May the torque be with you.


Mittwoch, 13. Januar 2016

Ich war dann mal Rad fahren............

Allerdings sahen die ersten Kontakte 
etwas anders aus als ursprünglich geplant.




Und für flämische Verhältnisse,

ging es ziemlich hoch hinaus


Obi-Wan Kenobi
hat hier sogar eine eigene Gedenkstätte


Irgendwann wurde es dann aber ernst.


und nun weiß ich genau, warum es in den Wüsten dieser Welt so wenige
Radveranstaltungen geben tun tut.
Der tiefe Sand ist die Hölle und nicht nur konditionell eine Herausforderung.



Die hölzerne Achterbahn war dann wieder etwas für die gaaaanz mutigen.


Kunst trifft Funktion


Ach ja
das Wellnesscenter wollte ich ja eigentlich verheimlichen.





Flandern ist echt ziemlich flach!!!!!!!


Dennoch komm ich jeden Januar wieder.

Mittwoch, 6. Januar 2016

संस्मरण Enfield Tagebuch 2006 II

17.08.06 200km Öl Ventile
Knapp 200 km zeigt die Uhr, als ich von der Arbeit komme. Zeit zum Ölwechsel und Ventile einstellen, denn morgen geht es für 500 km auf die Piste.
Irgendwie schon komisch mit den 3 Ölablassschrauben. 
Sie sitzen irre fest. Klar, sie sind ja auch mit irgendeiner Dichtpaste bestrichen, wie sich nach der Demontage zeigt. Das Zeug sieht aus wie zerstampfte Butterstreusel, nur eben härter und klebt recht ordentlich. Nur zum Dichten ist es sicher nicht geeignet, da kein Stück elastisch. Sieht auch eher aus wie getrockneter Leim, aber wozu soll das gut sein. Ich bin am überlegen, ob ich die Schrauben auch mit Dichtpaste einsetzen soll. Ich entscheide mich dagegen, denn ich will ja wissen, was es so für Schwachstellen gibt.
Die Ölablassschraube des Öltanks passt nicht so wirklich zu dem Gewinde im Motorgehäuse. Hier ist Vorsicht angesagt. Die beiden anderen gehen ordentlich. In ihnen steckt eine Säule aus einem verlöteten Siebchen. Na ja, wenigsten liegen hier keine Späne, wie immer behauptet wird.
Ich schraube das Ölfiltergehäuse auf und gehe dann erst mal die Feder suchen. Hätten die Kupplungsfedern so viel Spannung wie diese hier, dann würde die Kupplung sicher nicht rupfen. Ich ziehe den Ölfilter raus und finde wenige kleine glänzende Metallpartikel auf dem Filterflies. Da hatte ich nach Studium der diverser Foren mehr erwartet. Na ja, vielleicht kommt's ja noch beim 1000'er Wechsel.
Schnell ist alles wieder montiert und das Öl eingefüllt. Ein paar mal ohne Zündkerze auf den Kicker treten und schon verteilt sich das Öl im Motor.
Schnell Ventilspiel kontrollieren, Auslass steht zu stramm, also korrigieren. Nach diversen Hondas, Kawas, Yamahas und vor allem einigen Guzzis, ist das hier ja mal was gaaanz Anderes. Ventileinstellen ohne Blattlehre. Tolle Sache, denke ich mir und es geht auch wirklich einfach, wenn man mal von der fummeligen Kontermutter absieht. Aber echte Vorteile gegenüber einer Einstellung am Kipphebel sehe ich auch nicht. Stimmt nicht ganz, da ja der Tank nicht ab muss.
Ok!!!! Hat funktioniert, jetzt klappern beide Ventile bescheiden aber deutlich vor sich hin.

Mal sehen, ob alles dicht ist. Ich packe Sabine auf die Sitzbank und wir tuckern an der Mosel lang. In Kobern auf dem Moselparkplatz dreht Sabine dann die ersten Runden. Sie wollte ja erst nicht aber, aber ich glaube, es macht ihr doch Spaß.

Jetzt wird gepackt. Morgen geht es auf nach Schotten. Ach ja, das Hochzeitsgeschenk muss ich ja auch noch abholen gehen.

18.08.06

Mist spät dran!!!! Ich öffne die Garage und es regnet. Also erst mal die Regenklamotten in den Packtaschen suchen. Es vergehen gut 10 Minuten, bis die Gummihaut sitzt. Schlüssel rum und...... Gott sei Dank, die Lampen brennen. Es geht los, unsere erste Regenfahrt.
Den ganzen Morgen stürmt und regnet es. So ein Mist, wir werden auch diese Jahr völlig nass in Schotten ankommen. Nochmals ein Blick aufs Wetterradar. Die wollen uns wohl veräppeln, da ist nix auf dem Schirm zu sehen. Gegen eins klart es plötzlich auf und als ich um zehn nach zwei endlich raus kann, scheint die Sonne.
Nun sieht man auch endlich die Rauchfahne, die ich hinter mir herziehe. Zu viel Öl eingefüllt. Was kümmert mich das, ich darf ja vorne fahren.
Die Gruppe, 11 Mädels und Buben, hab ich in zwei Gruppen geteilt, da ich ja nicht will, dass alle hinter mir mit 70-80 rumzockeln müssen. Jürgen hat sein Navi programmiert und führt die schnelle Gruppe gleich an der ersten Abzweigung in die verkehrte Richtung. Na ja, es ist nicht das letzte Mal, dass sie uns überholen werden, und so kommen wir am ersten Haltepunkt auch nur gerade mal 1 bis 2 Minuten später an.
Der Zeltplatz auf dem Sportplatz ist klasse und es hat auch alles funktioniert. Die Kleine steht neben meinem Zelt, was sich als Fehler herausstellt, da die Frühaufsteher sich das Maschinchen gerne anschauen und fachsimpeln. Das kommt meinem und vor allem Sabines Schlafbedürfnis nicht sonderlich entgegen. Ja, sie ist schon ein kleiner Publikumsmagnet. Danke nochmal an Michael D, der sie jeden Morgen abgeledert hat.

20.08.06
Es geht heim!!! Das Ventilklappern wird immer lauter und mit dem Wissen, dass ja schon lange nix mehr kaputt war, beginne ich damit merkwürdige Geräusche zu hören. Meiner Erwartungshaltung zum Trotz tut sich nix, außer dass die Kleine immer besser läuft. Wir sind dann mit Pausen doch gut 6 Stunden unterwegs und am Ende des Tages stehen dann 733 km auf der Uhr. Und du hast dir so im Durchschnitt knapp 4 Liter auf 100 reingesaugt.
Meine Befürchtungen haben sich nicht bestätigt. Vielmehr gewinne ich den Eindruck, dass die Mechanik viel besser ist als ihr Ruf.
Der Motor macht zumindest zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass er zäh würde und klemmen wollte. Es gab keine Aussetzer und Gasannahme und Leerlauf sind bestens.

Das Getriebe (5 Gang) lässt sich von Beginn an klasse bedienen. Es schaltet zuverlässig, leise und präzise. Ich hatte neue Guzzis, die waren da auch mit 20.000km deutlich schlechter.

Ein Wort zur Bedienungsanleitung des Importeurs

Wegwerfen!!!!!!
Bis auf das letzte Blatt mit den Inspektionseinträgen für die Garantie. Da stehen nur wirklich wenig hilfreiche Sachen drin und Übersetzungsfehler hat das Ding, da wird dir schwindelig. Benutze nur das englische Original, das hilft dir wirklich weiter.

Nicht nur ein Wort sondern einen Satz zur Einfahrvorschrift.
Ich soll mit dem Möppi also anfangs nicht schneller als 50 im 5 Gang fahren. Das ist Nonsens!!!
Mal abgesehen davon, dass derartige Geschwindigkeiten im Straßenverkehr nicht realisierbar sind, ist bei 50 mit der Kiste kein vernünftiger Rundlauf zu erzeugen. Der Motor hackt auf Kette und Getriebe, was einem sinnvollen Einlaufen der Teile mit Sicherheit nicht zuträglich ist.
Schön gleiten tut die Fuhre so ab 60 und daher fahre ich außerorts auch zwischen 60 und 70 mit wechselnder Last, damit Kolben, Pleuel und Kurbelwellenlager ohne Hotspots laufen lernen. So klappt's auch mit der Kühlung besser.
Mal sehen, ob ich Recht behalte.

21.08.06
Ein Fahrradtacho wird zusätzlich mit angebaut, da ich der Eieruhr im Cockpit nicht traue und es keinen Tageskilometerzähler gibt. Den hätte ich aber gerne um mal, um zu sehen, was du so wegschluckst. Ich habe so den Eindruck, dass der Vergaser zu fett steht und auch nicht sonderlich taugt. Im Herbst ist Veterama! Da werden wir mal nach einem schicken 28er oder 30er für dich Ausschau halten.
Die nächsten Tage nix als Regen

25.08.06 Sieb im Krümmer entfernt und neuer Sattel
Das dämliche Sieb ist kaum mit dem Dremel raus zu bringen. Wenn nur alles so massiv geschweißt wäre. Als es endlich raus ist, will sich erst der Pott nicht mehr über den Krümmer schieben lassen. Sollte das so bleiben, flex ich das Ding einfach ein Stück ab.
Das mit dem Sattel ist leider nicht so einfach wie gehofft, da die kurzen Federn des Harley-Sattels in einem unmöglichen Winkel aus dem Sattel kommen.
Die Nutzung der Sitzbankschrauben muss nun doch in Betracht gezogen werden, da die Verwendung des hinteren Schraubensatzes wegen des flachen Winkels eine Abstützung des Halters nötig macht.
Die Idee, den Satz vorne zu verwenden, kam mir bloß nicht, da dem notwendigen horizontalen Flacheisen die Elektrik im Weg ist. Die lässt sich aber mit wenig Aufwand verlegen.

800 km Inspektion
Heute geht es zum Händler nach Limburg zur Inspektion.
Neben Amperemeter und Benzinhahn ist jetzt auch der Deko-Mechanismuss undicht und es sabbert aus dem Kopf. Dass ich gerne Öl mit verbrenne und kleine Wölkchen mache, kommt bei ihm nicht so doll an. Nach dem Ölnachfüllen ist wieder zu viel davon im Kurbelgehäuse. Die Anzeige scheint nicht sehr viel Mengenunterschied auszumachen.
Nach der Strecke Alken hoch, rutschte die Kupplung, aber nach ein paar km hat das zum Glück wieder aufgehört, sonst wäre ich den Berg hinter der Südbrücke nicht hinaufgekommen.

In der Werkstatt erfahre ich als erstes, dass die Teile nicht angekommen sind. Toll, aber andererseits ja auch nicht so schlimm. Es dauert dann noch etwas, bis der Meister kommt und es losgeht, aber dafür gibt es Kaffee und Teilchen.
Der Azubi kommt auch noch dazu und ab dem Moment geht es etwas langsamer vorwärts.
Der Besuch bringt aber genau das, was ich mir erhofft habe. Ich lerne eine Menge über den Aufbau und das Zusammenspiel der Teile.
Als letztes wechseln wir auch noch das defekte Standlicht. Kein Wunder, dass dieses Birnchen nicht lange gehalten hat. Es ist nämlich eine 6 Volt Birne eingebaut. Meine Enni hat aber bekanntlich eine 12 Volt Lichtmaschine. Die Lämpchen sind wirklich aus Glas und milchig beschichtet. Was für ein Aufwand. Nach dem Zusammenbau leuchten sie aber nur sehr schwach. Durch das Milchglas kann man den Glühfaden erkennen. Also wieder aufmachen und siehe da der Meister hat 24 Volt Lämpchen vom Lager geholt. Also nochmal das Ganze.
Für die Arbeiten +2-3 Liter Öl lasse ich 60€ übern Tresen wandern. Das finde ich ziemlich fair.
Jetzt hoffe ich nur noch, dass die Ersatzteile bald kommen.

31.08-04.09 Rieslingtour
Die Garage wurde ausgeräumt, die V7 Sport kam auf die Hebebühne, Bänke, Tische, Musik und ein Herd wandern in die Garage. Es stimmt was nicht. Es kommen Leute mit Motorrädern von Überall her, nur um mich zu bewundern.

04.09 Sattel
Nach langem Überlegen haben wir bei Haubrich den Braunen Ledersattel gekauft.
Die Karkasse/Rahmen ist angegammelt, aber der Lederbezug ist wirklich sehr schick.
Bin mal gespannt, wie er passt.

05.09+++
Der Motor scheint kontinuierlich Öl zu verbrennen. Werde mal versuchen darüber Buch zu führen.

06.09. Sattelmontage
Komme erst spät von der Arbeit, aber dennoch will ich den Sattel montieren. Kann es kaum noch abwarten.
So grob scheint alles zu passen. OK, die Elektrik muss etwas anders organisiert werden, aber das ist kein echtes Problem.
Richtig Mist ist aber, dass die Rahmenlöcher für die vordere Sitzlagerung nicht für die mitgelieferte M10 Schraube gebohrt sind. Sie sind zu klein und ich muss den Bezug etwas entfernen, um dann das 10 Loch mit der Handbohrmaschine nachzubohren. 
TOLL!!!!!! Und super ärgerlich, denn der Sattel, dessen Qualität ja extra gelobt wurde, war ja auch nicht gerade ein Schnäppchen (149€).
Nun gut, aber als dann alles dran ist, entschädigt der Anblick für die Mühen.
Echt super.

07.09
Der Sattel muss vorne was höher, falls er sich nicht noch etwas in der Mitte setzt.
Sonst fährt man andauernd bergab.
Sattel wird durch Toppmontage der Halteöse einen cm hoch gebracht. Ok, das geht so.

14.09.2006 1320Km
Nun waren es gut 1000 Km reine Fahrfreude und dann das.
Genau vor Louis ölt die Kleine ab wie auf der Schlachtbank. Eine Lache vom Motorblock bis zum Hinterrad hat sie gelegt. 
Der Grund für die Inkontinenz ist schnell gefunden.
Über den Ausgang des Ölabscheiders, der nach Umbau des Luftfiltergehäuses über dem Schutzblech in der Luft hängt, hat sich eine große Menge Öl aufs Hinterrad und die Schwinge und von da dann weiter verteilt.
Vermutlich ist das Rückschlagventil im Abscheider hängen geblieben und durch den immensen Druck wurde über den Rücklauf Öl in den Abscheider gepresst oder es kam aus einem anderen Grund über die Abflussleitung hoch.
Das ganze geschah reproduzierbar ab 70 km/h. Nachdem ich das Ganze einmal ausgebaut und auf die original Luftfilter-Gehäusevariante umgebaut hatte, ist der Fehler bei der Probefahrt nicht mehr aufgetaucht.
Ich glaube jedoch nicht, dass es was mit dem Umbau zu tun hatte, dann hätte es ja ständig und von Beginn an auftauchen müssen.

19.08.2006 1420Km
Nun besteht Gewissheit!! Es hat definitiv nix mit dem Umbau zu tun. 
Auf der Fahrt zur Arbeit saut es schon wieder. Diesmal jedoch viel weniger, sind maximal 80 ml in die Box geflossen. Ich hab so den Eindruck, es hat auch was mit der Öl/Motortemperatur zu tun. Na ja, egal. Jedenfalls geht es heute wieder gaaanz langsam nach Hause.
Habe bei Gats angerufen. Er schickt einen Schlauch mit Rückschlagventil. Ich versteh zwar noch nicht, wie das funktionieren soll, da das Öl ja vermutlich beim Drücken mit hochkommt und in dem Moment das Ventil ja öffnen müsste, aber das wird schon funzen, sonst gäbe es den Schlauch ja nicht.





Defekte:
Amperemeter Übergabe
Benzinhahn nach 60 km Reservestellung funzt nicht
Vergaser Benzin kommt aus Überlauf. Ggf. defekter Schwimmer oder noch vom Choke.
Standlicht rechts kaputt 6 Volt Birne wurde werksseitig montiert.
Kein Strom mehr 125 Km
Kupplung rutscht 800km (nach der Steigung Alken)
Deko zunehmend undicht 800km Inspektion
Sattel 10020 km Sattelbohrungen nicht für M10
Fortlaufend steigender Ölverbrauch
Ölabscheider ohne Funktion





Dienstag, 5. Januar 2016

संस्मरण Enfield Tagebuch 2006




संस्मरण


Beim Aufräumen der Festplatte ist mir gestern Abend das Tagebuch meines ersten Kontakts aus 2006 in die Hände gefallen.
Die ersten Tage damals vor dem Norwegen Trip waren wirklich ziemlich chaotisch. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich überwiegend japanische und italienische Motorräder und die wurden in der Regel so ab Werk geliefert, dass sie mindestens die Strecke bis zur Erstinspektion schaffen. Daher war ich recht überrascht, auf den ersten 200 km gleich 2 mal liegen zu bleiben.......

Aber lest selbst.
14.08.06
Seit zwei Tagen beobachte ich dich schon bei Ebay und da nun nicht weit weg stehst, werde ich mal sehen, ob man dich ersteigern kann.
Gegen elf sind die Gebote immer noch im akzeptablen Rahmen. Ich telefoniere mit Sabine und wir entscheiden uns, es zu versuchen.
12.00 ich bereite ein Gebot von 3265,55 € vor. Das ist zwar mehr als ich eigentlich geben wollte, aber ich denke, dass die Anderen so an die 3.100 bieten werden.
12.0irgendwas ich schicke mein Gebot 5 Sekunden vor dem Ende ab. Es dauert ewig, bis die Bestätigung kommt. Klasse, die Versteigerung ist vorbei und du bist bereits für 3010€ zu haben.
Gegen Abend gehen wir die Papiere holen. Ziemlich abgelegene Werkstatt. Aber die Leute sind nett. Ich bekomme ne Menge Papier. Zollbestätigung, Empfehlung für den KFz-Brief und und und.
Zu Hause stoßen wir dann mit einem Glas Sekt auf dich an.

15.08.06
Auf der Zulassungsstelle geht alles gaaaanz genau, aber ich hab nie den Eindruck, dass wir das nicht zusammen hinbekommen würden. Als wenn es nicht schon genug Papier gäbe, brauchen wir jetzt auch noch eine KBA Anfrage, die zum Glück mittlerweile online erfolgen kann. Du bist also nicht geklaut sagt der Computer. Es fehlt aber noch eine Bestätigung des Händlers, dass du ein Neufahrzeug bist. Irgendwie lustig, was sollst du denn mit den Papieren und ohne bisherige Zulassung sonst sein.
Aber der Herr Adam von der Zulassungsstelle ruft den Händler an, der dann auch gleich den Kaufvertrag schickt. Lustig, wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt gar keinen.
Nun können wir endlich ein Kennzeichen aussuchen. Ein schmales Oldtimerkennzeichen darfst du nicht haben, da nutzt auch alles reden nix. Aber das ist nicht so schlimm, da mein altes Kennzeichen VW-1 wieder frei ist und das nehme ich natürlich auch gleich.
So jetzt heißt es warten, bis Feierabend ist, und um vier geht es dann endlich Richtung Limburg.
Du stehst vor der Tür und bist ziemlich am glänzen. Du bekommst das Schild und dann kann es nach ein paar netten Worten losgehen.
Das Amperemeter geht nicht, aber das ist mir bis zur Erstinspektion auch nicht so wichtig (glaubte ich zumindest).

Ich und der Fremde auf mir tuckern los zu MC-Doof weil die neuen Besitzer ja noch nix gegessen haben. Es ist nicht zu glauben, wie schön die Sonne scheint. Alles wird gut, wenn es schon so anfängt.
Die nette Frau (Sabine) fährt direkt nach Koblenz und ich tuckere durchs Gelbachtal.
Der auf mir draufsitzt hat nicht mehr getankt, da mein Benzinhahn ja eine Reservestellung hat und es genug Tankstellen gibt (HiHi schwerer Fehler). Gerade an Dies vorbei, schüttel und rüttel ich mich und dann nützt auch alles Saugen nichts mehr, der Tank ist leer. Irgendwie lustig zu sehen, wie mein Mitfahrer am Benzinhahn auf Reserve und hin und her stellt, am Tank rüttelt und mich nach links neigt. Mann, kapier es doch, das Spritfass ist leer.
Schön, wenn man mal ne Weile geschoben wird. Es geht an einen Bauernhof mit Gastronomie. Der Bauer kommt gerade mit seinem Träcker angetuckert. Schön, klingt fast wie bei mir. Sie besprechen sich und dann kommt der Bauer mit einem Kanister. Er faselt was von Notstromaggregat und sie kippen was flüssiges in meinen Bauch. Iiiiiiih, das stinkt aber komisch. Kurze Geschmacksprobe und der Vergaser sagt eindeutig, dass da Zweitaktöl nicht unter 2% drin sind.
So was, bin doch kein Roller mit Löchern in den Zylindern.
Es geht weiter nach Koblenz und ich bekomme auch noch mal richtiges Benzin obendrauf.
Das Fahren macht mir langsam immer mehr Spaß. Und in Koblenz schauen sich alle nach mir um und befragen den netten Mann mit dem Plastikhut, der mich hierher gefahren hat.

Es wird Zeit, denke ich, in eine Garage zu kommen. Wird ja schon bald dunkel. In Löf angekommen werde ich aber erst noch kräftig eingeölt. Ahhhh das tut gut.
Ich mach das Licht aus und geh schlafen.

16.08.06
Ja, die Lichter sind tatsächlich aus. Weiß gar nicht, was mit mir los ist, aber ich bekomme keine Lampe an und die Zündung funzt auch nicht. Dabei hab ich noch über 12 Volt auf der Batterie, aber irgendwie kommt die Spannung gar nicht vorne an. Die kleine Sicherung zur Zündung ist es nicht. Aber ankicken geht auch nicht. Mist, was hatte ich denn gestern Abend noch an. Hat die Batterie nicht richtig geladen.
Egal, jedenfalls geht's nicht mit Kicken oder Schieben oder bergab Fahren, mich anzulassen.
Der nette Mann hat wieder seinen Plastikhut ausgezogen und schiebt mich zurück in die Garage. Er tauscht mich einfach gegen so ein italienisches Geraffel.
Dummerweise hat er auch noch bemerkt, dass der Vergaser nicht dicht ist und aus dem Überlauf der Schwimmerkammer Benzin tropft.
Mist!!!! Ob ich hier jemals wieder rauskomme...........................................

Das fängt ja stark an! Den ganzen Morgen wälze ich schon diverse Stromlaufpläne. Die Elektrik ist ne echte Katastrophe. Sie scheint aus einem Teil des 1955er Originalkabelbaums zu bestehen, der dann, hinter dem Lampentopf positioniert, beliebig erweitert wurde.
Nach weiteren Recherchen findet sich auch noch die 2. Sicherung des Hauptstromkreises. Klaro, an der könnte es liegen, das gar nichts mehr geht.
Ich mache mich schon früh auf den Heimweg! Verdammt, ich will mit dem Ding noch so viele Km wie möglich fahren, bevor es am Wochenende damit nach Schotten geht.

Is schon klasse konstruiert, nur die Sitzbank abschrauben und schon kommt man an die eine der beiden Sicherungen. Ok, da sie eh an einem langen Kabel hängt, hätte man sie sicher auch 5 cm weiter in dem Seitenfach unterbringen können, in dem die andere Sicherung steckt. HaHa.
Na gut, also Bank ab und feststellen, dass die Sicherung OK ist. So jetzt weiß ich auch, wie es bei Enfields unterm Sofa ausschaut.
Nächster Haltepunkt Amperemeter. Irgendwie messe ich da nur Blödsinn. Na ja, eigentlich messe ich garnix und das erscheint mir dann zu wenig. Also Lampe ausbauen und einen Blick auf die Hauptverteilung im Lampentop werfen. Zum Vorschein kommt das wohl beeindruckendste Sammelsurium an Steckverbindern, das ich je gesehen habe. Vom Flachstecker über AMP bis zu Systemsteckern für die Armaturen findet sich hier alles. Und alles so hübsch bunt und völlig planlos verknotet. Man hat den Eindruck, eine Tüte HARIBO Colorado aufgerissen zu haben. 
Nachdem ich die Kabelbinder entfernt habe, finde ich auch schnell den Stecker vom Amperemeter.
Er ist ja auch leicht ausfindig zu machen. Es ist der, der nicht verriegelt ist und es wird auch schnell klar warum der nicht bis zur Verriegelung zusammengesteckt war. So wie die Kabel verknotet sind, sind sie einfach 5 mm zu kurz!!!!
Also den Kabelbaum weiter entwirren, die Kabel neu ordnen und zusammenstecken und siehe da, alles passt und die Lampe passt nun auch gewaltfrei in ihren Topf.



Das Wetter ist passabel, ich dreh noch schnell ein paar Runden. Aber bloß nicht zu weit weg, man weiß ja nie.

Samstag, 2. Januar 2016

चेहरा cehara................................Antlitz Teil II



Ups,
da bin ich schon wieder.
In der Garage war es mir ehrlich gesagt heute zu kalt
oder anders gesagt,
ich hatte wohl eher keine große Lust auszutesten, welches der 21'er Vorderräder am besten in der Gabel Platz finden wird.

Irgendwie ging der Tag dann auch ohne Garageneskapaden schnell zur Neige und es wird Zeit, die versprochenen Bilder der gepimpten Beleuchtung nachzuliefern.

Vom Heck ist nicht so viel geblieben.
Der Lampenhalter musste gehen, die fette rechteckige Hindi Lampe musste dem kleinen roten STOP Knopf weichen und die Blinker wurden durch zwei kleine LED-Stäbchen ersetzt.
Meine Bedenken, ob man die auch wahrnehmen wird, wurden ausgelöscht wie die Rezeptoren auf meiner Netzhaut. Die Dinger sind echt brutal hell und im Dauerbetrieb (Test) kann ich echt nicht empfehlen, da längere Zeit ohne Sonnenbrille drauf zu starren.

Den Halter hatte ich samt Lampe bei ebay für 10 € geschossen. Die Lampe hatte ein schwarzes Glas dafür aber kein e-Prüfzeichen. Mit rotem Glas hätte sie sicher auch sehr gut an die Enfield gepasst, aber bezüglich des Rücklichtes hatte ich ja schon meinen Favoriten ausgemacht. Also geschwind dem Halter zwei neue Löscher verpasst und das Ganze zusammengeschraubt und siehe da,
sieht klasse aus, aber wohin mit den ganzen Steckern und Kabeln.
Was folgte, war ein mehr als einstündiges Ringen mit dem Für und Wider einer steckbaren Verbindung versus der schlanken Verkabelung via Lötstelle.
Es war nicht gerade die Vernunft, die gesiegt hat.



Nachdem das ziemlich endgültig geklärt war, ging's an die Fahrtrichtungsanzeiger vorne. Bis zur ersten Montage der reduzierten Lösung, dachte ich eigentlich, die original Blinker wären gar nicht so übel.
Waren sie aber.
Sichtlich verblüfft musste ich feststellen, wie deutlich die kleinen Halogenblinker die Linie entschlacken.
Leider geben die schnell vor der Haustür gemachten Bilder diesen Eindruck noch nicht so recht wider. Sobald der Regen vorbei ist, werde ich mal ein paar bessere nachliefern.




Sehr zu meiner Freude konnte ich auf den Einbau des elektronischen Blinkrelais verzichten. Die Kombination des Halogenblinkers mit der LED-Lösung am Heck reichte aus, um den Blinker den rechten Takt finden zu lassen. Mit den original Blinkern vorne war das nicht der Fall gewesen.
Manchmal hat man auch einfach mal Glück.



Nächster Halt
21" Vorderrad
bzw. neues Schutzblech für die 19" Enduro Variante

Freitag, 1. Januar 2016

चेहरा cehara................................Antlitz Teil I

Ein frohes neues königliches Jahr wünsche ich allen da draußen.
Neujahr ist auch 2016 eine gute Gelegenheit, sich ein wenig übrig gebliebene Zeit mit Schreiben zu vertreiben.

Das neue Jahr startet mit einem Facelift
oder primär eher mit einem Popolift.

Aber der Reihe nach.
Wie man auf den Bildern der Dezemberausfahrt erkennen kann
winter-2015-vollig-durchgeknallt
gab's bereits vor dem Jahreswechsel ein neues Gehörn.

Das hatte mehrere Gründe,
Zum einen war der kleine Simson Lenker zwar superhübsch anzuschauen, aber letztlich doch etwas zu flach, um mir die optimale Sitzposition zu vermitteln.

Enfield Enduro Lenker im Vergleich
Zum anderen war er echt lausig verarbeitet und es ging mir echt mächtig auf den Zeiger, dass die Mittelstrebe gleich in zwei Fluchten schief eingeschweißt war. Ständig hatte man den Eindruck, der Lenker würde schief stehen.
Im Ergebnis sieht das dann so aus.

vorher

nachher


vorher


nachher


Unerwarteterweise machte die Verlegung der Züge und Leitungen bei dem flachen Lenker mehr Mühe als bei dem höheren.
Eigentlich sollte der Lenkertausch ja binnen weniger Minuten erledigt gewesen sein.
So der Plan.
Irgendwie hat's dann doch wieder anderthalb Stunden gedauert, obwohl ich diesmal den Lenker gar nicht passend sägen musste.
Aber die Gelegenheit, die wilde indische Verdrahtung unter dem Lampendeckel mal zu entwirren, war wirklich zu verlockend, denn bei meiner 2005'er Enni war gerade diese wilde Verdrahtung Quell einiger Mobilitäts-Disfunktionen.
Im Vergleich zu dem damals vorgefundenen augenlichtgefährdenen Bündel pastell- bis grellfarbener Kabel mit allen seit 1950 bis heute verwendeten Steckerarten, wirkt das Patchfeld der EFI geradezu aufgeräumt zivilisiert.
Mal sehen, ob sich das beim Facelift Teil II Beleuchtung noch verändern wird.

Insgesamt ist der Umbau aber voll der Bringer. Die Sitzposition ist nun deutlich aufrechter und harmoniert super mit dem nach oben gewanderten Sitz. Auch im Stehen fährt es sich nun deutlich einfacher, wobei ich hier noch dringend eine Lösung für die Fußrasten finden muss.
Der Grip auf den annähernd runden Gummirasten ist eh schon nicht so prickelnd und geht bei feuchten Sohlen annähernd gegen Null.
Oder anders gesagt oder gefragt,
" wie bekomme ich vernünftige Rasten  mit Krallen an die Ausleger???!"

Sonntag, 27. Dezember 2015

Weihnachten 2015.......................leise rieselt kein Schnee




Ja auch wenn man es kaum glauben kann, so ist sie dann doch noch gekommen die weiße Weihnacht.

Kurz bevor wir uns auf den langen Fußmarsch zum Weihnachtssingen in Brodenbach machten, sah ich es, als ich die Tür öffnete.
Die ganze Landschaft war in Eis und Schnee gepackt und frostig kondensierte mein Atem an der eisigen Luft.
Ich wischte die beschlagenen Gläser meiner Brille frei und suchte einen geeigneten Platz für den
Veuve Clicquot.
Laut schmatzend fällt die Tür des Eisfachs in ihr Schloß,
dann konnte es endlich hinaus gehen, in die lauschige Abendsonne eines schönen Frühlingsabends
der Heiligen Nacht




über steinige Wege


zur Kirche hin



dann dran vorbei zum Marktplatz


Ja und an den Feiertagen sollte es dann westlich des Rheines lustig sonnig weiter gehen.



Ein guter Zeitpunkt, sich mal von der Familie auf dem Kopf rumtrampeln zu lassen.





Mittwoch, 23. Dezember 2015

Winter 2015--------------------------------------------------Völlig durchgeknallt!!!!!

Ein denkwürdiges Jahr neigt sich seinem Ende
und wir kommen gerade von der gefühlt
17. Saisonabschlusstour.




Wo wir uns sonst zum 19.12. über schneebedeckte Höhenzüge in Richtung Bergisches Land mühten,
machen wir dieses Jahr sonnige Pausen.





Grüße von der auch heute wieder sehr sonnigen Untermosel
Volker

Dienstag, 8. Dezember 2015

Mosel und Burg Thurant..........heute mal ohne Wasser

Sonne hatte man mir versprochen und ich hab extra mein Fahrrad geputzt.
Davon war zur Mittagspause aber noch so was von gar nix zu sehen,
dass ich mich aufmachte um mal nach dem Rechten zu sehen.


Der war aber nicht zu hause.

Ein erhebender Anblick wenn die Wolken das Tal fluten und man von oben auf diesen weißen Fluss aus glänzender Watte schauen darf.


Es ist schon etwas nach Mittag, als ich mich wieder an den Abstieg mache.
Die warmen Sonnenstrahlen lösen den dichten Schleier jetzt mehr und mehr auf.
Die Watte hebt sich langsam aus dem Tal um dann an der Kante zu zerfließen.





Dienstag, 24. November 2015

जलाना Jalaana.....oder einfach Brandfleck

जलाना Jalaana.....oder einfachBrandfleck



Noch vor Einbau des  Winkelstücks, mit dessen Hilfe der kürzere Auspuff ein wenig steil nach hinten weg geführt werden wollte und sollte,
kam ich ja auf die glorreiche Idee, dass Abgasgebilde erstmal auf sinnvolle Funktion hin zu prüfen.
Ich mach's kurz,

Leider geil!!!



Bollert schön los, ohne bei Vollgas dann zu laut zu werden.
Was mir aber irgendwie bei voll geöffneter Drosselklappe auf Dauer zu laut dröhnt, ist der nur rudimentär ausgeprägte Ansauggeräuschdämpfer.
Und gleich am ersten Wochenende wurde ich ja dann auch zu recht langen Vollgaspassagen (follthrottel wie man Neudeutsch sagt) genötigt, um an der Freunden großer Schar dranbleiben zu können.

Hab es ja schon berichtet, alles hat den Stresstest bewältigt.
Alles.......?!?
Nein nicht alles. Eine deutliches, an den Eingang zur Hölle (the ingang to hell) erinnerndes Aroma, kündet von einer Undichtigkeit an heißer Stelle.
Aus der Nähe betrachtet, scheint es aber der neue Schalldämpfer zu sein, der die Umwelt verpestet und den nun ein merkwürdiges Muster ziert. Erste Diagnose, Klebereste von der Schutzfolie, also weiterfahren.
Erst beim nächsten Stopp kündet dann ein neues Hosenloch am Bein von der waren Quelle der diabolischen Aromaentwicklung.
So ein Mist ausgerechnet die gute alte Stadtler Hose für 90 € aus der Krabbelecke hats nach nur 7 Jahren erwischt.
Eigentlich hätte man gar nicht an die Auspuffbirne kommen dürfen.
Aber wie wir in Dinosaurierfilmen gelernt haben. "Das Leben findet immer einen Weg". Grrrrr....

Lange Rede keinen Sinn, die ohnehin geplante Abdeckung muss doch schon früher drauf. Der Auspuff wird nämlich tatsächlich unerwartet heiß, wie man an den Verfärbungen des Krümmers ja unschwer erahnen kann. Verdammte Magermix-Kat-Scheißendreck.....Einspritzanlage, die alte Enfield wurde nie so heiß, dafür stank sie aber auch kälter oft schon erbärmlichst.

Recht lange hab ich mit diversen Abgeckungen rumexperimentiert, ohne eine akzeptables Maß an Schutz und optischer Vertretbarkeit zu erzielen.

Irgendwie war alles für die Tonne und letztlich landete ich wieder bei dem original Blech.
Das ist mir zwar nach wie vor zu üppig, dafür suggeriert es mir beruhigend, dass es mich auf meinen Reisen stets vor weiteren Brandzeichen bewahren wird.

Mit zwei von mir modifizierten Schellen als Unterbau, lassen sich die original Löscher im Blech verwenden. Da das Blech aber insgesamt nach vorne wandert, muss man es kürzen, damit es nicht mit der Fußraste kollidiert.
Der Lasche auf dem Krümmer, in die das Schutzblech eingeschoben wurde, bleibt zukünftig nur noch eine Statistenrolle zugedacht.


Zu faul zum Sägen sieht's nach einer kurzen Flexung so aus.



Was noch fehlt sind ein paar schöne Schrauben.
Darum geh ich mit dem Photo auch mal ein paar Meter zurück, damit man es nicht so sieht.



Vermutlich muss für die spätere schräge Montage noch ein weiteres Stück der Flex zu Opfer fallen.
Aber bis dahin sind ja noch 3-4 Monate.

Nächster Halt........... höherer Lenker, der hier schon auf der Werkbank wartet.







Freitag, 13. November 2015

Schluss mit rumhoppeln........Neue Dämpfer für die Enfield

Schluss mit rumhoppeln........Neue Dämpfer für die Enfield

Wenn mir was  an meiner  Enni so richtig auf den Zeiger geht, 
dann  ist es das völlig vermurkste Fahrwerk.
Meine erste Pre-Unit 5 Gang Royal Enfield hat zwar kaum gebremst und der Motor gab einem immer das Gefühl, dass er gleich auseinander bricht,
aber das konstruktiv schon 50 Jahre alte Fahrwerk hat eigentlich ganz gut funktioniert.
Ganz im Gegensatz zu meiner neuen Electra. So rein vom Layout hat sich da auch nach dem 60'ten Jahr nicht viel verändert, aber die Dämpfer hinten sind derart unsensibel und die Gabel so bockig, dass sich auf schlechten Wegen und Straßen keine wahre Fahrfreude einstellen will.
Da bleibt noch viel Arbeit bis zum ersten Offroadeinsatz.

Zuerst hab ich mir mal Zeichnungen von der Gabel besorgt, um dann festzustellen, dass die bei den Electra EFI Modellen nicht nur 20mm länger sondern auch innen anders aufgebaut zu sein scheint.
Zumindest sieht das auf den Zeichnungen mal so aus, da sich keine Rebound Feder usw. ausmachen lässt.
Die bockige Gabel hab ich schnell als den Hauptschuldigen an der verhagelten Schräglagenstabilität ausgemacht und eigentlich wollte ich auch mit ihrer Zerlegung beginnen.
Da aber die gute alte W650 zerrissen auf der Bühne steht und auf ein Ersatzteil wartet, geht's dann doch erst mit den Dämpfern los.
Ich hatte noch ein gut erhaltenes Paar im Keller rumtrollen, das zwar etwas zu lang erschien, sich aber ansonsten leicht anpassen lassen sollte.

Der erste Versuch scheiterte dann aber an der Federabdeckung, die mit 75 mm schlichtweg zu breit baute und gegen den Rahmenbogen stieß. Das original Federbein ist mit 55 mm Durchmesser aber auch wirklich sehr schlank gehalten.
Nicht weiter schlimm, die Kappen fand ich eh nicht so chic und ein wenig gammelig waren die auch schon.
Also ab damit, was immer leichter gesagt ist als getan, denn so einfach lässt sich ein Federbein ja gefahrlos nicht zerlegen.
Es geht also mit 5 Tagen Verzögerung los, 
denn meine Federspanner waren ja  leider noch beim Hersteller.

12€ und einige Montageversuche später war es dann so weit.
Das Federbein wartet gespannt auf seine Zerlegung.


Die oberen Augen saßen wirklich brutal fest und ließen sich nur mit vollem Körpereinsatz lösen.
Und das lag nicht nur an dem mega Muskelkater, den ich noch vom gestrigen Hausfrauenturnen zu verdauen hatte.


So Kappe runter und den ganzen Kram nochmal zusammen geknattert.
Noch mal tief Luft holen, Riegel Dextro einwerfen und ab an den zweiten Moppedschenkel. 

Hie nochmal die Unterschiede zwischen den Dämpfern in MQ  (extra mieser Qualität).
Man sieht, dass der Neue in der Mitte so an die 15mm länger baut.


So noch flux eine neue Buchse fürs obere Auge gebastelt



und ab damit ins Chassis.



So, und nun noch das Geheimnis, warum das Fahrwerk von Werk aus hinten so schei.... ist.
Also mann nehme einen im großen und ganzen gar nicht so schlecht gemachten Dämpfer 
und zwinge diesen möglichst verspannt ins Fahrwerk.
Damit es nicht zu spielfrei wird, 
setzt man keine Bolzen sondern einfache Gewindestangen. 
Auf denen verzichte ich dann aber auf jegliche Art von Fett, was neben der Korrosionsförderung auch noch den Verschleiß ankurbelt. 
Und weil das unten so toll funktioniert hat, mach ich das Oben genau so.
Nur, dass ich da auch noch die Büchse festklemme und jegliche Bewegung dem Gummilager überlasse. 
Ja, ein schlechtes Ansprechen hat eben oft viele Gründe und ist nicht immer durch ein billiges Federbein verursacht.
 

Das ganze Mopped ist jetzt hinten ca. 10-15 mm höher, was mir erstmal sehr entgegen kommt.
Auch die ersten Fahrversuche auf der Wiese waren recht vielversprechend. Ich bin mal auf die erste längere Ausfahrt gespannt.



Ja, und gefallen tun mir die schwarzen Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter auch so richtig gut.
Mal sehen, für den Endausbau muss die Kiste hinten nochmal 20 mm höher. Dafür hab ich auch schon schöne Alu-Federbeine in China entdeckt. 

Vielleicht liest ja der Weihnachtsmann meinen Blog.




Montag, 19. Oktober 2015

Unentschieden war gestern

Ok.......... die Würfel sind gefallen!!

Na ja, eigentlich ist bei mir das Lustbarometer deutlich gefallen, noch einen Café-Racer zusammen zu schrauben bzw einen Tracker zu kreieren, der dann wieder überwiegend  nur am Wochenende bewegt wird.


Ich hab mich für ein Urlaubsmotorrad mit Platz fürs Gepäck und somit gegen das Aluheck entschieden.
Das Heck ist zwar wunderschön und ein echtes Unikat, aber es wird wohl wieder hoch auf den Wohnzimmerschrank wandern und dort für ein nettes Ambiente sorgen müssen.

Ich will es erst mal langsam angehen und mich Stück für Stück an die Scrambler-Lösung herantasten, denn wie so oft kommen die besten Ideen bei der Arbeit
und so manches Teil, von dem man glaubte, dass es bereits die ultimative Design- und / oder Problemlösung darstellen würde, verschwand dann wieder für Jahre eingepackt im Teileregal.

Also erstmal die technischen Umbauten angehen. Ich fange mal mit A wie Auspuff an.
Im Kopf hatte ich eine deutlich verkürzte Lösung, da ich ja nicht bei größeren zu überwindenden Absätzen hinten aufsetzen wollte.
Einen überschaubar langen Moment habe ich sogar über einen hochgelegten Scrambler-Auspuff nachgedacht. Die gibt es erstaunlich preisgünstig (mit Krümmer unter 250€) gemeinsam mit erheblichem Abgas-Rückstau zu kaufen.
Ein typisches Einzylinder-Problem! Soll der Topf nett und niedlich ausschauen, dann ist er entweder inhaltsbefreit und bietet kostenlosen Tinnitus bei Fahrer und Passanten oder er ist so zugestopft, dass der Motor nicht richtig läuft oder gar Schaden nehmen kann.

Kurz hab ich über den Duke-Topf nachgedacht. Der bietet auch ohne Vorschalldämpfer ordentlich Noisereduction bei echt geilem Gasausstoß und der ist auch noch günstig zu haben, da an der Duke eh jeder sinnbefreit eine Wundertüte aus Italien montiert.
Aber irgendwie konnte mich das so optisch nicht wirklich überzeugen und das kleine nette tiefe Teil aus Indien, für das rund 150 € aufgerufen werden und das auf vielen Verkaufsannoncen abgebildet ist, weckte erneut mein Interesse.
Da ich noch ein paar andere dringend benötigte Teile im Hitchcock-Cycles Katalog identifizieren konnte, hab ich gleich mal den
Flo
in Wittighausen - Vilchband
www.enfield-motors.de
kontaktiert und mal nachgefragt, was er empfehlen und vor allem auch liefern kann.
Ich bin dann bei dem etwas voluminöseren Auspufftopf hängen geblieben, da hier wohl Lärm und Gasdurchsatz in einen sozialverträglichen Einklang zu bringen sein sollen.


Beim Auspacken kam er mir dann auch prompt zu mächtig vor, was sich schlagartig relativierte, als ich ihn mal zum Original bettete. Insgesamt spart man 1,8 kg und kann nun auch 20 cm Bordsteinkanten schepperfrei bewältigen.
Noch mehr Freiheit sollte ein Bogen im Krümmer schaffen, der den Auspuff dann etwas anstellt. Da man dafür besser den Krümmer kürzt, habe ich erstmal auf den Einbau des Bogens verzichtet. Nur mal etwas angehalten und es machte mir den Eindruck, dass der gewählte 10° Bogen für mich schon fast optimal sein wird, denn ich möchte nicht auf die Soziusrasten verzichten und ein steileres Anstellen hätte sicher einen
"heißes Rohr kalte Fußsohlen Konflikt"
zur Folge. Von dem Geschrei und dem Geruch nach verbranntem Leder mal ganz abgesehen.
Ja, und ich kann's vorweg nehmen, meine Skepsis und meine Hemmung, an dem neuen Mopped gleich den Krümmer abzusäbeln, waren unbegründet. Der Topf funktioniert hervorragend und subjektiv läuft der Motor damit auch ruhiger, was vielleicht aber auch daran liegt, dass er sich nun zunehmend frei läuft.
In dem von Flo so pronto verschicktem Paket (gegen Rechnung, das fand ich auch gaaaanz toll) fand sich dann auch noch eine Einzelsitzbank und ein kleiner Gepäckträger, sowie eine Skid-Plate, denn ich will der kleinen Inderin ja tatsächlich ein paar abgelegene Gegenden zeigen.

Der Träger zeigt sich für die aufgerufenen 45€ in wirklich gutem passgenauem Zustand und wird einfach nur auf den Ausleger geschraubt.

Die kleine Sitzbank entpuppt sich als eine gekürzte Variante der original Sitzbank mit Anbauösen und einem etwas besseren Bezug. Für den Preis ist das OK, leider passen die Aufsetzpunkte  (Gummipuffer) auf den Rahmen nicht, da sie an der falschen Stelle positioniert sind. Oder anders gesagt, die Widerlager am Electra EFI Rahmen sind an anderer Stelle.



Auf den Bildern erkennt man das recht gut. Die Laschen hinten passen aber exakt über den Ausleger. Man muss lediglich an der gewünschten Stelle noch ein Loch bohren.
Mit der selben Präzision, mit der die Laschen hinten passen, ist die Lasche, die vorne in den Rahmen zu schieben ist, deplatziert. Mich hat das weder überrascht noch gestört, denn im Vergleich zu meiner früheren Bullet sind hier nun die Rasten scheinbar etwas weiter vorne und höher platziert.

Das schafft neben deutlich mehr Bodenfreiheit und Schräglagenpossibilität leider auch deutlich mehr Kniewinkel. Irgendwie hatte ich jedenfalls vom ersten Moment an den Wunsch, das Sitzkissen anzuheben und etwas über den Tank zu kommen.
Die Chance sollte sich nun bieten. ziemlich schnell war dann aus einem Vierkantrohr ein verlegter und erhöhter Einschub für die Sitzbanklasche geschaffen.



Na, ganz so schnell ging's doch nicht, denn vor dem schnell Geschaffenen hat der liebe Gott oder wer auch immer ja erst mal das Finden des Vierkantprofils gesetzt. Ja, und das Finden von Dingen in meiner Werkstatt wird zunehmend zum Problem.

Ich sag's gleich, die Lösung ist klasse, hab sie dann aber zugunsten eines etwas flacheren Profils nochmal verworfen. Die Höhe war eigentlich gut, aber ich kam dann mit dem Winkel des Sitzkissens (das hab ich gerne leicht nach vorne geneigt) nicht mehr optimal hin.

Ja, und dann ging's an den Lenker. Von einer Simson war noch ein sehr flacher Endurolenker über, der eigentlich ohne Veränderung der Züge passen sollte. Das macht er auch brav, leider hab ich die Qualität etwas falsch eingeschätzt.



Naguto, den Winter wird es halten und nächstes Jahr kommt eine etwas höhere Lösung zum Einsatz, wobei ich vermute, dass ich mir das Fahren im Stehen abschminken kann.
Nach der ersten Ausfahrt hab ich den Lenker dann nochmal ein Stück gekürzt, da mir die Kröpfung und der Handgelenkwinkel nicht zusagte.



Die Spiegel waren noch von der W übrig. Ich war überrascht, wie chic die Blechhaufen an der Inderin ausschauen.

Die Skid-Plate gab es fast geschenkt, aber dennoch werd ich diese nicht verbauen. Sie ist schlichtweg etwas zu kurz. Ich benötige eine Lösung, die von Motorgehäusebeginn bis an die Hauptständeraufnahme reicht. Wegen der mangelnden Bodenfreiheit der Enfield gehe ich davon aus, dass ich sie öfter mal über einen Felsen oder eine Kuppe ziehen werden muss. Dafür bleibt eine durchgehende glatte Platte, mit massiven Haltern, einfach gesetzt.
Ok, ich denke mal, die wenigsten Scrambler Umbauten auf Enfield oder W650 Basis werden den Weg ins Gelände finden. Somit geht der Showgedanke auch echt in Ordnung. Bei mir darf es diesmal aber etwas mehr sein.

Hier nochmal die abgespeckte Ausgangsbasis




und hier das vorläufige Endergebnis.




Hat sich gelohnt, auch wenn die Stimmung der tiefstehenden Moselsonne bei den aktuellen Bildern ein wenig fehlt