May the torque be with you.


Grenzgänger!!! Italien Schweiz Frankreich auf einen Streich 2015-2011 (Honda SLR650, Dominator, CRF250L, NX250)

Hier findet Ihr meine Reisen im Grenzgebiet Italien - Frankreich und der Schweiz
aus den Jahren 2011, bis 2015
und hoffentlich noch viele weitere Jahre.
Die Reisen erstrecken sich in erster Linie auf das Piemont, Aosta, Ligurien, Vercors und Rhone-Alpes (Ardèche, Drôme, Isère, Savoie und Haute-Savoie), Provence-Alpes-Côte d’Azur
( Alpes-de-Haute-Provence, Alpes-Maritimes, Bouches-du-Rhône, Hautes-Alpes, Var und Vaucluse)
hinauf bis zum Schweizer Jura.
 

Leider muss ich gleich mit einer schlechten Nachricht beginnen.

Wenn man diese, für westeuropäische Verhältnisse, noch recht wilde Gegend erfahren möchte,
muss man sich beeilen.
Denn auch diese letzte unberührte Enklave am Westrand der Alpen wird mehr und mehr für den Massentourismus erschlossen.

Monte Jafferau, Monte Chaberton, die Sperrforts Redoute, Marmelot, usw. sind nur noch auf illegalen Wegen zu erreichen.
Der Sommeiller und die Parpaillon-Tunnel dürfen nicht mehr am Wochenende befahren werden und weitere Routen wie die Assietta stehen sicher bald zur Disposition.
Ich habe so den Verdacht, dass vor allem die Massenbewegung  der MTBler die Enduros zunehmend verdrängen wird. Und ich fürchte, die Flutwelle der elektrifizierten Fahrräder wird dieses Schicksal endgültig besiegeln.


Grenzgänger 2014 "être stupide et avoir de la chance"


Ja heute sollte es also Losgehen.
Sabine sollte mich bis Belfort begleiten und morgen hätte dann die Hammertour bis Susa angestanden.
Aber wir sind beide ein wenig malad, wobei es bei mir besser wird und Sabine es nicht geschafft hat.
So habe ich mich heute Morgen mit dem Gefühl einer aufziehenden Otitis Media, 100 tschechischen Ibuprofen und der Hoffnung, dass das Aua doch nur von dem gezogenen Backenzahn herrührt auf den Weg nach Bern gemacht.
Die erste Pause kam dann auch recht früh, wobei er hier


mich dann doch grübeln ließ, ob sein Besuch nun real ist oder vielleicht doch die IBU-Dosis zu hoch.
Einfach verdrängen und weiter. Doch die nächste Halo kam dann schon vor Ste-Marie-aux-Mines. Da war die Straße plötzlich mautpflichtig, was für mich ja gar nicht in Frage kam. Die Vogesen sind mein und da gibt es immer einen Weg übern Berg.
Der war diesmal aber nur sehr schwer zu finden und je schöner die Aussicht wurde um so bescheidender wurde der Weg.


Nach einer Stunde gabs dann wieder Asphalt unter den Stollen und die Erkenntnis, dass ich mich meinem Ziel, in dieser kurzweiligen Phase, noch nicht so wesentlich genähert habe.
Dafür gabs am Straßenrand eine kleine Sammlung von Dingen, die Touristen hier so haben liegen lassen.


Überhaupt hab ich heute einige Ecken gesehen, die mir irgendwie noch minderbekannt waren. Ja und einen kleinen Dogfight mit einer Street Triple hatte ich auch. Der Franzose war lustig. Er hat mich extra nicht auf den Geraden überholt. Das wollte er in der Kurve versuchen. Aber bergab konnte ich alle Vorteile der kleinen Enduro nutzen und soll ichs verraten........
Irgendwann kam er dann an die Ampel neben mir zu stehen und wir haben kurz geplaudert. Ein wirklich Netter war das.
Dann gings nicht mehr ganz so hurtig in die Schweiz.
Dank NAVI mal eine neue Strecke entdeckt.
Die Georges du Pichoux.
Superklasse



Über Bern schreibe ich dann morgen, denn da wars zwar klasse, aber der Akku is alle...
.....und ich auch irgendwie.
Grüße

Grenzgänger 2014 MK I Bern ist nicht Paris... aber so garnicht

Ja Bern begann wirklich nett. Der Weg runter zur JHB war schon launig, so auf das in allen Blautönen schimmernde Wasser runterfahren.


Auch der Empfang im Hostel war klasse und es gab nur etwas Kopfschütteln, als ich die Treppe vom einem zum anderen Gebäude runtergefahren bin. In Saarlouis hätte es dafür Beifall gegeben.
Das Zimmer erinnerte mich an einen Besuch auf einem 206er U-Boot. Weiniger Platz gibt es nicht mal in Aufzügen, die mit der maximal zulässigen Personenzahl, gut genährter deutscher Mittfünfziger, besetzt sind. Da hätte ich mir mal besser 2 € gespart und wäre ins 20 Bettzimmer gegangen.
Dann gings hoch in die Stadt und da war deutlich mehr abendlicher Betrieb, als ich es mir vorgestellt hätte.

Leider alle ein wenig steif. Nur in einer Gasse wars etwas lockerer, aber die Preise treiben einem Tränen in die Augen. Es ist wirklich nicht empfehlenswert einfach mal seinen hungrigen Magen wild bestellen zu lassen.
Ein Shclappi Mc Fake Menü bei MC Doof kostet schnell eben mal 15€.
Und Pizza Rotwein Cafe geht dann auch mal flottig auf die 30€ los. Dafür geben sich die Mädels ordentlich Mühe aufzufallen. Nett anzuschauen und dank dem harten Pflaster hört man auch ganz schnell wann es sich lohnt den Blick von seiner teuer bezahlten Speise zu heben und sich an dem Spektakulum "9cm HighHeel meets Kopfsteinpflaser" zu erfreuen.
Bei nicht allen klappt das so galant, aber ab und zu ist wirklich ein Göttin dabei, die über dem Pflaster zu schweben scheint.
Genug davon...... zurück zum Thema.
In die Nacht startet ich mit einem ungewohnt rasch eintretenden Schlaf. Leider hatte der kleine Asiate über mit, als er um halb eins das Zimmer betrat wohl gemerkt, dass es in der Schweiz keine Mama gibt, die ihm das Bett gerichtet hat.
Warum hat man nie eine Cam zur Hand wenn man sie benötigt. Der Kleine beim Versuch das Laken über die Matratze zu ziehen und Kissen und die Decke in die Bezüge zu würgen, hätte mich bei YouTube reich gemacht.
Kaum hat er die Aufgabe bewältigt, da steht auch schon wieder der Erste auf. Der Muß seinen Zug bekommen und der geht ja schon um kurz nach fünf.
Nächster Stopp ...halb acht... mein Wecker. Ich bin der einzige, der dank Gehörschutz wenigstens etwas geschlafen hat.
Ob ich da nochmal absteigen werde lasse ich mal offen, denn für eidgenössische Verhältnisse wars mit 33€ recht preisgünstig.


Die schöne Seite der Kirche.  Die Tage in Susa.

So schön Bern auch war,

                          Ja ich nutze mal gerade die Gelegenheit, um da was gerade zu rücken.
                          Bern ist im vorhergehenden Post vielleicht etwas zu negativ rüber gekommen

es kommt die Zeit, wo man sich emotional lösen muss.

Und dieser Prozess des Loslassens war bei mir ein langer (ca. 3h) und schlafloser. Es startete unerwartet früh am Morgen wie beschrieben mit dem armen Tropf, der seinen frühen Zug bekommen musste, und endete gegen acht im Speisesaal des Hostels.

Der unerwartet gute Frühstückskaffee (wer schon mal in der JHB in Tambach war, weiß was Frühstücksleid bedeuten kann) und die nette Gesellschaft riss wieder einiges heraus.

Das Wetter leider nicht, aber auch das hatte ich ja schon beschrieben.


Den Aufweg zum St. Bernhard hatte ich mir dann mit einem Schlenker über Champex-Lac versüßt.








Das ist so die Stelle, wo ich normalerweise instinktiv etwas vom Gas gehe,
da ich spätestens da seit Jahren von einer dichten Regenwand empfangen werde.


Aber das erwartete Prasseln fiel aus
und im Jahre vier der Passage dieses Ortes halte ich im strömenden Sonnenschein und hab endlich mal Lust, die Artilleriestellung im Berg zu besuchen,
die mich natürlich mit verschlossenen Toren empfängt.

Na guto, Vorsaison eben und Forts sollten ja noch genug meinen Weg kreuzen.
Es wird Mittag und das Wetter hält !!!!
wenigstens bis zur Tanke an der Grenze.

Schnell nochmal billig tanken. Sechs Liter passen hinein, das macht einen Verbrauch unter 3 auf hundert.
Was denke ich überhaupt noch über Spritpreise nach.

Der Weg über den Pass lässt sich schnell zusammenfassen
12 Meter Sicht und Regen.

Also direktamente weiter nach Italia, wo mich Aosta mal mit Sonnenschein und mal mit Wolken empfängt.

Ich trockne bis zum kleinen St. Bernhard, wo ich mir den ersten ital. Latte gönne, kombiniert mit einem leckeren Pannini Mozzarella Pomodore/i.


Nächster Halt ein kleiner Flußlauf jenseits des Val d' Isere.
Da ich zu faul war, die dicken Klamotten auszupacken, fliege ich über den mal mehr mal weniger wolkenbehangenen eiskalten Pass hinunter ins warme Tal und suche mir ein nettes Plätzchen am Flussufer um aufzutauen.

Langsam merkt man den Schlafmangel und ich hab noch ein paar km vor mir.
Es wird später Nachmittag, bis ich wieder so warm und lustig bin um aufzusatteln.


Der Lac de Mont Cenis erwartet mich herrlich mit Sonne und Wolken im steten Wechsel garniert.




Ein erhebender Anblick,wenn die Wolke so von der Sonne angestrahlt auf einen zuwabbert, den die Cam leider nicht einzufangen vermag.

Es ist schon so spät, dass ich mir die obligatorische Runde um den See (die ist auch mit Straßenmotorrädern gut zu bewältigen) schenke.

Ein letzter Blick zurück vom anderen Ende. Letztes Jahr war der See fast gänzlich abgelassen und man konnte die alten Bunkeranlagen in der Talsohle sehen, die nun wieder in den Fluten verschwunden sind.
(Das Bild hat glaube ich der Thomas gemacht, wofür ich mich mal schnell bedanken will.)

Es wird immer später oder ich immer müder. Die nette Anfahrt über Novalese streiche ich und bin irre froh, dass ich schon ein Zimmer in Susa habe.

Meine Erwartungshaltung ist dem Preis entsprechend recht gering und Susa ist für mich eh ein Alptraum.
Die Stadt ist mir bisher immer nur als Zentrum der Ruhestörung und als lästiges Übel zwischen zwei schönen Höhenlagen und dem Col de Finestre aufgefallen.

Na ja bisher musste ich ja auch immer zur Primetime der Länge nach durch. Und letztes Jahr hatte ich hier sogar einen Plattfuß.

Wenn ich eins gut kann, so sind das Vorurteile
und so rollere ich schon etwas vorgeladen nach Susa hinein, um dann mitten in die Altstadt abzubiegen.

Genau hier wollte ich eigentlich in keines dieser alten angegammelten Hotels und schon gar nicht mein Mopped einsam im Dunkeln vor der Tür lassen müssen.

Dann hatte auch noch das NAVI einen Aussetzer und führt mich zu einer Kirche.
Links davon einen Art Convent mit dem Schild "Casa die Feria" oder so was in der Art.
Oha, so was wie ein Kolpinghaus.

Ich krame meinen Buchungsabschnitt raus und stelle erleichtert fest, dass das Convent die falsche Hausnummer hat. Die Straße macht auf der anderen Seite der Kirche einen Knick und da finde ich dann auch das recht große Hotel.

So der Plan.

Die Rezeption vermittelt von außen durch ihre Gestalt und Anordnung der Türen eher den Charme einer JVA.

Und an der Rezeption finde ich hinter dem dicken Glas

.

.

.

.

.

.


eine Ordensschwester.


Die ist zwar nicht so verwundert wie ich,
und vor allem nicht so sprachlos.

Eine Gemeinsamkeit verbindet uns dann doch. Wir sprechen gemeinsam keine Sprache, besitzen aber den eisernen Willen zur Zusammenarbeit.

Ich zeige meine Buchung und sie nimmt mich an der Hand und führt mich gut verpackt in meinen Motorradklamotten in einen mondänen Wartesaal.
Alle erinnert mich hier an meine Kindheit, wenn man beim Pfarrer im Pfarramt zu Besuch war.
Ich schwitze, es ist warm in Susa. Ich hätte lieber draußen gewartet. Die Tür geht auf und Schwester Sylvie empfängt mich mit bestem Englisch.

Sie führt mich durch das riesige Gebäude am Chef vorbei




und erzählt mir, dass dies hier früher eine Schule war und nun eine andere Verwendung dafür gesucht wird und dass man daher auch Zimmer vermietet.

Es geht in den Lift Piano 3, Zimmer 13. Riesengroß und ein Bad mit Badewanne. Mineralwasser steht auf dem Tisch und lecker Bonbons. es gibt im Piano 2 diverse Automaten, die mich über den ersten Hunger bringen werden.

Mit dem Rauschen der einlaufenden Badewanne im Kopf gehe ich den Rest meiner Habseligkeiten vom Motorrad schnallen und verschwinde für Stunden in der heißen Wanne.

Draußen im Amphitheater spielt eine Musikgruppe R&B und ein wenig 70er, ich kämpfe tiefenentspannt mit dem Schlaf.

Nach dreimal heiß Wasser nachlaufen lassen erreicht mein Aufquellkoeffizient medizinisch bedenkliche Ausmaße und ich brauche dringend was handfestes zu essen.

Ach ja, und Fußball wollte ich ja auch noch.

Kaum zu glauben, in der Ganzen Innenstadt finde ich exakt ein Restaurant, das noch den Fernseher aufgebaut und angeschaltet hat. Die WM ist hier nach dem peinlichen Ausscheiden der Azzurri kompletti vorbeia.
Die Pizza war diomente, auch wenn ich etwas warten musste, denn der Besitzer dachte ein Zeit lang, dass ich nur Fußball schauen wollte und brachte mir erst was zu trinken, als ich schon ewig sitzend explizit danach fragte.
Und wenn man nicht mehr weiß, was viertel heißt, dann gehts auch mit Mezzo di Mezzo, um ein viertel Wein nachzubestellen. Ja mein Italienisch wird über die Jahre immer...............
Ach reden wir über was anderes.............

....und da gibt es dann ja noch einiges sehr angenehmes. Der Schlaf war herrlich und morgens erwartete mich Schwester S auch schon zum Frühstück. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und ich musste all die süßen Sachen probieren, die auf dem Tisch standen. Es gab eine Riesenkanne mit Kaffee und eine mit heißer Milch.
Und der Kaffee hier haut jeder Ordensschwester die Falten aus dem Habit.

Natürlich blieben wir nicht unbeaufsichtigt.





Der drei Meter hohe Gründer dieses Hauses wachte über uns und ich fühlte mich tatsächlich die ganze Zeit ein wenig beobachtet.
Irgendwann musste ich dann weiter, bedankte mich artig und verabschiedete mich mit einer kleinen Spende.
Noch einmal eine Runde durch den Klostergarten, wo auch mein Motorrad auf mich wartete und noch Zeit blieb für ein kleines Abschiedsfoto mit Sr. Sylvie.




Normalerweise mache ich keine Werbung, aber hier mal eine Ausnahme, da ich mich hier so wohl behütet gefühlt habe und die alten Mädchen so supernett waren, auch wenn sie mich nicht verstanden haben.

Als Unterkunft sehr empfehlenswert

Centro Beato Rosaz (das war der 3 Meter Aufpasser vom Speisesaal)
 Via Madonna delle Grazie 4 (wie das schon klingt)
10059 Susa
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Nachtrag aus 2016
Schwester Sylvie ist seit 2015 nicht mehr zu erreichen. Das Convento bewirtschaftet nur noch wenige Zimmer, die wohl auch eher an Kirchenmitglieder vergeben werden. 2015 war es mir schon nicht mehr möglich, dort mehrere Tage zu bleiben.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mit Schwester Sylvies Segen  -den sollte ich noch gut gebrauchen können- hab ich mich also im bewölkten Susa bei leichtem Niederschlag auf den Weg gemacht....
..... der mich dann direktamente zum Col de Finestre führt.

Kaum die ersten Höhenmeter überwunden, sticht die Sonne durch und verwandelt die Serpentinenstrecke in eine Großsauna mit Dampfbad. Die Feuchtigkeit schlägt sich überall nieder und kriecht in die Klamotten.



Aber dafür werde ich weiter oben mit tollem Ausblick belohnt.


Sieht aus wie Photoshop (vor allem der Horizont und Himmel), ist aber echt so geknipstdingst.
Die Strecke war übrigens in sehr gutem Zustand und natürlich gesperrt, wobei das auch Sinn machte, da wegen Schnee und Geröll eine der Kehren nicht passierbar war.
Oben nur mal kurz verschnaufen und weiter geht es zur Assietta
die natürlich auch



gesperrt war.
Ich wollte gerade hinein fahren, als mir zwei Männer in ihrem grünen Fiat der Polizia Forestale entgegenkommen.
Ich frage höflich und man macht mir klar, dass das Befahren nicht nur verboten sondern auch nicht möglich sei. Den Grund hab ich aber nicht verstanden. Ich glaube, es gab Muren.
Da ich eh noch zum Lage Negro wollte, war das aber auch nicht so tragisch. Dennoch wollte ich es nicht unversucht lassen und bin dann aus dem Tal einer kleinen Bergstraße folgend wieder zur Assietta hinauf.
Von dem Weg hatte ich mal in einer Zeitschrift gelesen und den Eingang dann auch prompt gefunden.
Der launige Ausflug endete aber ca. 500-1000 Meter von der Assietta entfernt.


Ja, in meiner Erinnerung fehlte wohl die Stelle, die auf den reinen Trialpfad hinwies.

Also wieder den Berg hinunter und nochmal einen Blick von der anderen Seite auf die Assietta werfen

Wie sich die Bilder doch gleichen.

Das Wetter wurde wieder schlechter und so machte ich mich schnell weiter zum Lago Nero.


Die Route führte über eine alte fast römisch anmutende Straße. Ihr wisst schon Kopfsteinpflaser. Am Rand die großen in der Mitte die kleineren Steine.


War mal für die Ewigkeit gedacht, was dann aber an den modernen Streitwagen gescheitert ist.
Die Straße war aber insgesamt in recht gutem Zustand, was sich dann aber nach dem Passieren von Madonna di Lago Nero schlagartig änderte.


Jetzt wird's endlich Enduro, dachte ich bei mir und schon verschwand die Piste im aufziehenden Nebel. Der wurde dann leider immer dichter und neben der Sicht fiel dann auch schon mal das NAVI aus oder erfreute mich mit heftigen Fehlablagen.


Aber die Gegend da oben ist echt klasse. Unmengen Wege und so wie ich es einschätze, gehen auch einige davon nach Frankreich weiter.



Der Nebel wird dichter, die Wege schmaler.
Die Wege waren eh irgendwie lustig. Der Boden sieht so fest und geröllig aus. Das täuscht aber, denn die körnige Oberfläche ist mit einem soften Unterbau gesegnet, der beim Befahren merklich nachgibt. Ein lustiges Fahrgefühl, an das man sich erst mal gewöhnen muss.
Ich fahre da oben ein wenig kreuz und quer, orientiere mich an den Masten der Seilbahnen, bis diese im Nebel verschwinden. An einem Mast, den ich von weiter entfernt zur Orientierung anvisiert habe, da er direkt am Weg steht, fahre ich wohl wenige Meter entfernt vorbei, ohne ihn zu sehen, und finde mich auf einer MTB Piste wieder, die mich, bevor sie zu krass wird, aber wieder zu einem breiteren Weg führt.

Der Abstieg zieht sich recht lange und es regnet auch wieder, aber ich komme günstig auf die Straße nach Briancon und mache etwas Zeit gut,
die ich nutze, um in die Gummipelle zu schlüpfen.
Eine gute Entscheidung, denn kaum drin hört das Getropfe auf und da ich keine Lust habe, in Briancon im Fetischkostüm abgekocht zu werden, tanke ich auch nicht, denn zwischen Izoard und Agnel weiß ich ja eine Tanke.
Ja, so der Plan,
der dann nach endlosen Abwärtspassagen ohne Motorunterstützung und noch spannenderen Aufwärtspassagen im Schleichmodus
so endete.



Ach, hab ich schon erwähnt, dass 7,5 Liter reinpassen. Da war also noch Luft.

Wie konnte  es dazu kommen?
Ja, Misserfolge sind die Summe der minderguten Entscheidungen.
Und die erste Schlechte war die, in Briancon nicht zu tanken.
Auch nicht gut war die Tatsache, dass die Tanke zwischen den beiden Pässen nicht mehr betrieben wird.
Nach NAVI bestand aber eine gute Chance, die erste Tanke nach dem Colle Agnello zu erreichen.
Das endete so.


Und noch 7 km bis Casteldelfino, wo es die nächste Gelegenheit gäbe.
Jetzt wird's psychologisch, denn der Weg wird ab jetzt nicht mehr nur bergab gehen.
Also langsam weiterrollen.
Ja ,ich hab's ja schon verraten, es hat gereicht.
Gerade so.

Das Wetter hatte sich wieder gebessert und so ging's schnurstracks weiter zum Col di Sampeyre, denn da hatte ich mich wieder bei
La Sousto dal Coll
angemeldet.
Und das hat einen paar sehr komplexe Gründe
Salat:

Vorspeise:


Pasta:


Secondi:


Die Nachspeise hab ich ausfallen lassen.
Wie immer mit Übernachtung und Frühstück 45€.
Ein mächtig fairer Deal.
Leider hatten die Hausherren einen Todesfall in der Familie und eigentlich geschlossen. Man hat mich dann dennoch untergebracht und ich hatte mit den Mädels aus dem neuen Team einen wirklich netten Abend. Der für mich dann aber doch sehr zeitig im Etagenbett endete. Es war wirklich ein ereignisreicher und langer Tag und die Planung für die nächsten Tage hab ich auch schon im Sack, ja und das Wetter soll superklasse werden. Schön so in den Schlaf zu fallen und sich auf den nächsten Tag
also darauf


zu freuen.

Unerwarteter nächtlicher Besuch
Gerade erinnere ich mich daran, wie ich das Valle Maira auf dem ersten AlpenScramble endlich erreicht hatte und echt Respect vor dem langen weiten Weg über die damals recht kühlen Alpen und vor allem dem noch vor mir liegenden Rückweg hatte.
Heute ist das überschreiten des letzten hohen Alpenkammes zwar immer noch ein berauschendes Erlebnis, aber das teilweise flaue Gefühl des großen Abenteurers ist etwas verflogen.
SCHADE!!!!!!!!!!


Viel geschlafen habe ich dann irgendwie doch nicht,
da sich unten im Haus das neue Team noch ziemlich improvisativ und geräuschvoll an seine Aufgaben in der Küche herantastete, dauerte es etwas bis ich endlich wegdösen konnte,
um dann durch unerwarteten Besuch wieder aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Noch bevor ich Ihren schnellen Atem hören konnte, war ich mir schon sicher, dass sich da was schlankes, sehr geschmeidiges in der Dunkelheit räkelte.
Und dann spürte ich, wie sie sich in einer ansatzlosen Bewegung aus der Dunkelheit auf mein Lager begab. Einen Augenschlag später schon spüre ich ihren Atem auf meiner Haut. Und dann der erste Blick in ihre funkelnden Augen, die mich mit großen Pupillen verheißungsvoll aufforderten .......



........streichel mich.
















Das Frühstück zog sich etwas, denn ich musste dem neuen Team noch alles über den Weinbau an der Mosel erzählen und irgendwie wollte man mir das mit den Steillagen und den kleinen Eisenbahnen, mit denen man die Trauben jenseits der 100% Steigung lesen geht, nicht glauben. 

Leider hatte ich kein Netz, sonst hätten wir ja mal den Winninger Uhlen oder das Bückstück ansehen können. 

Aber dann ging's hurtig zum Packen und aufi, denn das Wetter war maximus Toppolo und ich hatte da ja noch eine Rechnung mit dem Colle Birrone offen, wo ich mich 2011 festgefahren hatte und 2012 mit der Kawakaze zusammen hingeschmissen hatte, da der zerklüftete Weg irgendwie für die kleine Nixe zu heftig war. 

Also startet der Tag mit einer Panorama-Runde 

also dahin 



Zu meiner Überraschung waren die einst so schwierigen Geröllfelder mit den Kindskopf großen Steinen geglättet. 
Grrrrrrrrrrr 



Ja, und die schwierige ausgelutschte Passage (da wo wir 2012 aufgegeben hatten) nach den Kehren kurz vor dem Colle Birrone war auch eingeebnet.
Ja, und weil die Straße nun so nett für die Radfahrer hergerichtet ist, hat man natürlich auch das Loch zugeschüttet, in dem ich mal die Domi gebadet hatte.
Nicht nachmachen!!!


Das auch nicht!!!


Aber die Gegend um mich rum ist immer noch so klasse wie früher. Und wenn man weniger auf den Weg achten muss, dann sieht man davon auch mehr. 
Und aufheben macht alleine auch keinen Spaß.

Runter gings ins Maira Tal und wieder hinauf zur Rocca di Maira, 

denn den geschotterten Höhenweg wollte ich mir nicht entgehen lassen. Der war wie immer gesperrt, aber diesmal stand da ja kein Auto mit Autoritätsträger, also hinein.
Dessen Auto sollte ich dann später passieren, aber da war kein Forstpolizist drin und so einsam wie es hier noch war, glaube ich auch nicht, dass er was gesagt hätte.
Leider sollte das Schild 
also das hier 


dann doch recht behalten
erst so 


und einige hundert Meter weiter dann so 


Aus die Maus.
Aber es gibt ja eine Alternativroute ins Sturatal
die da 


Die zwar keinen Schotter bietet
(stimmt nicht ganz, denn die hat den Winter nicht so gut überstanden und ist arg geflickstückt)
ja, und Schnee hatte es da auch, der war aber zu passieren.







Ok, das zweite Bild ist von der Rückreise und der Thomas hatte echt Recht mit seinem Erstaunen, wie schnell der Schnee hier schmelzen kann, wenn die Sonne scheint und der warme Wind vom Tal aufzieht.
Bei der Hinreise war das noch durchgängig voll Schnee und ein Kleinbus aus Österreich samt Fahrradgruppe vesperte.
Eine gute Gelegenheit, mal über Schnee zu fahren, denn die netten Herren würden mich sicher nicht liegen lassen, falls das nicht funktionieren würde.
Noch mal kurz Fausto besuchen




Und Schussfahrt zum Col die Tende, denn es ist jetzt durch den Umweg doch recht spät und ich will ja nicht durch die Röhre durch und hab auch noch keine Unterkunft in Tende.
Kurzer Halt am Fort Central

und den Koffer nachziehen
Die Schraube will einfach nicht so recht dauerhaft haften.
Der Träger hing echt nur noch an dem zusätzlichen Expander, den ich da quer drüber hatte.
Ja, irgendwie hat das ja Tradition, einen Kofferhalter unterwegs zu opfern, aber noch nie hatte es so wenig Auswirkungen wie dieses Mal.

Na gut, einen Capu in der Höhensonne hatte ich mir auch noch gegönnt, wobei ich das in Frankenreich echt affig finde, dass es nix Kippos basta in der Taverne gibt.
Verwirrend fand ich auch, dass hier fast alle italienisch sprechen. Ist aber logisch, denn Tende war bis 1947 Italienisch und wurde dann erst den Franzosen überlassen. Aber um die Geschichte werd ich mich ein andermal
- also z.B. wenn der Schnee vor meiner Haustür liegt und nicht nur hier auf den Wegen der Hochlagen _
bemühen.
Noch ein kurzes Foto von den Dingen, die ich mir morgen anschauen will



und runter gehts.
Bevor ich es später vergesse. Wegen Bauarbeiten ist der Tunnel momentan nach 20 Uhr gesperrt und das soll sich auch noch ein wenig so hinziehen.
Der Weg über den geschotterten Pass ist eh divieto, aber dass stört hier, nicht nur wegen der Tunnelsperrung, wirklich niemanden mehr. Ich glaube sogar, dass sich der Pass in Wirklichkeit gerade wegen der Baustelle in exzellenten Zustand befindet.
Was man aber besser lässt, ist, von Tende kommend die Schlange vor dem Tunnel zu passieren, das Rotlicht zu missachten, um an dem roten-weißen Kringelschild ignoranterweise vorbei zu huschen und auf den alten Tende aufzufahren.
Mein Vermieter meinte, dass da eine Cam wäre und ich bin gespannt, wie die Plastehühner bei Germanys Next Top Modell,  ob es da ein Foto für mich gibt.
Tolle Bilder vom Pass gibts dann erst im nächsten Post, denn von Forte Pepino oder Forte Taburda aus, ist der viel beeindruckender zu knipsen.
Wers nicht abwarten kann, dass Netz ist voller Appetizer.
Fort Taburda
Fort Pepino

Von Fort zu Fort

Na habt Ihr auch alle schön mal die beiden Forts

Fort Taburda
Fort Pepino

gegoogelt?

Geil da, oder?
Bei mir sah das dann so aus



und der lange Weg von der Mosel hierher hatte sich auf einen Schlag gelohnt.
Aber der Reihe nach:
Der Tag begann mit einer Aktion (an der unteren Ampel an der Schlange vor dem Tunnel vorbei und bei rot durch), auf die man wie schon beschrieben besser pfeifen sollte, um mich dann mit der geschotterten Auffahrt zum Tende zu belohnen.
Oben angekommen, rechts halten und weiter durchs Fort Central (also der verfallene Wohnbereich) und weiter zur Feste.
Von da aus sieht man schon den Weg zum Colle della Boaria, dem wohl bekanntesten und meistgeknipsdingsten Platz auf der LGKS. 



Bei gutem Wetter einfach zum niederknien schön. 


Da war dann aber schon ein wenig Schluss 


und etwas weiter war dann gänzlich finito wegen eines Erdrutsches.
Eigentlich schade, aber bis zu dem Stück, wo wir letztes Jahr nicht weiter kamen, kann es nicht mehr weit gewesen sein und das hier war definitiv eine der besten Ecken der ganzen Tour.

Es war auch ordentlich einsam da oben, was weniger an der frühen Morgenstunde als an der Tatsache lag, dass diese nette Überspülung den gesamten Klein- und Geländewagentourismus abblockte.



Auch ein weiterer Versuch, die Sperrung zu umgehen, scheiterte an meiner Risikofreudigkeit vor dieser Steilpassage.


Aber in vier Tagen stehe ich da ja wieder mit Sabines Föhn und dann wird abgetaut.

Der Weg zu Fort Taburda war natürlich mit einer Barke versperrt,
die sich aber leicht umfahren ließ.
Der Pfad hierher und der weitere Verlauf zum Pepino beschenken einen mit traumhafte Bergpanoramen



und einen Blick auf den gesamten Tende.
Das ist das braune Würmchen, dass sich da links so runter mäandert.
Das Fort selbst ist recht überschaubar und ich bin auch ausnahmsweise nicht reingeklettert.

Nach dem ersten Fort wird der Weg deutlich schlechter und es ist auch nicht mehr zu übersehen,
dass Motos hier nicht mehr erwünscht sind.
Dennoch lohnt es sich, das Risiko eines dicken Strafzettels auf sich zu nehmen und auch die letzten Meter zu erklimmen.
Man darf sich dabei nicht von der Straßenführung irritieren lassen. Man fährt fast den gesamten Weg stetig ansteigend parallel zurück, macht dann einen Schlenker nach rechts und gleich drauf wiederholt sich das Spiel, trifft auf ein paar Wanderwege, von denen man sich nicht beirren lassen sollte und gelangt dann (halt Kehren gabs auch) zur Cima di Pepino und..............

.....ist so beeindruckt, dass man vergisst ein Bild zu machen.
Hurra!!!!!!!!!!!

Die Rückfahrt war geprägt von schlechtem Gewissen (ein wenig) und dem ständigen Gefühl, dass sie da doch irgendwo lauert....

die Ordnungsmacht und es doch noch teuer wird.
Aber keiner da... nur ein paar MTB'ler, die mich tiefenentspannt zurückgrüßten.

Gut, also auf der LGKS gabs für mich kein Durchkommen. Nachdem ich abends die deutsche Gruppe mit den Knalltakt-Enduros an der Tanke getroffen hatte, war ich auch ganz froh, dass ich es nicht länger versucht hatte, denn deren Geschichte klang nicht ganz so nach dem, was ich mir für mich vorgestellt hatte.

Es gibt auf der anderen Seite des Tende eine sehr sehr schöne Strecke über Casterino hinunter nach Tende.
Diese Passage hält je nach Gusto eine Menge Optionen für den kleinen Adventurerider bereit, die man entweder gewollt oder wie in meinem Falle ungewollt kombinieren kann.

Nur eine Kombination geht leider nicht, auch wenn das NAVI bis zum bitteren Ende daran festhält, aber davon beim nächsten Mal mehr.

Was nämlich immer geht, ist die Besichtigung von Forte Magheria
(man kann nicht dran vorbeifahren- hm , mir fallen gleich 3 Interpretationen dazu ein),
was ich euch jetzt ein wenig näher bringen will
und die Rocca dell' Abisso

Forte Magheria liegt eben genau am Weg und über eine kleine Rampe gelangt man in den Festungsgraben.


Die Brücke ist wie immer demontiert, was erst später für mich zum Problem wurde.



Also Lampe einpacken oder Taschenlampenapp zünden und hinein. Na ja, nicht soooo einfach, denn man muss etwas suchen, bis man einen Gang findet, der auch hinein führt.
Ich verrat's schon mal, es ist der schmalste und dunkelste.


Also immer schön dem Gang lang und irgendwann gelangt man in den Innenhof.



Wenn nicht, keine Angst hier geht das Handy noch,
also falls die Taschenlampenapp den Akku nicht schon entsaftet hat.
Sollte das der Fall sein
keine Panik
es ist Saison
und da kommt alle paar Tage mal einer vorbei.

Die Kasematten sind alle molto defecto und bei dem Spaziergang über der Festung muss man drauf achten, nicht in einem der im Rasen versteckten Löcher einzufädeln und in die unteren Räume durchzubrechen.
Dann (also so nach 15 Minuten gelebter Einsteigerarchäologie)
gelangt man ins Hauptgebäude und zu der Erkenntnis, dass ich keine Ahnung mehr habe, wo der schmale Gang hin ist, der mich wieder rausbringen sollte.

Na gut, ich gehe zur Treppe



oder dem Bogen, der mal eine Treppe gewesen sein könnte und gelange gewissermaßen in einem Rutsch auf die Wendestelle der Treppe.
Ja und von da aus sind's dann nur noch wenige cm und man ist wieder im Graben.
Wenige 150 cm..... ohne die nach vorne..
eigentlich war ich froh, dass da jemand Steine hingelegt hatte.


Den Burggraben kann man übrigens durchfahren, aber Vorsicht, da liegt viel Eisen rum und da ich ja so ein Eisen-mit-den-Reifenmagneten-aufsammel-Typ bin
hab ich mir das verkniffen.


Nach diesem kleinen Treffen mit der Vergangenheit wurde mir schnell gegenwärtig, dass es noch ein weiter Weg bis zur nächsten Mahlzeit werden wird.
Das NAVI war zwar anderer Meinung aber dazu später.
Ich passiere Bässe de Peirefique in Richtung Baisse d'Ourne, bevor mich das NAVI vom eigentlichen Wege abbringt.
Brav folge ich dem angezeigten Verlauf und lande dann hier.


Neben dem netten Felsdurchbruch finde ich eine Menge optionale Wege,
-die alle besser aussehen als den,den Zumo-Mausi vorschlägt-
und ende eben so überrascht wie  erschöpft hier.

.

Auch wenn jemand so freundlich war, die Tür aufzuhalten,
da ging's mit dem Mopped wirklich nicht viel weiter.



Aber davon und den Sackgassen des Monte Agnelino mehr, wenn ich wieder zurück bin.

Piccoli Impressioni

Eigentlich wollte ich noch ein paar Zeilen schreiben,
aber irgendwie bin ich etwas wie Flasche leer
und dann hatte ich heute auf der Arbeit auch noch irre zu tun
Ihr kennt das ja
"eben mal die Welt retten"

Was soll ich sagen
das hatte dann mal Priorität

Aber Bilder hab ich schon mal geschrumpft und hochgeladen.
Ein paar davon könnte ich ja schon mal zeigen.
Und für die nette Resonanz wollte ich mich hier auch mal bedanken.
Ich werd auch alle Mails beantworten.














Fort  Pramand und Monte Jafferau...... oder warum ich dann etwas früher zurückgekommen bin.


Das Wetter war recht bescheiden, jedoch blieb mir der große Regen erst mal erspart. Das war auch gut so, denn der Morgen sollte nur einem dienen, so schnell wie möglich nach Süden zu kommen. Vor Charmnonix ging das Tageslicht dann aber fast zu Ende und es grenzte schon an ein Wunder, dass ich nur einige wenige Tropfen von den Fluten abbekam, die sich da im Westen ergossen. Als wenn Autobahn mit der beladenen 250er nicht schon Strafe genug wäre rüttelte der stürmische Wind derb am wackeligen Stollenfahrgestell. Vor Mittag überfahre ich den Großen St.Berhardt und ich muss schon sagen, dass sich zu den vorangehenden Jahren nicht viel geändert hat. Es regnet.
Erst im Aostatal soll sich das Wetter bessern. Und ich kanns ja verraten. Dieses Sonnenloch wird mich bis Susa begleiten, wo ich dann überraschend feststelle, dass mich Booking in einem ................einquartiert hat.

So.... tatsächlich bin ich vergangene Nacht wieder zu Hause aufgeschlagen.
Bin noch völlig verpeilt, denn die 860 km auf der kleinen CRF waren dann für einen Tag doch ne recht harte Kiste.
Aber leider ist das Wetter in den Alpen völlig zusammengebrochen und nach den letzten sonnigen Tagen mit den großen Abenteuern am Monte Jafferau,
hatte ich nur noch wenig Lust auf kleine Abenteuer,
bei schlechtem Wetter.

Ja, und der Ausritt zum Monte Jafferau war wirklich die oft beschriebene Krönung einer Enduroreise.
Über den Col de l'Echelle machte ich mich von Briancon aus auf den Weg nach Italien.




 In Bardonecchia ging's dann zum Colle Sommeiler, denn es war ja Donnerstag und donnerstags darf man ja da hoch.
Also daaaaaaaaaaaaaa............

hoch.....also gaaaaanz hoch.

Damit wär's sicher leichter gegangen


in die Speichen hätte ich auch mehr Vertrauen gehabt und die Reifen halten auch ewiglich


Die Strecke hoch zum Sommi war in ziemlich gutem Zustand. Die Kehren nach dem See waren nur mäßig zerfurcht und es ging flottig hoch.



Leider endete die Tour abrupt bei ca. 2700m Höhe,
wiedermal wegen einem kleinen Eisfeld.


Dieses Feld hätte man sicher auch umfahren können, aber mit dem Gepäck und so ganz alleine war mir die Umgehung zu heftig und da dieses Feld Südwest-Ausrichtung hatte, war ich mir sicher, dass es hinten im Schatten auch nicht weitergehen würde.



Also Sonne und Einsamkeit nutzen und 20 Meter tiefer ein schönes eiskaltes Fußbad nehmen.


Nach zwanzig Minuten nur mit der Unterhose bekleidet in praller Höhensonne beginnt sich die Pelle zu wellen und  zu röten und es wird mächtig Zeit zu verduften, bevor man verdampft.



Die Abfahrt....
ich gleite auf einer Spur flüssigen Adrenalins ins Tal.
Jedesmal wieder ein berauschendes Ereignis.

Nächster Halt
Fort Pramant.

Ich hatte mich für die Auffahrt von Exilles aus entschieden.
Den Weg kannte ich schon ein Stück weit und er war genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte...
bratzemäßig mit Gepäck zu fahren.
Der Schotter ist mächtig lose und man hat wenig Halt. Man schwänzelt sich so im zweiten, dritten Gang den Weg hinauf und erzeugt mächtig Geräusch und die ein oder andere Schotterfontäne.



Belohnt wird man dafür
(also ich natürlich mal wieder nicht, da gerade die Wolken aus dem Susa Tal die Sicht verkürzten)
mit einer grandiosen Aussicht, denn das Forti liegt super exponiert.


Wie man sieht, kann man mit dem Mopped auf die Geschützplattform auffahren.
Ähnlich, aber doch viel cleverer wie auf dem Monte Chaberton, wurde die Sperranlage für vier schwere Geschütze vorgesehen.
Man sieht noch deutlich die tiefen Turmlöcher, in denen die Geschütze überwiegend versenkt in Lafetten montiert waren und somit nicht ganz so leicht auszuknipsen wie die Einrichtung auf dem Chaberton.


Eingerichtet waren Kanonen vom Kaliber 149 mm, die eigentlich für maritime Anwendungen gedacht waren.
Die Mündungsgeschwindigkeit der ca. 40 kg schweren Granaten lag bei 625 m/s und nach it. Angaben schafften die Dinger einen Weg von an die 20 km.
Der strategische bzw. taktische Wert der Feste dürfte bereits nach Eröffnung gegen Null gegangen sein.
Da waren die mit 76mm Schnellfeuerlafetten bestückten französischen Festen der Maginot-Linie deutlich effektiver, aber ja auch 20 Jahre jünger.
Aber auch da hat "on ne passe pas" nicht funktioniert
Ja, und mich hat da auch nix aufgehalten.


Allerdings ist das Fort recht langweilig zu erkunden, da im Schwerpunkt Brennstoff, Munition, Generatoren, usw. in großen Kavernen eingerichtet waren, die nicht alle die Zeit überdauert haben.
Stahlbetonkonstruktionen ohne Stahl ....
...........einfach geil!!!!

Von dort aus ging's dann durch die Tunnel weiter zum Monte hoch.

Die Schilder, die es selbst Mäusen und Kakerlaken mittlerweile explizit verbieten da durchzugehen, 
muss man einfach verdrängen, so wie wohl ein Panzer die Barke am Eingang verdrängt und um sich selbst gewickelt hat.

Der Tunnel ist recht launig zu durchfahren, nicht so dunkel wie erwartet, dafür mit fließend Wasser und eisfrei.
In der Mitte der rund 850 Meter ha'ts eine Kurve und einen Bodensee.
Der ist leicht zu durchfahren, aber dann kommt nochmal ein halber Meter Wasser und der hat's in sich, da tief und man selbst ja  in Gedanken schon aus dem Loch ist.





Das Photografieren während der Fahrt ist für Motorräder natürlich auch nicht erlaubt,


da nur verboten schlechte Bilder dabei rauskommen.

Ja, und dann hab mich mich nach einem alternativen, leichter zu bewältigendem Weg umgesehen.
Denn schon in ein paar Wochen bin ich ja mit Sabine wieder hier.






2012 Mk I    "in den Süden gedrängt"


Wie der Titel es schon verrät, war das Reiseziel gänzlich anders formuliert, als der Reiseverlauf es  dann vermuten lässt.
Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres und der ersten Alpen-Offroad-Reise wollte ich es dieses Mal bis ans Meer, zumindest aber auf die Ligurische Grenzkammstraße und zum Fort Central schaffen.
Es sollte alles ganz anders kommen.
Schon die Anreise über das Saarland durch die Vogesen ging in den aus dem Westen in unaufhörlichen Wogen gegen die Vogesen drückenden Regenwolken unter.
Kurz vor Beaufort hatte ich dann derart starke Zündaussetzer, dass ich am Abend nicht glaubte, weiterfahren zu können. Ein prasselnd knallendes Geräusch unter dem Tank brachte mich dem Fehler näher. Eine außen gebrochene Zündspule verursachte bei Feuchtigkeit scheinbar Überschläge, die die Zündung aussetzen ließen. Dank einem hilfsbereiten Wirt und einem sehr netten Schweizer war es mir möglich, am Sonntagmorgen eine Dominator-Zündspule zu erwerben, die ich dann in der Garageneinfahrt des Verkäufers wechseln durfte.
So ging es dann mit etwas Verspätung


aber reichlich Wegzehrung

 ins Jura hinein.



Obwohl ich über Frankreich eigentlich schneller und besser voran komme, bevorzuge ich nach wie vor die Anreise über die kleinen Wald- und Wiesensträßchen des Jura.
Hier scheint die Schweiz noch in Ordnung und es ist immer erstaunlich wenig los.
 Die Landschaft ....
 ...eher gediegen als aufregend.
Die Sehenswürdigkeiten dezent am Straßenrand drappiert.


 Grün ersetzt das Felsgrau, mit dem ich bald ja reichlich bedacht werde.


Soooo der Plan..............


Die Passage oben am Lac de l'Hongrin vorbei musste ich letztes Jahr wegen des schlechten Wetters schenken.


 Ab diesem Jahr wird dieses kleine Schmankerl fester Bestandteil der Anreise.


Gekrönt wird dieser Ausritt durch die Tunnelpassage.
Am Eingang gibt es eine Erklärung, wann man den Tunnel in welche Richtung befahren darf.
Ich habs nicht ganz verstanden, denn das Schild war leider nur französisch und ich hatte auch den Eindruck gewonnen, dass sich eh niemand daran hält.
Mit dem Motorrad erschien mir die Passage eh immer zu bewältigen zu sein. Denn der Tunnel ist eigentlich so breit, dass man mit dem Motorrad auch an einem Pickup ganz gut vorbeifüßeln kann.


Der Abschnitt danach ist ein wenig nervig, da man über die Hauptstraße muss und einige neue Baustellen mir meine gewählte Streckenführung zu nutzen verbaten.

Dennoch gelang es mir in einem kleinen Gewaltakt und dank des sonnigen Wetters,
den großen St Bernhard zu erreichen





und über das Aostatal über den  kleinen St. Bernhard bis kurz vor Bourg-Saint-Maurice zu gelangen.
Dort wollte ich im Hotel Belvedere unterkommen. Ein altes ehrwürdiges Berghotel, das ich schon im Vorjahr wegen seiner altbackenen Infrastruktur und dem guten Essen (siehe 2011) lieben gelernt habe.
Leider ist der Schuppen Tourenfahrer-Hotel und daher war am Abend zwar noch ein Zimmer zu haben. Ich hätte aber sofort, so wie ich war, zum essen gehen müssen, da das Buffet nur von.....bis..... geöffnet hätte.
Es widersprach etwas meiner mediteranen Grundeinstellung, mich mit alldem, was der sonnige Tag so auf meinem Körper verteilt hat, zu Tisch zus setzen. Ehrlich gesagt, fehlte mir auch empfindlich die, mir von zuhause so vertraute, französische Gelassenheit. Vielleicht liegt es an der neuen zahlungswilligen Kundschaft (Route 66 trift weißblauen Propeller) oder ich war nur zur falschen Zeit am richtigen Platz.
Die Aussicht war jedenfalls wie letztes Jahr grandios.


Da es nun aber schon auf acht zuging, musste was anderes gefunden werden und ich wollte ja nicht unbedingt runter ins Loch. Ich fand diese kleine Etabissement. Geführt von einem jungen Paar. Er Engländer (lustig ich hatte mich erstmal mit ihm französisch unterhalten, da ich sein Englisch so grottig fand), sie Brasilianerin.
Ich sollte sogar noch bekocht werden.

 Später dann ging es noch ins Kaminzimmer auf einen Plausch.


 Am nächsten Morgen ging es bei strahlendem Sonnenschein weiter ins Val d'Isere







eine alte Freundin besuchen


und die Aussicht genießen, denn der Regen der vorangehenden Tage hatte die Luft so klar gewaschen, dass das Rot der Sonne noch nachts auf meinem Gesicht glühen sollte.


 Ein guter Tag hier oben  auf dem Col de l'Iseran die Stille zu verinnerlichen.


und dann die malerische Abfahrt zu genießen.
Kaum zu glauben, dass ich hier 2011 durch 5 cm Neuschnee fahren musste
und 2013 sogar hier stecken bleiben werde.


Der Weg führt weiter zum Lac du Mont Cenis


die Berge herum gespickt mit alten Festungen und Stellungen
  • Fort de la Cassa
  • Fort de Variselle
  • Fort de Ronce
  • Pattacreuse
  • Malamot (2914 m)
  • Fort de la Turra
  • Poste du Mont Froid
die aber nicht alle legal mit dem Motorrad zu erreichen sind. Eigentlich ist in der Hauptsaison keines mehr zu erreichen und es kann verdammt teuer werden, es dennoch zu versuchen.
 

 Fort de Variselle liegt aber so einladend dicht am See, dass ich nicht nein sagen konnte


und die scheinbar nicht ganz ernst gemeinte Eingangssicherung überwinde








Nach einer ausgiebigen Visite des alten Fortlebens geht's wieder hinunter zur Staumauer. Ich kann nur jedem, (auch mit Straßenmaschinen) den Rundweg um den See ans Herz legen. Eine wirklich schöne, leicht zu fahrende Piste mit netten Aussichten und bleibenden Eindrücken.


Aber dann plötzlich konnte ich ihn gaaaaanz deutlich vernehmen -
den süssen Ruf des Meeres
und ich machte mich über Susa auf den Weg zum Colle delle Finestre


den ich bei noch immer strahlendem Sonnenschein in Begleitung zweier ebenso netter wie erfahrungsloser Schweizer auf zwei beladenen GS überwandt.
Die beiden wollten weiter zur LGK und ich wünschte ihnen, dass sie bis dahin genug Erfahrung auf unbefestigten Wegen sammeln konnten, um diese Herausforderung dann unbeschadet zu meistern.




Dem Colle delle Finestre den Rücken kehrend, führt der Weg auf die Assietta.


Ein Stück dem Weg am Hang folgend, werfe ich einen letzter Blick zurück. Sage "Auf Wiedersehen, Italien" und schaue, ob die beiden BMW den Einstieg gewagt haben.


Sie wagen es und geben mir somit die Möglichkeit, im Dreck zu spielen.
Es spielt sich einfach leichtherziger, wenn man weiß, dass in 15 Minuten Abstand jemand folgt, der einen aufhebt oder findet, wenn einen der Spieltrieb zu arg übermannt hat.




Ich übernachte in Cesana Torinese. Der Ort ist etwas heimeliger als Oulx und ich kenne da ein altes Hotel, in dem ein kauziger alter Herr immer wieder gerne mit mir handelt. Ich hoffe, beides bleibt mir noch viele Jahre erhalten. (Bilder gibts davon in der folgenden Reisebeschreibung)

Der folgende Tag beginnt mit einem großen Donnerwetter...
und zwar 50 km weiter östlich.

Das Wetter in den Zentralalpen hat sich dazu entschieden, auf Segnung durch Regen umzustellen.
Dank meinem Support aus der Heimat bin ich über das Wetter ebenso gut informiert wie auch unglücklich.
Auch wenn es schwer fällt, die LGK schon wieder nicht zu erreichen und das Meer nicht mal aus der Ferne zu sehen, entscheide ich mich über den Col du Lautaret nach Westen zu flüchten und dann über den Galibier beizudrehen.

Und genau da muss ich eine kleine Pause zur Gepäckverlagerung einlegen......



 ...denn der Haltewinkel des Koffers ist gebrochen.
Und wenn ich mir das Ding so ansehe, dann kam das für den Winkel sicher nicht so überraschend wie für mich.



In einer ziemlich großen Schleifenbewegung umfahre ich die Aiguilles d'Arves, wobei mir die linke Spitze aus Nah und Fern wie der Erdal-Rex-Frosch erscheint.



Das nächste Ziel ist dann schon Alpe d'Huez.
Kaum zu glauben, dass sich hinter dieser recht unansehlichen Bettenburg, die im Sommer wirklich scheußlich den Berg verunstaltet, ein wahres optisches Kleinod versteckt hält.




Und so folge ich der Straße "Les Roches" zum Col de Sarene


die mich an geradezu betörenden Felsketten vorbeiführt, deren Staffelung und schroffen Abrisse eine unglaubliche Tiefe vermitteln.
Sehr bedauerlich, dass so eine Knipse dies nicht einzufangen vermag.


Das Verweilen wird zum Muss. Nur so lassen sich die Gefühle bei diesem Anblick wenigstens ein Stück weit konservieren.


Es ist später Nachmittag, als mich der Hunger endlich in ein Restaurant treibt. Ich sitze in der Sonne und spiele mit einem unermüdlichen Hund, wie ich ihn mir immer als Kind gewünscht hätte.
Ein pfiffiges Kerlchen, der mit mir um ein Holz, dass er angeschleppt hatte, zanken wollte.



Als wir es beide übertrieben hatten und der Ast zerbrach, wirkte der Kleine etwas überfordert.
Die Tatsache, dass er den Stock im Maul spürte und sich für den Sieger hielt, wollte sich einfach nicht mit dem Bild seiner Augen, das mich mit dem Stock in der Hand zeigte, in Einklang bringen lassen.



Irgendwann verschwand er in den Schatten für ein Reset und kam erst wieder, als ich aufgegessen hatte, um mich zu verabschieden.
Es wird Zeit. Ich bin müde und weiß noch nicht so genau, wo ich hin will und was man da machen kann. Das schlechte Wetter ist mir mit ausreichend Abstand gefolgt und die dunklen Wolken kleben an den hohen Bergen im Osten.
Ok. Also werde ich wohl grob weiter Richtung Haute Provence müssen.







Die Straße zum Col de Menee ist frisch geteert und unter einer dicken Schicht Splitt beerdigt worden.





Es dauert bis halb sieben, bis ich Châtillon-en-Diois erreiche. Es ist unerträglich heiß und schwül. Ich suche ein Zimmer. Nicht immer ist man nett zu mir.


Ich erreiche Die, als die Sonne bereits langsam versinkt. Die Innenstadt ist nachts für den Verkehr gesperrt. Ich hab wenig Lust zu laufen und kurve durch die Peripherie.
Ein altes Hotel erweckt meine Neugier. Der Parkplatz ist voll. Ich habe wenig Hoffnung und frage. Der junge Hotelier geht sehr höflich mit mir um. Alle Signal stehen auf ausgebucht. Aber ich habe Glück, ein Zimmer mit Dusche auf dem Flur im obersten Stock ist zu haben.
Ich sags gleich. Das Hotel ist einzigartig. Die Zimmerschlüssel (Eisen geschmiedet und gefeilt) passen in Schlösser, wie man sie normalerweise nur an Scheunen und Kellertüren findet.
Die Zimmer vermitteln eine Mischung aus mediterranem Flair und dem Habitus der Fremdenlegion.
Und in dem Etagenbad erwartet mich eine Badewanne - so tief, dass man drin schwimmen könnte.


Ich entschied mich gegen Nahrung fürs Einweichen.

Es ist dunkel, als ich es endlich auf die Straße schaffe.
Mittlerweile tobt der Hunger in meinen Eingeweiden, aber dennoch will ich keinen Platz zum Speisen finden.

Ich lande in einer Seitengasse.
Dunkelhäutige Menschen stehen um ein kleines Restaurant.
Ich hoffe auf marokkanische Leckerein. Aber leider wird es nur Falaffel und Döner geben.
Ich werde höflich, aber etwas misstrauisch mit einem sehr harten Französisch empfangen.
Ich glaube, die Menschen hatten noch nie vorher einen Deutschen zu Gast, der französisch redet.
Sichtlich belustigt über unsere gegenseitige Interpretation der französischen Sprache finden wir schnell zusammen.
Irgendwie bin ich zu müde für Konversation und verabschiede mich schon bald nach Erhalt meines Fleischfladens.




 Ich setze mich in einen Park und genieße mein unerwartet heimisches Abendbrot.
Der Döner bringt mich satt durch die Nacht, bis die Sonne am Fensterladen  mich aus den Laken lockt.
Der Regen bleibt auf Abstand.


 Es gibt ein sehr französisches Frühstück, das eben so schnell verputzt ist, wie der Hunger danach wieder kommt.
Schnell ist gepackt und ich mache mich einen Tag früher als geplant auf den Heimweg.



Die Entscheidung fiel recht spontan als Folge der Tatsache, dass mir hier die Ziele aus früheren Reisen alle wohl bekannt sind und ich andererseits gerne das Vercors ausgiebig bereisen wollte.


Das grobe Ziel heisst Col de Rouset
und nachdem ich in ein Seitental gefunden habe, stehe ich plötzlich mittendrin


 im herrlichsten lilablau


 der Lavendelfelder.


 Nach einer kleinen Pause zur Befriedigung der Sinne
gehts weiter ins Vercors

Ich lass Euch einfach mal mit den Bildern alleine, denn die einzelnen Passagen werde ich auf dem Bericht zu meiner 2013 Reise ausgiebigst beschreiben.

Dabei werd ich auch verraten, wie man trotz der Absperrungen die Grands Goulets
mit etwas Courage knipsdingsen kann.




 Und dann war da noch der dunkelste Tunnel, den der Kleine König je durchfahren hat.








 Im Canyon des Encouge..........


 Dann gings schon zum am besten fotografisch dokumentierten Loch in ganz Frankreich.
Dem Combe Laval und dem Col de la Machine.





 Irgendwann waren die Bierdeckel vom Frühstück verdaut und es musste Stärkung her.
Leider waren die meisten Restaurants geschlossen, aber hier gab es einen Buchweizencrepe als Hauptgericht, kombiniert mit einem viertel Rose und einem Crepe au Chocolat als Nachspeise für 10 €.




 Da kann man nur schwer nein sagen, denn auch die Kellnerin war recht appe...
nett eben


 Grenoble passierte ich östlich über Chamrousse, wobei diese außergewöhnlich gut ausgebaute Bergrennstrecke mit einer Enduro nicht so der Brüller ist. Aber hanging off hat das ganze sicher was.



Dann hab ich eine echte Fehlentscheidung getroffen, indem ich die Schleife über Albertville wählte.
Könnt ihr euch gleich notieren. Da gibts nix zu sehen, was man gesehen haben muss.
Richtung Moutiers gibts eine viel schönere Strecke, die ich ebenfalls im Teil 2013 ausgiebig beleuchte.

Jedenfalls landete ich mehr zufällig und nach einer ziemlichen Odyssee hier in Pussy



 bei Madame bella Chat.
Eigentlich wollte sie gar keine Gäste nehmen, da sie kein Abendessen machen könne. Die gute Frau hatte Besuch von ihrer Ziehmutter, die sie in die Stadt ausführen wollte.
Aber sie hatte wohl Mittleid und bot mir ein Zimmer und eine Karaffe Wein an, die ich dann mit einer ihrer Katzen genoss.


Das Frühstück war dann zum Glück wieder kontinental und man hat mich neben der wirklich guten Marmelade noch mit Käsen der Region eingedeckt, die ich alle probieren und loben musste
und was noch viel wichtiger war
auch loben konnte, denn die waren allesamt Spitzenklasse.
Einen  Fauxpas hab ich mir dann aber dennoch gegönnt, als ich den Herrn des Hauses für den Sohn hielt und auch so ansprach.
Er hat es schweigend zur Kenntnis genommen und mit Fassung getragen.
Dafür hab ich aber leider keine von der oberaffengeilen Marmelade "poire aux amandes" bekommen.
Die hab ich erst ein paar Wochen später, als ich mit Sabine zufällig vorbei kam, abgestaubt.


Ja und dann fand ich noch diese alte genietete Brücke erwähnenswert
und das hat folgenden Grund.
Das gute Stück ist zu schmal und der Bogen zu niedrig für den heutigen Verkehr.
Die neu errichtete Betonbrücke steht ein paar Meter weiter. Die alte baufällige wurde nur noch für Fahrräder und Mofas usw. genutzt.
Sie war auch nur noch Brückenklasse 0.3 und mit 1,6 Tonnen ausgeschildert.
Da die neue Brücke aber gerade defekt war, musste der Verkehr über die alte umgeleitet werden.
Dafür hat man dann ein nettes kleines 9 Tonnen Schild vor das alte 1,6t Schild geklebt.
Ich liebe Frankreichs pragmatische Ansätze und hab mich auf der Brücke dennoch beeilt :-)


In Gedanken war ich immer noch bei dem angenehmen Frühstücksgespräch, das wir in perfektem
Deusösisch geführt hatten und bei dem ich erstaunlich viel über meine Gastgeber erfahren habe.
Fast wäre ich in Aime an der Abfahrt zum Lac de Saint Guerin vorbeigesegelt. Die Strecke dort über den Berg ist zwar offiziell befahrbar, wird aber nicht ausgeschildert. Ich denke mal, man will den Verkehr von dieser Seite aus wegen der schlechten Straße abhalten.









Die Strecke ist eigentlich viel spaßiger, als die Bilder das hier widergeben. Ich würde sie aber nicht uneingeschränkt für Straßenmotorräder empfehlen. OK, mit ner W650 würds wohl gehen.





Es gibt nun zwei Möglichkeiten weiterzukommen. Entweder unterhalb der Staustufe die Straße durchbrummen oder oben über den Col du Pre. Der ist aber nur mit einem kleinen Holzschild beschildert und schwerer zu finden. Hat man Alles richtig gemacht, ploppt man am Lac de Roselande raus.
Von hieraus gibt es nun einen kleinen supergeilen Geheimweg zum Col des Aravis am Mont Charvin und  an den Trois Aiguilles vorbei.
Dort steht auch eine abgelegene Jausenstation, in der man mit netten Leuten aber kaltem Wasser übernachten kann.



Hier einer der beschriebenen netten Hüttenbewohner


der mich aber auch nur so genau im Auge hat, weil ich was habe was er gerne hätte


Die Piste nach der Jausenstation zieht sich etliche Kilometer durch die einsame Hochtallandschaft



Ja, und es ist dort je nach Wetterlage recht rauh zu fahren, da die Gewitter die Straße heftigst abfräsen.
Und so neigt sich neben meinem Urlaub auch die Haltbarkeit meiner Kofferkombi dem Ende zu.




Aber in drei Wochen geht es hier ja mit Sabine schon wieder vorbei.


2011- "the big easy"
Augen zu und Hosen voll. Das erste große Schotter Abenteuer.

Mit der Dominator in Höhen vordringen, die der kleine Volkerrr noch nie betreten hat.

1 Kommentar:

  1. Ja 2011
    ich finde einfach keine Zeit das mal anzugehen................
    Grrrrrrrrrrrrr

    AntwortenLöschen