!!! Neues Wasserwerk im Niewiadow N126 NT

Nachdem wir jetzt 12 Tage mit der kleinen Schüssel unterwegs waren, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir die absolut richtige Entscheidung getroffen haben.
Die Kiste folgt einem wirklich klaglos über engste Wege und die Raumaufteilung ist gemessen an den Außenmaßen geradezu genial.
Es sind zwar auch die ersten Verarbeitungsmängel aufgetreten, aber verglichen mit so manchem High-End-Produkt hält es sich in bescheidenen Grenzen.
Dennoch gibt es einiges bis vieles, wo man sich sagt, das könnte man noch verbessern.
Wo soll man anfangen?
Vielleicht die Frage anders stellen.
Was lässt sich einfach nicht mehr verschlechtern????????
Und schwupps sind wir auch schon bei der Wasserversorgung.
Die beiden Kanister unter der Klappe im Bad sind, egal aus welchem Blickwinkel betrachtet, eine Zumutung.
Sie sind schlecht zu befüllen, am besten man nimmt sie raus und stellt sie voll wieder rein.
Sie sind, mit 10 Liter Wasser befüllt, nur schwer durch die gewinkelte Klappe abzustellen.
Nach 10 Litern muss man die Tauchpumpe in den zweiten Kanister tauschen.
Die Kanister sind nicht fixiert.

Noch ärgerlicher wird die Sache, wenn man bedenkt, dass spielend ein 20-30- Liter Gebinde in die Lücke hinter der Toilette passen würde, hätte man die Klappe nur genau umgekehrt gewinkelt.
Daher war auch mein erster Gedanke, genau da anzusetzen. Dann zeigte sich aber, dass wir noch immer eine zu geringe Stützlast zu bekämpfen hatten.

Somit wanderte der geplante 30 Liter Tank doch wieder in die Deichselbox.

OK, was muss man investieren?
Ein 30 Liter Kanister 6-12€
5m besser 5,50m gewebeverstärkter Schlauch, ca. 10-15€
Ein Verbindungsstück Messing mit Schellen für unter 3€ im Baumarkt
5,50m Doppellitze mit Mantel für rund 5€
Kabelbinder

Rechnet man die 6,5 mm Flachverbinder noch mit, war ich unter 30€, teurer als 40€ wird es sicher nicht.

Und so geht es los.
Man braucht ein Loch für den Schlauchdurchgang.


Einige machen das Loch in den Deckel, aber da man den zum Befüllen auf- und abschrauben muss und auch noch das Kabel für die Tauchpumpe durch muss, finde ich das keine gute Lösung.
Die Größe des Loches hängt von der verwendeten Dichtung ab, macht man es ohne diese schwarze Durchführungsdichtung, dann reichen 13mm Bohrungsdurchmesser.


Bei dem Kabel der Tauchpumpe habe ich noch eine Zugentlastung und Knickschutz aufgebracht. Nötig wäre das vermutlich nicht, aber haben ist besser als brauchen.


Der Kanister liegt wie gesagt in der Deichselbox und bringt so an die 30 kg auf die Waage. Daher sollte man ihn nicht so einfach auf das Gitter der Gasflaschenauflage stellen. Die Profile sind mit 2-3 mm recht dürr und könnten sich ins Plastik des Kanisterbodens fressen.
Mit einem Holzbrettchen und etwas Styrodur als Unterbau, verteilen sich die Kilos dann ganz gleichmäßig und sanft auf dem Halter.


Jetzt fliegt der Auslöser allen Wasserbauungemachs aus seinem Versteck und plötzlich hat man reichlich Platz für allerlei Utensilien, wie z.B. Ausgleichskeile oder anderen Schamnas, den man nicht ständig braucht und auch nicht in der Küche platzieren möchte.


Jetzt noch schnell die Tauchpumpe vom Elektroanschluss getrennt, wobei plötzlich die polnisch fliegende Verdrahtung als Vorteil gesehen werden kann. Der Schlauch ist mit einer Schelle befestigt, deren Schraubenkopf schon arg vermatzt ist. Ich musste sie mit dem Seitenschneider trennen.

Der Schlauch wird zusammen mit dem Kabel unter dem Wagen verlegt.
Am Ende muss man dann ein ca. 18mm starkes Loch in den Innenraum bohren. Orientiert man sich am Ablauf, kommt man genau passend am Wasserverteiler raus. Perfetto.


Das Loch muss ca 4 cm tief, da hier im Endbereich eine fettes Querholz den Aufbau aussteift.
Der Kanister kann nun befüllt werden und man sollte einen Probelauf starten. Könnte ja auch sein, dass die Pumpe den weiten Weg nicht schafft oder sonst was übersehen wurde.

Den Kanister danach gut festzurren, denn 30 kg voll verzögert, klopfen sicher fest an den Deckel des Kastens.



Wenn wie bei mir alles funzt, dann kann man die Kabelbinder auf dem Leitungsweg festziehen und nochmal checken, ob jetzt keine Quetschungen entstanden sind.

Der Verlauf unter dem Wagen kann je nach Modell etwas variieren, da man sich an der Gasleitung und der vorhandenen Struktur zum Befestigen des Schlauches orientieren muss.
Es schadet sicher nicht, etwas mehr Schlauch und Kabel vorzuhalten.


Alles in allem sollte man 2-3 Stunden für den Umbau einrechnen.
Gemessen an den Vorteilen ein sehr kleiner Tribut.


Donnerstag, 4. Juni 2020

Und ewig grüßt das Pedelec Juni-Session Mk I

Ja, stimmt, verdammt lang nix von mir hören lassen,
Homeoffice ist halt die Hölle,
verschärft durch die Situation, dass die Göttergattin auch zu Hause bleiben musste und wir auch nur einen gemeinsamen zugelassenen Netzzugang hatten.
Verdammtos Relación muerte, wie wir Spanier sagen.
Aber bei uns ging das relativ entspannt ab.



Ich sagte noch, lasst die Tatzen von meinen Kippen, das ist gaaaaanz krasses Zeug.
Wie auch immer, mit dem Hinweis "ich bin jederzeit telefonisch zu erreichen" ging es dann Samstag mit dem kleinen Wohnwagen auf zum Niewiadow-Treffen, so als Warm-up zum Urlaub.
Vergessen hatte ich neben einigen Kleinigkeiten vor allem, die Rufumleitung vom Büroanschluss auf mein Handy zu kappen. Aber ich wollte morgens ja eh früh aufstehen und mich mit Frühsport ertüchtigen.

Das Treffen fand ja faktisch um die Ecke in Mörfelden statt. Der Campingplatz liegt idyllisch unweit der A5, A3, A67 und dem Flugplatz Frankfurt. Malerisch umschlossen von rechts durch Start- und Landebahn und links angrenzend an die A5. Ein Traum von Stille und Geborgenheit.
Aber in Coronazeiten konnte man sogar Kuckuck und Uhu akustisch vernehmen und ich wette, die Beiden waren echt verwirrt, da sie voneinander zwar gesehen, aber noch nie gehört hatten.

Ich selbst hab nach diversen Alkoholika und täglichen Radtouren über 60 km stets gut und fest geschlafen.
Tatsachlich sind wir am ersten Tag über das Ried mit der Altrheinfähre "Johanna" , die schwimmt da gerade unterhalb des alten Ladekrans


auf die Insel übergesetzt.
Die Fährsfrau ( don't pay the Ferrywife) entstammt aus einem alten Edgar Wallace Film " The Cat with the Mask"


Die Insel selbst ließ sich nicht über den Hauptweg der Länge nach durchfahren, da Gastronomie und der Weg dorthin, besser gesagt mittendurch, gesperrt waren. Ein kleiner annähernd unbefestigter Weg führte durch das Biotop und hielt ziemlich alle Rennradfahrer fern.


Danach hatten wir noch immer nicht die Nase voll oder rot und es ging weiter durch das Ried zum Kornsand auf ein Eis und ein Radler und erst danach wieder nach Mörfelden zurück.



Eine schöne Tour durch die alte Heimat, wobei die Entfernungen mit dem Rad irgendwie viel größer erscheinen als mit dem Mopped.
Aber Speiseeis tröstet über manches Leid.
Nicht aber über den Sattelschmerz am zweiten Tage.
Ok, die zweite Tour von Mörfelden aus sollte unter 60 km bleiben. Haha. Ziel war es, irgendwie Frankfurt am Main zu erreichen und ggf. noch den Goetheturm mitzunehmen.
Na ja, den Turm hatte wohl schon jemand anderes mitgenommen, da war nur das Fundament über.


Aber das war auch das einzige Ärgernis, denn auch wenn die gewählte Strecke am Luftbrückendenkmal lang



und dann über den Flugplatz weiter ein Stück weit an der Autobahn lang geht, lässt die Passage durch den Grüngürtel und am Main lang keine Wünsche offen.


Wir waren sogar pünktlich zum Grillen zurück, wobei es einige Stellen an meinem Körper gab, die schon leicht gegrillt aussahen. 10 Stunden pralles sonniges Leben gehen halt nicht spurlos an einem vorbei.

Morgen geht es dann nach Meiningen und ich kann's ja schon mal verraten, das ist echt chic da.





Samstag, 9. Mai 2020

An den Hörnern gepackt Mk. II - CBR 900 RR Superbike Umbau

Der flachere Lenker war leider echt der Kracher. Deutlich mehr Druck auf dem Vorderrad erkauft man sich mit geringfügig mehr Vorneigung. Dazu muss die Verkleidung nicht so brutal gekürzt werden.
Erste Fahrversuche waren super positiv und nun stellt sich die Frage, "Geht das Ganze vielleicht ohne Schnippelei an der Verkleidung, wenn man die Winkelstücke montiert?".
Ja, es geht! Aber die Armaturen passen saugend an den Tank, wenn man bis an die Lenkanschläge eindreht.
Egal, hurra. Vom TÜV hat sich auch am Tag 4 nach der Mail und dem Telefonat mit dem Callcenter noch niemand gemeldet. Verdammtos hackos, ich hätte den Umbau jetzt gerne legalisiert.
Also auf zur Prüfstelle in Koblenz, da hatten wir genau wie in Diez bisher wirklich nur gute Erfahrungen gemacht.
Es ist Samstag halb 11, die TÜV Schicht geht bis um halb eins. Zwei LKW stehen neben einigen PKW noch auf dem Hof. Na ja, anfragen schadet ja nicht.
Ich bin echt positiv beeindruckt vom TÜV Koblenz, als man mir offeriert zu warten, bis 12 Uhr würde ich sicher irgendwo dazwischen passen.
Tatsächlich warte ich gerade mal 15 Minuten, bis es losgeht. Die mit dem Winkelstück weit zurück liegende Lenkerposition findet nicht so die Begeisterung der beiden Prüfer.


Das Killkriterium wird dann aber der gefühlte Anschlag am Tank. Der TÜV hätte es gerne mit mehr Abstand. Dafür ist der TRW-Lenker, der nicht zum Gutachten passt, kein Problem. Der Tipp der beiden Prüfer ist es, den flachen Lenker ohne das Winkelstück zu montieren und nächste Woche wieder zu kommen.
Das ist mir Recht, da ich die Position des Lenkers auch zu weit vom Lenkkopf weg empfand und nun alles drumrum fix ist.

Also nochmal in die Werkstatt. den kleinen Modellbau-Cutter ausgepackt und auf geht's mit der Beschneidung.



Langsam arbeite ich mich Stück für Stück an die minimale Plastereduktion.  Ja, wo gedremelt wird, da fallen Späne.



Dann nochmal mit der Maschine und dann von Hand glätten und schick machen. Erstaunlich wie einfach das war. Kaum 30 Minuten hat das Anpassen der Verkleidung mit Finish gedauert. Hätte ich das mal gleich so gemacht.

Jetzt wieder etwas mehr geduckt, reicht es auch für 270 km/h.
Als Beweis hier eine Wespe, die bei 268 Klamotten auf das Windschild gekracht ist.


Fazit:
Jep, man kann problemlos einige tausend € in einen altersgerechten modernen Straßenkreuzer  investieren. Aber kann der erfahrene Pilot nicht auf den  modernen Schnick-Schnack verzichten? Wer also noch ein schickes Alt-Alu im Keller hat oder weiß, wo welches ungenutzt verborgen liegt, sollte die Gelegenheit nutzen und zuschlagen.  Denn mit dem Super-Bike Umbau erhält der "reifere" Pilot für kleines Budget eine exzellente Spaßmaschine für die Landstraße.



Montag, 4. Mai 2020

An den Hörnern gepackt - CBR 900 RR Superbike Umbau

Eigentlich wollte ich mit der treuen CBF 1000 auch den letzten Vierzylinder, aus der Garage verbannen. Irgendwie ist mir die Gute mit ihren 245 kg zu unhandlich geworden und die Überlegung war schon eine 690er SMC groß zu ziehen oder eine 600er GSXNinjaCBR zu entkernen.
Aber es sollte mal wieder völlig anders kommen, als mir für unter 2500 € eine frisch besohlte und getüvte CBR 900, MY 2003, mit 26.000 km in den Schoß fiel.

"Was kann die, was ich nicht kann, alter Mann?", mault die CBF aus den Tiefen der Garage. Und tatsächlich stellt sich die Frage, warum man so eine alte Rennsemmel kaufen sollte. Die lässt sich einfach beantworten.
Die Dinger aus den frühen 2000ern (Nach-R1-Ära) bieten fast aktuelle Fahrwerkstechnik gepaart mit leicht fahrbaren 140-150 PS. Also das mit dem perfekt fahrbar gilt zumindest mal für die CBR und die 9er Ninja. Dazu wiegt zumindest die SC50 vollgetankt unter 200 kg, was auf der Landstraße für maximalen Fahrspaß sorgt.
ABS, Traktionskontrolle und elektrisch verstellbare Spiegel sucht man vergeblich. Hier gibt es wenig Ausreden und du weißt genau, warum du dich hingepackt hast.

Wie schon geschrieben, hat sich diese CBR gewissermaßen mich ausgesucht und nicht umgekehrt. Andersrum wäre es eher eine SC28 der ersten Serie geworden, aber sei's drum, die SC50 ab Bj. 2003 ist vermutlich eine der schönsten zu fahrenden Rennsemmeln überhaupt.
Aaaaaaaber....
so geil ich die Rennposition auf den CBR-Stummeln, hinter die Verkleidung gefaltet, auch finde, irgendwie hatte ich das weniger anstrengend in Erinnerung. Das könnte zum einen daran liegen, dass die SC28 damals etwas entspannter ausgelegt war, oder auch daran, dass ich knappe 30 Jahre jünger war.
Ich denke, die Mischung aus beiden Tatsachen ist der Grund, warum ich mich für die SC50 nach einer bandscheibenfreundlicheren Gestaltung der Sitzgeometrie umsehe.

Die original Stummel der 2002er CBR 900 sind von Haus aus schon recht hoch, daher ist die Auswahl an marktverfügbaren Alternativen sehr gering. Einzig die in allen Achsen flexiblen Konstruktionen bieten für schlappe 250€ aufwärts noch die Möglichkeit, höher und weiter nach hinten zu gelangen.
Gemessen am Einstandspreis ist der Effekt aber eher überschaubar.
Mehr cm Änderung für nur wenig mehr Geld bietet ein Superbike Umbau. Da gibt es diverse Anbieter mit unterschiedlichen Kits, wobei man beim Preisvergleich auf die Zusammenstellung und Vollständigkeit achten sollte.
Ich hatte mich für ein Kit von ABM entschieden. Das war weniger das Ergebnis einer qualitativen Analyse als die Folge des gesetzten Preislimits von 350€ frei Haus, auf das der Lieferant nach einer netten Mail meinerseits auch eingegangen ist.

Nach nur zwei Tagen bringt mir die Post
-eine nett gemachte Gabelbrücke
-einen zweiteiligen Riser mit Winkelstück (da komme ich gleich noch genauer drauf zurück)
-einen Alu-Lenker 22mm
-zwei Stahlflex-Bremsleitungen
-Montagezubehör (fast komplett :-))
-einen längeren Kupplungszug
-ein (zu)knapp bemessenes Kabel
-Montageanleitung und Papiere

So sieht das Ganze mal vormontiert aus. Ich hatte leider gleich den Verdacht, dass es mit dem "normalen" gelieferten  Superbike-Lenker nicht ohne Kürzen der Verkleidung ausgehen würde.


Wie schon beschrieben, besteht der Riser aus zwei Teilen.
Hier mal der Riser mit und ohne Winkelstück, welches von der Unterseite der Gabelbrücke verschraubt wird.



Die Brücke erlaubt es auch, nur den Riser zu verwenden, da die Löcher samt Gewinde in der Brücke vorbereitet wurden. Das eröffnet Spielräume und eine zeitraubende Serie von Versuchen.


mit Winkelstück
Der Vorteil der Lösung mit Winkel liegt vermutlich darin, dass man je nach Lenkerstellung ohne Schneiden der Verkleidung auskommt. Für meine bevorzugte Lenkerstellung, eigentlich müsste ich es gar nicht extra erwähnen, wäre natürlich ein Zuschneiden der Verkleidung von Nöten gewesen.
Ich persönlich finde aber auch, dass der Lenker damit insgesamt zu hoch und zu weit nach hinten rückt. Daher präferiere ich die Lösung ohne das Winkelstück.

ohne Winkelstück
Der Lenker sitzt weiter vorne und auch etwas tiefer, was mir mehr Kontrolle über das Vorderrad schenkt und zur Balance des Motorrades besser passt. Es kann aber gut sein, dass dies bei größeren und schwereren Fahrern keine so große Rolle spielt.
Nachteil ist aber, dass die Lenkerenden bei Volleinschlag  in jeder noch sinnvollen Position an die Verkleidung stoßen.

Ich denke über einen 2 cm flacheren Lenker nach, aber zuerst mal das Geraffel hier fertig montieren und ein paar Kilometer fahren. Mal sehen, vielleicht gewinne ich ja noch völlig andere Erkenntnisse.

Also erstmal Stummel runter und die ganze Takelage demontieren. Dann ausloten, wo die Züge am besten lang sollen, einen groben Anhalt gibt die Montageanleitung.


Um die Verkleidung etwas anzuheben, muss der Tacho ab. Vorsicht, der ist von hinten mit einer Schraube fest, was aber nirgendwo dokumentiert ist. Wenn man versucht, ihn aus seinen Gummilagern zu würgen, dann lohnt es sich, Stabilit-Kleber vorzuhalten.
Den hat ein Profi wie ich natürlich immer griffbereit in der Werkbankschublade.

Ist die HISS-Antenne vom Zündschloss demontiert, muss noch das Zündschloss von der alten Gabelbrücke befreit werden. Damit das nicht zu einfach wird, setzt man bei Honda auf die Verwendung "kopfloser" Schrauben.
Das kann einen schon mal in die Verzweiflung und den Alkoholmissbrauch treiben. Da ich aber gerade von der Zulassungsstelle kam, hatte ich den Alkoholmissbrauch schon hinter mir.



Damit einher ging eine gewisse Hemmungslosigkeit, was den ungestümen Einsatz purer Gewalt angeht. Und siehe da, wo ein Hammer, ein gehärteter Torx und ein Schraubstock zu finden sind, gibt es immer eine Lösung.


(auf  gerichtliche Verfügung hin darf die genaue Beschreibung der Vorgänge wegen eines Verstoßes gegen die Policy zum "Schutz alter Schrauben vor übermäßigen Gewaltanwendung" nicht veröffentlicht werden)

Der Rest ist schnell erzählt.
Erst mal Stahlflex dran und feststellen, dass die Armatur halt für einen Stummellenker gemacht wurde und der Anschlag für das Fitting daher halt einen mistigen Winkel hat.
Die Bremsleitungen selbst sind gut, aber ein etwas stärker gekröpftes Fitting am Sattel wäre noch besser gewesen.
Die Bremse ließ sich übrigens toll entlüften.
Da ich immer noch mit der Verkleidung und der Sitzposition hadere, nutze ich die nächsten beiden Stunden, um mal jede erdenkliche Kombination und Position auszuloten. Auch an der Verkleidung versuche ich so einiges. Letztlich wird es dann doch die flache Position.
Der Kupplungszug ist maximal kooperativ und  lässt sich, ohne die Verkleidung rechts zu demontieren, wechseln.

Die Gaszüge müssen noch mal vor die Bremszüge verlegt werden, da sonst in einer Stellung das Gas schwergängiger (also langsamer) zurück stellt.

Bei der Montage des Lenkradschlosses darf man die Distanzringe nicht vergessen,


sonst funzt zwar alles und sieht klasse aus, aber abschließen kann man halt nicht.

Irgendwann ist dann alles fertig


und schaut (hier mit einem älteren gekürzten Alu-Lenker so aus.



Vergessen hatte ich eigentlich nur die Hupe, aber das Kabel des Montagesatzes war eh schon ohne das Winkelstück zu knapp bemessen. Die Hupe wird also erst funzen, sobald ich meinen Lötkolben wieder gefunden habe.

Die Aufmerksamkeit der nächsten Stunden wird dann der Lambdasonde gelten und dann geht es auch schon ans Steuergerät, wo Pin 17B auf 12V wartet.

Fazit:
Jep, man kann problemlos einige tausend € in einen altersgerechten modernen Straßenkreuzer  investieren. Aber kann der erfahrene Pilot nicht auf den  modernen Schnick-Schnack verzichten? Wer also noch ein schickes Alt-Alu im Keller hat oder weiß wo welches ungenutzt verborgen liegt, sollte die Gelegenheit nutzen und zuschlagen.  Denn  mit dem Super-Bike Umbau erhält der "reifere" Pilot für kleines Budget eine exzellente  Spaßmaschine für die Landstraße.

PS.
Die Position des Lenkers war schon annähernd optimal. Dennoch hab ich einen noch 2 cm flacheren geordert. Ich hoffe, dass ich mit dem dann ohne Zuschneiden der Verkleidung auskomme und dass die Sitzposition annähernd genau so gut passt.














Samstag, 2. Mai 2020

Es grünt so grün Rollos im Niewiadow 126NT

Leider verhindert Corona ja noch immer die intensive Nutzung unseres neuen kleinen Freundes und so bleibt neben der Vorfreude noch genug Zeit, die ein oder andere Schwachstelle auszumerzen.

Da meine Göttergattin am besten schläft wenn es richtig dunkel ist und
ich am besten schlafe, wenn meine Göttergattin gut schläft, 
war eine Optimierung der seitlichen Gardinen vom ersten Tag an gesetzt.

Leider gab es da nichts von der Stange und wegen der dünnen Außenhaut, kann man ja auch nicht einfach mal schnell ein WoMo-Rollo antackern.

Es bleibt wie so oft nur der Baumarkt und die Werkstatt. Also den Moppedkram von der Werkbank und lustig drauflos die preiswerten Baumarktrollos anpassen.



Die Lösung hier kostet launige 35€ und wenn es gut passen soll, dann muss man die Stangen und den Stoff etwas kürzen und zuschneiden.



Kühlschrankseitig waren es nur 2-3 cm, die auf der Seite weg mussten und ca. 70 cm in der Länge. Die Länge hätte man auch auf 150 cm belassen können, aber durch die Kürzung wurde der "Wickel" dünner und das Ganze passt besser hinter die Abdeckleiste. 


Neben dem Schrank mussten 5 cm raus, damit die Gardinchen noch dranbleiben konnten.


Es handelt sich um Rollos mit Perlen- /Kettenzug, die sich nun wirklich schnell und einfach aufrollen lassen.
Die Anschläge der Rollos werden stumpf (mit dem Akkuschrauber) in die Gardinenleiste getrieben.
Es macht Sinn, wenn man zur Hand hat,  dünnere Schrauben zu verwenden

Geschlaucht

Nur zwei Bilder fürs Forum.

Der Metzeler Schlauch stammt aus einem Rad 130'er -18 einer W650.
Der Conti war in einem 150/70 -18 Enduroreifen montiert.

Beide Reifen sind nach der Demontage annähernd gleich groß. Der Conti wirkt obwohl im größeren Rad montiert sogar etwas kleiner.

Conti Schlauch über Metzel angepresst.


Beide Schläuche übereinander gelegt ohne anpressen.


Metzel über Conti angepresst.






Mein Fazit. Härten die Schläuche nicht aus, dann dehnen  sie sich in den unterschiedlichen  Reifen im elastischen Bereich und nehmen ihre alte Form auch wieder ein.

Defekte beim Einbringen eines gebrauchten Schlauches resultieren meist aus einem falschen Einlegen und dem Umstand, dass selten neues Talkum verwendet wird.




Mittwoch, 22. April 2020

Kühlschrank Lüfter und zusätzliche USB Buchsen Niewiadow 126NT

Heute komme ich endlich mal dazu, mich an die Optimierung der Technik von dem Kleinen zu machen. Was soll man auch sonst tun in einem April, in dem alle Campsides geschlossen sind?

Heute soll der Kühlschrank einen Ablüfter bekommen. Den hatte ich im WoMo auch nachgerüstet, da die Kühlschränke im Gasbetrieb ab 25° Außentemperatur nur noch so lala funktionieren. Das liegt meist an dem Hitzestau im Kühlschrankgehäuse. Dem Hitzestau hilft der Lüfter dann auf die Sprünge und zwar in Richtung Außenwelt.

Als erstes muss die Platte vom Kühlschrank runter. Das ist bei dem 126er einfach, da die gewählte Konstruktion ziemlich trivial gewählt wurde.
Unter den wirklich wenig schönen vier Klebepads verstecken sich vier Schrauben. Die müssen raus ........

....und schon liegt sie vor einem, eine polnische Landschaft, voller Abwechslung und Verschränkungen.
Passgenaue Zuschnitte zieren die Seitenwand und die Verkabelung gleicht einem Teller Spaghetti-Tricolore.


Da geht dann auch schon mal ein Kleinspannungskabel in auffälligem Rot auf einen Niederspannungserdungspunkt in schickem Grün-Gelb.


Was aber so richtig nervt, bei der Verlegung der Gasleitung war man nicht nur zu faul, die mal gelegentlich zu fixieren, nein, auch ablängen war wohl nicht nötig.


Die Leitung ist tatsächlich zwischen Seitenwand (Lüftungsgitter) und Anschlussmuffe eingeklemmt. Besonders ärgerlich ist das Ganze, da an das Lüftungsgitter ja die Ventilatoren müssen.


Nach etwas Biegespaß, passen die Lüfter nun hin und die Leitung liegt endlich spannungsfrei.


So die Lüfter sind drin und scheinbar habe ich das unter den prüfenden Augen von Snickers auch alles richtig gemacht, denn sonst ist die Katze nicht so entspannt, wenn ich was Neues einschalte.


Jetzt noch schnell die Löcher für das Steuerpanel gebohrt und schon steht dem kalten Bier bei 50° auf der Außenhaut nichts mehr entgegen.


So, jetzt wird noch alles mit Kabelbindern garniert und fixiert und fertig is.

Wo die Platte gerade ab ist, bau ich auch noch die USB-Buchsen zum Handy laden mit ein.
Dazu braucht es ein 30 mm Loch. Einem glücklichen Zufall sei es gedankt, dass ich vor ein paar Wochen aus der Krabbelkiste im Norma einen Stufenbohrer (das ist das goldige Ding) bis 34 mm erworben habe.
Schön, endlich mal ein sauberes nicht ausgefranztes Loch.



Eingebaut sieht die USB Doppelbuchse vom Chinamann dann so aus.


Hier noch ein Bild von dem Panel der Lüftersteuerung. Warum habe ich das ausgerechnet so gut sichtbar im Eingangsbereich angebracht?
Ja, eine Gewohnheit aus dem alten WoMo, da war das auch so und der Kontrolleuchte sei Dank vergisst man beim Verlassen das Ausschalten so weniger.