da ich mir keine Namen merken kann, habe ich den netten jungen Mann von GLS so genannt.
Zum Glück lenkt mich das Homeoffice wieder mächtig auf und ab, denn Godot hatte genau wie die Gretel von der Post heute richtig Verspätung.
Am frühen Nachmittag sind die Wirth-Federn und das Gabelöl aber endlich da.
Serienfeder (unten) und Wirth-Feder (oben) im Vergleich |
Normalerweise würde ich so was ja nicht unbedingt bestellen, aber da alle Läden zu sind, genieße ich auch mal die Vorzüge des Versandhandels.
Okay, die merkwürdige Plörre in den Gabelholmen hat die Nacht gut genutzt, um aus den geöffneten Gabelholmen zu kriechen und die Mechanik lässt sich nun einfach und widerstandslos bewegen. Ausgezogen klackert da was in den Tiefen der Dämpfereinheit, aber vielleicht gehört das auch so.
Also rein mit dem neuen Öl.
Dazu stellt man den Gabelholm zusammengeschoben vor einen dekorativen Werkstatthintergrund
voilà
und danach füllt man ihn vorsichtig mit etwa 315 ml Gabelöl. Nun die Gabel ein paar Mal durchladen (kennt man von der Pumpgun unterm Bett), damit sich das Öl in der Dämpfereinheit verteilt und Luft entweichen kann. Jetzt braucht es einen Zollstock in mm-Teilung und den schiebt man 137 mm hinein 😎(jaja, schon klar, ich füg mal lieber ein Bild dazu),
raus ziehen und prüfen, ob an der Spitze Öl klebt.
Tut es es nicht!? Dann nochmal ein paar Spritzer Öl nachfüllen und nochmal messen.
Das treibt man dann so lange, bis der Zollstock mit der Spitze ins Öl taucht.
Jetzt die Feder rein.
Diese Wirth-Feder hier verfügt über eine starke Progression. Die engen Wicklungen sind der "fein" ansprechende Bereich und gehören nach oben.
Dazu gibt es in diversen Foren unendliche fast epische Abhandlungen, wie es wohl richtig ist und warum.
Mein Standpunkt dazu ist recht einfach
-Die ungefederte Masse ist kleiner, wenn die Feder mit der Progression nach oben montiert ist, und
-für den größten Teil der Diskutierenden spielt die Montagerichtung keine Rolle, da sie den Unterschied bei ihrer Gurkerei gar nicht spüren würden. Und da würde ich mich bei der W auch direkt einschließen wollen.
So, jetzt wird es endlich gewalttätig, denn die Stopfen müssen oben in den Gabelholm geschraubt werden. Dabei muss auch noch der Widerstand der zu langen, aus der Gabel herausragenden, Feder gebrochen werden.
Ein hervorragender Zeitpunkt, dem Gewinde in den Alu-Stopfen den Rest zu geben.
Die hier waren noch einigermaßen in Ordnung und wenn man sich an die Regel
"feste drücken und zärtlich schrauben" (ein generell hilfreiches Credo)
hält, dann kann auch nix passieren.
So, schnell nochmal die Front zusammen gefrickelt.
Hurra da war wohl auch schon mal ein Radlager fest und hat an der Achse genagt. Die hier geht aber noch, da die Spuren eher optischer Natur sind.
Den Lenkkopf hatte ich nicht demontiert, das wollte ich mir aufheben, wenn ich ggf die ganze Brücke tausche und....
hurra, es federt und dämpft wieder.
Die Ölmenge würde ich dem ersten Eindruck nach nochmal etwas erhöhen, denn es könnte sein, dass die Gabel auf Block geht. Wir werden sehen.
Morgen kommen Hinterrad und Schwinge raus. Das Ritzel kann ich gegen die Hinterrradnabe um bestimmt 10-15 Grad verdrehen. Da wird vom Ruckdämpfer wohl nicht allzu viel über sein.
Ja, und Ärger mit dem Schwingenlager möchte ich auf jeden Fall vermeiden, auch wenn ich noch zwei von den robusten polnischen hier liegen habe.
Eine Frage bleibt,
Was macht man mit der alten Feder?
Ich werde sie schön einpacken und meinem Chef als Ersatzteil für seinen Montblanc Kugelschreiber schenken.
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