So, die Schwinge liegt im Waschbecken und verliert gerade gefühlte 4 Pfund Kruste. Diese besteht aus der üblichen tief liegenden Schicht fest verbackenen Kettenfetts und der darüber haftenden glibbrig klebrigen Frischfettdeckschicht. Neu ist, dass diese Schicht fast 5-10 mm dick ist und sich kaum mit dem Schraubenzieher runter popeln lässt. Man sticht hinein und der Schraubenzieher bleibt einfach drin kleben. Nerv.
Also direkt mal den Träger des Kupplungsmechanismus abschrauben (glibber, kleb)
und das andere Alu-Geraffel überm Ritzel auch.
Ritzel sieht noch gut aus, aber beim Durchzählen brauch ich 15 Finger, also runter damit, denn der W-Professionell will seit 1999 nur 14 Zähne. Dumm nur, dass gerade kein Hinterrad und keine Kette mehr montiert ist, die beim Lösen der Ritzelmutter helfen könnten. Kaum 20 Minuten später hat der Profi dann eine Lösung gefunden, die funzt.
Eben mal das ausgebaute Ritzel auf das neue gelegt und siehe da..... gleichgroß?!?.
Falsches Ritzel geliefert? Nein!
Wo ist denn der 15. Zahn hin verdammt? Abgebrochen, als mir das Ding eben hingefallen ist?
Denke, so werden wir es für die Nachwelt festhalten!
Tatsächlich ist das alte Ritzel auch noch so gut, dass sich ein Austausch und somit die ganzen vorangehenden Arbeiten, einfach nicht argumentieren lassen. Menno.
Wenn ich jetzt eh hier rumstehe, dann nehm ich doch schnell mal eine Zündkerze raus. Oooops.
Die andere Seite .......... dunkel sie ist!
Etwas fett eingestellt, sie scheint.
Na gut, dann halt kurz mal mit der Messingbürste drüber, denn mein Laserschwert ist gerade wegen einer Rückrufaktion beim Service.
Der Isolator ist obendrein braun verkrustet. So was hab ich so bisher auch nur gesehen, wenn man bei der Montage direkt nach der Frühstückspause noch Erdnussbutter an den Pfoten hat.
Bei Erdnussbutter fällt mir die verkrustete schwergängige Kette wieder ein. Die war so zäh, dass ich ernsthaft über einen Austausch nachgedacht hab. Jetzt wandert sie erst mal ins Altölbad und dann bewerten wir die Sache neu.
Nach einer Stunde planschen bin ich bereits ganz optimistisch, dass der alte Trick auch hier funzen wird.
Ich denke, ich lass sie lieber mal die ganze Nacht drin und siehe da, am nächsten Abend sieht sie wieder wie neu aus.
Die Schwinge hatte ein paar Lackschäden unter der Kruste. Die decke ich erstmal nur mit Hammerit ab. Das Zeug kann man guten Gewissens eigentlich nur an Stellen verwenden, wo eh selten die Sonne hin scheint. Da funktioniert der Lack aber wirklich super zuverlässig. Sogar auf Rost, wie die Mainzelmännchen versprechen.
Den Rest des Abends nimmt die Montage der Schwinge und die Aufarbeitung der Seitendeckel ein. Außerdem hab ich an dem verbeulten Tank mal die Halter der Knie-Pads weggeflext. Bleche zuschneiden hab ich auch schon ewig nicht mehr gemacht.
Ein wirklich ungewöhnliches Frühjahr nimmt so seinen Lauf.
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