May the torque be with you.


Freitag, 11. September 2020

Korsika 2020 - Westside Story Calvi-Revellata-Notre Dame delle Serra-Galeria-Porto-Gewitter

 

Il pleut, la rue est grise et triste...............

Na und ? 

Heute starten wir mit dem Ducati Corse Umbau


zu einer den Wetterbedingungen trotzenden Runde um die Nord-West-Spitze der Insel.

Charakter: Ab Calvi schon wieder Kuve an Kurve, dafür diesmal herrlich exponiert durch die Felslandschaft bis zu den korsischen Dolomiten.

Streckenprofil: knapp 200 km, kleine offroad Einlage bei Revellata (Auffahrt zum Leuchtturm ist gesperrt), stark überarbeitungsbedürftige Straße zwischen Revellata und Valle Fango.

Die Sonne tropft vom Himmel und widerwillg knöpfe ich die Membrane in die Motorradjacke. Trotz Regen sind es 24 Grad. Diese Tour wird keine leichte sein.....diese Tour wird schwitzig und schwer.

So dünsten wir dann auch in Richtung Calvi, wo wir gestern auf einer Kurzvisite schon feststellen durften, dass es außer dem guten Eis wenig Gründe für einen weiteren Besuch gibt. Aber das Navi will es so und ich hab es zu spät bemerkt, dass wir mal wieder quer durch die Innenstadt gondeln.
Spring nicht.

noch gibt es Einhorn-Eis.

und eine Einhorn-Kirche 


hier hat Prinzessin Lillidings Ken geheiratet.
Und damit hat sich Calvi auch schon erledigt, falls man Revellata nicht noch dazurechnen mag, denn da ziehen uns die Stollenreifen nämlich hin. Der Batzen Fels hier vor uns taugt hervorragend, um ein wenig mit den Enduros zu spielen, da man hier wie im Enduropark nie weit weg von der rettenden Infrastruktur (Tatütata 112 und Abschleppdienst ist). Den Schwierigkeitsgrad der Piste kann der nicht zu weit geneigte Enduro-Wanderer fast frei wählen, nur für Hardcore-Enduristen hat das hier nix zu bieten.


Die Pisten am Wasser und über den Rücken überziehen beide Seiten der Landzunge gleichermaßen, wobei die westliche Seite deutlich mehr Abenteuer zu bieten hat. Nur vereinzelt trifft man auf Geländewagen und natürlich italienische Mietwagen ab Panda aufwärts. 


Leider ist das letzte Stück zum Leuchtturm gesperrt und somit muss man sich die schöne Aussicht auf Calvi bei der Madonna delle Serra abholen.
Die findet man wenn man oben auf der Hauptstraße 50 Meter zurück und dann den Berg hinauf fährt.
Vorbei geht es an skurrilem Fels


welcher durch das hier häufig herabregnende Dali-Wasser ausgewaschen wurden.


 Es geht noch ein wenig weiter hinauf, bis man dann die Kapelle (und das Wort an sich ist für den Bau schon ein wenig Untertreibung) vor sich hat.


Madonna begutachtet skeptisch den morgendlichen Verkehr in Calvi und scheint genau wie ich wenig amusée.
Und wir warten noch ein wenig, denn vom Meer aus löst sich nun die Bewölkung immer weiter auf  und plötzlich steht Madonna Alabaster gleich leuchtend in der Sonne.


Ein kleines Gebet kann ja nie schaden, wenn man mit dem Motorrad an der Küste lang fährt. Es sollte sich lohnen, denn auf dem Rückweg konnte ich nur durch einen kleinen Stunt den Zusammenstoß mit Florentine Aller-Tropvite, die mit ihrem Kompaktvan einfach mal eine Kehre im Vollschnitt abgekürzt hat, verhindern.

Weiter geht es an der Küste lang nach Galeria. Wenn es noch einsame Orte in Korsika gibt, dann gehört sicher diese Ecke dazu. 
Alleine der Schoki-Kuchen (eine Tafel Schokoladenkuchen sozusagen) aber auch die Mille Feuilles waren die extra km wert. Sprit wird langsam eng und hier sind Tanken tatsachlich rar gesät.



Abkürzungen enden dafür manchmal im Nichts.


Es geht weiter nach Porto. Die Straße legt landschaftlich nochmal mächtig zu. Mittlerweile scheint die Sonne recht ungetrübt auf uns hernieder, während sich landeinwärts die Wolken an den Bergen stauen.



Für jeden Kilometer Richtung Porto fahren wir zwei hin und her. Hier kann man für 80 km spielend zwei Stunden investieren.


Porto hat mich angenehm überrascht. Der befürchtete Massentourismus scheint sich stark in Grenzen zu halten, weder Tal noch Strand sind sonderlich zugebaut bzw. belebt.


Von See her ziehen neue Wolken auf und vereinen sich mit denen, die die Berge im Inselinneren verhüllen. Der Rückweg durchs Landesinnere ist keine Option mehr.
Das verbleibende Licht hat etwas magisches. Die bunten  Felsen der Corniche leuchten in allen erdenklichen roten Erdtönen und wir mittendrin.
 

Der Autoverkehr geht jetzt gegen Null. Fast haben wir die enge Schneise durch den Fels ganz für uns alleine.


Die Wolken folgen uns auf dem Weg nach Norden. Erst als wir gegen halb sieben einkehren wollen, wird uns bewusst, wie schwarz sie sich am Himmel verdichtet haben.
Pizza-Pronto fällt erstmal aus. Zum Glück haben wir nun die Option, die Uferstraße zu verlassen. Noch ca. 35 km, für die wir nun vermutlich gerade mal 30 Minuten brauchen werden und nicht über eine Stunde wie an der Küste. Wir bewegen quer zur Wolkenfront und die ersten Tropfen erreichen uns just in dem Moment, wo wir wieder Richtung Norden eindrehen können. "All In " nach 5 Minuten versiegen die Tropfen. Sie werden uns auch erst Stunden später auf dem Rückweg vom Restaurant einholen.
Ein großartiger Tag geht zu Ende.














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