Schluss mit rumhoppeln........Neue Dämpfer für die Enfield
Wenn mir was an meiner Enni so richtig auf den Zeiger geht,
dann ist es das völlig vermurkste Fahrwerk.
Meine erste Pre-Unit 5 Gang Royal Enfield hat zwar kaum gebremst und der Motor gab einem immer das Gefühl, dass er gleich auseinander bricht,
aber das konstruktiv schon 50 Jahre alte Fahrwerk hat eigentlich ganz gut funktioniert.
Ganz im Gegensatz zu meiner neuen Electra. So rein vom Layout hat sich da auch nach dem 60'ten Jahr nicht viel verändert, aber die Dämpfer hinten sind derart unsensibel und die Gabel so bockig, dass sich auf schlechten Wegen und Straßen keine wahre Fahrfreude einstellen will.
Da bleibt noch viel Arbeit bis zum ersten Offroadeinsatz.
Zuerst hab ich mir mal Zeichnungen von der Gabel besorgt, um dann festzustellen, dass die bei den Electra EFI Modellen nicht nur 20mm länger sondern auch innen anders aufgebaut zu sein scheint.
Zumindest sieht das auf den Zeichnungen mal so aus, da sich keine Rebound Feder usw. ausmachen lässt.
Die bockige Gabel hab ich schnell als den Hauptschuldigen an der verhagelten Schräglagenstabilität ausgemacht und eigentlich wollte ich auch mit ihrer Zerlegung beginnen.
Da aber die gute alte W650 zerrissen auf der Bühne steht und auf ein Ersatzteil wartet, geht's dann doch erst mit den Dämpfern los.
Ich hatte noch ein gut erhaltenes Paar im Keller rumtrollen, das zwar etwas zu lang erschien, sich aber ansonsten leicht anpassen lassen sollte.
Der erste Versuch scheiterte dann aber an der Federabdeckung, die mit 75 mm schlichtweg zu breit baute und gegen den Rahmenbogen stieß. Das original Federbein ist mit 55 mm Durchmesser aber auch wirklich sehr schlank gehalten.
Nicht weiter schlimm, die Kappen fand ich eh nicht so chic und ein wenig gammelig waren die auch schon.
Also ab damit, was immer leichter gesagt ist als getan, denn so einfach lässt sich ein Federbein ja gefahrlos nicht zerlegen.
Es geht also mit 5 Tagen Verzögerung los,
denn meine Federspanner waren ja leider noch beim Hersteller.
12€ und einige Montageversuche später war es dann so weit.
Das Federbein wartet gespannt auf seine Zerlegung.
Die oberen Augen saßen wirklich brutal fest und ließen sich nur mit vollem Körpereinsatz lösen.
Und das lag nicht nur an dem mega Muskelkater, den ich noch vom gestrigen Hausfrauenturnen zu verdauen hatte.
So Kappe runter und den ganzen Kram nochmal zusammen geknattert.
Noch mal tief Luft holen, Riegel Dextro einwerfen und ab an den zweiten Moppedschenkel.
Hie nochmal die Unterschiede zwischen den Dämpfern in MQ (extra mieser Qualität).
Man sieht, dass der Neue in der Mitte so an die 15mm länger baut.
So noch flux eine neue Buchse fürs obere Auge gebastelt
und ab damit ins Chassis.
So, und nun noch das Geheimnis, warum das Fahrwerk von Werk aus hinten so schei.... ist.
Also mann nehme einen im großen und ganzen gar nicht so schlecht gemachten Dämpfer
und zwinge diesen möglichst verspannt ins Fahrwerk.
Damit es nicht zu spielfrei wird,
setzt man keine Bolzen sondern einfache Gewindestangen.
Auf denen verzichte ich dann aber auf jegliche Art von Fett, was neben der Korrosionsförderung auch noch den Verschleiß ankurbelt.
Und weil das unten so toll funktioniert hat, mach ich das Oben genau so.
Nur, dass ich da auch noch die Büchse festklemme und jegliche Bewegung dem Gummilager überlasse.
Ja, ein schlechtes Ansprechen hat eben oft viele Gründe und ist nicht immer durch ein billiges Federbein verursacht.
Das ganze Mopped ist jetzt hinten ca. 10-15 mm höher, was mir erstmal sehr entgegen kommt.
Auch die ersten Fahrversuche auf der Wiese waren recht vielversprechend. Ich bin mal auf die erste längere Ausfahrt gespannt.
Ja, und gefallen tun mir die schwarzen Dämpfer ohne Ausgleichsbehälter auch so richtig gut.
Mal sehen, für den Endausbau muss die Kiste hinten nochmal 20 mm höher. Dafür hab ich auch schon schöne Alu-Federbeine in China entdeckt.
Vielleicht liest ja der Weihnachtsmann meinen Blog.