May the torque be with you.


Samstag, 16. April 2016

Von Nord nach Süd Alcamo Marina nach Nuova Gibellina nach Selinunte

Selinunte also sollte das Ziel des Verlegens von der Nord- zur Südküste werden.
Da wir letztes Jahr so beseelt von den Tempi in Agrigento waren, wollten wir dieses Mal auch unbedingt das Arrangement in Selinunte sehen. Ohnehin waren wir ja durch den Besuch in dem etwas unscheinbaren Tempel von Segesta angefixt.
Und ich kann's vorweg nehmen, Selinunte ist nicht besser als Agrigento, insgesamt eher etwas kleiner,
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaber dafür kann man mit dem Mopped rein und man darf, na ja, halbwegs legal klettern,
was Pinocchio

dann auch ausgiebig zu nutzen wusste, aber davon dann später mehr, denn wir starteten ja mit dem Besuch von Nuova Gibellina.
Die alte Stadt ging bei einem Erdbeben verloren und verschütt und liegt heute unter einem 1,60m Betonsarkophag und das auch noch 20 km von Nuova weg und nicht an der Autostrada. Daher hatten wir uns nur die von vielen Künstlern geplante und gestaltete Neustadt angesehen.
Und die ist absolut nicht wirklich eine weite Reise wert. Aber wenn's auf dem Weg liegt, lohnt sich ein kleiner Giro.
Die Einwohner von Gibellina, die in die neue Heimat umsiedeln mussten, waren nicht so wirklich amused, ihre Container zu verlassen, da sie mit der neuen Kunststadt nur sehr wenig anzufangen wussten.
Das beginnt mit der runden Kirche, die nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern auch unpraktisch ist.


Angeblich wurden im Breisgau extra gebogene Orgelpfeifen hergestellt.
Gemocht hab ich diese Interpretation eines Windparkes


Das sollte mal ein MC Doof werden
und nebenan wollte jemand die schädliche Einwirkung von SüdstaatenRock auf die Folklore thematisieren, indem er ZZ-Top verhohnepiepelt.


Na, das ging ja mal sowas von molto in die Pantaloni (wwIs)
Nett gedacht hingegen diese Edelstahlrosette, die eigentlich die Besucher begrüßen soll.
Wir haben sie erst beim Verlassen entdeckt, was ja auch irgendwie in der Natur von Rosetten begründet liegt.


Richtig klasse waren die eher ungeplanten Kunstwerke, die sich aus der Aufteilung der Stadt ergaben.



 Diese episch tiefen Flure waren der Hammer.
Ja, und dann standen da ne Menge verrottete Gimmicks am Straßenrand
wie dieser Pflug


oder dieses, ähhhh, Dingens.


Ok, wir waren auch die einzigen Touris, aber es gab ein riesiges Parkhaus an der Kirche für die endlosen Touristenströme. Aber wie immer, wenn es um Kunst geht, ist die wahre Wertschätzung im Volke überschaubar.
Und das kann ich auch verstehen.
Also in avanti Sabina
selle i pulcini, wir reiten nach Selinunte.

Der Parkplatz war schon ungewöhnlich, da nix Bigletti.
Wir haben dann mal schön den Eintritt bezahlt und kaum dass man in den Park geploppt ist, stellt man auch schon fest.
Verdammtimente, hier darf man ja mit dem Auto rein. Wie das in der Hauptsaison funktionieren soll, Mirakoloso.
Also nochmal für alle
Hier darf man mit dem Mopped hin, abstellen und Photos machen.


Ansonsten sind die Tempel eher assicurato minimalisticoso


und man kann im Schatten sitzen und staunen.
Für die 200 Meter zum ersten Tempel war das Fahren nun ja nicht so der Bringer,


aber da rüber durch das Tal hindurch ( rondo mille metri), wär's schon nicht schlecht. Aber wir haben ja luftige Kleidung an, denn wir sind ja auf der Durchreise mit dem Autocarri.

Ja, und da war er wieder, der Lockruf der Säulenpracht.




Sabine wollte sich das gar nicht erst ansehen.


Dafür wollte sie den da von ganz nah erleben



Der Versuch, ein Stück davon mitzunehmen, sah aus der Ferne erstmal leichter aus, als er tatsächlich war.


Ich hab mich derweil etwas ausgeruht, was auf dem Opferstein nicht so eine tolle Idee war.


Bevor es dann über die Straße ging, über die der Hohe Priester früher mit seinem 5 Pferdeder SEL an den ?"flachen" Priestern vorbeigerauscht ist.


Die Stadt existiert nur noch in ihren Grundrissen, wobei einige erhaltene Gegenstände am Straßenrand geparkt wurden. Hat was von Sperrmüll,



kann aber ganz amüsant sein.


Schwupps ist man am anderen Ende der Stadt angekommen. Diese Hälfte ist aber nicht unbedingt das bessere Viertel.
Aber die Wände werden dicker, weil "unüberwindliche Stadtmauer"


Na ja, etwas kopflos war für mich das Überwinden nicht so kompliziert.


So endete der Besuch in Selinunt mit dem Zusammentreffen mit einer Schlange im Dickicht und der Erkenntnis
Superschön war's.


 Weiter geht's nach Agrigento, wo wir bei Vincenzo, Simone und Naomi nächtigen wollen.
an der Scala dei Turchi vorbei.
Ein mühseliges Unterfangen. Man muss erst von der Klippe runter, dann am Strand lang und dann wieder über die Scala hinauf.




und es geht da weit hinauf.



Der Abend endete wie immer mit vollem Bauch und vielen Geschichten mit unseren drei Gastgebern.


Donnerstag, 14. April 2016

Erice piccoli impressioni

Es gibt so Orte im Leben,
die sind so beeindruckend,
dass man (Frau sicher schon) keine Worte findet, sie zu beschreiben.

Erice, dieser kleine Hochpunkt am westlichen Ende der Insel, ist sicher einer davon.
Noch immer etwas platt von der gestrigen Radtour,
sogar die Räder waren müde


ging es gleich nach dem Frühstück und einem Besuch im Meer
auf Richtung Trapani und Erice.
Kleiner Umweg war fest eingeplant.


Ähh, nee, eher so


und Castello Baida



Zwischendurch ging es richtig rund


nach da








Ungelogen, einer der besten Plätze der ganzen Welt.

Kein Wunder, dass wir da recht lange verweilten und gerade noch rechtzeitig hierfür


wieder auf unserer Terrazzo landeten.
Morgen geht's über Selinunt zum Ätna.
Nochmal Rad fahren und einen Ring schmieden.




Dienstag, 12. April 2016

Auf zum Capo-Ccino Sizilien 2016 Vol. III

Noch ein kleiner Nachtrag zu gestern.
Es waren natürlich die Truppen der Bourbonen, die von Garibaldi besiegt wurden
und nicht die Wogonen.
Da hab ich den Alten wohl falsch verstanden und gewundert hatte es mich ohnehin schon

Wetterberichte sind mir die letzten Jahre ein Graus.
Entweder sie stimmen nicht
oder das Wetter ist falsch.
So auch heute. Gefreut haben wir uns auf milde 19 Grad bei heiter bis wolkig gestaltetem cielo (wwIs).
Bekommen haben wir und das war schon am großen Fenster im Frühstücksraum nicht der Bringer.
Wolkenlos und 24 Grad.
Bei Pistarellouomo (populärer Wetterfrosch) kann man sich jedenfalls nicht beschweren. Also mal die Kleiderkammer durchwühlen und was luftiges aussuchen.

Man sollte den kalten Wind allerdings nicht unterschätzen, der einen auf den Höhen hinter Castellammare erwartet und ich war froh, die winddichten Jacken eingepackt zu haben. Es geht stetig voran in Richtung der warmen schwefligen Quellen, deren Erreichen einem schon die Nase verrät. Wir lassen sie links liegen, da sie montags nicht nur geschlossen, sondern auch noch gar nicht auf der To Do Liste stehen.
Mittlerweile wird der Rucksack für meine heute morgen exklusiv ausgetickte Bandscheibe zum Funstopper, aber ich beiß mich durch, denn die Belohnung zeichnet sich bereits am Horizont ab. Tempio di Segesta.


Es gibt von Castellammare zwei mit dem Velo gut zu bewältigende Wege. Wir haben den etwas weiteren gewählt, der uns nach dem Tempelblick erst einmal noch um die Bergkette herum führt. Dafür ist der Weg sehr einsam und in der Mitte mit dem bekannten Schild "roter Kringel um weiße Fläche" gekennzeichnet. Natürlich geht der mit mit Wegweisern ausgezeichnete Weg durch und wird auch benutzt. Sogar die Bahnübergänge besitzen automatische Schranken.


Am Tempel angekommen empfängt einen eine nett angelegte Cafeteria mit lecker Essen und Trinken und dem obligatorischen Bigletti-Verkaufsstand. Sechs Euronen für einen Tempel und ein Theater, zu dem man erst mal eine halbe Stunde bergan laufen muss, klingt erst mal nicht billig, is es auch nicht.
Vorne am Tempel hat man just zu unserem Besuch ein Gerüst angelegt.
Klar, dass das zu einigen Fehlinterpretationen meinerseits geführt hat. Aber dazu vielleicht später mehr.


Wenn man bereits in Agrigento war, dann ist der Tempel zwar sehr sehenswert, aber nicht mehr so der Burner.




Zumal er wie meine CRF im Wesentlich mit Kabelbindern zusammengehalten wird.


Zur Sicherung gibt es neben einem Zaun einen Eidechsengraben. Was mich aber dann nicht wirklich abhalten konnte.


Am Fuße des Theaterberges gibt es eine Art Talsperre. Die ist so zerfallen, dass selbst frustrationsresistente Hobbyarcheologen hier verzweifeln könnten.
Oder anders gesagt, der Weg durch die Büsche lohnte nur
wegen den versteinerten Dinosauriereiern.


Na ja, ich hoffe mal, dass es die Eier und nicht die Knoddeln waren.
Die Dinger lagen auch gut versteckt und ich bin mehr zufällig drüber gestolpert.


Und nochmal Tempel, der sogar tagsüber beleuchtet wird. Wir haben darauf spekuliert, ob oben vielleicht Solarzellen aufgepappt wären. Vom Theater aus,
also von da.


sieht man dann ganz gut, dass da nix ist. Die Lampen berennen einfach so in den Tag.


Das Theater unterscheidet sich nicht wesentlich von Schalke. Es gibt Stehplätze, Sitzplätze und VIP-Sitze von Stonecaro.


Von hier oben hat man auch einen super Blick auf das gut erhaltene Aquädukt nach Palermo.


Und nochmal Theatro.



Und ein Bildnis des Erbauers.



Noch ein kurzer Blick auf den Tempel, dann geht's schon wieder zu den Rädern.


Hätte ich fast vergessen.
Cono Gelati due Gusti


Im Hafen hab ich dann beim Schlecken noch die Winde, mit der Moby Dick gefangen wurde


und ein paar wirklich schöne Sachen bewundert.


Morgen sollen es 28 Grad werden.
Mistale verdamti.