May the torque be with you.


Freitag, 18. Dezember 2020

W650 Doppel-Versager und Sitzbrett

 


Bevor ich die Ruhe fürs Folienschneiden finden sollte, war nochmal grobe Verformungsarbeit angesagt.

Der gute Martin hat nämlich nicht nur die Sitzbank gaaanz schnell geschickt, sondern auch ein Stück festen Schaum mit mir geteilt (St. Martin also). 


Der Schaum der gebrauchten Bank war eigentlich noch gar nicht so schlecht, aber ich sitze halt lieber hart auf festem Untergrund. Dabei sollte die Bank auf keinen Fall höher werden. Daher wurde der alte Kern erst mal entkernt. Nur die Deckschicht und die Seiten werden bleiben. Dem Mutigen gehört die Stunde, also her mit dem Elektromesser und der Schrubbscheibe.



Nach dem Entkernen schnell mal testen, welcher Kleber feste alle Schaumsorten zusammen bappt, ohne den Schaum an- oder aufzufressen.




Der feste Kern lässt sich flottig auf Kontur schneiden, die Feinarbeit macht hurtig die Flex und ich verschwinde unter einer Schicht aus Schaumstoffmehl.


Drei Kaffee und 22 virtuelle Zigaretten (ich hab aufgehört) später, tacker ich die Decke drüber und es passt und ist herrlich fest. 

Weiter geht es mit dem verdammten Versager-Vergaser, also genauer mit zwei, also Doppel-Versager. Mit den normalen Hausmitteln war dem Vergaserdesaster nicht bei zu kommen.

Also tatsächlich nochmal die ganze Grütze samt Airbox raus. Was für ein Schraubenkoffer die W doch ist. Aber was soll ich machen, ich hab sie halt lieb.

Als die Schwimmerkammern endlich offen waren, zeigte sich ein erstaunlich intaktes und sauberes Bild. Alle Kanäle hab ich dann mal hurtig mit Kontaktspray (enthält Kältemittel) bearbeitet und dann durchgepustet.



Die Vergasernadeln hab ich mit einer dünnen Unterlegscheibe etwas höher gehängt. Leider hat die W ja keine einstellbaren Nadeln, was einen zur Improvisation zwingt.

Leider hatte ich noch keine größeren Leerlaufdüsen, die hätte ich nämlich auch gerne gleich verbaut. Aber wer weiß, wie oft die Vergaser das nächste Jahr noch raus müssen, denn die Airbox bleibt sicher nicht so, wie sie sich aktuell darstellt.

Okay, Düsen nochmal rein und nochmal ne Ladung Kontaktspray hinterher.

Jetzt noch den ganzen Elektromüll der Vergaserheizung entsorgen. Plopp. Kleines Werkstattbier hilft, den Frust des Zusammenbauens zu überwinden.

Draußen ist es dunkel, die Kinder im Bett, aber der Schlaf hat gleich ein Ende. 

Zündung.

SiSiSiSiSiSi...No  zweiter Versuch, die Batterie ist schwach.

OuiOuiOuiOui Sprotz Schepper.... läuft! Und das gleich sauber auf beiden Töpfen. 10 Sekunden später nimmt der Motor Gas an. Hurra, endlich läuft der Twin sauber. Genaues Synchronisieren hat Zeit bis morgen.



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