May the torque be with you.


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Freitag, 15. November 2013

Tag 6 Das Meer ist noch weit .... noch weiter weg als gestern CRF250L Romania Vacation

Tag 6
 
Etappe: Satu Mare – Morisei    210 km
Ausfälle: 40 millionen Gehirnzellen statistisch über die Teilnehmer des gestrigen Abends verteilt.
Beschreibung: Kurze und angenehme Wellnesstour entlang der Ukrainischen Grenze durch die endlich erreichte Dürreperiode.


 
Man sieht es an der Tagesleistung, nach dem gemütlichen Randalieren über den Dächern von SatuMare, haben wir es am nächsten Morgen nicht ganz so eilig wie an den vorangehenden Tagen. 
Die KTM Ibu, sonst wegen ihrem harten Ansprechverhalten gelobt, wollen nicht so recht ins dicke Blut eindiffundieren.
Wir cruisen durchs Land und sind beeindruckt von den guten Straßen (kein Scherz), den vielen Neubauten, den schier endlosen Hochzeitsgesellschaften und den wundersam..... wunderschönen Trachten.



 
Zuerst glaubte ich, es wäre ein Feiertag oder Brauch, an diesem Donnerstag zu heiraten, aber es war viel einfacher, denn die Hochzeitsfeiern dauern einfach von Donnerstag bis Sonntag.
 
 Das Produkt von Straßenzustand und landschaftlicher Schönheit blieb überwiegend konstant und gipfelte in einem kilomter langen Kopfsteinpflasterband, das sich von den Räömern durch die herrliche Sonnenblumenfelder gelegt wurde.





Sehr auffällig  sind die Prachtbauten der orthodoxen Kirche, die allgegenwärtig aus der Erde schießen.



und von innen wie außen mächtig zu beeindrucken wissen.



 
Daneben wirken die bettelnden Gipsy-Kinder, die mit Ihren Eltern im Wald leben und vom Verkauf von Beeren und Pilzen leben, geradezu wie aus einem Paralleluniversum ausgespuckt. 
Überhaupt habe ich bisher kein Land besuch,t in dem die Schere zwischen Arm und Reich so offensichtlich weit auseinander klafft wie hier. Aber dazu schreibe ich eher was im Fazit.

Langsam wurde es später Nachmittag und wir gönnten uns eine Pause auf einem Berg mit Klosteranlage.

Verwundert war ich über die  großen Grillplätzen vor der Klosterkirche. Könnte fast eine Ursaarländische Erfindung sein.
 Ein Grill war mit einem mir unbekannten Wort beschriftet auf dem anderen stand "MORTI"



Na ja, irgendwann wars mir dann auch klar geworden, dass diese überdachten Dinger leider einem anderen Zweck dienen.
Die Klosteranlage bestand neben den beiden kleinen Kirchengebäuden auch aus einer Art offenen Gallerie, die einen offenen überdachten Altar umfasste. Das völlig frei zugängliche Gebäude war reichlich dekoriert und wirkte im ungefilterten Sonnenlicht fast surreal.

Noch sonderbarer fand ich die reichhaltigen Freskendingsbumsens.  Da ich in der Vergangenheit schon bei der Übersetzung italienischer Verbotsschilder nicht immer ganz richtig lag (siehe Sardinien), überlasse ich die Interpretation dieses Beispieles eurer Phantasie.


 
Bei bestem Wetter besuchen wir den fröhlichen Friedhof bei Sapanta. Das solltet Ihr einfach mal googeln, denn diese Location ist schon ninimum 100 Mal bestimmt 100 Mal besser beschrieben worden, als ich es könnte.



 
Der Friedhof ist ganz nett, aber man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben. Zumindest nicht in der Saison, denn hier wars dann, verglichen mit dem bisher eher beschaulichen Tag, doch sehr rummelig.
 
Der Tag plätschert so vor sich hin und abends kündet dann das  Plätschern des Regens von dem Ende der kürzesten Dürreperiode Rumäniens.
Dummerweise lagen die denkbaren Unterkünfte alle etwas abseits, waren belegt wegen den vielen Hochzeitsgästen


 


oder waren vorrübergehend indisponiert







Und wir müssen doch einige anfahren, bis wir endlich in Morisei ein Hotel an der Hauptstraße finden. Der Wirt war eher etwas mürrisch, aber er gab uns dann doch zwei Zimmer. 
Eines davon und zwar meines war noch mit Pizzaresten und Weinflaschen dekoriert. Also warteten wir noch 20 Minuten. Der Benefit war, dass die Aktion dem Wirt dann doch peinlich war und wir nun neben zwei Begrüßungs-Desperados auch im Unterstand parken durften und somit unsere Moppeten von der Straße nicht mehr zu shen waren.
Ihr wisst schon in Rumänien, so wurde uns ja berichtet, werden die Kisten sofort geklaut.
 
Was mich die ganze Reise über etwas genervt hat war, dass man die Zimmer immer im Voraus bezahlen musste. Vielleicht sahen wir auch einfach nicht vertrauenswürdig genug aus. Dafür waren die Zimmer super Preiswert, super sauber und das Essen war üppig und lecker, was sich erheblich von wohlschmeckend abgrenzt. 



Wohlschmeckend hatten wir auch einmal (das wird sicher auch eines der wenigen Restaurants die ich namentlich würdigen werde) und da war man froh, dass es drinblieb.

So ich muss jetzt ins Bett und Energie für den Prislop Pass morgen sammeln und dann gehts Mittags auch zum ersten mal ins schwere Gelände.

Montag, 11. November 2013

Tag 4 CRF250L vs 6300 km Rumänien

Tag 4
Etappe: Schönburg (CZ)- (PL)-(SK)-(PL)-Zdiar(SK)   350km 
Ausfälle: Gute Laune und Schmerzmittel werden langsam knapp
Beschreibung: Lustige Kreuzfahrt bei schlechter Sicht und teilweise unter 5 Grad durch eine herrliche Landschaft, die uns leider hinter den nebligen Schleiern des wohl größten und kältetsen Dampfbades Osteuropas verborgen blieb.


 
„Es regnet unaufhörlich und der Weg vor uns verwandelt sich in eine undurchdringliche Moorlandschaft. Es tut nichts zur Sache, unser Versprechen zwingt uns gen Osten, aber das ungute Gefühl tief in den Eingeweiden kündet davon, dass wir nicht alle zurückfinden werden.“
Ich dreh langsam durch ...........
Verdammte Hacke........... Dürre war versprochen !!!!!!
Mein Entschluss steht fest wie in Wattschlick gegraben. 
Nächstes Jahr Marokko???????

Der Tag startet mit einer verschärften Rüge an Lutz. Das tat mir selber mehr weh als Ihm, war aber unumgänglich, da ich es nicht dulden konnte, dass er vor den Anderen mit seinem ausgewogenen Frühstück spielte.


Da ich immer noch sehr besorgt wegen meinem 4. Paar Bauchmuskeln war, hatte ich das süße Frühstück bestellt, 


und bekam einen Teller Käse dazu und eine Schale Leberwurst, die ich eigentlich nur  bildlich erwähne, da sie uns später als Kettenschmiere noch wertvolle Dienste leisten sollte.

 
Der Weg führt uns von dem eventuell schönen Schöneberg (wir haben durch die Wolken leider nichts davon gesehen) durch die eventuell auch sehr schönen Böhmischen Höhen,
in denen merkwürdige Tiere leben




nach Polen. 
Ja Sabine stellte sich wieder an wie bei Feinkost Köhler an der Süßigkeitenkasse.
 

Aber letztlich hat sie dann eingesehen, dass der Kleine nicht mit kann, da in Rumänien ein striktes Einreiseverbot für Hausdrachen gilt.

Wobei wir (Jetzt kommt der Martin wieder ins Spiel) noch in Vitor  in dieser Instandsetzungseinrichtung



Rast machten.
Da bei der Kälte der Schmerzmittelverbrauch des Invalidenkorps unerwartet dramatisch in die Höhe geschossen war, versuchte Helga, beim örtlichen Medizinmann die Reiseapotheke aufzufüttern.
Und wie der auffüttern konnte.
Liebe Offroadfreunde
es ist schier unglaublich
aber hier kommen sogar die 
IBUs von

KTM




Es geht weiter! 
Wenn wir tatsächlich noch das Meer sehen wollen, dann müssen wir heute noch durch Polen durch.

Die Suppe ist so dicke, das wir unbemerkt die Grenze zur Slowakei überschreiten. 
"He Lutz, klasse hier können wir in Euro zahlen"
Tatsächlich machten mir erst die in Euro ausgezeichneten Preise an der Tankstelle diesen Umstand bewusst.
Weiter geht es Richtung hohe Tatra. 
Auf die Idee, Zakopane zu umfahren, sind auch ca. 21456 andere Verkehrsteilnehmer gekommen und so zockeln wir eine gefühlte Ewigkeit im Wochenend-Touristenverkehr in, durch und aus diesem verkehrsverneinenden Zyklotron.
Zumindest spürt man im Stop and Go die Kälte nicht so sehr, denn die Anfahrt über eine lange Kammstraße mit Sichtweiten unter 15 Metern war eisig und hat ihre Spuren in unseren Gesichtern gelassen. Ja es gab einige Momente, in denen ich den lauschigen Komfort meiner CBF vermisst habe.
Es gibt nur eine kurze Pause an der Schanze in diesem polnischen DisneyLand, dem ich so absolut garnichts abzugewinnen vermag. 

Wir müssen weiter. Ohne jegliche Kenntnis der tatsächlichen Sachlage verspreche ich leichtsinnig, dass es ab nun wieder runter geht und somit wärmer wird und ich glaube selber so fest dran, dass meine Laune das Tagestopp erreicht.

Noch weiter hoch, noch kälter  aber nicht mehr nasser.
Maaaaarokooooooo jajaja.

Irgendwann wird es noch dunkler als es eh schon ist. Es geht auf " zu spät "zu und in einem Seitental sehe ich ein Neubaugebiet mit recht vielen großen, viel zu großen Häusern. 
Der erste Halt ist ein Volltreffer. 
Hotelier kein Wort deutsch.
Kleiner König kein Wort slowakisch.
Zimmer mich gezeigt bekriegt.
Klasse ganze Etage zwei riesige Betten in einem Tanzsaal, riesiges Bad mit großer Wanne.


  
Gibst Du mich 50€??
Ja geb ich dich, nach fragen Freunde. OK?
Freunde schon in Tiefgarage, kein Bock mehr, auch nur noch einen Meter zu fahren. 
Moppeds abgeladen, 4 Dosen Starkbier mit aufs Zimmer.
Keine 20 Minuten sitze ich mit Sabine in der Wanne. 

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Das Leben kann so gut sein.

Später gab es dann Pizza, wobei auch hier die Sprachbarriere recht groß war. Bedient wurden wir von der jungen Tochter des Hoteliers, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Lisbeth Salander hatte. Wirklich sehr hübsch und sehr pfiffig. Als wir bei der Pizzakarte irgendwann nicht mehr weiter wussten und sie das englische Wort für die Zutat nicht kannte, flitzte sie ab und knallte uns eine Dose Mais auf den Tisch.
Wir hatten viel Spaß an dem Abend und definitiv zu viel Starkbier.




Fazit:
Eclaire heissen hier Caramelbananen.
Die Eingeborenen sind alle sehr hilfsbereit, aufgeschlossen und freundlich

Die Schönheit der Berglandschaft bleibt uns in dem dichten Nebel gänzlich verborgen. Zum Ausgleich hätten wir fast einen unserer Weggefährten am Straßenrand exekutieren müssen. Aber nach kurzem Halt blieb uns dieses Schicksal dann doch erspart. Aber unter diesen Bedingungen spüren nun alle aus dem Invalidenkorps, dass dies eine lange Reise werden wird.
Ich bin total besoffen und schlafe endlich mal in einem durch.
Noch ein Tag bis zur rumänischen Grenze. Noch ein Tag bis zur versprochenen Dürreperiode.