May the torque be with you.


Mittwoch, 25. März 2020

W-Mut.............. zurück zur Kawasaki W650

Nach der Probefahrt mit der neuen KTM 690er SMC dachte ich eigentlich, das Frühjahrs-Motorrad 2020 wäre gefunden. Die Kiste ist echt ein Evolutionssprung zur 690er Duke von 2012.
Da läuft alles geschmeidig und halbwegs gediegen. Das Ding hat Power und ist dennoch super zu kontrollieren, die Kupplung ein Traum und die nach oben raus aufgesattelten 1200 U/min zusammen mit dem Shifter machen das Fahren in jeder Lage zur Freude.

Dumm nur, dass auch an dieser KTM gerne mal was nicht funzt und auf Stehenbleiben hab ich nach der Duke wenig Lust...
und wenn ich doch mal liegenbleiben will, dann nehme ich ohnehin direkt eine der beiden Betas.

OK, da stand bei Mobile auch noch eine 99er W650, die nicht so ganz astronomisch teuer war und noch im Einzugsgebiet lag.
Gelackt in Blut und Eiter (rot/beige) entsprach sie ja nicht so meinen colorierten Träumen, aber sie sah auf den Bildern echt noch gut aus.


Aber lasst euch davon nicht täuschen, als ich sie life sah, hab ich schon überlegt, ob wir nicht besser gleich fahren, denn das Schutzblech und der Tank hatten Beulen und der Lack und das Alu waren .... na ja, Streuselkuchen trifft es ganz gut.
Na , jetzt sind wir da, dann schauen wir auch mal genauer.
Technisch war sie bis auf einen fast gänzlich funktionslosen Ruckdämpfer im Hinterrad, eine irgendwie krass überdämpfte Gabel und ein rechts falsch eingespeichtes Hinterrad ziemlich gut.
Dazu noch 3 Jahre jünger als in der Anzeige beschrieben.



Auf der Habenseite gibt es fürs Geld eine Corbin-Sitzbank, Träger und Koffer, Sturzbügel und Ikon Dämpfer der zweiten Generation dazu. Alles Dinge, die ich sofort abschrauben und verticken werde. Eine neue Bremsscheibe ist auch montiert.



Der Motor nahm erst nach 2-3 Minuten vernünftig Gas an, ich denke mal die Leitpaste der Heizpatronen im Vergaser ist ausgetrocknet.


Beim Fahren kann man die Sitzhöhe des Fahrzeuges durch häufiges kurzes Ziehen der Vorderbremse verringern, da die Gabel nicht mehr schnell genug ausfedert und immer weiter einsackt.
RISIKO! Da könnte auch was kaputt sein.

Die Preisverhandlungen zogen sich etwas hin, aber da ich das ganze Zubehörgeraffel eh verticken wollte, ich den Preis nochmal 20% runter handeln konnte und plötzlich noch zwei sehr gute Auspufftüten ins Spiel kamen, deckte sich das Ganze wohl irgendwie irgendwann mit meiner oberen Schmerzgrenze.

Es wurde spät, bis die Kiste dann vor dem blauen Haus in Löf stand, aber dank Corona-Panik ging es am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein schon mit dem Entkernen los.
Tank runter, Bügel und Sitzbank ab, Gepäckbrücke demontiert und Rücklicht ab.
Dann ab auf die Bühne und schon mal das neue Kleid (Tank in Strato-Silber und Alu-Höcker) anprobiert.
















Hurra, sieht schon viel mehr nach meinen neuen Schatz aus.
Weiter...........
Motorrad-Stahl-Diät mit vier Buchstaben...........................kleiner Tipp.


FLEX!

Halt, zuerst noch die Gabel raus und mal checken, was da so schief läuft. Erstes Aufatmen, sie ist wohl gerade und nicht verzogen. Dem Öl fehlt die bei Gabelöl charakteristische Duftnote und zwischen den Fingern fühlt es sich an wie Motoröl. Für ein 10er Öl ist es definitiv zu dickflüssig.

Ja, und dann offenbarten sich beim Öffnen des zweiten Gabelholms auch schon die bei so einem alten Motorrad gefürchteten Basteleinlagen der Vorbesitzer.
Ja, man kann halt nicht alles prüfen, jedenfalls gab es am Motorrad wenig bis keine vermatzten Schraubenköpfe oder vergleichbare Anzeichen von Bastelwut.

Aber hier hatte wohl jemand die original Gabelhülsen verlegt und die eine kurzerhand durch ein abgesägtes Wasserrohr ersetzt. Das wäre mir ja auch noch egal gewesen, hätte er es wenigstens gerade abgesägt und die Stahlscheiben zum Alustopfen hin und nicht auf der Feder (mit gerader Büchse wäre das richtig) montiert. So hat sich die "spitze Seite" etwas in den Stopfen eingearbeitet.
Egal, die bestellten Wirth Federn kommen ohnehin ohne diese Hülsen aus.



Jetzt warte ich erstmal auf die Neuteile. Dann geht's weiter.
Ich muss zugeben, ich bin gerade etwas ungeduldig.

Montag, 16. März 2020

Loneliness Motorräder 2020

Ja, wem könnte man es verdenken, der Dortmunder Messe dieses Jahr fern zu bleiben. OK, Suzuki und der Motorrad dann irgendwie schon, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und genau das haben wir dann für uns auch maximal spät (Donnerstag Abend) getan.
Also dieses mal keine Karten vorbestellt, kein Frühstück geplant und Abfahrzeit war auch später als sonst, denn wir hatten alle eine harte Woche.
Ohnehin hatten wir ein reduziertes Programm, denn die Messe ist sowieso schon wieder kleiner geworden und dieses Jahr standen Retrobikes und frisierte Einzylinder zusammen mit den passenden Klamotten gaaaaanz oben auf der "MussIchSehen" Liste.

Und wir sollten mächtig viel Zeit zum Sehen und Antatschen haben, denn es herrschte "Loneliness" in allen Hallen.

Bei den Helmen stellte sich in Zeiten der Corona-Hysterie die Frage, anprobieren oder nicht. Zuerst war die Antwort "lieber nicht", aber dann kamen die Designs, bei denen man nicht widerstehen kann.


Und was SHOEI da zusammen geklebt hat, ist wirklich Premium mit Chic.


Letztlich wird es aber eher auf dieses Modell hinaus laufen. Tragekomfort, breiter aufgestelltes Design und Universalität geben den Ausschlag. 


 Auch für Classic-Enduros gab es was zu bestaunen, wobei der Hauptabsatz hier wohl eher bei den Besitzern von Scramblern zu sehen sein wird.


Wobei ich diese bildhübsche Kopie des MDS M83 am liebsten unter den Pulli gesteckt und mitgenommen hätte.



Nach einem kleinen Beruhigungsumdrunk


ging es dann auch schon zu den Motorrädern, genauer gesagt zum Enfield-Stand. Die gute alte Bullet 500 wird dieses Jahr wohl endgültig auslaufen.


Es scheint so, als hätten die neuen Zweizylinder ihr im indischen Markt den Rang abgelaufen. Da mit rund 900.000 Einheiten die Werke ausgelastet sind, musste sie wohl über die Klinge springen.

Der Nachfolger gefällt mir unter all den Retro-Bikes auch im 3. Jahr immer noch am besten, man muss aber auch eingestehen, dass die Vorführer im Detail etwas plump wirkten. Zumindest die maximal im Blickfeld liegende Orangina-Coated Gabelbrücke verursacht bei jedem Blick eher weniger Entzücken.


Die fetten Auspufftüten lassen sich aus dem indischen Zubehörmarkt sicher zeitnah ersetzen. Der Preis ist halt heiß und Sound plus Fahrspaß sollen ja auch gelungen sein.

Weiter geht es zum großen Vorbild Triumph. Ja, würden die Kisten dann mal so ausschauen wie dieser Eyecatcher, dann könnte man über die 10 Goldunzen, die der Einstieg kostet, nachdenken.


Dummerweise sehen die käuflichen Modelle immer ein wenig nach Tannenbaum aus. Am Schlüssigsten kommt noch das Einsteigermodell rüber, an dem eigentlich nur der moderne Tacho nicht recht passen mag.


Dafür sehen die Edelstahl-Tüten klasse aus, die flache Sitzbank würde ohne Steppung noch besser passen. Die montierten Taschen erinnern an Pilotenkoffer der 80er Jahre und wären eher nichts für mich. Die Felgen sind ein gelungener Kompromiss, vor allem für Motorradfahrer, die nicht so gerne putzen und schon gar keine Speichenfelgen. Das Gewicht der Kiste passt gut zur Leistung und unter dem Tank ist es auch nicht ganz so überfüllt wie bei den größeren Motoren.

Das sonstige Neuangebot der großen Hersteller ließ sich mit etwas Unterstützung


 ganz gut verkraften. Immer wenn man was entdeckt hatte wie die neue CBR 1000 RRR oder die CRF 1100, das einen in größere Höhen der Lobpreisung entschwinden ließ, wurde man auch gleich wieder mit Geschmacksverirrungen, wie z.B. der Rebel 500, auf den Boden zurück geholt. Das ist aber kein Honda-Problem, sondern gilt für fast alle Hersteller.
Alle? Nein, ein mittlerweile gar nicht mehr so kleiner Hersteller aus Österreich stemmt sich gegen diesen Trend. Zwar muss man sich fragen, ob das kantig aggressive Design mit den flachen LED Scheinwerfern jemals als kultig gelten wird, aber zumindest gibt es bei KTM und den Töchtern keine allzu grausligen Ausreißer.
Aber der Reihe nach. Köster hat nun ja auch Husqvarna im Programm, und da finde ich die 701 SuMo ziemlich scharf.


Hier demonstrieren wir mal einen Fahrzustand, den es so real eher nicht geben wird, aber man kann schön testen, wie viel Bewegungsfreiheit man auf der Kiste hat. Nach dem Dilemma/Desaster mit einer KTM 690 Duke aus 2012 wollte ich zwar nie wieder so einen fetten österreichischen Einzylinder kaufen, aber.............wir werden sehen.
Lustigerweise ist die Husky jetzt aktuell einige Hundert € preiswerter als die neue SMC von KTM.
Ich bin mal gespannt, ob da im August bei KTM nicht die Preise purzeln.


Optisch wüsste ich nicht so recht welche der beiden technisch fast identischen Maschinen ich besser finde. Die kurze Kühlerverkleidung der Husqvarna gefällt mir besser, farblich wäre es eher KTM.

Passenden Helm dazu hätte ich auch schnell gefunden. Kini-Artikel werden wohl gerade etwas verramscht.

Was gab es sonst noch? Brückenstein legt bei den etwas ernster zu nehmenden Enduro-Reifen nach. Das Profil hat man aber irgendwie auch schon mal gesehen nur eben bei einem dicken weißen Mann mit heftigen Bauchringen.


Und noch was nettes aus Gummi für den Kotflügel der Harley. Apropopo Harley, vergleicht man den Stand dieses Jahres mit dem der vergangenen, könnte man auf die Idee kommen, dass da die Lichter schneller dunkel werden, als man so dachte.


Sie lächelt soooooo schön......


Vermutlich weil sie von der Trial Show so begeistert ist. Die bestand dieses Jahr aus einem Fahrrad und einer Montesa Cota  4RT. Da konnte ich mal wieder sehen, was meine Cota eigentlich alles können müsste. Ich werde mal ein ernstes Wort mit ihr reden müssen, denn bei meiner reicht es nur für kleine Hopser.


Eigentlich wären wir wegen "Loneliness" also schon um fünf durch gewesen. AAAAAAber, irgendwie sind wir dann für den Becherpreis von knapp 3€ und free refill am Stand vom Hotel Sassor hängen geblieben.
Da gab es dank Bier und klasse Mucke auch eine Menge gute Laune.


 Wenn die tanzende Belegschaft da immer so drauf ist, dann werden wir da sicher mal mit unserer Motorradgruppe ein Wochenende verbringen.

Ich freu mich schon drauf.







Mittwoch, 11. März 2020

Neue Schlappen für die Montesa 4-Ride

Betrachtet man es realistisch ist die Ausrüstung der Montesa 4-Ride mit den teuren Wettbewerbs-Trial Reifen etwas verschwenderisch.
Auf der Straße tagen sie ab 60 kaum noch, bei mir rissen sogar etwas die Stollen an. Ab da werden sie gefühlt auch sehr schnell immer kleiner.
Dummerweise fährt man mit der Enduro in unseren Breiten aber immer mal Verbindungsetappen. Gut da halten "echte" Enduro-Reifen auch nicht so toll durch, dafür gehen die dann aber auch in schlammigeren Gefilden einigermaßen.
Das kann man von den gängigen Trial Reifen ja nicht so behaupten. Vor allem das Vorderrad setzt sich schnell zu und während man auf einem profillosen Hinterrad noch nett sliden kann, führ das am Vorderrad meist zum kompletten Kontrollverlust.

Das Angebot an passenden Enduro-Profilen ist überschaubar. Gut gefallen hätte mir ein Trial Reifen wo jede zweite Blockreihe fehlt, aber die gibt es nur von GoldenTyre und die Marke wird in Deutschland kaum gehandelt. Jedenfalls waren die Bestände bei den üblichen Adressen NULL.

Einige Profile waren mir dann auch zu klobig auf dem kleinen Mopped. Gerne genommen hätte ich einen Michelin Enduro Comp. , der hat zwar auch eine FIM Zulassung aber leider keine für die Straße.
Letztlich blieb ich am Maxxis Trialmax hängen.

 Hinten sind die Unterschiede noch überschaubar.


Das Vorderrad hat die Stege der Profilblöcke deutlich weiter auseinander


Die Reifen sitzen deutlich runder auf der Felge, was mir erstmal etwas entgegen kommt.

Sonntag Nacht weiß ich mehr, denn Sonntag knattern wir in Bilstain.
Also wer noch nix vor hat, auf nach Belgien.

Montag, 9. März 2020

Niewiadow N 126NT Pro und Contra

Hi zusammen,
nach der ersten Übernachtung in der kalten Vordereifel wollte ich mal die neuen Erkenntnisse zusammenfassen.


Fangen wir mal mit den weniger guten Resultaten an.


  1. Die Position der Batterie ist reine Platzverschwendung.
  2. Die liegende Montage des Schaltnetzteils (Laden und Spannungsversorgung) ist auch nicht der Bringer, da der Lüfter so den Staub einsaugt, Platz verschwendet wird und man auf keinen Fall eine Decke oder Kissen darüber legen sollte, denn das Ding wird ziemlich warm.
  3. Es gibt zu wenig Steckdosen (also genau eine) und auch keine in der Küche.
  4. Es gibt keine vernünftige Doku zur Verkabelung und zum Netzteil. Über die Elektrik und deren Tücken schreib ich nochmal extra was.
  5. Die Wasserkanister sind eine preiswerte einfache Lösung, aber ziemlich nervig beim Nachfüllen. Hätte man die Klappe hinter der Toilette genau anders herum montiert, würde spielend ein 30- 40 Liter Tank drunter passen und man könnte durchs Fenster mit dem Schlauch füllen.
  6. Elektrische Leitungen und Wasserzu- und -abläufe sind teilweise nicht fixiert.
  7. Der etwas grob zugeschnittene Bodenbelag wellt sich vorne und hinten in den Schränken. Das geht auch etwas ordentlicher, denn im Nachhinein ist das nicht gut anzupassen.
  8. Der Einfüllstutzen der Toilette blieb am Rahmen der Klappe (rechts) hängen und man musste etwas mit dem Cutter nacharbeiten. damit man den Stutzen ohne Gewaltanwendung herausbringen kann. Hier mal die noch recht grobschlächtige Soforthilfe.
  9. Die Einlegeböden in den Schränken sind alle unterschiedlich montiert und reichen hinten nicht bis an die Bordwand. Dazu haben einige am Ende ein Querbrett, andere nicht. Bei denen ohne können dann die Sachen hinten runterpurzeln. Da werde ich wohl neue Bretter machen, die bis ans Ende reichen und einen Abschluss haben.


Was ist wirklich gut gelungen:

  1. Die kleine Dose ist ein echtes Raumwunder.
  2. Die Aufteilung ist echt ausgefuchst.
  3. Die Polster sind zum Sitzen etwas weich, dafür liegt man sie nicht durch.
  4. Die Be- und Entlüftung funktioniert prächtig.
  5. Die 270 Grad verglaste Sitzecke ist genau mein Ding, hell und Rundumsicht.
  6. Die Innenausstattung ist auf den ersten Blick einfach, aber sehr gut gemacht. Alle Furniere und Abdeckleisten sitzen fest, es schleift und kratzt oder klemmt nichts.
  7. Bei den Einbaugeräten gibt es nur Markenware.
  8. Die Heizung hat mit dem kleinen Innenraum leichtes Spiel.
  9. Die Beleuchtung ist klasse und auch noch sehr chic gemacht.
  10. Ersatzrad ist schon mit dabei.
  11. Die Box auf der Deichsel ist wirklich üppig bemessen. Ich denke ich werde den zweiten Gasflaschenhalter entfernen und die Batterie hierher auslagern.
    Alternativ könnte auch das Ersatzrad nach vorne und dann ein Wassertank unter den Wagen. Mal sehen wie ich mit der Gewichtsverteilung hinkomme.


sosolala:

Die Verarbeitung zeigt viel Licht, wirft aber auch Schatten.
Die geringe Stützlast und das schmale Fahrwerk (Spur) senken sicher den Fahrspaß, wenn man nicht gerade mit einem Lieferwagen zieht (15 cm mehr Spur wären sicher leicht zu realisieren gewesen).
Die Belüftungsgitter in der Tür und am Kühlschrank sind keine Standardteile. Daher bekommt man auch keine Abdeckungen dafür.
Leider liegt kein Wagenheber mit bei.
Einige Bohrungen, wie die für den Batterie-Überlauf sind recht grobschlächtig in den GFK Boden getrieben. Da werde ich wohl noch eine Einfassung einbauen, oder falls ich die Batterie versetze, das Loch gleich wieder schließen.



Die Liste wird die nächsten Monaten sicher noch länger werden.
Aber insgesamt bin ich wirklich sehr froh, dass wir das kleine  "House to Go" nun vor der Tür stehen haben.

Sonntag, 1. März 2020

Tief hinein - Kleines Haus auf Rädern Nieviadow N 126 NT

Wie versprochen
ein Blick hinein in die Tupper-Box und noch tiefer in die Innereien.

Starten wir den Rundgang
- wobei Rundgang eher ein Drehen um 360 Grad bedeutet, hat man erstmal die Mitte erreicht -
im Heck, schließlich sind wir ja auch von da in das Wägelchen eingestiegen. Zwei Schritte ums Eck und schon haben wir die Mitte erreicht und stehen exakt unter der Deckenluke.
Vor uns eröffnet sich die mit Markenartikeln aus dem Campingzubehör gepflasterte Küche.


In der Arbeitsplatte eingelassen das Spülbecken mit fließend kaltem Wasser, da bei Wohnwagen, entgegen der Ausstattung von Wohnmobilen, eine Therme für warmes Wasser nicht üblich ist.
Wir werden sie vermutlich aber auch nicht vermissen und wenn doch wird eben nachgerüstet.


Der Zweiflammen-Herd sollte uns auch genügen, da hier vermutlich am häufigsten nur Kaffeewasser und das Wasser fürs Frühstücksei erhitzt werden.
Da wir kein Wintercamping betreiben, wird das Essen meist eh draußen an der frischen Luft zubereitet.
Was mir an dem Arrangement nicht gefällt, sind die eingelassenen Brenner. Klar, mit der Scheibe drüber hat man eine ebene Arbeitsfläche, aber wenn es mal ein Monster-Topf sein muss, dann setzt der auf der Kante zur Arbeitsplatte auf. Vermutlich werden wir aber nicht für 8 Leute Nudeln kochen müssen, also sollte das gehen.

Unter der Arbeitsplatte hat es dann erstaunlich viel Stauraum.


Da ist sogar mehr Platz, als wir im WoMo hatten und schnell wären die Regale mit allerlei Nützlichem und Unnützem gefüllt, aber wegen der negativen Auswirkung auf die Stützlast bleibt die KitchenAid erst mal draußen.
Über dem Fenster befinden sich dann noch Fächer (Bild 1) für weitere Kleinigkeiten.
Was mir unbedingt fehlt, sind Steckdosen auf oder an der Arbeitsplatte. Das ist wirklich ziemlich unklug, denn gerade hier will man gerne mal sein Smartphone zum Laden ablegen oder eben mal die KitchenAid :-) anschließen. Aber dem Umstand werden wir schon sehr bald abhelfen.

Links auf dem Radkasten befindet sich dann der Kühlschrank, der sich mit 230 Volt, der Batterie oder Gas betreiben lässt.

Auch hier ein Dometic Markengerät in bekannter Qualität. Sehr stylisch ist das blaue LED Licht im Inneren. Ein kleines Gefrierfach ist auch mit dabei, falls man mal Resteis aufbewahren will.
OK, viele werden sich jetzt fragen, was ist eigentlich Resteis?  Ich erklär es mal so, das ist das was über ist, wenn man mal sein Magnum nicht ganz schafft.

Dreht man sich nun weiter nach links, fällt der Blick in die Ess- und Schlafecke. Am Tisch finden 4 schlanke Personen Platz, aber ehrlich gesagt ist es gut, dass eigentlich nur zwei für den Wohnwagen vorgesehen sind, denn zu zweit hat man wirklich viel Platz und man kann sich auch schön längs auf die Polster lümmeln. Die drei großen Fenster bieten einem dann einen tollen Blick z.B. über den Strand und das Meer, falls man nicht in so einer grausligen Camper-Kolonie gelandet ist und faktisch nur auf den roten Bus vom Nachbarstellplatz (hier ein Beispielbild) blicken kann.


Die Tischplatte lässt sich lösen und dann etwas tiefer zum Bett umbauen. Die neuen Sitzpolster wirkten jetzt erstmal nicht so fest wie die alten im Vorführer, aber ich gehe eh davon aus, dass wir nach dem ersten Probeschlafen eine 5 cm dicke durchgehende Auflage drauf packen.
Der Rest des Bettunterbaus besteht aus einer netten leichten Lattung und ist deutlich atmungsaktiver als die Tischplatte.
Darunter verbirgt sich dann links und rechts der Stauraum für Bettwäsche, usw.


Mehr Platz findet man da auch in größeren Wagen nicht. Rechts verbirgt sich dann noch die 12 Volt Bordversorgung und die Batterie der Autarkausstattung unter den Sitzpolstern.
Die Position der Batterie finde ich suboptimal. Zum einen ist der Brocken so mittig auch mitten im Weg, zum anderen könnte man das Stützlastmanko durch Vorverlegen der schweren Batterie sicher entschärfen oder gar lösen. Platz wäre sicher genug vorhanden.

Und weiter drehen wir uns links herum. Nächster Eyecatcher Wandschrank und Toilette.


Ja, richtig gelesen, die kleine Rappelkiste hat tatsachlich über der Heizung noch einen Wandschrank.

Nicht unbedingt vergleichbar mit dem Fundus des Staatstheaters, aber für den Urlaub geht da schon einiges rein, was sonst so in zwei Koffern verknittert.
So, machen wir die Schranktür wieder zu und werfen ein Blick ins Bad.


Ich sag es gleich, es gibt keine Dusche und das kleine Waschbecken ist eher was zum Zähneputzen, rasieren und die Katzenwäsche zwischendurch.
Haare waschen würde ich dann eher in der Spüle versuchen, wenn's draußen ungemütlich kalt ist, oder eben draußen bei gutem Wetter.

Ja, was es noch zur Technik zu sagen gibt, schreibe ich dann beim nächsten Mal nieder. Ich kann aber ein paar lustige Detaillösungen versprechen und werde zeigen, wie wertig die Zutaten sind, mit denen der Kleine gespickt ist.





















Samstag, 29. Februar 2020

Kleines Haus auf Rädern Niewiadow N126 NT Ausstattung und Daten


Warum ausgerechnet die kleine Tupper-Dose?

Eigentlich hatten wir uns ja schon für einen Knaus Sport 400QD entschieden. Wir dachten, dass wir eine Lösung mit festem Bett und separater Essecke bräuchten, da wir dann nicht umbauen müssten wenn's ins Bett geht. Dazu kam dann noch das große verglaste Panoramadach und dies und das und trallala.
Die Chose wiegt dann schon schnell mal 1300 kg mit Autarkausstattung, was sich dann recht schlecht alleine auf der Wiese schieben und rangieren lässt.
Also Mover drunter und noch mal 50 kg plus. Teurer wird es natürlich auch, wobei Geld spielt da nicht so sehr die Rolle, aber mit dem Mover sinkt die Bodenfreiheit nochmal und langsam wird mir das Ding zu schwer und zu ......vielleicht nobel, vor allem aber zu wenig mobil.
Jedenfalls taugt die Alu-Styro-Kiste kaum noch zum Erreichen abgelegener Strände wie Malfatano (muss ja nicht gleich Saleccia sein).
Bodenfreiheit, Breite, noble Alu-Oberfläche und Überhang sprechen einfach dagegen.
Dazu hatten wir eh gerade Winterpause, also erstmal überlegen und neu bewerten.
Zur Ablenkung sind wir dann nach Zülpich zu einem Ladahändler gefahren, der neben diversen Offroad-Fahrzeugen auch so einen polnischen Kleinstwohnwagen zur Ansicht hat. Sabine war der auf dem Papier erstmal zu klein, aber nachdem sie ihn dann live gesehen hatte, wollte sie das knuffige Häuschen gleich mitnehmen.

Ich war aber auch überrascht, was da auf den 3x2 Metern alles untergebracht wurde. OK, für Leute über 185 cm ist die Büchse eher weniger geeignet, aber bis dahin ist es aufrecht.

Der gesamte Wagen ist von der Kupplung bis zur Heckschürze nur 4,50 Meter lang  (kleiner als der Opel Meriva war) und passt perfekt vor die Haustür. Leer lässt er sich alleine schieben und ausrichten, zu zweit geht es wie von alleine.
Der Einstieg liegt konzeptbedingt vermutlich etwas höher als bei anderen Wohnwagen, aber dafür wird der sicher auch nicht so schnell irgendwo aufsetzen.
Die Karosserie ist komplett aus GFK und irre zäh und verwitterungsresistent. Im WWW findet man schöne Berichte, wo 40 Jahre alte Zellen nochmal aufgearbeitet werden . Mit einem Holzstempel kann man da gerne mal dagegen stoßen, es wird keine Macken und Dellen wie bei Alu geben. Da können dann auch mal die Nachbarkids mit dem Fußball genussvoll abziehen.

So schaut der kleine Stöpsel bei Tageslicht aus, wobei hier jetzt noch die Futterluke aufsteht.


In der findet sich reichlich Platz für zwei 11 Kg Gasflaschen, dem zum Lieferumfang gehörenden Verlängerungskabel und dem üblichen Gerümpel, das zum Campen dazu gehört.

Die Scharniere der Klappe sind aus dem Baumarkt und sehen zusammen mit den einlaminierten Alu-Trägern ziemlich improvisiert aus. Die Konstruktion hat aber den Vorteil, dass nirgendwo was aus dem Plastik ausreißen kann, was durchaus auch bei Premium-Herstellern immer wieder mal vorkommt.

Die Tupperdose steht auf vier soliden Stützen, die man ohne großes Gefummel mit der Kurbel erreichen kann.


Die neue LED-Beleuchtung am Heck ist deutlich moderner geworden und mit dem neuen GFK-Träger auch schön optisch abgesetzt. Vermutlich ist das Teil wie fast alles bei Niewiadow durchgefärbt.


Unter dieser etwas hakelnden Klappe versteckt sich schüchtern die Kassette der Toilette. Die 18 Jahre alte Klappe an meinem früheren WoMo war deutlich robuster, ich muss aber auch erwähnen, dass wir bei den Besichtigungen anderer Hersteller die gleiche schlecht schließende Klappe vorgefunden haben und bei einem Da Vinci ging sie nicht mehr richtig zu.

Die Toilette ist ein wenig anders als man sie vom WoMo kennt. Diese Toilette hat einen separaten Wassertank. Der ausgeklappte Schnorchel ist der Einfüllstutzen und das Röhrchen an der Seite zeigt den Füllstand mit Spülwasser. Ich bin gespannt, wie sich das bewährt.

Die Kassette selber ist Standard, hat aber Räder und einen Zugbügel, ein Luxus, den wir im WoMo noch nicht hatten.

Dass das Fahrgestell bei einem Lastenanhänger geklaut wurde, sieht man dem Wagen auch heute noch an. Die Spur ist eher schmal und auch die neue AL-KO Achse erinnert stark an meinen alten Motorradanhänger. Das gilt auch für die Felgen, die mit 165'er Reifen eines nicht so sehr bekannten Herstellers bezogen sind. Ich ärgere mich auch etwas, dass ich die Alufelgen nicht mitbestellt hab, denn die neuen sehen recht gut aus, was man von den zum Bestellzeitpunkt abgebildeten Felgen nicht sagen konnte.
Das gute an der einfachen Achse, man bekommt fast auf der ganzen Welt ratzi-fatzi alle Ersatzteile.


Unter dem Wagen verbirgt sich noch ein Ersatzrad, ob es auch einen Wagenheber gibt, werde ich dann mal morgen checken, denn jetzt muss ich mal in die Küche und kochen.
Heute mache ich

"Pardonno Tonno"

Pasta  a la "Pardonno Tonno"

ein italienisches Nudelgericht aus nur frischen Zutaten direkt aus dem Napf.

Im nächsten Post zeige ich dann, wie der Wagen innen ausschaut und wieviel Platz man vorfindet.

Hier noch ein paar technische Daten und Details.


Serienausstattung:
  • GFK-Aufbau
  • feuerverzinkter Rahmen
  • AL-KO Achse
  • Thetford-Toilette
  • AL-KO Auflaufbremse
  • Hängeschränke
  • Netzteil
  • Einstiegstritt
  • Stützrad
  • 4 - Ausdrehstützen
  • Cramer 2-Flammengaskocher
  • Dometic Kühlschrank
  • Doppelfenster vorne und hinten ausstellbar
  • Doppel-Rollos vorne und hinten
  • 3. Bremsleuchte
  • Deichselabdeckung

Technische Daten
Gesamtgewicht:1000 Kg
Nutzlast: ca.315 Kg
Innenmaße:L: 305 cm, B: 195 cm, H: 181 cm
Außenmaße:L: 450 cm, B: 205 cm
Anzahl der Achsen:1
Räder:165R13
Gebremste Achse:JA
Stützrad:JA
Reserverad:JA
Personenzahl:2
Vorderer Schlafplatz:195 x 130 cm
Hinterer Schlafplatz:-
Kühlschrank:JA
ToiletteJA
Stauraum für Gasflaschen:2 x 11 kg