May the torque be with you.


Samstag, 30. August 2014

Die Perlenkette der Albanischen Alpen

Die Perlenkette der Albanischen Alpen
29.08.2014  Bilder für Sabine, die heute Nacht gut im blauen Haus gelandet ist.

Das Oberjoch hat 106 Kurven und macht auch ohne Aussicht oder nur mit Sicht auf Bitumen und weißen Streifen einfach Laune. Eine echte kleine Perle.
Die SH 5 zwischen Kukes und Shkoder reiht über 106 km Perle an Perle zu einer auch landschaftlich sehr bewegenden Kette.
Der Tag beginnt abermals am Ohridsee, der sich fast schon zu unserem Biwak gemausert hat. Mit etwas Verspätung kommt das SanCar und fährt alle, die sich die Alpen von oben ansehen wollen, zum Flughafen.


Neun Uhr, eine gute Zeit aufzubrechen. Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, so ohne jemanden im Rückspiegel.
Die Strecke von Struga nach Debra führt einsam an einem mit mehreren Mauern angestauten Fluss entlang. Es fällt mit schwer einen Rhythmus zu finden, es fällt mir überhaupt schwer heute.

Dafür geht es an der Grenze flott und ich verlasse Mazedonien, wo ich nur 70 km und 2 Stunden verweilen wollte nach drei aufregenden Tagen und einer völlig anderen Sicht auf das Land und vor allem die Leute, die hier leben.
Das man wieder in Albanien ist, merkt man eigentlich schnell an den schlechteren Straßen, aber so richtig dann spätestens in Peshkopi.
"Iisccch habe gar keine Führerschein"
Ja, und seine 8 Geschwister auch nicht, daher macht auch jeder, was er will. Kreisverkehre in Großstädten oder größeren Städten sind der Brüller. Es gilt die deutsche Regelung .......  und die französische zugleich. Aber das ist nicht so das Problem von Pehkopi. Schwieriger ist schon ein fast gänzlich fehlender ebener Fahrbahnbelag. Es geht daher in dem dichten Treiben auch nur im Schrittempo vorwärts. Mehr würden die mit Leuten vollgestopften uralten Kleinbusse auch kaum überleben.Man muss schon acht geben, denn hast du eh zu kurze Beine für dein Mopped, kann dir so ein 10 cm tiefes Schlagloch oder ein fehlender Gullideckel schnell den Tag versauen. In Peshkopi sollte man vor allem eines nicht tun,
dem Navi folgen!
Das endet unweigerlich in der Basarstraße, so einer Art Fußgängerzone mit Flohmarkt.
Das sollte man sich unbedingt ansehen, aber heute stand mir nicht so sehr der Sinn danach, also wendete ich an der Absperrung, die aber scheinbar auch nur für Autos gilt und verlasse den Rummel in Richtung Kukes.


Brücken aus transparentem Beton. Die kenne ich schon aus Rumänien.


(Sorry, Reihenfolge der Bilder stimmt noch nicht, das Netz hier ist ein wenig schwach, da macht das mit den Bildern wenig Freude)

Nach Kukes gelangt man über unterschiedliche Wege. Der Weg über Arras (ehemals SH xy) sollte meiner Meinung nach der Bessere sein, denn ich hatte gehört, dass die Straße neu bitumiert worden wäre. Die hatte ich auch ins Navi eingegeben, denn wenige km vorher könnte man auch schon die Straße nach Burrel verlassen und sich so verfahren.
Letztlich verändert die Wahl zwischen den beiden Wegen nur den Zeitpunkt, wann man im Schotter steht und dessen Körnung.
Kaum Peshkopi raus sehe ich ein unscheinbares Schild Kukes rechts. So früh?  Ich folge ihm und gelange auf die durchgängig geteerte Straße, deren östlicher Bogen so weit an die Grenze führt, dass ich zweimal nachfragen musste, ob ich richtig bin.
Das war lustig. Den ersten Herrn am Straßenrand fragte ich nur, ob er englisch spreche und er antwortete schon Kukis Kuki und zeigte der Straße entlang.  Der Zweite stellte sich in die richtige Richtung, zeigte auf den Boden " du immer schwarz" und zeigte mir mit einer Geste, dass die Straße einen weiten Bogen von der Grenze weg machen wird.


SH 5







30 km vor Shkoder hat mich dann tatsächlich die Polizei angehalten. War echt nett. Er fragt was, ich antworte was. Vier verblüffte Augen treffen sich. Aber der war cool, hob den gestreckten Zeigefinger der Straße lang und sagt so was wie "Directione Shkoder".
Ich nicke, Gas und wech.
Dann erreiche ich die Stadtgrenze.

  Wegen solcher Impressionen  wird Shkoder ja auch gerne als das Avignon Albaniens bezeichnet.

Donnerstag, 28. August 2014

Helgas große Welt

Volker fällt aus , also muss Ich jetzt was schreiben.....

Wir sind heute also ohne unsere Freunde zurück nach Albanien gefahren. So'n Scheiß -  die Straße nach Peshkopi läuft durch eine wunderschöne Landschaft . Der Fluss ist auf eine sehr lange Strecke gestaut und man fährt ewig an diesem heute sehr mau bewässerten Stausee lang. Wie uns später 4 völlig mit technischen Schickimicki aufgewertete Großendurobesitzer aus  Bayern kundtaten, wurde ihnen mit der Polizei gedroht, als sie den Staudamm fotografieren wollten. In Mazedonien darf Mann sowas nicht fotografieren und  an der Grenze und bei Umspannanlagen gibt's die komischen Fotografierverbotsschilder auch. Die vier meinten dann, man sieht sich an der Grenze, aber die wussten nicht, wie schnell wir werden können mit 4 Reiseenduros im Nacken. 
An der Grenze war alles unspektakulär, die haben noch nicht mal gefragt, wo die beiden Anderen sind ....hä?   wozu haben die immer alles eingescannt . Pass, Fahrzeupapiere, grüne Karte ???   
In Peshkopi haben wir erstmal einen Capu zu uns genommen und geguckt, ob die Toiletten hier auch den geforderten rumänischen Standard haben....ja, sogar mit "gender" Toilettenpapier  blaue Blümchen oder rote Blümchen konnte Mann/ Frau sich aussuchen.... 
Der Tag sollte noch schöner werden, denn ich hatte die geniale Idee.....
Ich will von hier nach Kukes... 
Lutz (grrrrr) wollte nicht so richtig, weil das  Navi die Straße nicht gefunden hat, die ich als die ulimative Route auserkoren hatte.  Im Buch stand was von Schotter nach 10 km  ...aber das kann ja nicht sein...is in der Karte doch dick gelb und ich hab sie dann sogar im Navi gefunden Straße Nr. 31 ...was nen Namen hat, kann nur gut asphaltiert sein.....so mein kleines Frauenhirn... 
Lutz hat nix gesagt ( aber gedacht ich weiß)    also was soll ich noch schreiben..... nach 10 km hörte die sporadisch  sehr gut asphaltierte Straße auf und ging natürlich in Schotter über. Selbst in Rumänien übliche Schlaglochmarkierungen in Form von Weihnachtsbäumen fehlten hier.  Lutz, ganz Gentleman, hat mich natürlich gefragt,ob ich nicht umkehren möchte.....nach 5 min. intensiven Nachdenkens habe ich heroisch beschlossen...das kann ich, bis 18.00 sind wir auf der anderen Seite.  ..
Was soll ich sagen bzw schreiben
Die Strecke wurde natürlich nicht besser ...für mein Dafürhalten eher besch......ner , mehr so die Ausführung, wo kleine Mopeds schon mal  den rechten Außenspiegel wegwerfen. Nachdem mich Lutz dann  schon einmal gerettet hatte...sein Moped abgestellt, runtergelaufen und meins geholt.....und das nun schon zum zweiten Mal exerzierte, 
habe ich klein beigegeben und um Rückreise gebeten ....wir wären bei meinem Tempo so gegen 22.00h in Kukes angekommen
Komischerweise war die Rückfahrt gar nicht mehr anstrengend sondern fast Pipifax..   In Peshkopi war ich  dann so etwas die Exotin...an der Straße sitzen,  Wasser trinken und auf'm Handy Bilder gucken....die  einheimischen Kioskbesitzerinnen  wollten mit gucken ....ok kein Problem.          
Wir sind dann von Peshkopi aus über die "Schnellstraße" nach Burrel gebrettert.  Man trifft da sogar Leute, die im perfekten Deutsch fragen, wo man hin will ...
7 Jahre Friedrichshafen machen's möglich.  Streckenweise eine wunderschöne Landschaft und  Streckenführung , man kann sogar im Tal schon die neue Streckenführung ( gerade Autobahn  grrrr)  sehen. Wenn man aus den Bergen heraus kommt, gibt's ein super Panorama auf die Ebene mit der Stadt Burrel.   Hier hat mein "Mc Gyver" ein super Hotel gejagt.... die Chefin spricht englisch und französisch, der Sohn englisch und italienisch , der Opa hat die Aufsicht, die Oma steht in der Küche.....und einen hervorragenden selbstgemachten Rotwein gibt's obendrauf. Die Zimmer sind sauber und auf Wunsch mit Klimaanlage....was will man mehr..

Danke, Helga, falls Sabine heute abgeholt wird, werde ich versuchen, Euch einzuholen.
So der Plan
Wir sehen uns spätestens in der Hölle wieder.

Mittwoch, 27. August 2014

Ein paar Länderinfos zwischendurch denn wir warten auf Sabines Flieger

Ja, mir ist etwas langweilig, auch wenn der Strand mit braungebrannten Schönheiten gepflastert ist. Um Missverständnissen vorzubeugen, beiderlei Geschlechts.

Ja, wir haben hier schon so einige unerwartete Infos sammeln können.

Also wenn Ihr auf Eure Versicherung hört (haben wir aber nicht) und keine grüne Versicherungskarte mit habt, dann kostet das rund 30-40€ an der Grenze und Ihr dürft wieder mitspielen.
Man kann auch mit den Zöllnern versuchen zu feilschen, dann dauert's zwar etwas länger, kostet aber auch nicht mehr.

Egal ob ihr euch in Mazedonien, Bosnien, Albanien oder Kosovo bewegt, immer reichlich Euronen mitführen. Es gibt zwar fast überall Bankautomaten, aber die belächeln eure Maestro Karten nur müde.In Albanien funzen die Automaten der Raiffeisen einigermaßen und in Mazedonien hahahahaha.... ProCreditBank geht. Visazeichen findet man überall, so wie CE Zeichen auf Chinesischen Rasierklingen für unter 3-Jährige.
Kartenzahlung in Krankenhäusern hahaha
Kartenzahlung an Tankstellen hahaha

Apropopo Krankenhäuser. Du hast eine Kassenkarte ?
Prima, damit kann man klasse Zündkontakte sauber machen. Kann sein, dass sie dich doch behandeln, kann aber etwas dauern und ich meine Stunden, sogar viele davon.
Es soll Leute geben, die die Notaufnahme wieder verlassen und sich an der Straße vor den Bus werfen, nur um schneller dran zu kommen.
Signalisiert man Barzahlung, gehts megahurtig. Anamnese, 3 x X-Ray, 1xSonar, Arztvisite + Krankenbericht + Gips, gibts in1,5 h für rund 80€.
Immer Anwohner fragen, in welche Klinik man gehen soll, da gibt's Megaunterschiede.
Wir hatten hier zwischen Struga und Ohrid eine der Besten des Landes, auch wenn sie von außen aussah, als würde auf der anderen Seite die Birne schon am Kran hängen und ich meine nicht die Glühbirne.

Wenn Ihr einen Umfall oder Unfall habt und das Bike muss rückgeführt werden, dann benötigt man einen Polizeibericht, sonst bleibt das Mopped an der Grenze einsam zurück.
Gut ist, wenn man dem Mopped nicht ansieht, dass es einen Unfall hatte. Also alles abschrauben, was nach Unfall ausschaut.

Wenn man sich auf dem Weg nach Hause die Berge von oben anschauen kann,
also sprich verletzt zurück fliegen darf, dann braucht man neben dem Krankenbericht auch noch eine Bescheinigung zur "Luftverladbarkeit". Also gleich im Hospital mitgeben lassen, sonst muss man nochmal hin.

Verlangt wird auch Thromboseprophylaxe in Bauch oder Haxe.


Dass Albaner mit dem Kopf schütteln, wenn sie ja meinen, ist ja bekannt.
Nur für Saarländer wichtig!! Sagt der Albaner "Jo" meeint er nein.

Der stinkende Eimer neben dem oft sauberen Klo ist fürs Toilettenpapier. allo das benutzte, was bei durchschnittlich 30 Grad für ordentlich freie Nase sorgt.

Sprache:
Alle Albaner sprechen hervorragend englisch! Also das gilt zumindest für die wenigen, die im Ausland studiert haben. Ansonsten eher auf Scharade einstellen.
Mazedonier sprechen sehr gut englisch und in den Albanischen Grenzgebieten sogar sehr viele erstaunlich gut Germanisch, da viele in Deutschland, der Schweiz oder Österreich gearbeitet haben.


Die Moslems hier im Grenzgebiet und auf dem Land sind erstaunlich aufgeschlossen und extrem hilfsbereit. Was gemacht wird, bestimmt der Imahn, gut wenn man mit dem kann. Der hat uns auch direkt angeboten, ins 20 km entfernte Krankenhaus zu fahren und war fast schon beleidigt, dass wir nicht wollten, dass er auf uns wartet, um uns wieder zurückzugondeln. Ich glaube, er hatte einen Faible für motorradfahrende Frauen. Dafür hatte er, bis wir zurückkamen, die Dorfjugend angewiesen, die Straße vom Splitt zu befreien, was die auch sehr akribisch getan hatten.


Dienstag, 26. August 2014

Am Ende wird immer alles gut...............

So plötzlich wie der Urlaub begann.....


......endet er unerwarteter Weise in Mazedonien.

Die letzten sechs Stunden zusammen zu fassen,
hebe ich mir für den Herbst auf.
Aber es geht uns allen gut
Sabine wird nur etwas früher zu Hause sein.
So der Plan.



Hinter dem Nagellack wirds blau, dunkelblau Immer noch am Ohrid See 26.08

Hinter dem Nagellack wirds blau, dunkelblau  

Immer noch am Ohrid See 26.08




Ein gewisser Hubert O. soll ja schon die Dakar mit gebrochenen Fußgelenken  zu ende gefahren sein.....
und wir.........
ich sach nur
Nutellageneration.
Wir sind gar nicht mehr so weit von Pristina weg, da haben wir mal ein Hospital hingestellt.



Funkstille gebrochen,
seit gestern sind wir wieder minimal online..
Heute geht es durchs  Grenzgebirge zu Mazedonien....
...leider doch nicht.
Die Strecke ist wegen Stiefel passt nur zu 80 % über Fuß.
von der Reiseleitung aus dem Programm genommen worden.
Kaum zu glauben,
der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, man soll den Fuß hochlegen und kühlen und schonen.
Ok 30 cm über dem Boden auf der Fußraste im kühlenden Fahrtwind gelagert.
Hat nix geholfen. Typischer Fall von Kunstfehler.
Wir müssen die supergeile, megageile Passsage über Mazedonien umfahren.
Der Kurztripp gestern vom Ohrid-See zum und um den Prespa-See war sehr entspannend und führte uns durch den Bezahlpark (Nationalpark Galici).
Da schreib ich später was drüber.
Eine Albanerin, die seit 20 Jahren in Bremen wohnt, meinte wir sollten hier am See verweilen, es wäre nirgendwo schöner.
Es könnte sein, dass sie recht behalten wird.
Aber wir müssen langsam zurück nach Norden, denn wir werden langsam immer langsamer und die Straßen, die vor uns liegen, werden immer schwieriger.


Sonntag, 24. August 2014

Fahren nach Kotor

Das mit dem Feuer und dem Kaffee hat tatsächlich gefunzt. Neidische Blicke der anderen Gäste inklusive. Das Notstromaggregat des Krankenhauses verstummt nur kurz. Die Mädels werden wach. Schluss mit Ruhe. Der Fuß sieht besser aus, immer noch warm, aber überwiegend schmerzfrei.
Ich bin müde, hab mich die Nacht ziemlich oft gefragt, ob das richtig ist, was wir hier machen. (Tage später wird mir ein Albaner fast vorwurfsvolle Blicke zuwenden, weil ich meine Frau auf so ein hohes Motorrad setze).
In 5 Stunden sind wir in Albanien. Das Abenteuer geht weiter.

Der Weg über Kotor und Cetinje war schon super, wurde aber durch die Strecke Virpazar am Skadar-See lang getoppt.
In Cetinje gabs lecker türkisch Kaffee, da es auch dort genau wie in Risan keinen Strom gab.
Ich hab nix damit zu tun
I swear

Ach ja, hab ich übrigens schon erwähnt, dass jemand aus dem Team wegen mangelnder Schutzausrüstung (Knieprotektoren) fast vom Trainingsleiter nach Hause geschickt worden wäre, hätte es da nicht eine Badematte.... erzähl ich gleich,
Erst nochmal in sich gehen und sich fragen
"Hallo, wie bescheuert is das denn, Offroadtour durch neverneverland mit frisch lackierten Zehennägeln, aber keine Protektoren in der Hose. Und ich meine nicht den Lutz
I swear....
Zurück zur Badematte, meinem Victorinox und einem Knieprotektorschnittmuster.
Alles klar??? Muss ich nicht beschreiben.
Ich stell ein Bild dazu ein. Nee, nicht das, wo Helga nackig an der Tanke sitzt, während ich die Protektoren schnitze.

Den Abstieg zur albanischen Grenze haben wir nach Navi über eine Art Bobbahn gewählt. War etwas tricky, da nicht alle Wege fahrbar waren.
Hat sich aber letztlich gelohnt.
Der Grenzübergang bedeutete warten!!!
Aber von der anderen Seite bedeutet er campen.
Helga motzt!!  Keinen Stempel, denn als der albanische Grenzer gerade mit einem Bus beschäftigt war, hatte uns der Montenegrianer durchgewunken, lustig, oder?
Es geht nach Shkoder. Der Verkehr....
sagen wir mal, er verdichtet sich.
Eigentlich ist es der Wahnsinn. Die Straßen sind zwei bis dreispurig je nachdem, ob man die Fahrräder und Mofas mitrechnet.
Jeder macht, was er will, und hupt bestenfalls dabei.
Ein Benz schießt aus der Parklücke über 2 Spuren, hält, da er auf die beiden Gegenspuren einfädeln will. Alle machen eine Vollbremsung und hupen.
Alles normal.
Geld gibt's erstmal auch keines, da 2 von 2 Geldautomaten (das sind annähernd 100%) unsere Karten ignorieren.
Tolle Wurst.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich mehr der mediterrane Typ bin???
Der Verkehr is genau mein Ding. Gas und hupen. Mediterran eben, aber mit drei Moppeds im Schlepptau nicht so trivial.
Und.... kaum zu glauben, mir is es hier zu heiß hier.
Wir können uns nicht entscheiden, in der Stadt zu bleiben. Alle schauen mich an, als wenn ich auf alles eine Antwort hätte....
Ich bin immer noch müde. Lutz drückt mir auf Wunsch eine Fluppe ins Gesicht.
Es lässt sich auch nicht recht feststellen, wo es was zu sehen gibt.
Die Sehenswürdigkeiten sind irgendwie etwas lieblos in der Stadt verteilt.
Strandpromenade?? Gibt's eigentlich keine, aber vor der Stadt ging's links zur Küste. Also zurück
Wir fahren also wieder raus.
Die verfic...htenholz gebaute alte Brücke .... ist nur für Fußgänger.
Transportmofaumbauten fahren dennoch drüber.
Ich kann mich da bei den Mädels nicht durchsetzen.
Wir lassen es also, fahren eine Brücke Richtung Fort weiter.
Auf der anderen Seite geht es an einer Art Armenviertel übelster Sorte vorbei.
Die schlechte Straße entwickelt sich schnell zur Baustelle...weiter.
Wir erreichen einen kleinen Urlaubsort.
Renovierte Hotels stehen zwischen Abrissbauten
Alles etwas strange,
Sabine und Helga machen ein Zimmer klar.
30 Euronen mit Frühstück.
Na ja, vielleicht, so sicher sind wir nicht.
Hier spricht niemand englisch.
Wir (das sind in dem Fall Lutz und der Autor, der nicht namentlich erwähnt werden will) haben uns uns mit dem Wechselkurs vertan, was erst auffällt, als ich die erste Coke kaufe und die dann doch keine 5 € kostet sonder 50 Cent.
Toll, wir haben 40 € getauscht.
Fürs Abendessen soll's reichen.
Wir sitzen am Wasser und
es ist so
fucking beautiful



Samstag, 23. August 2014

Blackout 22.08.

wegen Stromknappheit heute nur das Kurzprogramm

"Explosionen rings um uns herum. Zwei Sektionen melden bereits Wassereinbruch, in der OPZ wird es hektisch als der die Lampen anfangen zu flackern  und dann verlöschen. Endlich die Notstromversorgung läuft an. Die Bilch wird geflutet........"
Na ja das Problem war dann doch mit einigen Handtüchern zu Lösen :-)

Der Freitagmorgen beginnt schon gegen 4 Uhr 25, als ein gigantischer Donner, der Sabine aus dem Schlaf reißt.Ich musste etwas lachen, als sie so plötzlich senkrecht im Bett stand, denn ich war schon etwas früher wach geworden, als das Gewitter langsam in die Bucht gekrochen kam.
Der Strom bleibt weg und das Notstromaggregat des Krankenhauses läuft an. Sein Gesang wird uns bis zum Mittag begleiten.

Viel geschlafen hab ich wenig, als ich gegen 8 vor die Tür gehe. Der Sturm war viel heftiger als ich dachte und ich bin froh nicht zu zelten.
Über der Bucht scheint die Sonne.
Nur die vier K's nerven
Kein Strom
Kein warmes Wasser
Kein Kaffee
Kein Netz
Nur Kippen und Cola.
Wie früher mit 16 :-)

Lutz macht feuer und stellt einen Topf mit Wasser hinein. Die Mädels schlafen noch.
Jetzt rührt er Kaffeepulver hinein.....ich bin gespannt
und nicht nur darauf, ob wir den Topf jemals wieder sauber bekommen.

Sorry muss packen später mehr
wir werden aber Albanien erreichen, so viel mal vorweg.


Donnerstag, 21. August 2014

Donostagyas 21.08.

Donostagyas 21.08.

Lustige Hin- und Herfahrerei zwischen Unterkunft-Tankstelle-Unterkunft-Strand.
15 km, davon keiner in Richtung Albanien.

Heute Ruhetag!
Dem geknickten Fuß hat die 400 km Tour gestern nicht gut getan.
Während eines ausgeprägten Frühstücks mit obligatorischem Mückenstich, bemerke ich, dass mein Notfallset verschwunden ist. Auch das kollektive auf den Kopf stellen des Appartements bringt das Set, ohne das es für mich nicht weiter gehen wird, nicht zum Vorschein.
Irgendwann verdichtet sich die Erkenntnis, dass es eventuell gestern Nacht an der Tanke, an der ich die anderen drei geparkt hatte, verlustig gegangen ist.
Also erster Weg des Tages Tanke.
Da ist gerade mächtig Trubel, ich stelle mich mit Sabines Verbandspäckchen (mein Notfallset sieht genau so aus) in die Schlange. Höflich frage ich, ob man englisch spricht, ohne jedoch ernsthaft daran zu glauben. Der Kassierer antwortet auf so einer Art Englisch und ich zeige das Päckchen und frage, ob so was gefunden wurde.
Es sagt, so was bekomme ich in Kotor.
So viel zum Englisch-Versuch.
Zweiter Anlauf. Scharade.
Unter den ungeduldigen und fassungslosen Augen der Leute in der Schlange hinter mir lege ich das Verbandspäckchen auf den Boden.
Jetzt genieße ich die volle Aufmerksamkeit aller!
Der Tankwart wartet geduldig. Dann geht er mit mir vor die Tür, da ich raus gezeigt habe. Wir gehen zum Motorrad.
Scharade zweiter Teil.
Ich lege das Päckchen neben das Motorrad und mache Brumm Brumm und zeige aus der Tanke.
Ich warte.
Aber es kommt kein Notarzt, um mich einzuliefern.
Statt dessen werde ich nach der Uhrzeit gefragt.
"9.30 in the dark night".
Er fragt einen Kollegen.
Nada.
Mittlerweile betrachten mich auch die Leute an den Zapfsäulen verunsichert.
Ich hebe Sabines Päckchen auf.
Der dritte Tankwart fasst sich an die Stirn, schreitet zu einer der Säulen und kommt mit meinem Notfallset.
Einer zeigt nochmal, wie ich das Päckchen neben das Motorrad lege, alle lachen
und ich bin froh.
Auf dem Rückweg geht's noch schnell an der Apotheke im Medical-Center vorbei.
Erstmal bin ich falsch und ich finde alle die Geräte, die in unseren Krankenhäusern schon vor Jahren weggeworfen wurden.
 Der Eingang zur Apotheke geht ums Haus. Schwer zu finden und der Verkaufsraum erinnert eher an ein Bahnhofskiosk, wobei die besten Waren im Sortiment auf deutschen Bahnhöfen nur in der Bahnhofsunterführung gehandelt werden.
Ich frage nach englisch und die Antwort macht mich optimistischer als an der Tanke.
Ich frage nach Heparin und werde um das Rezept gebeten.
Hä.
Da liegt wohl ein Verständigungsfehler vor.
Das kleine Mädchen, vermutlich die Tochter spricht gut englisch. Ich erkläre den Sturz und den blauen Fuß und dass ich eine Salbe brauche.
Das funzt.
Große Tube 3,30€.
Ach ja, wie war das nochmal mit den Arzneimittelpreisen in Deutscheland.

Wir verbringen den Morgen mit Aufarbeitung der Reiseführer. Viel geplant haben wir für Albanien ja noch nicht.
Dann irgendwann geht's runter nach Risan, wobei gehen etwas übertrieben ist.
Der Ort verbreitet den rustikalen Charme einer Bauruine.
Alte Häuser finden sich zwischen verwahrlosten abrissreifen Betonwüsten aus der sozialistischen Ära.
Ich lass mal ein paar Bilder folgen. Es ist schön hier, eigenartig schön und das Areal wird sein Potential entwickeln. Es dauert nur noch ein wenig und so lange werden wir wiederkommen.
Der Strand ist sauber und nicht so stark frequentiert. Es gibt Strandbars, die allerdings in eigenartigen Betonwürfeln untergebracht sind. Denke mal, in den 60'ern war das schick.
Das Wasser wirkt irre salzig, das Meer, in dem sich die Berge spiegeln, ist traumhaft schön.
Der Tag endet auf unserer Terrasse mit Meer und Bergblick.
Ich liebe es.

Morgen versuchen wir, ein Paar Kilometer zu fahren und zumindest Albanien zu erreichen.
Drückt uns die Daumen.
Grüße in die jetzt 2000 km entfernte Heimat.




Mittwochochecki 20.8


Mittwochecki 20.8.
alles wird noch nicht gut

Nicht nur bei uns ist einiges schief gelaufen............




Der Fuß passt in den Stiefel, also entscheiden wir uns zu fahren.
Die Reise ist sehr abwechslungsreich. Mal am Wasser lang, dann in Omis hoch ins Velebit an einer traumhaften Schlucht vorbei. Nach Bosnien.
Bosnien war sehr bereisenswert, wenn da nicht die Grenzen wären.
Also die kroatische hatte ich ja mal ignoriert, da ich an dem Häuschen keinen gesehen hatte, was mit einem lauten Schrei endete.
Eigentlich hätte ich nicht zurück gemusst, ich war schon im Niemandsland, aber ich wollte ja auch kein Ärger.
Ich wunderte mich aber, dass ich bei der Ausreise nach meinem Ziel gefragt wurde.
Ich glaube der junge Zöllner war selbst etwas aus der Spur wegen meines Durchbruchversuches.
50 Meter weiter wurden wir noch heftiger mit finsterem Blick kontrolliert.
Kleiner Tipp:
Lasst euch nicht einreden, dass ihr keine grüne Versicherungskarte benötigt.
Das führt zu Diskussionen mit anschließenden Zusatzkosten.

Die Straßen in Bosnien waren klasse, es gibt Offroadpassagen von meheren 20 km an einem. Tanken nicht vergessen.
Wegen dem Fuß blieben wir auf bitumierten Wegen. Man sollte beachten, dass eine 9 Meter breite Straße von jetzt auf gleich zu 3 Metern zusammenschrumpfen kann, um dann nach 300 Meter wieder aufzuwachsen.
Gründe hierfür.
Fels im Weg und Sprengstoff alle.
Kein Geld für breite Brücke.
Bitumen alle???
Die Preise an der Tanke sind nicht in Euro wie vermutet.
Sprit ist billig
Euros gerne gesehen. Mit Euros werden die Preise verhandelbar.
4 x Kapu +  4 x Voda Minerale "gebottelt" 4 €

Die Ausreise dauerte wieder und nochmal Ausweis, grüne Karte und Fahrzeugschein rauskramen und grimmigen Blicken widerstehen.
Einreise Montenegro, das gleiche Spiel, nur war der gut gelaunt und stempelte unsere Ausweise, was Helga mit lauten Freudensäußerungen begleitete.
Der Grenzer war verwundert und ich erklärte ihm Helgas Stempelfetisch.
Zigaretten kosten hier 1,80 bis 2,40 und daher qualmt der Eingeborene scheinbar auch bei jeder Gelegenheit. Nur im Bus ist Rauchen verpönt, da darf dies nur der Fahrer, sagt man.
Die Passage durch die Berge war superklasse. Nehmt die Passage oberhalb des Sees "Bilecko Jezero", die ist schöner als die Anreise über Trebinje. Die Fahrt runter nach Risan über die verfallene alte Bergstrecke ist mehr als beeindruckend.. Leider war's schon etwas zu dunkel zum Knipsdingsen.

Die Unterkunft "Villa Rustica" ist der Knaller.
Blick über die Bucht, gelegen direkt an der alten Bergstraße
und da wir gestern im Dunkeln angekommen sind, von dieser aus extrem schwer zu finden. Dabei stimmte der erste Versuch exakt, nur fehlte an der versteckten Stichstraße aus unserer Richtung ein Hinweisschild.
O-Ton Gastgeber " Ihr seid auch die ersten Gäste, die von da kommen"
Na gut, irgendwann habe ich dann die anderen drei an der Tanke geparkt und hab dann alleine weiter gesucht. Das machte mit dem kaputten Fuß wenig Sinn, alle mitzuschleifen.
Dem folgten dann noch eine Menge weitere sinnfreie Versuche in geradezu atemberaubend steiler Hanglage.
Also fragen
Fragen ist immer eine aufregende Sache, wenn man keine gemeinsame Sprache findet.
Ein alter Mann an der Rezeption eines Krankenhauses wusste, wo es ist, und mit Hilfe der restlichen Belegschaft hatte ich auch bald eine Ahnung, wo es sein könnte.
10 Minuten später ein weiterer Versuch. Wieder ein älterer Herr, der munter auf mich einredete.
Dann machte es plötzlich Klong.........
Motor aus.??????????
Sprit alle ???

Nö...... der Alte hatte meinen Ständer runtergeklappt und packte mich dann an der Schulter. Absteigen!!!!
Durchgeschwitzt folge ich ihm ums Haus.
Er zeigt mir ein Licht im Hang
"Villa Rustica"
alles klar!?!
5 Minuten dann bin ich da.
Aber sonst niemand. Schissimentik!!
Einmal ums Haus, im Garten Licht, durchs Tor
Menschen, nette Menschen, keiner spricht so gut englisch wie ich und das ist wahrlich keine Herausforderung.
Irgenwann - nachdem man mir zum 4. Male die Flasche mit dem Klaren anbietet, verstehen wir einander.
Ich suche den Eigentümer und den Schlüssel fürs Zimmer - oder wenigstens eine Telefonnummer.
Einer der Herren wühlt drei Handies aus dem Gepäck und sucht. Eine Frau sucht im Notebook und während ich noch zweimal zur Flasche gebeten werde, tippe ich die Nummer ab.
Zu spät, der Gastwirt ist schon am Handy von dem netten kahlköpfigen Mann.

Ok, wir werden also doch noch ein Zimmer bekommen.
Ja, und Schnappes...................

Ich geh die Helga, Sabine und Lutz an der Tanke abholen.
Und wie sich am nächsten Morgen zeigen wird, lasse ich mein Notfallset zurück.
Nochmal durch das Urlaubstreiben, dann ist es geschafft......
für die drei.
Laufen geht nicht bei allen, also nochmal los in den Supermercatik.
Ich werde heute gut schlafen.


Na gut ein paar unsortierte Bilder





Original


Fälschung!!!!!




The Black Bibendums



Hagel...die Frisur sitzt
Dank Kettenfett


















Von Fall zu Fall oder Wo bitte geht es hier zur Notaufnahme

Von Fall zu Fall ins Hospital

Senj- Sibenik
Abwechslungsreiche Tour durch die Höhen des Velebit
und die Flure des Hospitals von Sibenik.

Von Fall zu Fall   oder  Wo bitte geht es hier zur Notaufnahme 


Ich nehme es mal vorweg, so richtig sind wir heute auch wieder nicht in Richtung Albanien gekommen.
Bis 5 km hinter Sveti Rok durften wir schon zwei mal aufheben, wobei das zweite Ereignis schnell zum Tourkiller anschwellen sollte. Die Strecke war recht schwierig zu fahren mit vielem losem tiefem Schotter und wir waren wohl auch etwas zu schnell.
Ja etwas, jedenfalls gelang es nicht mehr jedem, sein Mopped in der Spur zu halten und dann ging's halt ab ins Kiesbett.
Mit dickem Fuß und ziemlich Schmerzen ging's dann ohne Hinterradbremse ins Tal nach Obrovac, wo ich dann eine Stelle am Wasser suchte, wo man den Fuß mal runterkühlen konnte. Aber da war schon absehbar, dass das so nix werden wird.
Also weiter nach Sibenik, das waren dann noch ein paar einfach zu fahrende km bis zur Klinik, die das Navi dann auch schnell fand.
Nur nicht gleich den richtigen Eingang. Ich fragte den Pförtner nach der Ambulanz und der redete was von einer Rampe um die Ecke.
Zwei Ecken wären richtiger gewesen, dann hätte ich nicht wieder über die Pathologie kommen müssen.
War nicht so einfach, den Verletzten im Arm da so über die Flure zu schleifen.
Und dann hieß es geduldig sein. 2,5 Stunden später Radiologie.
4,5 Stunden später Arzt.
Gott sei dank nix gebrochen, aber der Fuß ist nun ganzheitlich blau und das scheint auch erstmal zu halten.
Der Rest der Truppe hatte sich zwischenzeitlich um Unterkunft und Abendessen gekümmert.
Direkt am Meer. aber davon hatte ich dann auch nix mehr, denn es war halb zwölf und nur noch Platz für eine Flasche Wein.

Nachtrag:
Die Kawa hat einen defekten Anlasser,
diverse Blessuren sind auszukurieren.
Mein Notfallset ist verschwunden und das wird nicht so einfach zu ersetzen sein.
Wir haben Montenegro gestern erreicht.
30 Grad 120% Luftfeuchte.
Die Fahrt durch Bosnien war klasse
Montenegro noch geiler.
Zeit für eine Pause.
Jetzt gibt es auch bald die ersten Bilder

Montag, 18. August 2014

Ganz Europa grenzenlos

Ganz Europa?
Nein !
Eine kleine resistente Enklave am östlichen Alpenrand weigert sich stricktamente an intereurasianische Gepflogenheiten zu halten.
Aber nicht desswegen alleine, haben wir das Maremedia (Mittelmeer für alle die dem Lateinischen nicht so mächtig sind) etwas später erreicht als geplant.
Wir sind Nähe Senj auf einem Campingplatz (gab sonst nix direkt am Mare) gelandet.
Am Himmel nevt so ein greller gelber Ball. Weiß jetzt auch net wo der so plötzlich herkommt.
Morgen gehts in Velebit.
Hab ich schon erwähnt, dass wir nach einer irren Tour von Motorradladen zu Motorradladen (alle zu, wegen Montag, Urlaub, keinen Bock, Geld zuviel/BMW)) durch Udine hatten.
Dabei hab ich neben den Nerven auch noch das Thermofutter abgelegt.

Ich würd ja jetzt gerne meckern, aber ich muss jetzt zum Strand
Abendspaziergang durch die laue Sommerluft.
Sagte ich schon, dasss ich mehr so der mediterane Typ bin.

Sicher sicher....................

Sonntag, 17. August 2014

Lieber tot als Schwung verloren

The Day after Zero Day

1-2-3 Day

So für alle, die sich vielleicht schon Sorgen gemacht haben,
es geht uns gut.
Sogar ziemlich gut.
Nach zwei Tagen Regen haben wir heute eine tolle Kreuzfahrt durch die Dolomiten hinter uns und sind sicher in Udine im Hotel "Alle Due Palme" gelandet.  Und das kann ich wirklich nur empfehlen, nicht nur wegen dem guten Rotwein, der nach der Familienpizza für dieses nette Arrangement an Buchstaben sorgt.
Der Day after Zero Day führt nach Boden kurz vors Hahntennjoch.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich mehr so der mediterrane Typ bin.
Kirsten und Anja würde sagen: ja!
Und genau das ist auch der Grund, warum ich diesen verregneten 560 km so wirklich gar nix abgewinnen konnte.

"Was mich an meiner Zeit in Indochina am meisten genervt hat ist, dass du ständig den Sack nass hast........."

Ok, also
Ich erreiche Boden mit furchtbar durchweichten Ho...
senbeinen.
Jedenfalls war ich erstaunt, wie sich Tannheimer Tal und Lechtal so furchtbar schnell entwickelt haben.
Kaum ist man mal 12 Jahre nicht da und schon erkennt man keine Ecke mehr.
Das Hotel in Boden könnte man samt der Bedienung als Tirol-Rustikal-Charmant klassifizieren. Wie soll man es beschreiben. Man ist nett zu dir, aber du merkst es nicht gleich. Aber letztlich sehr hilfsbereit.
Ohne zu fragen gab's dann nach dem Essen auch noch Garage für die Moppetten.
Es ist kalt draußen 4 Grad und das im Juli, ach, was sag ich Augusto. Selbst rauchen ist scheiße.
Na ja, ohne Frage haben wir das erste Haus am Platz in Boden. Es ist auch das Einzige.


Am nächsten Tag geht es bei sehr gemischtem Wetter von Boden nach Malga Ciapella. Das sind dann wieder mal zum Teil launige 300 km.
Wir hatten sogar etwas Schnee Aber erst nach dem Kaffee in der Sonne am Timmelsjoch. Lustig, da hatten wir zum ersten Mal seit Jahren gutes Wetter. Sonnenschein 4 Grad und einen Platz im Windschatten. Ist ja erst August.
Das sollte bis zum Penser Joch halten, dann gefror die Luft.
Wir fahren hinter dem Gewitter her und stehen plötzlich wieder in der Sonne. Den Hintern in der Sonne folgen wir der Wolke zum Karersee und genießen in der Sonne den letzen Cappu des Tages am Karerpass. Der Tag endet sonnig vom Fassatal bis zu unserem Hotel.
So ein Skibunker, aber alles funzt, das Zimmer ist groß, dass Wasser superheiß.
Abendessen gestaltet sich etwas schwierig, da wir ewig im Speisesaal suchen, bis uns ein Kellner aus dem Raum dann in den Keller führt.
Es gibt einen zweiten Speiseraum, gewissermaßen eine Art Séparée. Zuerst dachte ich toll - Keller. Dann zeigte sich, dass wir da deutlich ruhiger saßen.
Hurra, wir sind die Gewinner.
Der Tag endete mit dem Versuch eines Aufzuges, Helga zu halbieren.
Ging nochmal gut. Sie musste halt laufen.


Am Tag Drei schien dann die Sonne wie versprochen.
Wir haben uns den Tag in den Dolos geschenkt, sind nach dem tollen Frühstück zurück zur eisgepanzerten Marmolada  (die, wie ja schon unter der Hand erzählt wurde, mit Zitroneneis gepanzert ist). Das stimmt!!!
Viel Spaß hatten wir dank Lutz, der überzeugend vermittelte, dass die Eier bereits gekocht seien und das Eierbad nur zum Erwärmen gedacht sei.
Also das mit dem warmen Wasser stimmte.
Der Rest   ..... learning by test.

Na ja, die Sauerei ließ sich begrenzen, war ja ach nur ein Ei, die anderen wanderten wieder ins warme Wasser.
Dann ging es über die Marmolada wie beschrieben zum Pordoi, Falzarego, Giau, also schön im Kreis.
Wo wollten wir nochmal hin???
Ach ja Albanien, na dann wird's Zeit, mal nach Süden abzudrehen.
Apropopo abdrehen.... soll ich nochmal was zu Garmin sagen...
ach drauf gesch....wärmt.

Weiter durchs Friaul, eine zu Unrecht von uns bisher vernachlässigte Region. Das wird sich bald ändern...
Forca Staulanza, Barcis (toller See, tolle Straße, toller Tunnel), Maniago, Udine.
So ich bin gerotweint und die Pizza braucht Platz.

Grüße
 in die Heimat und nach China, Ukraine, Russland, T-heighland, USA, Neuseeland und all die Anderen, die fleißig mitlesen.
Vielen Dank
Wir freuen uns wirklich sehr darüber.









Donnerstag, 14. August 2014

Zero Day "3 Weeks No Excuses" Albanien 2014

"Zero Day"


Und plötzlich ist Urlaub.
Eben noch im Büro und sich mit unwirklichen bis skurrilen,  Gedankengängen problemorientiert denkender Menschen herumgeschlagen, stehe ich nun vor elementareren Problemstellungen.
Entgegen aller Ernstfallplanung und Risikobewältigungskonzepten geht meine Packstrategie fließend
aber ohne allzulanges Fließen ratzfatz in einen Notfallplan über.
Dabei war die Fragestellung weder neu noch an sich schwieriger Natur.

"Wie bekomme ich Klamotten, Elektronik und Waschzeug für drei Wochen
und natürlich die Tauchausrüstung in den 49 Liter Sack"
Von den vier Antworten
"kauf dir einen Geländewagen"
"42"
"kauf dir einen Geländewagen" und
"gar nicht"
ließ sich leider nur noch "gar nicht" sinnvoll umsetzen.

Am stärksten ließ sich noch die Tauchausrüstung beschneiden



Danach wurde die Underware auf das notwendigste und sozialverträgliche reduziert.

Der Spenzer muss samt Hose und Lackschuhen zu Hause bleiben, genau wie die zweite Jeans.
Der Monte-Polo (der übliche Berg Polohemden) wurde abgetragen und der Sockengletscher abgetaut.
Das 19 "Notebook (he was gibts da zu lachen ich hatte doch schon großzügig auf den 76'er Flatscreen verzichtet) weicht einem alten EeePC und W-LAN-Kabel werde ich um den Lenker wickeln.

Bleibt also noch zu entscheiden
    Duschgel oder Motoröl
    Rasierer oder Bordwerkzeug
    Zahnpasta oder Kettenfett
    Zahnseide oder Bowdenzug
    Wachsstreifen .........................hä Wachsstreifen???
                       oder Textilklebeband

Stunden später ist es gelungen die Gepäckmenge und das Transportvolumen in ein stark korellierendes Verhältnis zu setzen
oder anders gesagt
alles verpackt
und endlich ist Platz für das unguten Gefühl was vergessen zu haben.

Und  wie war das nochmal?  Fast die ganze Kiste auseinander gehabt und wieder zusammengebaut. Neue Ketten genietet, kompletter Service, Reifen neu und vieles mehr
aber noch keinen Meter gefahren seitdem.
Irgendwie wächst mit den Jahren das Misstrauen in die eigene Arbeit.

Und dann der zerdepperte Kühler. Mit Wissensstand heute lässt sich sicher sagen,
"leider wird die Bestellung aus den USA nicht mehr rechtzeitig eintreffen."
Vielleicht ist das auch der Grund, warum der Kühler in den USA 80€ kostet, der selbe in good old Deutscheland aber 370€.
Wird dieses Kleinod mechanisch arrangierter Kaltverformung noch mal 7000 km halten?

Ein letzter Blick aufs NAVI  (ich fürchte ich werde langsam zum Kontrollfreak).
Super! Alle Tracks da aber nicht dort!
Sprich...........
Scheißendreck. Seit dem letzten Update kann man scheinbar Tracks nur noch als Routen von der SD-Karte importieren.
Das wäre an sich ja nicht so schlimm und führt vermutlich in den meisten Fällen zu einem halbwegs brauchbaren Ergebnis. Dumm nur, dass sich eine solche Route dann nicht mehr sicher drehen lässt, da nur wenige Punkte des Tracks tatsächlich überführt werden und wehe eine Straße ist nicht im Kartenmaterial enthalten. Dann wird aus der Runde schnell ein wildes Hin und Her.
Das ist natürlich eine Spitzenidee, auf die eigentlich nur ein Entwickler kommen kann, der sonst sein 600€ teures NAVI nutzt, um den Weg vom Autobahnkreuz Mannheim zum Kreuz Alzheim zu meistern.
Es dauert etwas -ich hab ja Zeit, geht ja erst um acht morgen los- bis ich das richtige Verzeichnis finde um die Tracks gewinnbringend abzulegen.
Mit Garmin geht ja alles mann muss nur erst drauf kommen wie.
Entsprechend entspannt nehme ich von dem Montiereisen Notiz, das noch neben dem Strandkorb liegt.
In Gedanken sehe ich Bilder, wie es langsam in der Öffnung von Sabines Schalldämpfer verschwindet.
Geräusche Schatz???..... was für komische Geräusche????
Ich entscheide mich dann doch für Kabelbinder und Gepäckträger.

Langsam wird es Zeit sich aufs Ohr zu hauen.

Bin mal gespannt wie Helgas beladene kleine Nixe morgen ausschaut.

Es soll Regen geben
was auch sonst.....................................






Dienstag, 12. August 2014

Grenzgänger 2014 Mk. II "deuxième jour"


305 km   nach Saint Thomas en Royans 

Der Samstag beginnt wie der gestrige Tag endete, sonnig und warm. 
Schon nach wenigen Minuten frage ich mich, ob es so eine tolle Idee war, sich den Platz am sonnigen Fenster auszusuchen. 
Oder anders gesagt, ich schmelze schneller als die Butter auf dem Frühstückstisch dahin. 
Davon - also Frühstück - gab's dann auch reichlich und für französische Verhältnisse sehr abwechslungsreich. Eigentlich fehlte nur noch die Schlachtplatte oder ein wenig von der herrlichen Käseplatte, die gestern Abend nach dem Hauptgericht gereicht wurde. 
Irgendwann siegt dann aber die Erkenntnis, dass wir ja weiter müssen und das vorzugsweise mit geschlossenem Hosenbund. 
Das Bepacken der Motorräder ging zügiger voran, nachdem ich den Weg über die Feuertreppe gefunden hatte. Man glaubt es kaum, was für eine schweißtreibende Beschäftigung das sein kann, in Moppedhose und Endurostiefel gepackt,  ständig den Treppenflur des Hotels hoch und runter zu fallen. Da war der luftige  Notabstieg über die Feuerleiter eine willkommene und nach der Überlistung des Rettungstüralarms auch barrierefreie Variante. 
Die fast schon nervige Hitze sollte uns noch durchs Hochjura begleiten, welches wir über Feld- und Waldwege von Hügel zu Hügel queren. Hätte ich das NAVI gestern am liebsten aus dem nicht vorhandenen Fenster geworfen, führt es uns heute nahezu perfekt durch die Landschaft. Das neue Kartenmaterial ist Top, es kennt hier wirklich jeden Weg. 

Schnell nähern wir uns zusammen mit einigen Wolken dem Einstieg zum Col des Aravis und landen in der Hochsaison. Bustouristen, Radfahrer, Wanderer und Stöckelwild (also diese neue Spezies, die mit Skistöcken und Turnschuhen bekleidet im Sommer die Rettungsdienste der Alpenregionen auf trapp hält). 

Schnell noch einen Kaffee, also eigentlich zwei , wobei bezahlt hab ich, glaube ich, Minimum vier. 




Mit den ersten Tropfen geht es also auf die erste Offroadpassage des Tages,
den Parkplatz hinter den Buden und dann auch prompt auf den falschen Weg. 
Verdammt, sonst komm ich immer von der anderen Seite, da kann man sich nicht verfahren. Ja, der breite Weg war auch zu verlockend, als dass ich die zerfurchte Alternative weiter rechts gewählt hätte. Die Strecke windet sich ruppig den Berg hinauf. 
Die erste Sonderprüfung stellt sich uns in Form eines LKW, der hier oben wohl Pferde abgeladen hat und den Weg versperrt. Wir warten, bis er die Pritsche wieder oben hat und etwas zurück setzt. Dummerweise steht er genau an einer Stelle, wo die Bankette des Weges stark abfällt, also der Rand nicht richtig befahrbar ist. Das hohe Gras an der Stelle macht es auch nicht gerade einfacher zu erkennen, wie tief der Absatz tatsächlich ist. Ich fahre mit etwas Neigung nach rechts an dem LKW vorbei, nicht ohne einige Male mit dem Ellenbogen an den Kastenaufbau zu stoßen. 
Sabine entscheidet sich an dem LKW vorbei zu füßeln. Dumm nur , wenn es rechts eben so viel tiefer ist und man so dicht an dem Wagen vorbei muss, dass links auch kein Platz ist, den Fuß abzustellen. Irgendwann blieb Sabine dann optisch an dem LKW kleben und es ging nur noch mit vereinten Kräften weiter. 

Kaum die erste Heldentat vollbracht, geht es weiter nach Ugine über viele Rinnen teils geschottert, teils betoniert. Wir haben ausnahmsweise mal Zeit und so beschert uns ein Abstecher bei den  Compte... Ar... ein paar Schotterkehren zur Übung für größere noch folgende Heldentaten. 




Kaum zu glauben, aber letztes Jahr sah es da noch so aus.




Zur Belohnung gibt es am Col de l'Arpettaz Kaffee und Crepe au Nutella u. Tarte aux Framboises et Myrtilles. 



Sonne und Wolken haben sich abgewechselt, aber im Süden sieht man die Wolken, die uns zwar einholen, aber unsere Unterkunft in Puzzy erreichen wir noch ziemlich trocken. 
Heute sind wir die einzigen Gäste, da Madame und Monsieur Bellacha heute Abend Freunde besuchen. 
Dem Essen tut der Umstand keinen Abbruch, denn die Hähnchenkeulen im Speckwickel lassen einem die Geschmacksknospen zerplatzen. Wir wissen schon, warum wir hier so gerne übernachten. 
Leider fallen die deutsch-französischen Gespräche heute etwas knapper aus, aber das wollen wir dann morgen beim Frühstück nachholen. 

Den weiteren Weg zum Lac de Roselande  (der hier noch fehlt) gibt's dann morgen oder so.
Falls Sabine den nicht noch einflickt.