Da wir letztes Jahr so beseelt von den Tempi in Agrigento waren, wollten wir dieses Mal auch unbedingt das Arrangement in Selinunte sehen. Ohnehin waren wir ja durch den Besuch in dem etwas unscheinbaren Tempel von Segesta angefixt.
Und ich kann's vorweg nehmen, Selinunte ist nicht besser als Agrigento, insgesamt eher etwas kleiner,
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaber dafür kann man mit dem Mopped rein und man darf, na ja, halbwegs legal klettern,
was Pinocchio
dann auch ausgiebig zu nutzen wusste, aber davon dann später mehr, denn wir starteten ja mit dem Besuch von Nuova Gibellina.
Die alte Stadt ging bei einem Erdbeben verloren und verschütt und liegt heute unter einem 1,60m Betonsarkophag und das auch noch 20 km von Nuova weg und nicht an der Autostrada. Daher hatten wir uns nur die von vielen Künstlern geplante und gestaltete Neustadt angesehen.
Und die ist absolut nicht wirklich eine weite Reise wert. Aber wenn's auf dem Weg liegt, lohnt sich ein kleiner Giro.
Die Einwohner von Gibellina, die in die neue Heimat umsiedeln mussten, waren nicht so wirklich amused, ihre Container zu verlassen, da sie mit der neuen Kunststadt nur sehr wenig anzufangen wussten.
Das beginnt mit der runden Kirche, die nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern auch unpraktisch ist.
Angeblich wurden im Breisgau extra gebogene Orgelpfeifen hergestellt.
Gemocht hab ich diese Interpretation eines Windparkes
Das sollte mal ein MC Doof werden
und nebenan wollte jemand die schädliche Einwirkung von SüdstaatenRock auf die Folklore thematisieren, indem er ZZ-Top verhohnepiepelt.
Na, das ging ja mal sowas von molto in die Pantaloni (wwIs)
Nett gedacht hingegen diese Edelstahlrosette, die eigentlich die Besucher begrüßen soll.
Wir haben sie erst beim Verlassen entdeckt, was ja auch irgendwie in der Natur von Rosetten begründet liegt.
Richtig klasse waren die eher ungeplanten Kunstwerke, die sich aus der Aufteilung der Stadt ergaben.
Diese episch tiefen Flure waren der Hammer.
Ja, und dann standen da ne Menge verrottete Gimmicks am Straßenrand
wie dieser Pflug
oder dieses, ähhhh, Dingens.
Ok, wir waren auch die einzigen Touris, aber es gab ein riesiges Parkhaus an der Kirche für die endlosen Touristenströme. Aber wie immer, wenn es um Kunst geht, ist die wahre Wertschätzung im Volke überschaubar.
Und das kann ich auch verstehen.
Also in avanti Sabina
selle i pulcini, wir reiten nach Selinunte.
Der Parkplatz war schon ungewöhnlich, da nix Bigletti.
Wir haben dann mal schön den Eintritt bezahlt und kaum dass man in den Park geploppt ist, stellt man auch schon fest.
Verdammtimente, hier darf man ja mit dem Auto rein. Wie das in der Hauptsaison funktionieren soll, Mirakoloso.
Also nochmal für alle
Hier darf man mit dem Mopped hin, abstellen und Photos machen.
und man kann im Schatten sitzen und staunen.
Für die 200 Meter zum ersten Tempel war das Fahren nun ja nicht so der Bringer,
aber da rüber durch das Tal hindurch ( rondo mille metri), wär's schon nicht schlecht. Aber wir haben ja luftige Kleidung an, denn wir sind ja auf der Durchreise mit dem Autocarri.
Ja, und da war er wieder, der Lockruf der Säulenpracht.
Sabine wollte sich das gar nicht erst ansehen.
Dafür wollte sie den da von ganz nah erleben
Der Versuch, ein Stück davon mitzunehmen, sah aus der Ferne erstmal leichter aus, als er tatsächlich war.
Ich hab mich derweil etwas ausgeruht, was auf dem Opferstein nicht so eine tolle Idee war.
Bevor es dann über die Straße ging, über die der Hohe Priester früher mit seinem 5 Pferdeder SEL an den ?"flachen" Priestern vorbeigerauscht ist.
Die Stadt existiert nur noch in ihren Grundrissen, wobei einige erhaltene Gegenstände am Straßenrand geparkt wurden. Hat was von Sperrmüll,
kann aber ganz amüsant sein.
Schwupps ist man am anderen Ende der Stadt angekommen. Diese Hälfte ist aber nicht unbedingt das bessere Viertel.
Aber die Wände werden dicker, weil "unüberwindliche Stadtmauer"
Na ja, etwas kopflos war für mich das Überwinden nicht so kompliziert.
So endete der Besuch in Selinunt mit dem Zusammentreffen mit einer Schlange im Dickicht und der Erkenntnis
Superschön war's.
an der Scala dei Turchi vorbei.
Ein mühseliges Unterfangen. Man muss erst von der Klippe runter, dann am Strand lang und dann wieder über die Scala hinauf.
und es geht da weit hinauf.
Der Abend endete wie immer mit vollem Bauch und vielen Geschichten mit unseren drei Gastgebern.
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