May the torque be with you.


Dienstag, 20. April 2021

Der Küchenquirl ......... Zephyr 550 Reviant

Endlich macht der Regen mal Pause und die Sonne lockt zu den ersten Ausfahrten. Macht echt Spaß der kleine Wiedergänger. Ab 4000 U/min geht's richtig los und in einem Zug auf die 10.000 los. Bei 153 (GPS) ist erstmal Schluss. Die Maschine läuft annähernd vibrationsfrei und hat kaum Lastwechselreaktionen. Das ist echt launig durch die Kurven zu wedeln. Einzig der viel zu lange 6 Gang nervt, da man im 5. bei 150 Km/h im 6. faktisch mit der selben Geschwindigkeit verharren muss.

Zephyr 550 Umbau linke Seite

Apropos 6. Gang. Ausgerechnet im Overdrive gibt es dann doch ein paar leichte Vibrationen, die der kleine Rennhöcker ziemlich ungefiltert an den Popo weiter gibt.
Bin mal gespannt ob sich das noch einfährt oder so bleibt.

Zephyr 550 Umbau rechte Schokoladen-Seite


Insgesamt sitzt man viel besser, als einem das dünne Sitzkissen suggeriert. Der Lenker passt für meine 175 (auf der Streckbank gemessen) ziemlich perfekt. Die Rasten sind genau da wo ich sie haben will.
Der Tacho zeigt exakt die gemessene Strecke, aber bei echten 50 Klamotten bereits 75-80 km/h und bei echten 120 dreht er unten über die Tageskilometer Anzeige. Also ca. 250 km/h.
Vielleicht waren 12€ doch zu billig. Aber der Chinamann schickt bereits auf Kulanz einen neuen.



Die ersten 70 km am Stück enden mit dem Eindruck, dass die Batterie schwächer wird. Und einer der Zylinder gelegentlich aussetzt. Jedenfalls fehlt unterhalb von 4000 U/min schleichend Leistung.

Wieder in der Garage zeigt das Kerzenbild, dass Zylinder 1 viel zu fett läuft. Die Kerze ist rabenschwarz. 

Freitag will die Maschine nicht starten. Nach einem beherzten Fremdstart läuft sie dann aber klaglos. Die stark entleerte Batterie zeigt aber 12,3 Volt mit steigender Tendenz mit zunehmender Drehzahl.  So verhalten sich leere Batterien eigentlich beim Laden. 

Samstag startet die Kiste wieder nicht. Jetzt muss man doch mal genauer hinsehen. Mit dem Amperemeter mache ich mich auf die Suche. Schnell zeigt sich, dass die Batterie nur entleert wird, aber nicht geladen. Der erste Verdächtige ist der Stator der LiMa. Irgendwie bin ich zu faul die Ritzelabdeckung runter zu machen und messe die Spannungen von der Reglerseite aus. Die Leerlaufspannung ist aber ok. Ein Messfehler, wie sich eine Stunde oder zwei später herausstellen wird. 

Verdachtsmoment Nummer 2 gilt dem  Laderegler. Der lässt sich nur schwer messen, daher ersetze ich ihn durch einen Regler einer ZR7, der noch im Keller schlummert. Natürlich passen die Stecker nicht und ich muss erst was improvisieren. 

Ergebnis, auch hier keine Spannung und kein Strom. Ich suche weiter, bis mir nichts mehr einfällt. Das Amperemeter scheint auch einen kleinen Fehler zu haben, jedenfalls passt die Anzeige nicht immer zu meinen Erwartungen. Irgendwann lande ich wieder beim Stator.

 Wieder Leerlaufmessung, diesmal bei 6000 U/min. Messung gegen Masse. Ein Strang zeigt nix Volt.  Tolle Wurst, viel Zeit verschenkt für nix. In den Unterlagen ist kein weitere Stecker zwischen Regler und LiMa dokumentiert. Ich kann das nicht so recht glauben und nehme nun doch links die Ritzelabdeckung runter. Darunter läuft das leicht versiffte LiMa Kabel und siehe da, 3 billige Steckverbinder gammeln vor sich hin. 



Zwei davon zerbröseln beim Anpacken, der dritte Stecker lässt sich hingegen nicht trennen. Der Seitenschneider macht Beute, die Stecker müssen eh neu. Die dünnen Kabel unter dem Stecker sind auch angelaufen, sie lassen sich aber noch ganz gut löten. Auf Stecker will ich hier erstmal verzichten. Wenn der Stator irgendwann mal platt ist, müssen die Leitungen zum Regler ohnehin auch neu gemacht werden.

Jetzt läd sie wiederrrrrrrrrrrrrrr...

HaHaHa







Montag, 12. April 2021

Tanklinie verlängern....................Zephyr 550 Café-Roadster

Bevor das neuen Sitzkissen, in braunem Kunstleder, seinen Platz auf dem Höcker findet, muss noch die Tanklinie angepasst werden. Die dürfte nämlich minimal gestreckter daher kommen und der Spalt zwischen Sitzbank und Tank wird dabei auch noch egalisiert werden. Mechanisch ist der Eingriff nicht so die große Herausforderung. Eine Mutter und eine Scheibe werden auf jeder Seite des Tankträgers eingefügt. Das war es dann auch schon an dieser Stelle, denn die original Schrauben waren ohnehin gut 2 cm zu lang. 





Das Sitzblech des Höckers muss nun noch an die Tankform angepasst werden. Mit der kleinen Flex und einer Zange ist das schnell gerichtet.
Der Spalt ist annähernd verschwunden.


Jetzt werden noch die Kanten mit dem Gummihammer umgebördelt, damit man nicht mit der Hose daran hängen bleiben kann.
Gerne würde ich die überarbeiteten Vergaser und die Änderungen an Tank und Sitz ausprobieren, aaaaaaaber......
es regnet schon wieder. Wo ist nur das schöne Wetter von Frühjahr 20 hin?
 

Sonntag, 11. April 2021

Nicht, Schwimmer!****** Erste Erfahrungen mit der umgebauten 550er Zephyr

 Die ersten Runden im urbanen Umfeld waren ziemlich erfolgreich. Die nächsten Versuche führen immer auf eine der Moselklippen, da man von dort auch mit stehendem Motor immer wieder ins Tal zurückkommt.

Nach 30 Minuten gehen mir aber diese Hochpunkte im näheren Umfeld aus und ich mach mich nochmal auf in die Garage. Mindestens ein Zylinder folgt noch nicht jedem Gasbefehl und das Abgas riecht manchmal sehr gehaltvoll nach Benzin.

Also Kerzenbild checken. Die äußeren Zylinder stehen gut, die inneren stehen zu fett. Allerdings auch nicht so fett, dass es einer längeren Ausfahrt im Wege stehen würde.

Wie bestellt, scheint Freitag dann auch die Sonne. Gegen halb 12 geht es los und die Zephyr startet unerwartet unspektakulär. Die 80 km gestern haben der Maschine echt gut getan.

Wir knattern 150 km durch die Eifel. Die Maschine läuft gut, aber nach dem Tankstop am Ring sickert Sprit aus mindestens einem Vergaserüberlauf. Ich trink erst mal meinen Kaffee und warte, bis das Tropfen endet. Verdammte Schwimmer oder vielleicht doch eine der Schwimmernadeln. 

Der Kaffee ist durch. Beim Restart hört auch das Ausbluten des Vergasers auf, jedoch riecht die Kiste bei jedem Stopp wie ein Supertanker im persischen Golf. Wir fahren noch bei Freunden vorbei und ich leihe mir ein paar Vergaserteile aus dem Materiallager von Lutz.

Samstag, Regen, die Frisur sitzt......................... jedenfalls fester als die Vergaserbatterie, die liegt nämlich schon auf der Werkbank. Zwei Schwimmer werden ausgetauscht, dazu alle Schwimmernadeln und Leerlaufgemischregulierschrauben.

Die alten 35er Leerlaufdüsen gehen in Rente und werden durch 38er ersetzt. Ich gehe nämlich davon aus, dass der Kaltstartjubel der kleinen Zephyr auf eine zu magere Leerlaufeinstellung zurückzuführen ist.

Danach geht es direkt auf den improvisierten Prüfstand. Ich will jetzt auch unbedingt das neue Messgerät SynX ausprobieren. Zur Adaptierung stehen unterschiedlich "dicke", sehr weiche Schlauchstücke zur Verfügung.


Das Messergebnis ist schon dicht am Idealzustand. Nach ein paar kleinen Korrekturen laufen die Vergaser annähernd perfekt synchron. Eine Korrektur über die Leerlaufregulierschraube entfällt komplett.


Hier nochmal als Darstellung in der Totalen. Differenzmessung war auch nur ein dünner Strich. Toll an dem Messgerät ist die Darstellung des Druckverlaufes über die Zeit. Ähnlich wie bei einer Oszilloskop-Darstellung kann man sich die Flanken ansehen. Sind diese flach und zwischen den Zylindern stark in der Form abweichend, kann man von einem Defekt im Ansaugtrakt ausgehen. Das könnte z.B. ein schlecht eingestelltes Einlassventil sein. 
 

Okay, Sprit läuft auch keiner mehr aus. Da hab ich wohl mal alles wieder richtig zusammen bekommen.
Die 38er Leerlaufdüsen haben einen wirklich großen Einfluss auf das Kaltstartverhalten. Jetzt lässt sich der Leerlauf über den Choke zumindest mal so was ähnliches wie regeln.

Es folgt das gleiche Spiel an der W 650 im Hintergrund und  da wartet noch einen Kupplungszug, der gewechselt werden will. Dann endlich ist Feierabend und Weißbier.









Donnerstag, 8. April 2021

Finale Runde .......Drehzahlmesser und Gabel.......... Umbau Zephyr 550

O'sterros Hasos steht vor der Tür und der traditionelle Jahresplan sagt Familientreffen.
Aber was ist so ein Jahresplan schon in Zeiten von Covid 19 wert.

Eine kurze Visite im Saarland konnten wir uns dann doch nicht verkneifen, denn ich wollte auch endlich mal meinen frisch geschlüpften Neffen in den Arm nehmen, ihn in den KTM Strampler stecken und mit Ready-to-Race-Schnullern spicken.
Dann ging es auch schon weiter zu den Eltern und dann mit dem Wohnwagen nach Luxemburg. Tanken, Kaffee, Ziggis und vieles mehr stand auf der Einkaufsliste. Wie praktisch, dass K-Samstag die Sonne scheint und in Trier alle Geschäfte auf sind. So kommen wir auch noch zu Eis, Burger und Shopping in der Trierer Innenstadt.
Das Leben kann so gut sein, wenn man nur ein perfektes Timing hat.
Leider war der Wetter-Zauber dann Ostern wieder vorbei und die wegen Covid unterbeschäftigten Hasen hatten Zeit und Lust, die Zephyr zu bemalen. Eigentlich wollte ich sie ja erst zulassen und ein wenig fahren, um herauszufinden, ob sich weiterer Aufwand lohnen würde. Aber mittlerweile steckt so viel Zeit, Schweiß und Verzweiflung in diesem wunderschönen Motorrad, dass ich es selbst dann fertig machen würde, wenn es sich fährt wie ein Schubkarren vom Baumarkt.

Damit die Osterhasen ordentlich arbeiten können, muss der gesamte Vorbau bis auf die Gabelbrücke nochmal auseinander gerissen werden.


Nur den Deckel der LiMa habe ich direkt am Mopped lackiert, da ich ansonsten das Öl hätte ablassen müssen. Das war aber noch wie neu, da die Maschine, mangels Straßenzulassung, noch nicht bewegt wurde.


Hüllrohr und Faltenbälge passen perfetto. Hurra, es lebe das schlechte Osterwetter.  Die Gabel passt in ihrem schwarzen Kleid jetzt auch viel besser zum Gesamtbild. 


Fender drauf, Rad rein. Der Triumph-Fender ist der Knaller. Da hatte ich echt ein glückliches Händchen bei der Versteigerung. So leer sieht's echt gut aus. Schade, dass noch die neuen schwarzen Stahlflex- Bremsleitungen und die Tachowelle dran müssen.


Hier mal noch ein Bild von den Alu-Hüllrohren, die mit O-Ringen eingesetzt sind.


Dann kam der Dienstag und eine Mordserkältung. Gut, dass es Zulassungsdienstleister gibt, denn den Termin am Mittwoch wollte ich partout nicht mehr hergeben. 
Hat dann auch alles geklappt und zum ersten Mal hab ich von der eintragenden Stelle fehlerfreie Papiere bekommen.

Und jetzt steht das Ergebnis vor mir in der Sonne.


Zephyr 550 Café-Roadster

Zephyr 550 Café-Rodster-Hybrid


Noch läuft die Maschine unrund und stottert auch mal etwas.  Im Standgas kann man jede Art Tickern, Scheppern und Schaben vernehmen. Ab 5000 U/min aber laufen die Vergaser synchron und der Motor plötzlich seidenweich. Das wird jetzt mit jedem Kilometer besser und wenn die ersten 500 auf dem Tacho sind, dann gibt es nochmal neues Öl und die Vergaser werden synchronisiert.

Die langen Abende im Keller haben sich echt gelohnt.


Der 12 € Drehzahlmesser funktioniert übrigens fantastisch. Der 12€ Tacho auch, wobei der als Feature sogar die doppelte Geschwindigkeit anzeigt :-). OK, da muss ich nochmal mit dem Verkäufer nachverhandeln, aber irgendwas ist ja immer.



Freitag, 2. April 2021

Zwischenspurt F-550 Zephyr Umbau

Heute halte ich schon das Gutachten in der Hand. Der TÜV Koblenz hat sich wie versprochen beeilt, damit ich so flottig as possible zur Zulassungsstelle kann. Top-Service und vielen Dank nochmal an Herrn C. 

Der neue Leerlaufschalter ist auch gekommen und eigentlich könnte ich jetzt alles fertig machen, wäre ich nicht dem Glauben verfallen noch eine Dose 2K- Lack zu besitzen. Nach 20 Minuten Suche und 2 Minuten Blick auf die Rechnung, muss ich mir eingestehen, dass ich da bei den Lackbeständen wohl den Überblick verloren habe.

Ok, aber Der Drehzahlmesser kann wenigstens schon mal dran und  die linken Seitenteile könnte ich fertig machen.

Also fix die Kiste mit den Blechresten durchsucht und Flex plus Nietzange bereit halten. Schnipp schnapp, schleif, feil, polier, bohr, niet............fertig!?!



Ohne Lack aber schon leicht poliert,  sieht das Ergebnis dann so aus.


Die bunten Kettenräder sind nur leicht fixiert und werden dann mit Klarlack endgültig aufgeklebt. Durch den Klarlack kommt dann die leichte Bürstung, die überpoliert wurde, herrlich antik zur Geltung.

So nun schnell die Teile montieren und Sitzbank drauf.

Nochmal die gute alte Bagger mit Lack füllen und schon nebel ich die Wasserränder hinter die Nieten.


Da die Staffelabzeichen auch schon gekommen sind, ist das Heck nun ziemlich fertig. Über das Ergebnis bin ich selbst etwas entzückt.