Noch immer kann ich mich nicht so recht für einen Style festlegen.
Den wunderschönen Fender hatte ich in der Bucht gefunden. Die Bank stammt von einer W650. Die müsste man kürzen, dann würde es perfekt passen.
Aber eigentlich schlägt mein Herz dann doch für die Café Variante. Hier jetzt mal ein Bild mit dem weiter gekürzten Unterbau.
Der nach unten abfallende Höcker ist echt Oldschool und erinnert sehr an die Maschinen im Oldtimer GP.
Ich hab jetzt mal Bilder zum TÜV geschickt und bin gespannt, was man da zu meinen Plänen so sagt.
Aber zurück zum Objekt. Es geht nochmal ans Fahrwerk. Die Schwinge soll raus, um die Schwingenlager zu checken und all das, was da sonst noch so frei gelegt wird zu schmieren und zu säubern. Es sollte gut 5 Stunden dauern, aber der Reihe nach.
Die erste Hürde stellt das Aufbocken der Maschine dar. An der Schwinge kann ich sie nicht mit dem Montageständer heben, denn die soll ja raus. Unterbauen ist auch nicht so einfach, da der Auspuff und dessen Sammler im Weg ist. Mit dem Scherenheber und den Stempeln dazu geht es dann sehr wackelig in die Höhe. Mehrere Spanngurte reduzieren das Risiko.
Die Schwinge wäre sicher in Rekordzeit draußen gewesen, hätten nicht die Schrauben der Sattelstrebe rumgezickt und dann war auch noch der Auspuff der Demontage der unteren Schraube des rechten Dämpfers im Weg. Dafür gingen die Achsen leicht aus Ihren Lagern und ich muss schon sagen, so eine Exzenter-Schwinge ist ne tolle Sache. Dazu kommt, dass ich noch nie so eine leichte Aluschwinge in den Händen hatte. Superbe.
Leichte Korrosion an den Zapfen der Dämpfer, ein paar tiefere Kratzer im Alu der Schwinge und ein ziemlich merkwürdiger Schaden am Kettenschleifer bleiben zu erwähnen. Ansonsten alles sehr gut in Schuss für 25 Jahre.
Die Schwingenlager waren beide in Ordnung. Denke mal, die waren vor ein paar Jahren mal gemacht worden. Jedenfalls war das Fett noch wirklich sehr frisch. Sehr erfrischend finde ich auch, wie fest und dicht die Dichtungsgummis vor den Lagern sitzen. Anders als bei der W scheint das hier dauerhaft dicht zu sein. Es gibt also nur frisches Fett. Was mir noch aufgefallen ist, es gibt einen Schmiernippel. Ich hab es mir nicht genau angesehen, aber der scheint nirgendwo hin zu gehen, denn er müsste direkt auf die Büchse laufen.
Die Kettenabdeckung wollte erst nach robustem Einsatz aus ihrem Sitz. Schuld daran waren aber nicht etwa 3 Pfund altes Kettenfett sondern eine zähe Dämmschicht, die wohl auf der Innenseite aufgeklebt war. Der wurde es dann wohl mal zu heiß und die Matten haben sich verschoben und am Motorgehäuse angedockt.
Ich hab die teils ausgehärtete Schicht dann mal, soweit es sinnvoll war, entfernt. Der Deckel ist ansonsten wie neu. Das Ritzel darunter wird aber in wenigen tausend km gewechselt werden. Spätestens mit der neuen Kette.
Der Ruckdämpfer ist bei der Zephyr auch ein Teil, das mit den Jahren gerne mal Spiel bekommt. Der hier ist aber wie neu. Auch ein Indiz für die geringe Laufleistung der Maschine.
Nachdem der Ruckdämpfer so gut erhalten war, wollte ich mir die Kette nochmal genauer ansehen.
Um das besser beurteilen zu können, müsste erstmal das alte zähe Fett runter. Dazu nimmt man am besten mit Benzinadditiven geimpftes Altöl. Da sollte doch noch was von letzter Woche über sein!!
Ich geh mal ins Bett, den Rest machen die Ölwichtel.