Tag 6
Etappe: Satu Mare – Morisei 210
km
Ausfälle: 40 millionen Gehirnzellen statistisch über die Teilnehmer des gestrigen Abends verteilt.
Beschreibung: Kurze und angenehme Wellnesstour entlang der Ukrainischen Grenze durch die endlich erreichte Dürreperiode.
Man sieht es an der Tagesleistung, nach
dem gemütlichen Randalieren über den Dächern von SatuMare, haben wir es
am nächsten Morgen nicht ganz so eilig wie an den vorangehenden Tagen.
Die KTM Ibu, sonst wegen
ihrem harten Ansprechverhalten gelobt, wollen nicht so recht ins dicke
Blut eindiffundieren.
Wir cruisen durchs Land und sind beeindruckt
von den guten Straßen (kein Scherz), den vielen Neubauten, den schier endlosen
Hochzeitsgesellschaften und den wundersam..... wunderschönen Trachten.
Zuerst glaubte ich, es wäre ein Feiertag
oder Brauch, an diesem Donnerstag zu heiraten, aber es war viel einfacher,
denn die Hochzeitsfeiern dauern einfach von Donnerstag bis Sonntag.
Das
Produkt von Straßenzustand und landschaftlicher Schönheit blieb
überwiegend konstant und gipfelte in einem kilomter langen
Kopfsteinpflasterband, das sich von den Räömern durch die herrliche Sonnenblumenfelder gelegt wurde.
Sehr auffällig sind die Prachtbauten
der orthodoxen Kirche, die allgegenwärtig aus der Erde schießen.
und von innen wie außen mächtig zu beeindrucken wissen.
Daneben wirken die bettelnden Gipsy-Kinder,
die mit Ihren Eltern im Wald leben und vom Verkauf von Beeren und Pilzen
leben, geradezu wie aus einem Paralleluniversum ausgespuckt.
Überhaupt habe
ich bisher kein Land besuch,t in dem die Schere zwischen Arm und Reich so
offensichtlich weit auseinander klafft wie hier. Aber dazu schreibe ich eher was im Fazit.
Langsam wurde es später Nachmittag und wir gönnten uns eine Pause auf einem Berg mit Klosteranlage.
Verwundert war ich über die großen Grillplätzen vor der Klosterkirche. Könnte fast eine Ursaarländische Erfindung sein.
Ein Grill war mit
einem mir unbekannten Wort beschriftet auf dem anderen stand "MORTI"
Na ja, irgendwann wars mir dann auch klar geworden, dass diese überdachten Dinger leider einem anderen Zweck dienen.
Die
Klosteranlage bestand neben den beiden kleinen Kirchengebäuden auch aus
einer Art offenen Gallerie, die einen offenen überdachten Altar
umfasste. Das völlig frei zugängliche Gebäude war reichlich dekoriert und
wirkte im ungefilterten Sonnenlicht fast surreal.
Noch
sonderbarer fand ich die reichhaltigen Freskendingsbumsens. Da ich in der Vergangenheit schon bei der Übersetzung italienischer Verbotsschilder nicht immer ganz richtig lag (siehe Sardinien), überlasse ich die Interpretation dieses Beispieles eurer Phantasie.
Bei bestem Wetter besuchen wir den fröhlichen
Friedhof bei Sapanta. Das solltet Ihr einfach mal googeln, denn diese Location ist schon ninimum 100 Mal bestimmt 100 Mal besser beschrieben worden, als ich es könnte.
Der Friedhof ist ganz nett, aber man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben.
Zumindest nicht in der Saison, denn hier wars dann, verglichen mit dem
bisher eher beschaulichen Tag, doch sehr rummelig.
Der Tag plätschert so vor sich hin und abends kündet dann das Plätschern des Regens von dem Ende der kürzesten Dürreperiode Rumäniens.
Dummerweise lagen die denkbaren
Unterkünfte alle etwas abseits, waren belegt wegen den vielen Hochzeitsgästen
oder waren vorrübergehend indisponiert
Und wir müssen doch einige anfahren, bis
wir endlich in Morisei ein Hotel an der Hauptstraße finden. Der Wirt war
eher etwas mürrisch, aber er gab uns dann doch zwei Zimmer.
Eines davon
und zwar meines war noch mit Pizzaresten und Weinflaschen dekoriert. Also
warteten wir noch 20 Minuten. Der Benefit war, dass die Aktion dem Wirt dann doch peinlich war und wir nun neben zwei
Begrüßungs-Desperados auch im Unterstand parken durften und somit unsere Moppeten von
der Straße nicht mehr zu shen waren.
Ihr wisst schon in Rumänien, so wurde uns ja berichtet, werden die Kisten sofort geklaut.
Was
mich die ganze Reise über etwas genervt hat war, dass
man die Zimmer immer im Voraus bezahlen musste. Vielleicht sahen wir auch
einfach nicht vertrauenswürdig genug aus. Dafür waren die Zimmer super
Preiswert, super sauber und das Essen war üppig und lecker, was sich
erheblich
von wohlschmeckend abgrenzt.
Wohlschmeckend hatten wir auch einmal (das wird sicher auch eines der wenigen Restaurants die ich namentlich würdigen werde) und
da war man froh, dass es drinblieb.
So
ich muss jetzt ins Bett und Energie für den Prislop Pass morgen sammeln
und dann gehts Mittags auch zum ersten mal ins schwere Gelände.
Janz toll
AntwortenLöschenDanke
AntwortenLöschenimmer wieder schön zu sehen, zu hören, zu lesen
dass es auch Anderen gefällt