May the torque be with you.


Samstag, 5. Juli 2014

Fort Pramand und Monte Jafferau...... oder warum ich dann etwas früher zurückgekommen bin.

So.... tatsächlich bin ich vergangene Nacht wieder zu Hause aufgeschlagen.
Bin noch völlig verpeilt, denn die 860 km auf der kleinen CRF waren dann für einen Tag doch ne recht harte Kiste.
Aber leider ist das Wetter in den Alpen völlig zusammengebrochen und nach den letzten sonnigen Tagen mit den großen Abenteuern am Monte Jafferau,
hatte ich nur noch wenig Lust auf kleine Abenteuer,
bei schlechtem Wetter.

Ja, und der Ausritt zum Monte Jafferau war wirklich die oft beschriebene Krönung einer Enduroreise.
Über den Col de l'Echelle machte ich mich von Briancon aus auf den Weg nach Italien.





 In Bardonecchia ging's dann zum Colle Sommeiler, denn es war ja Donnerstag und donnerstags darf man ja da hoch.
Also daaaaaaaaaaaaaa............

hoch.....also gaaaaanz hoch.

Damit wär's sicher leichter gegangen


in die Speichen hätte ich auch mehr Vertrauen gehabt und die Reifen halten auch ewiglich


Die Strecke hoch zum Sommi war in ziemlich gutem Zustand. Die Kehren nach dem See waren nur mäßig zerfurcht und es ging flottig hoch.




Leider endete die Tour abrupt bei ca. 2700m Höhe,
wiedermal wegen einem kleinen Eisfeld.


Dieses Feld hätte man sicher auch umfahren können, aber mit dem Gepäck und so ganz alleine war mir die Umgehung zu heftig und da dieses Feld Südwest-Ausrichtung hatte, war ich mir sicher, dass es hinten im Schatten auch nicht weitergehen würde.



Also Sonne und Einsamkeit nutzen und 20 Meter tiefer ein schönes eiskaltes Fußbad nehmen.


Nach zwanzig Minuten nur mit der Unterhose bekleidet in praller Höhensonne beginnt sich die Pelle zu wellen und  zu röten und es wird mächtig Zeit zu verduften, bevor man verdampft.



Die Abfahrt....
ich gleite auf einer Spur flüssigen Adrenalins ins Tal.
Jedesmal wieder ein berauschendes Ereignis.

Nächster Halt
Fort Pramant.

Ich hatte mich für die Auffahrt von Exilles aus entschieden.
Den Weg kannte ich schon ein Stück weit und er war genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte...
bratzemäßig mit Gepäck zu fahren.
Der Schotter ist mächtig lose und man hat wenig Halt. Man schwänzelt sich so im zweiten, dritten Gang den Weg hinauf und erzeugt mächtig Geräusch und die ein oder andere Schotterfontäne.



Belohnt wird man dafür
(also ich natürlich mal wieder nicht, da gerade die Wolken aus dem Susa Tal die Sicht verkürzten)
mit einer grandiosen Aussicht, denn das Forti liegt super exponiert.


Wie man sieht, kann man mit dem Mopped auf die Geschützplattform auffahren.
Ähnlich, aber doch viel cleverer wie auf dem Monte Chaberton, wurde die Sperranlage für vier schwere Geschütze vorgesehen.
Man sieht noch deutlich die tiefen Turmlöcher, in denen die Geschütze überwiegend versenkt in Lafetten montiert waren und somit nicht ganz so leicht auszuknipsen wie die Einrichtung auf dem Chaberton.


Eingerichtet waren Kanonen vom Kaliber 149 mm, die eigentlich für maritime Anwendungen gedacht waren.
Die Mündungsgeschwindigkeit der ca. 40 kg schweren Granaten lag bei 625 m/s und nach it. Angaben schafften die Dinger einen Weg von an die 20 km.
Der strategische bzw. taktische Wert der Feste dürfte bereits nach Eröffnung gegen Null gegangen sein.
Da waren die mit 76mm Schnellfeuerlafetten bestückten französischen Festen der Maginot-Linie deutlich effektiver, aber ja auch 20 Jahre jünger.
Aber auch da hat "on ne passe pas" nicht funktioniert
Ja, und mich hat da auch nix aufgehalten.


Allerdings ist das Fort recht langweilig zu erkunden, da im Schwerpunkt Brennstoff, Munition, Generatoren, usw. in großen Kavernen eingerichtet waren, die nicht alle die Zeit überdauert haben.
Stahlbetonkonstruktionen ohne Stahl ....
...........einfach geil!!!!

Von dort aus ging's dann durch die Tunnel weiter zum Monte hoch.

Die Schilder, die es selbst Mäusen und Kakerlaken mittlerweile explizit verbieten da durchzugehen, 
muss man einfach verdrängen, so wie wohl ein Panzer die Barke am Eingang verdrängt und um sich selbst gewickelt hat.

Der Tunnel ist recht launig zu durchfahren, nicht so dunkel wie erwartet, dafür mit fließend Wasser und eisfrei.
In der Mitte der rund 850 Meter ha'ts eine Kurve und einen Bodensee.
Der ist leicht zu durchfahren, aber dann kommt nochmal ein halber Meter Wasser und der hat's in sich, da tief und man selbst ja  in Gedanken schon aus dem Loch ist.





Das Photografieren während der Fahrt ist für Motorräder natürlich auch nicht erlaubt,


da nur verboten schlechte Bilder dabei rauskommen.

Ja, und dann hab mich mich nach einem alternativen, leichter zu bewältigendem Weg umgesehen.
Denn schon in ein paar Wochen bin ich ja mit Sabine wieder hier.



1 Kommentar:

  1. Diese Jahr, also 2018 bin ich da nochmal durch.
    Der tunnel wird scheinbar saniert. Der Boden ist nun eben und befestigt. Auch von der Decke fallen keine Steine mehr. Dank Drainage ist der Tunnel überwiegend trocken.
    Arbeiter legen gerade elektrische Leitungen.
    Ich fürchte diese atemberaubende Passage erleidet das selbe Schicksal wie die Stellungen am Falzarego oder die LGK.
    Bald werden sich hier die MTB und Pedelecs tummeln.

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