May the torque be with you.


Freitag, 18. April 2014

Irgenwie fehlt mir momentan etwas die Ruhe zum Schreiben.
Die tage sind kurz hier im steinigen Hinterland.
Aber ein kleines Video kann ich ja schon mal nachreichen.
https://www.youtube.com/watch?v=_Oc5i5p8U4o

Mittwoch, 16. April 2014

Tag 2 Sardinien 2014

Der Morgen empfängt uns mit einem grauenvollen Umstand, den wir seit Tagen verdrängt hatten.
Bewölkung!
Der ganze Küstenstreifen versinkt im Nebel des Graulens. Eine gute Gelegenheit, einfach mal ein paar Minutas länger liegen zu bleiben oder das Frühstück über das übliche Maß dessen, was nachher noch in die Hose passt, auszudehnen.
Auch finden wir endlich mal Zeit, die Bilder von der Knipse anzuschauen und ich freu mich schon sehr drauf, die später hier noch einzupflegen.
Das mit den Handybildern, die ich ja schon hier einstelle, ist ja ganz nett, aber gegen die Bilder der Knipse reicht das maximal für grauen Star.

Leider haben die Flamingos bei dem Nebel scheinbar Flugverbot und auch der Taxiway und der Hangar sind heute Morgen eine Flamingofreie-Zone.
Egalos. Wir fahren weiter an den weißen Strand von XXXXXXXXXXXXXXX



Dort arbeiten wir an unserer Tiefsandfahrtechnik. Ein Zustand, der eben so erfolglos wie kurzweilig mit der Erkenntnis endet...
... Motorräder können auch ohne Ständer stehen, wenn der Sand nur tief genug ist.
Einem Wolkenloch folgend fahren wir eine weite Schleife über kleinste Straßen (Garmin sei Dank)

zum Monte Ferru, wobei wir einen Teil der Strecke ja schon von gestern kennen.

Das Wetter reißt just in dem Moment auf, in dem wir halten und zum Castel hinauf schauen. Ein kleiner Weg scheint hinauf zu führen oder ist es doch eine Treppe. Gutes Wetter macht mutig und ich mache mich auf die Suche zum Eingang. Der erste Versuch endet in einer art Eiskanal nur eben aus Wasser, Erde und Steinen. Sauglatt steil und nach 50 Metern schon nicht mal mehr in Richtung des Ziels führend.
Drehen geht nicht, der Kanal ist nicht breit genug.
Also gut 500 Meter weiter dann geht es nach Absteigen  in einer Einfahrt.
Schwitz, hoffentlich kommt mich Sabine nicht suchen.

Wir suchen einen anderen Zugang und werden auch schnell fündig.  Der Weg hinauf entpuppt sich als Treppe. Naguto, also hochlaufen.




Wir wollen weiter nach Aritzo, ein wenig das Hinterland erkunden. Wir finden ein Bündel kleinster Straßen, das uns zwar langsam aber durch blühende Landschaften unserem Ziel näher bringt.



Gegen fünf finden wir im nicht mehr ganz so modernen Hotel Moderno eine preiswerte Unterkunft mit toller Aussicht.

Dienstag, 15. April 2014

Tag 1 Sardinien 2014

Geschafft.....!
War ein ganz schönes Stück Arbeit, das Gepäck auf die möglichen 49 Liter zusammenzustreichen. Irgendwie ist es uns gelungen, die Taschen voller zu packen, als bei der 3 Wochen Rumänienreise und irgendwie will mir gar nicht einleuchten, was wir denn so viel mehr eingepackt haben sollen. Vielleicht liegt's an den etwas schickeren Klamotten, um abends zu am Strand oder durch die Stadt zu promenieren. Dabei hatte ich auf meinen Spencer extra schon verzichtet.

Wir starten mit einer lustigen Innenstadtrundfahrt im trubeligen Alghero und erreichen kaum 15 Minuten später bereits die Küstenstraße nach Bosa.
Für sardische Verhältnisse ist diese Küstenstraße schon fast korsisch und sehr empfehlenswert.

Noch besser wird's, wenn man so nach einigen km links hoch dem Weg in die Berge den Schildern Villanova folgt. Die Straße schlängelt sich malerisch den Berg hinaus und von oben gibt es dann einen ebenso begeisternden Schleichweg wieder runter zum Küstenstreifen. Zu sehen gibt es neben geschlossenen Nuraghen auch eine ganze Menge.

In Bosa treffen wir wieder auf die riesige wild gewürfelte Schweizer Motorradgruppe und ich bin sehr beeindruckt, wieviel italienisches Speiseeis so in einen durchschnittlichen Schweizer passt und vor allem in den etwas weniger durchschnittlichen Goldwingfahrer.

Von Bosa aus gibt es einige alternative Wege an der Küste lang, die aber nicht unbedingt für Straßenmotorräder zu empfehlen sind.

 Unser Ziel ist ohnehin der Torre de Foghe, der über eine schmale Straße,die dem Ende zu grob geschottert ist, ein einfaches und lohnendes Ziel darstellt. Dummerweise gab es vorher noch einen kleinen Abzweig mit dem Hinweis Torre Columbargia, ab hier wird's richtig geil, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Und holla, es wurde gleich richtig derb 210 Mezer runter in ca. 260m mit Spurrinnen und Überwerfungen vom Feinsten. In der ersten steilen Abwärtspassage blockierte ein Fiat Panda den Weg, weil die beiden Fahrer etwas entnervt aufgaben.


 Es ging für uns gerade so an der Kühlerbreite vorbei und dann gab's gewissermaßen kein Halten mehr. Das war schon ganz schön viel von Allem für Sabines kleines Motorrad. Aber sie hat es dann doch bis runter zum verfallenen Turm geschafft. Und hier war man so was von alleine, selbst die Möwen hier hatten noch nie zuvor ein Motorrad gesehen.
Hinauf ging's dann einfacher und gegen drei erreichten wir dann die Passage rund um den Monte Ferru.
Castel di Monte Ferru lassen wir erst mal als Panorama links liegen (morgen kommen wir da unerwarteter Weise nochmal vorbei).
Der ziemlich klasse Masse Weg von Cuglieri nach Santu Lussurgu fühlt sich an wie Walzer und das Stück danach drückt einem den Dünndarm durch das Sixpack.

Wir fliegen hinab ins flache Land wo die Flamigos einbeinig im Schlick stecken. Vorbei an einem schier endlosen Süßwasserspeicher zum Torre die San Giovanni.
Eigentlich wollten wirr hier auf der Sinis Halbinsel übernachten, aber alle Unterkünfte sind vermoso.
Es dauert gut 90 Minuten und diverse Anrufe diverser Passanten, bis wir was brauchbares finden.
Irgendwie ist das hier in Italien immer sehr lustig. Du fragst einen Fremden nach Unterkunft und der packt sein Handy aus und beginnt zu telefonieren.
Ich stell mir das gerade in Hessen vor.
Sorry so weit reicht meine Phantasie dann doch nicht.





Sonntag, 13. April 2014

Heute Prolog Mk II back for good Sardinien 2014 live Version

Ok, das mit der Stütze war mal wieder so ne Kiste aus Akte X. Das Ding, seit Oktober 2013 nicht mehr gelöst, entwickelt nach 1100 km plötzlich ein Eigenleben und schrabbelt bei 120 mal eben über den gediegenen südländischen Asphalto. Nachts hätte dieser anheimelnde Funkenregen sicher die Herzen der hinter mir Fahrenden erhoben, aber so tagsüber reicht es nicht mal für ein mildes Hupen.  Sicher liegt auch in dieser dem Südländer eigentlich artfremden Hupfaulheit die nun deutliche erkennbare Kürze der Stütze begründet.
Ja, und dann haben wir das Hotel bereits vor 11 erreicht. Die Sonne lächelt  vom Himmel, dass es einem die Schuppenflechte wellt und Fernado ( der Portier) outet sich als bekennender Guzzisti. Er bedauert es sehr, dass das Zimmer noch nicht fertig ist (eigentlich haben wir eh erst ab zwei Anspruch drauf),
mir total egalimente, denn ich lieg schon am Pool, die kleine Schwarte in der Sonne und träum davon, wie Sabine die Motorräder vom Hänger befreit.
Ein Traum der sich so nahtlos irreal an den gestrigen Wheelietraum anschließt, dass ich es geradezu unverschämt finde, dass mich Fernando mit dem Hinweis , sie hätten sich beeilt und das Zimmer sei nun fertig, in die Welt meiner real existierenden Fahrkünste zurück holt.
Grrrrr.
Der Tag vergeht mit diversen Besuchen von großen und kleinen Sehenswürdigkeiten. Das schöne an Sardinien ist, dass man im Hinterland die tollsten Sachen kostenlos sehen kann, an der Küste aber für jeden Steinhaufen mittlerweile bezahlen muss.
Das Zauberwort heißt Nuraghe und wird zumeist von einem braunen Schild angekündigt, welches direkt zum Kassenhäuschen zeigt.
Vorteil an der Vorsaison ist definitiv, dass da  nach 17 Uhr keiner mehr sitzt und man schon mal einen Blick über die Mauer (nachdem man sie überwunden hat) riskieren kann.
Ok, es gibt auch echte geile Locations wie die Grotta di Nettuno, da kann man auch schon mal investieren.



(Bilder gibts auch .....ich muss mal sehen wie ich die flottig von hier in den Blog bekomme. Sorry, Forum ist mir gerade ein wenig zu aufwändig, denn ich muss ja Urlaub machen :-))

Mit der Grotta endete dann auch schon irgendwie der gestrige Ausflug mit einem Lustwandeln über die Befestigungsanlagen von Alghero und lecker Abendessen.



Ach ja sagte ich schon, dass gestern der wettermäßig schlechteste Tag der Woche gewesen sein soll.
Verdammte Hacke, das wird hart für meinen Histaminblocker.



So nun leben wir im Heute, und heute war heute echt klasse. Wir sind die Küste von Alghero hoch nach Capo del Falcone immer wenn möglich auf Straße oder offroad am Wasser lang.


Da verfährt man sich natürlich schon mal in den Pinienwäldern oder landet an einer einsamen Bucht in einer Sackgasse.



Blöde Insel ist das hier. Eigentlich eine gute Gelegenheit, so wie Gott mich geschaffen hat, baden zu gehen. Aber Sabine meinte dann, mit Schwimmflügelchen wäre sicherer. Und was soll ich sagen??? Die hatte ich nicht in den Seitenkoffer gepackt. Merde!!!



Jedenfalls war ich erstaunt, wie vielseitig der Küstenstreifen hier, den ich anhand der Topogradingsda doch immer als eher flach und langweilig eingeschätzt hatte, doch ist.
Besonders gut hat mir der alte Bergbauort Argentiera gefallen. Ich mag ja diese morbiden alten verfallenen Industrieanlagen, die mich an meine Werkstatt erinnern allzugerne.

Gut war auch Porto Ferro am Torre del Porticciolo.
Ja und nun komprimieren wir gerade 3 qm Klamotten und Equipment auf 2x 49 Liter Taschen, denn ab morgen wirds Hardcore und es geht für 12 Tage nur mit den CRFs los. Mal sehen, ob die Reise im Livestream weiter hier im Blog erscheinen kann. Letztes Jahr war's mit WIFI in der Vorsaison echt mau.
Grüße
Fühlt Euch gedrückt
Volkero









Samstag, 12. April 2014

back for good Sardinien 2014

So ich start das Ganze jetzt einfach mal entgegen all meinen Gepflogenheiten direkt aus dem laufenden Urlaub.
Wir haben mit unserem Hotel hier auf Sardinien
Sa Cheya bei Alghero
 nämlich einen echten Volltreffer gelandet.


Dicke Internetleitung (daher schreib ich schon mal), super Pool, riesen Terazzo, Mega Zimmer (Sabine hat sich heute morgen im Bad verlaufen) und echt nette Leute. Wir dürfen den Anhänger und den Meriva hier zwei Wochen bewacht stehen lassen und zahlen für das ganze Package (3 Nächte Frühstück usw. 149 €)
Das ist gemessen an Zimmer und Service ziemlich sauguto.

Was bisher passierte.
Wie immer bei uns, lief die Anreise unerwartet überraschungsreich.
OK diesmal war der Gotthardo nicht wegen Neuschnee fermoso (wie wir Italiener sagen), denn ich hatte ja auch nicht wie im vergangenen Jahr extramente die Winterreifen gegen die Sommerreifen getauscht.
Ja man lernt ja dazu. Dafür hatte -wer auch immer- vergessen die Heckklappe am Meriva beim Verlassen des Rastplatzes zu schließen.
Ja es ist eben nicht immer ein Zeichen reiner Motorradbegeisterung, wenn einem die Italiener im Zustand innerster Erregung zuwinken.
Irgendwie kamen mir die Klappergeräusche vom Hänger dann ungewöhnlich laut vor und so halb auf der Autostrada merkte dann auch der Fahrer, dass er ungewöhnlich viel von den Motorrädern im Rückspiegel wahrnehmen konnte.
Also zum Merken!!!
Kannst du im Rückspiegel die Profiltiefe des Vorderrades beurteilen, dann stimmt was mit der Heckklappe nicht. Ja ich bin ganz froh, dass die Jungs auf der Fähre da auf ihre Heckklappen und Frontschürzen besser aufpassen.
jedenfalls gibt es immer ein erstes Mal und immer einen guten Grund sein Hab und Gut in der Poebene zu verteilen.

Diesmal war es das erste mal das meine Füße nur in Socken gehüllt den geheiligten Asphalto italienischer Autostrada berührt haben, aber nur um pronto das Wagenheck abzudichten, denn beim Santo Christoffero, blieb wie durch ein Wunder alles im Kofferraum.
Klappe zu ab zur Fähre.
Ja und da war es dann wieder das Chaos im Hafen von Livorno. Ich stand wenigstens nicht im Kreisverkehr, aber die Einfahrt samt Straße hab ich schon mal etwas dicht gemacht, denn der Einweiser hat seine Aufgabe etwas sehr lässig genommen, denn im Aufstellungsbereich waren nur zwei Spuren besetzt und die letzten blockierten dann sinniger weise die beiden anderen Spuren.
Ich liebe das. Dafür durften wir zeitig auf die Fähre. Haben dann lecker gevespert und sind kurz nach Ablegen in die Falle (Fachausdruck  für Fährkabinen)
Ich hab geschlafen so gut wie schon seit 10 Monaten nicht mehr und von wilden Wheelies geräumt.

Soll ich noch erzählen, wie  20 km vor Alghero auf der Autobahn die Stütze vom Hänger Funkenregen gezogen hat.
Ach mal sehen.






Dienstag, 4. März 2014

Kroatien 2012 "auf dem Weg sein"

Es ergab sich zur Jahresmitte 2012,
dass das Dominatorforum seine über die Weiten des WorldWideWeb verstreuten Kinder
aus ihren dunklen Kammern hervorrief und
nach Berchtesgarden führte, um ein großes Palaver abzuhalten.

Eine glückliche Fügung des Schicksals oder dem heiligen Urlaubsantrag sei es gedankt, dass dieses Palaver vortrefflich mit der beschwerlichen Reise über die Alpen zu den steinigen Buchten Kroatiens in Einklang zu bringen war.

Und so machten sich Sabine und Volker mit zwei frisch umgebauten Motorrädern auf an die weit entfernte Grenze zu Austria, um in der abendlichen Sonne den einheimischen Brauerzeugnissen zu huldigen.


Das Dominatortreffen wurde an einem kleinen See abgehalten, der nicht nur nachts zum Baden einlud, sondern nach dem Genuss der scharfen Nüsse und Mandeln auch zum Austrinken animierte.
Der Abend verging wie beim Fluchen und neben den scharfen Nüssen gab's auch noch ein paar ganz scharfe Spielchen.

Trotz dieses Gelages gelang es uns, die Morgensonne des nächsten Tages in vollen Zügen zu genießen.


Leider sollte es nicht dabei bleiben, denn schon am Nachmittag des zweiten Tages kippte das ach so sonnig versprochene Wetter bereits und verteilte etliche Liter wolkenlosen Himmels auf den dankbar saugenden Pisten.


"Dankbar saugenden Pisten"???????? Ich glaube, ich muss dringend mal meinen Fernsehkonsum überdenken.

Jedenfalls konnte man die Fahrt querfeldein nur genießen, so lange man nicht durch ein Waldstück mit größeren Steigungen musste.
Und mehr als einmal wurde mir mal wieder bewusst, dass man jede Handbewegung und Geste durchaus aus seiner eigenen Sicht korrekt und dennoch völlig falsch interpretieren kann, denn als ich mich das erste Mal festgefahren hatte und nur irgendwie versuchte, auf der Kiste zu bleiben, waren meine Handzeichen (bleib bloß weg, hier geht gar nix) so indifferent, dass Sabine auch gleich folgte und sich dann 50 Meter unter mir festfuhr.

Aber noch nicht so schlimm und steil, dass sie es nicht aus eigener Kraft geschafft hätte, sich freizuwühlen.

Da ist sie noch sauber............

Der Regen sollte uns den ganzen Nachmittag begleiten und auch die Nacht wurde stürmisch und nass. So nass, dass ich doch sehr glücklich darüber war, dass wir mit unserem alten WOMO auf großer Fahrt waren und nicht im Zelt nächtigen mussten.
Auch den ganzen Sonntagmorgen regnete es und so machten wir uns recht früh schon weiter auf den Weg nach Süden.
Unser Ziel war die kleine lauschige Landzunge, die kurz nach dem italienischen Grenzübergang, ins Slowenische Meer ragt.


Diese Möglichkeit, wild in schönster Umgebung zu nächtigen und am Grenzlokal lecker Fischplatte zu essen, kannten wir noch von einer früheren Reise.
Doch 4 Jahre offene Grenze hatten das alles hier stark verändert.
Das Fischlokal an der Grenze, eigentlich ein recht moderner Bau, war verfallen, die Glasbedachung eingestürzt und auch die Geschäfte und Buden im Vorfeld der Grenze waren bis auf eine Ausnahme geschlossen.
Wie das Durchreiten einer Geisterstadt mutete uns der Weg zur Grenze, vorbei an dem verrosteten Spielgerät eines kleinen Spielplatzes, an.
Die Landzunge mit ihren kaum 70 Metern Breite lag malerisch im Sonnenlicht, als wir aus dem kleinen Waldstreifen auffuhren.Wir konnten uns sogar einen Platz aussuchen, denn entgegen unseren Befürchtungen war der Landstreifen annähernd leer.

Auch der schlechte Zustand der ohnehin nur rudimentär vorhandene Infrastruktur zeigt,


dass die Zeit des kleinen Grenzverkehrs mit seinen Wochenendausflügen auch hier Geschichte ist.
Nach den anstrengenden Abenden des Domi-Treffens hatten wir keine so rechte Lust, noch im Meer zu baden. Nur mal eben die Füße rein sollte genügen.
Lieber genossen wir noch ein paar Tequilabier beim Chillen  in der Abendsonne und später unser Abendessen auf dem von der Sonne aufgeheizten Stein.

Der nächste Tag sollte uns südöstlich hinter Zadar bringen. Wir ließen Istrien rechts liegen und hielten mit Volldampf auf Rijeka zu. Die Stadt nicht über die Autobahn zu umfahren, erwies sich schnell als Fehler. Der Verkehr ist gemessen an anderen südlichen Städten durchaus gesittet, aber leider verwandelte der Regen die schlechten Straßen in eine allzu glitschige Angelegenheit. Zuerst ließ mir der Gedanke an eine rutschende Kupplung hier bergan im Stadtverkehr das Blut in den Kopf schießen und gegen meine Trommelfelle pochen.
Erst der Blick auf den hochschnellenden Tacho begleitet von dem Lärm der steigendem Drehzahl bei null Vortrieb verriet die maximalbeschlupften Räder, die lustig Wasser vom Asphalt schabten.
Wer rechnet denn auch damit, dass der nasse Asphalt so wenig Grip aufbaut, dass selbst mein alter Saugdiesel die Räder durchdrehen lässt.
Also noch zaghafter anfahren und besser gar nicht mehr bergan stehen bleiben.
Das Gute daran...
wir waren nun bezüglich der rutschigen Straßen vorgewarnt.

Der Weg führte uns in unendlichen Mäandern am Ufer vorbei nach Zadar. Die Straße ist zum größten Teil malerisch schön und trocken in der Sonne gelegen, dennoch würde ich mit dem WOMO +Anhänger zukünftig eher ab Senj oder sogar ab Rijeka die Autobahn nehmen. Es ist halt doch sehr anstrengend, mit so einem alten Fahrzeug ohne Servounterstützung,  dieses permanente Hin und Her und ohne Turbo, ständig im Getriebe rührend, das Auf und Ab der Küstenwege zu genießen.

Wir erreichten unseren Zeltplatz in Pakostane noch in der Mittagssonne. Der Besitzer, ein Deutscher, der zusammen mit seiner bosnischen Frau und Familie hier alles managt, hatte noch einen Platz für uns. Mir ist er ein wenig zu norddeutsch, aber ich denke mal die meisten Gäste hier mögen es, wenn sie maximalbetreut werden. Dafür ist dar Platz sehr sauber, hat einen eigenen Strand mit dichtem Baumbestand und Badeterrasse, was für mich noch sehr wichtig werden sollte.


Das Wasser war traumhaft und es machte mir einen irren Spaß, in dem Archipel zu baden und ich denke zum ersten Mal im Leben ernsthaft über die Anschaffung eines Bootes nach.


Na ok, diese Phase hat Gott sei Dank nicht allzu lange angehalten,
denn!!!!!!!!!!
wir waren ja schließlich zum Offroadfahren hier.

Unsere erste Ausfahrt sollte uns nach Zadar führen, denn neben dem gekonnten Akklimatisieren bei einem ausgeprägten Shopping in einem alten Stadtzentrum bekomme ich auch Stabilit, den ich dringend zur Reparatur meines abgerissenen Tachogebers benötige.
Der Tacho funktionierte also ca. 170 km nicht. Klingt bei einer Jahresleistung von um die 21000 km erstmal nicht viel, sollte aber tatsächlich dazu führen, dass ich dieses Jahr den Kilometerpokal dem guten Mike, wegen 48 fehlender km, überlassen musste.

Leider zogen sich die Wolken an dem Nachmittag immer weiter zu und so war dieses riesige Eis nicht das einzige, was etwas Abkühlung gewährte.


Das Eis war sogar so riesig, dass man es nicht ganz aufessen konnte. Na, ok, sicher gibt es welche unter euch, die sich dieser Herausforderung erfolgreich gestellt hätten.
Dicht unter der Küste führte uns der Weg dicht, manchmal zu dicht am Wasser entlang.


Und wie es der Zufall so will, just genau in dem Moment in dieses Restaurant, als sich die Himmelspforten abermals öffnen.


Zeit genug, bei einem Kaffee den Weg an der Wasserlinie entlang weiter auszugestalten. Und bis auf ein paar Wege, die einfach im Meer endeten, konnten wir schon einige Kilometer Schotter unter die Räder nehmen.




Leider finde ich meine  Aufzeichnungen über die Strecken und Wege nicht mehr.
Daher wird das in der Folge auch kein zusammenhängender Bericht mit Roadbook usw. werden können.
Ich werde also nachfolgend die einzelnen Zielgebiete unserer Touren jeweils vorstellen und ein paar Infos zu den Strecken und natürlich viele Bilder beilegen.
Ich hoffe, es wird Euch gefallen.
Ein paar Appetizer gefällig?







Freitag, 21. Februar 2014

Koffer und Halter CRF250L

Hier will ich mal kurz beschreiben, wie man mit 15 € + 50€ für einen neuen Koffer

von hier



nach da



kommt.

Ok zuerst mal ein paar Worte dazu,  warum ich gerade diesen Billigkoffer ausgesucht habe.




Auch wenn man es ihm nicht ansieht, das Ding hat ein paar sehr markante Vorzüge gegenüber den etablierten Premiumlösungen.


  1. Das Ding ist federleicht und zwar wie eine Taubenfeder und nicht wie die Blattfeder meines Fiat Ducato.
  2. Es ist einer der schmalsten Koffer auf dem Markt, was dem Bewahren der schlanken CRF-Linie mächtig entgegen kommt!!! Ich meine, wer will schon eine Enduro, die irgendwie schwanger ausschaut. Na, OK...... von ein paar blau-weißen Propellerträgern mal abgesehen.
  3. Die gebotenen 25 Liter reichen immer für die Habseligkeiten (Klappspaten, CD-Wechsler, Klappstuhl, Kühlbox usw.), an die man während der Etappe mal dringend drankommen muss. Alles Andere gehört eh in die Tasche.
  4. Die weiche Schale ist fast unzerstörbar, da sie beim Umfalleralla eben nachgeben kann.
  5. Für 50€ gibt es sonst nur alte Munitionskisten zu kaufen, die man nicht gut abschließen kann und die gleich 4 mal so schwer sind.
  6. Und gaaaaaaanz wichtig! Das Ding ist ein Toplader!!!!!, was im täglichen Gebrauch einen Riesenvorteil gegenüber den in der Mitte aufklappenden Koffern darstellt. Was der Blödsinn eigentlich soll, konnte mir bisher noch niemand plausibel machen. Total klasse, wenn Du bei strömendem Regen was aus dem Koffer brauchst und er in voller Breite den Tropfen Zugriff auf deine Unterhosen gewährt. Wenn das sinnvoll wäre, dann hätten die Alukoffer aus dem Adventure-Bereich das auch. Isesabernich - um's mal mit einem Wort auf den Punkt zu bringen.

Zurück zum eigentlichen Problem.
"wie bekomme ich einen Koffer auf die linke Seite,
ohne groß was schweißen ( kann ich nicht gut) zu müssen,
was leicht zu montieren und zu demontieren ist,
wenig kostet, aber gut zur Linie passt,
und für das, was ich vorhabe, ausreichend belastbar ist."

Nach langer Marktsichtung und eingehender Prüfung meines eigenen Erfahrungsschatzes und nochmaliger Bewertung des selbigen, nach Entfernung romantisch verklärter Erinnerungen,
ist das hier nun das Ergebnis.

Was man braucht

15 cm Alurohr mit 20 mm Durchmesser und 8 mm Bohrung (ca. 2€)
ein Satz Kofferbeschläge GIVI (ca. 8 €)
zwei 80 oder 100 mm Schrauben (ca. 1€)
und einen alten Five-Stars Flachstahlträger oder eine Aluplatte, aus der ich selbigen aussäge.
Den Träger gibt oft bei eBay. Ich hab für den hier (Paar) 1,50 bezahlt.



So nachdem wir das nun alles schön zum Knipsdingsen auf dem ungefegten Kellerboden verteilt haben, kann's losgehen.

Zuerst muss die bezüglich ihrer Aufteilung etwas gedankenlos konstruierte Werkzeugbox abgeschraubt werden. Denke mal, der Designer von diesem Kleinod japanesischer Zweiradschaffenskunst hat auch die Seitenständerkontrollleuchte an meiner SLR erfunden.

Nachdem wir für die Box ein geeignetes Endlager (nein, nicht in den gelben Sack) gefunden haben, schrauben wir noch die Bolzen raus, die als Spannhaken fungieren und die Sitzbank halten.
Wir haben nun vier Löcher im Focus unserer Bemühungen und wenn ich ehrlich bin, war mein erster Gedanke, die unteren zu nutzen und so den Koffer tiefer zu hängen.
Nach Ausloten einiger Betrachtungswinkel, Gewichten der Vor- und Nachteile und Zurate ziehen einer Flasche Bier blieb dann aber doch nur die Lösung über, die ich nun gleich bebildern werde.

Warum?
Es bringt eher keinen echten Vorteil, den Koffer 5 cm tiefer zu hängen. Schwerpunktlage? ja toll, was soll denn in den Koffer rein, dass sich das dramatisch auswirken soll. Mir ist außer 8 Desperados nix eingefallen.
Ja, und dann war da noch die Sache mit den 6 mm Bohrungen, die die unteren Gewinde im Rahmen leider nur mal bieten. Das 8 mm Pendant oben an der Sitzbank macht da schon echt mehr her.

Also zuerst mal die Löcher von der Werkzeugbox wieder zu, damit da die Gewinde nicht voll Dreck laufen und die Plasteteile nicht klappern. Dazu legt man einen kleinen O-Ring unter die nun spielbehaftete Buchse. Das dichtet und entklappert mit wenig Aufwand.



Ja, wie das Bild schön zeigt,
wärs am sauberen Mopped noch lustiger gewesen.

Nun zum Träger, der sich als echter Glücksgriff erwiesen hat.



Der musste nämlich nur mit einer einzigen Bohrung modifiziert werden.




Damit's für euch schwieriger wird zu erkennen, wie einfach das war, hab ich extra den Träger von zwei unterschiedlichen Seiten fotografiert. Sorry!
Beschläge für den Koffer sind auch schon dran.

Mein erster Gedanke war von der Idee geprägt, den Koffer so dicht wie möglich an den Rahmen / ans Heck zu bringen.




Dabei wäre es auch geblieben, wenn ich für den großen Urlaub nicht noch die 50 Liter Ortlieb Tasche auf den Gepäckträger schnallen müsste.
Also für Alle, die es schlank mögen
mögen dürfen
empfehle ich 80 mm Schrauben.
Für Alle, die wie ich auf große Fahrt gehen wollen, die 100 mm Lösung.





Der Unterschied ist wirklich erheblicher, als er auf den Bildern erst mal scheint.

Ja, sieht schon ziemlich fertig aus.
Es fehlen noch die beiden Alurohre. Also Metallsäge und Feile raussuchen und auf geht's.
Das vordere Röhrchen darf 70 mm  haben, das hintere 80. Natürlich geht auch noch mehr, aber man muss auch drauf achten, dass das Schraubengewinde tief in seinem Konterpart sitzt. Ich sag's gleich, die Gewinde im Rahmenheck sind nicht so der Burner.



So Sägen und das Planen der Kontaktflächen war mal wieder so ne Nummer an sich und ich arme Socke musste das Ganze ja dann auch gleich für Sabines CRF mit machen.
Aber letztlich gab's ein befriedigendes Ergebnis.



Sicher wird nun der ein oder andere sagen
"wie so einfach da drangeschraubt!!
Das hält nie im Leben."

Ich bin da ganz ehrlich,
wenn nicht die Koffer an meiner W 45 tkm genau so gehalten hätten, bevor ich sie vor 2 Jahren in einem Anfall geistiger Umnachtung weggegeben hatte, dann wäre ich auch sehr skeptisch.

Grüße
von der sonnigen Untermosel

Volker