May the torque be with you.


Mittwoch, 22. Juni 2016

Angekettet

22.
Der erste Defekt bahnt sich an und natürlich
ist er an der Enfield  nicht zu finden.
Aber der Reihe nach.
Schon vor der Abfahrt viel mir gestern Morgen die ziemlich weit durchhängende Kette an Helgas Mopped auf. Im Laufe des Tages hat sich das faule Ding dann auch nicht selbst wieder gespannt, sondern obendrauf Helga mit Laufgeräuschen genervt.
Diagnose Psychose........
viel aus, denn die  Kette hatte wirklich schon ein paar derart grauslig ausgesteifte Glieder, dass sie sogar nach dem Spannen auf dem hinteren Kettenrad um satte 3 mm abhob. Also ohne zu ziehen versteht sich.
Da wir uns, für norwegische Verhältnisse, gerade in der Zivilisation befinden, werden wir versuchen bis Trondheim (morgen oder übermorgen) Ersatz zu finden.
Das Ding würde sicher noch 3000 km halten, aber was wenn nicht und wir im Never Never Land  des Gundbransdalen irgendwo zwischen Lillehammer und dem Packeis liegen bleiben.

Bei genauerer Betrachtung am Ende des Tages, zeigen aber alle Ketten, dass die Wasserschlacht der letzten Tage nicht spurlos an ihnen vorbei ging. Auch die Schotter-/Basaltpisten setzen der offenen Kette der Enfield jetzt mächtig zu.
Ich denke sie wird halten, muss sie auch denn so ein komisches Maß werden wir hier wohl nicht bekommen.

Wir haben das gute Wetter heute genutzt mal über die Inseln zu hoppeln. Zumindest die asphaltierten Hauptwege sind ja in den Karten eingezeichnet und wo sie aufhören gabelt sich der Weg in viele kleine Wege, die über Schotter oder Wiese ans Meer führen.
Es gibt sehr viel zu entdecken, für den dem die Zeit dazu geschenkt wird.


Ich mag die Sprache echt gerne.

Die Bilder gleichen sich, sind aber immer wieder herzergreifend schön. Ein herrlicher Tag zum ausspannen und durchatmen.




Auf dem Boden leben ziemlich bizarre Insekten.



Boote wurden uns auch angeboten, aber irgendwie schien mir das hier nicht wirklich so eine Occasion zu sein.


Und morgen erzähle ich euch, wie man die Marsh-Mallow Rohmasse anbaut und erntet.


 .... und über das Meer nach USA verschifft.


Dienstag, 21. Juni 2016

Morgens Regen - Abends Sonne

21.
Das frühe Aufstehen stellt sich zunehmend als wenig effektiv heraus.
Nach einer sonnigen Nacht startet der Morgen schon wieder verregnet.....


.... und mit einer norwegischen Spezialität "Gudbrandsdalsost".
Das ist eine Art karamellisierter Käseabfall. Aber irgendwie lecker.

Das Wetterradar meldet Besserung am späten Nachmittag.
Na prima, das würde ja passen. Dummerweise wissen wir ja schon seit gestern Abend, dass nach dem Tosbotn-Tunnel die Straße weggesprengt ist.
Leider lässt sich die Passage am Fjord lang ums Verrecken nicht umfahren und wir haben sogar MTB-Karten runter geladen, um das zu klären.

Da wir uns als Ziel die Inselgruppe um Rorvik (nein, das hab ich nicht erfunden) ausgesucht hatten, müssen wir zurück zur E6 und zwischen 12 und 160 km Umweg in Kauf nehmen.
Versüßt wird uns die ganze Sache dadurch, dass wir tatsachlich gegen 11 Uhr aus der auflockernden Bewölkung für 4 Stunden wieder in den kalten Regen eintauchen dürfen.
Es war grauslich und wenn man über dem Meer nicht die aufgelockerte Bewölkung hätte erahnen könne, ich glaube, ich wäre heim gefahren.
Kaum dass die ersten Sonnenstrahlen den Boden erreichen, machen wir an einem See, der sich als Fjord entpuppt, halt und stören unbeabsichtigt zwei Strandschnepfen beim Brüten.


Lustige Vögel, setzen ihren Nachwuchs schon vor dem Schlüpfen am Straßenrand aus.

Der Regen hörte auf, die Kälte blieb und begleitete uns bis Rorvik, wo der Fahrtwind durch 11 Meter kalte Verwindung vom Meer her ersetzt wurde.
Machte echt Laune auf der Brücke.


Aber es scheint die Sonne und es riecht herrlich nach Meer.
Wir machen per Telefon eine Hütte weit draußen im Meer klar und Helga und Lutz gehen derweil einkaufen, was wie erwartet ziemlich dauert.
Zeit genug, sich ein wenig den Hafen anzusehen.
Die Bollen auf den Dächern sind übrigens Möwennester.


Ich kann es kaum glauben, aber das Navi sollte Recht behalten. Tatsachlich noch 36 km bis zur Hütte und die liegt wie versprochen ziemlich dicht am Meer.




Kaum aus der Dusche raus läuft schon Deutschland gegen .........egal , weil gewonnen.
Eigentlich sollte man bei dem ersehnten Sonnenschein ja lieber nicht Fernsehen schauen, aber es ist ja bis Mitternacht helle, denn heute ist Mittsommernacht und somit gehen wir erst gegen neun zu Fuß die Gegend erkunden.






Ich liebe die Insel.......
und entdecke gleich viel neues, wie z.B.

Veggie-Angora

Der Wind ist noch immer eisig kalt und fährt sogar in die Motorradjacke tief hinein.
Das macht dann wieder richtig Appetit auf

Bollywood-Pasta
(Tandoori-Style)

Montag, 20. Juni 2016

Am Ende der Welt gibt es kein Internet

fast drei Tage offline
fast drei Tage Regen
bis zum Polarkreis geschafft
dann widerwillig die Lofoten aus dem Programm gestrichen, weil es bei der Wetterprognose echt keinen Sinn mehr machte
in der Kälte heute zurück Richtung Mo I Rama
und dann ab Nachmittag schier endlose Sonne
es war eine harte Entscheidung
aber leider nötig
hier ein paar Bilder von Nord, nach ganz Nord
und dann von ganz Nord, nach etwas Süd.