May the torque be with you.


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Dienstag, 16. Februar 2021

Bauch Beine Po - ---Jetzt geht's der Kleinen ans Fahrgestell.

Wenn schon die Schrauben der Lenkerklemme nur mit Gewalt aus der oberen Gabelbrücke gehen, dann sinkt bei mir die Schrauberlust rapide. Eine der Schrauben war sogar so hübsch verbogen, dass mir beim Rausdrehen ganz schwindlig wurde.


Die Brücke saß irre fest und die beiden Muttern darunter waren so fachmännisch gekontert, dass man beide in einem Gang rausdrehen konnte.


Das obere Lager war wie neu, nicht mal optische Rattermarken auf der äußeren Schale.
Aber das untere Lager ist nicht mehr zu retten. Die Walzen haben in der Karkasse recht viel Spiel und es ist arg verschmutzt. Die äußere Lagerschale hat spürbar Schäden. Ich hab es gereinigt und neu gefettet. Es muss noch drin bleiben, bis ich an die Revision der Gabel gehe.
 

Erstaunlicherweise ließ es sich sauber einstellen. Bin mal gespannt, ob man damit sauber fahren kann.

Für den Lenkerhalter hatte ich noch frische Schrauben im Arsenal. Leider ließen die sich in die vermatzten Gewinde nur sehr stramm eindrehen. Da ich die Gewinde nicht völlig ruinieren wollte, hab ich dann mal das Schneidwerkzeug rausgesucht und die Lager nachgeschnitten.


So weit ist das erste Bein-Workout beendet und es geht zum Po. Für das sportliche Aluminium-Heck ist das Rahmenheck etwas zu lang. Da die kleine Querstrebe ganz hinten nicht zur Stabilität beiträgt, werden wir hier mit einer Flex-Diät ansetzen. 


Erst mal grob zuschneiden und testen, ob das Heck auch wirklich drüber passt und den Po nicht zu affig in die Höhe reckt. Eine Unart, die man an vielen Umbauten zu sehen bekommt.


Lässt sich schon ganz gut an. Feinschliff gibt es dann später, wenn ich die Position von Haltern, usw. genau weiß und eingeschweißt habe. Auch die Rücklicht-Frage ist noch nicht abschließend geklärt.
Bis dahin muss nochmal die komplette Beleuchtung und der Tacho montiert werden. Nächste Woche mach ich HU und dann sehen wir mal, was alles auf der Straße funktioniert oder auch nicht.

Gerade noch darüber gesprochen, schon geht es bei der Elektrik wieder los. KATASTROPHE 


Aber irgendwie wollte ich es ja nicht anders.

Mittwoch, 10. Februar 2021

Doppelter Doppelversager.............oder warum ich lernte, Einspritzer zu lieben.

Ja, die Überschrift lässt es ahnen, mein Herz schlägt für Einspritzanlagen. Erst war ich immer skeptisch, aber nachdem ich nach tausenden Kilometern noch nie Ärger damit hatte, würde ich die Einspritzung dem Vergaser immer vorziehen und einer Batterie von Vergasern ohnehin.

Aber starten wir mit dem Öl. Die Sutsche, die aus dem Motor quoll, entsprach in Geruch, Farbe und Konsistenz exakt meinen Erwartungen und landete erst mal in einem separaten Behältnis. Mal sehen, wer das freiwillig zur Entsorgung annimmt.


Der Ölfilter ist noch echt oldschool von unten ins Gehäuse eingeschraubt und besteht aus Filterpatrone, Becher, Druckplatte und dem Montagebolzen, der gleichzeitig die Öldruckregulierung beinhaltet.



Das Ganze garantiert eine maximale Altölverteilung bei der Demontage und ist ein Quell steter Freude.

Jetzt geht's endlich an die Versagerbatterie. Raus ging das Ding ja recht flott. Leider sind die Gaszüge noch kein Stück gelängt und dementsprechend knotterig gehen die aus ihren Aufnahmen.
Die Vergaserheizung wird sofort entsorgt. Es waren ohnehin wegen Kabelfraß nur noch zwei der vier Heizpatronen angeschlossen. 
Ich nehme die Reduzierhülsen aus den Ansaugstutzen 
und dann geht die Vergaseranlage kurz zum Reinigen.


Die Vergaser sehen von außen wirklich gut aus. Kein angelaufenes Aluminium und die Ansauggummis sind auch wie neu. Vermutlich haben sie wenig Sonne bekommen.
Ich nehme die erste Schwimmerkammer runter und siehe da, alles blitzeblank und wie neu.
Auch die zweite sieht perfekt aus. Verdammt, soll ich mir die ganze Arbeit umsonst gemacht haben.
Gott sei dank nicht, denn Vergaser Nummer drei zeigt ein leicht flauschiges grünes Innere und der Düsenstock vom vierten Vergaser ähnelt in Farbe und Form einem Gürkchen.


Na ja, wird wohl noch zu retten sein. Lassen wir uns überraschen. 
Es sind 105er Düsen verbaut und die Leerlaufdüsen kann ich nicht lesen.
Die Schwimmernadeln sehen noch sehr gut aus und müssen nur gesäubert werden. Zwei der vier Düsennadeln sind mit grünem Fleece überzogen, aber auch die kann man retten.


Eigentlich hätte ich sie gleich tauschen wollen, aber ich bin erstmal neugierig, ob die Maschine jetzt überhaupt läuft. Da ich auch noch nicht weiß, ob das Mopped mit oder ohne Airbox aufgebaut wird, kann ich mich ja auch noch nicht auf eine Düsengröße festlegen.

Es ist spät geworden. Morgen wird alles montiert, dann wissen wir vielleicht schon mehr.






Dienstag, 9. Februar 2021

C4 zündet nicht


Die ersten Ideen wabern durch meinen Kopf, aber bis dahin ist noch ein weiter Weg.


Nun steht sie also in der Garage. Es hat lauschige ein Grad und der 4 Jahre alte Sprit will bei ersten Fremdstartversuchen nicht durchzünden.

Also erstmal Kerzen raus und ein Bild machen. Zylinder eins und zwei komplett abgesoffen. Zylinder drei und vier trocken. Klasse, zwei Nadeln hängen also auf Überfluten und zwei auf heute geschlossen. Wenn das mal nicht gerecht geteilt ist. Eigentlich könnte es mir ja schnurz sein, die Vergaserbatterie muss ja eh raus, aber ich hätte die Maschine gerne kurz warm laufen lassen, um das alte Öl und den Ölschlamm am Gehäuseboden anzulösen und abzulassen.

Also Tank runter und Benzinflasche dran. Leider konnte ich nur  aus Vergaser 3+4 den alten Sprit ablassen, da ich an die Schrauben von 1+2 nicht ohne anderes Werkzeug herankomme. Ja verdammt, sonst nur Ein- und Zweizylinder im Stall, da braucht man keinen 30 cm langen Imbusschlüssel :-).

Nochmal 160 Startversuche, Choke rein raus, Gas auf zu. Grrr, es gibt immer nur ein sanftes Poff direkt am Anfang. Bremsenreiniger im Ansaugschacht ändert daran nichts. Nochmal Kerzen raus, hurra, Zylinder 3+4 sind jetzt auch abgesoffen.

Langsam verdichtet sich der Eindruck, ich hab was übersehen. Da die Kerzen eh raus sind, entscheide ich mich für Feuerwerk. Alle Kerzen bekommen eine Masseleitung, ich mache das Licht aus und starte in der der dunklen Garage. Und siehe da, man sieht nichts. Das Feuerwerk bleibt aus.

Nächster Halt Zündspule!  Kabel sitzen fest, Spannung liegt auch an, soweit man das mit dem Multimeter messen kann. Warum gibt es also nur bei der ersten Umdrehung einen schwachen rötlichen Funken? Sollte die CDI freck sein. Aber Uta sagte, die Maschine wäre gelaufen. Mir kommt mein alter Opel in den Sinn, dessen CDI beim Startvorgang bei schwacher Batterie der Meinung war, die Spannung reicht nicht, und das Motormanagement abgeschaltet hat. Gegen so einen Turbomotor ist das Motormanagement der kleinen Kawa zwar Steinzeittechnik, aber es ist schon spät und verdammt, was solls? Die 10 Minuten, um die Batterie der CBR hier kurz direkt einzubauen hab ich jetzt auch noch.

Gesagt, getan, Licht aus, Feuerwerk zum zweiten. Und was für ein Lichtspektakel das gab. Der ganze Motorblock hüllt sich in fahles blaues Licht. Ein Wunder, dass die Garage nicht explodiert, denke ich und schwelge in azzurro.

Licht wieder an, Kerzen rein und Startbutton zum 367ten Mal drücken. Jetzt läuft sie wieder und prustet weiß dampfend den gesammelten alten Sprit aus den Brennräumen. Es stinkt und raucht erbärmlich und ich schiebe die Mühle vor das Garagentor (vom Nachbarn :-)).  Der seidige Rundlauf eines Vierzylinders ist hier eher noch ein wildes Gerumpel und Gehacke, aber der Anfang ist gemacht.

Löf, Montag, es ist fünf vor 12. Mittagspause und die Mühle steht bei -1 Grad und Schneeniesel auf der Gasse. 4 Versuche braucht es, bis sie mit neuem Sprit läuft.


Zephyr 550 Nebelmaschine

Die Gasse versinkt im Nebel. Mit vollem Choke brummt die Maschine mit 4-5000 Umdrehungen vor sich hin. Nach zwei Minuten laufen offensichtlich alle 4 Töpfe dauerhaft. Nach Minute 3 lässt die Geruchsbelästigung etwas nach. Jeder Drehversuch am Gasgriff lässt den Motor sofort absterben. Vermutlich sind alle Düsen verstopft und nur die hoch sitzenden Leerlaufdüsen frei.

Weißer Rauch steigt weiterhin auf, bis ich nach 12 Minuten den Motor abschalte. Öl ist warm genug. Jetzt schnell auf die Bühne und den Schmodder raus.

Es wird direkt lustig, denn selbst ein niedriger Tachostand bewahrt ein Motorrad nicht vor den Übergriffen der Mechanics of Terror.


Na, Dichtscheiben kann man ja immer mal gebrauchen.