May the torque be with you.


Donnerstag, 21. September 2023

Beta Alp 2.0 -> Optimierung Hinterradfederung Umlenkung und Schwingenlager

Nach der Lombardeiausfahrt war mir klar, dass, wenn ich das gesamte Potential der kleinen Alp nutzen will, ich vor allem erst mal an die hintere Federung ran muss. Diese spricht einfach viel zu störrisch an und bockt auch gerne mal unvermittelt aus. Jedenfalls folgt das Hinterrad nur allzu ungern der real existierenden Textur des Untergrundes. 

Das Federbein scheint mir dabei nicht mal das zentrale Problem zu sein sondern viel mehr die gewählte Progression der Umlenkung. Warum dies so gewählt wurde, liegt vermutlich an der im Lastenheft stehenden Zwei-Personen-Zulassung. Ein derart kleines Bike muss, um bei einem Eigengewicht um die 120 kg gleich 280 kg Gesamtgewicht verkraften zu können und das dann auch noch überwiegend auf der Hinterhand, ordentlich vorgespannt hart sein. Das setzt einer enduristischen  Auslegung der Federung halt schon einiges an Grenzen.

Erster Schritt ist also die Anpassung der Progression auf den Einmann(frau,divers)-Betrieb. Wenn man das aufwändig gestalten will, dann kann man die Feder ausbauen und sich bei aufgebocktem Motorrad die Bewegung der Umlenkung ansehen. Die Platten der Umlenkung kann man dann aus Pappe nachbauen und mal verschiedene Lochpositionen bezüglich ihrer Auswirkung auf Weg und Kompression ansehen. Mit diesen Schablonen fertigt man sich dann neue Platten.

Sehr viel einfacher ist es dagegen, einfach mal die Platten auf dem Kopf stehend zu montieren.  Also so!

Man sollte sich dabei nicht von Stimmen aus dem Internet irritieren lassen, die darauf hinweisen, dass die Umlenkung dann irgendwo anschlägt. Das konnte ich nun nicht feststellen und nach meiner Einschätzung ist der einzige Anschlag eh Federbein gegen Schwinge und da wird der Abstand durch die Maßnahme eher größer. Was aber auf jeden Fall anschlägt, ist der Gedanke, den Knochen (Verbindung Platten zum Rahmen) umgedreht zu montieren. Also gar nicht erst versuchen.

Hier im Vergleich dazu noch mal die reguläre Einbauvariante.

Leider hab ich es versäumt, die Platten zu vermessen, aber der Unterschied wird sich um die 2-3 mm bewegen. Klingt erst mal nicht so sehr viel, aber man muss ja die Übersetzung des Link-Systems noch mit einbeziehen. Nach der Montage ist mir dann aufgefallen, das es irgendwo noch zu rasten scheint. Nun rächt sich, dass ich bei der Inspektion der korrosionsanfälligen Lager der Umlenkung nicht auch gleich die Schwingenlager ausgebaut hatte. Egal, also Platte nochmal gelöst, Hinterrad ausgebaut und die Schwingenachse rausgezogen.

Ja, wenn's so einfach wäre! 



Die Achse musste ich fast komplett austreiben und die sah auch genau so aus.


Dann folgten die vier Lagerbuchsen, von denen zwei direkt nach Korrosionsopfer aussahen. Nicht schlecht für gerade mal 1600 km Laufleistung.


Die beiden Lager waren angerostet, aber die Nadeln sahen noch gut aus. Eine neue Fettpackung sollte ausreichen.


In weniger herzerwärmenden Zustand zeigten sich die Buchsen nach der Reinigung. Diese hatten Riefen und eine so gar so tiefe, dass man sie hätte ersetzen können.


Ein Flächenfraß, der sich faktisch durch unsere ganze Beta-Flotte hindurch zieht. Nur 50 Gramm Fett mehr bei der Erstbefüllung, so dass die Nadeln satt in der Bratze liegen, würden das Problem lösen.

Ich hab die Buchse noch mal nach oben gedreht eingesetzt, aber die wird definitiv erneuert, sobald ich auch die zweite Alp auf hatte und ggf. gleich mehrere Buchsen bestellen muss.

OK, was soll ich sagen. Bezüglich der Optimierung der Progression geht da noch sicher mehr. Aber ich wollte jetzt auch nicht gleich  die Platten der Umlenkung wild durchlöchern. Was man da so im Internet sieht, erhält bezüglich der verbleibenden Festigkeit nicht unbedingt meine Zustimmung.

Das Ergebnis ist zumindest so, dass ich jetzt die Straße nach Münstermaifeld fahren kann, ohne gleich Tilidin nehmen zu müssen.

Was das Hinterrad jetzt im Gelände kann, will ich am WE in der Kaul testen. Hoffentlich ist es nicht zu schlammig. Ich werde jedenfalls davon berichten.

Da der Ansaugstutzen immer noch nicht fertig ist, nehme ich mir im nächsten Schritt die Gabel vor. Da sehe ich auch noch Potential für ein leichteres Ansprechen.


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