Der letzte Urlaub gerade erst 4 Wochen her,
waren wir definitiv wieder urlaubsreif.
Ganz ohne Stress sollte das diesmal ablaufen und bis 2 Tage vor Abreise stand noch nicht einmal das Ziel fest. Genau mein Ding, einfach mal schauen, wo schönes Wetter ist und los.
Letztlich wurde es dann wegen dem Wetterbericht und der kurzen Anfahrt Besançon.
Die Stadt hat Belfort ausgestochen, da sie mit 116.000 Einwohnern etwas größer ist und dank Bischofssitz mit reichlich alter Bausubstanz lockt.
Dazu gehörte dann auch unser Hotel (Ibis Styles), aus einer späteren Epoche stammend, das dank reichlich Farbe und echt stylischen Ideen den Betonkasten vergessen lässt. Der Service ist klasse und es gibt einen Pool.
Kleiner Preis war inklusive, wie das Frühstück.
Besancon liegt im Osten von Frankreich und ist Verwaltungssitz des Département Doubs und ist oder war Hauptort der Region Frosch-Comté.
Aber eigentlich kennt man Besancon nur wegen der Vauban-Festung, hier im Hintergrund. Dazu dann später mehr, nur soviel sei schon verraten, Besancon ist eine der reizvollsten Städte, die wir je besucht haben.
Die Ecke oder besser das U des Doubs kenn ich schon ein wenig, da man hier auch sehr schön mit dem Motorrad fahren kann und die Region auf dem Weg von den Vogesen in die Alpen liegt, wenn man nur richtig fährt.
Premiere Jour
Besancon - Baume-Les-Dames
85 schöne aber unspektakuläre Kilometer zum Warmmachen
Zurück zum Doubs, denn wir wollten ja Rad fahren.
Vorweg, an dem Doubs und dem rund 160 km langen Eurovelo 6 Doubs (insgesamt ca. 1300 km) braucht es kein Pedelec. Jedes klapperigge Klapprad reicht hier zum Spaß haben aus. Die Pedelecs haben wir nur eingepackt, da es anschließend auf die Höhenzüge der Alpen gehen soll und da geht einem untrainierten (Luftpumpe ohne Druck) gerne mal die Puste allzufrüh aus.
So sieht das da aus, wenn man am Kanal lang rumzockelt.
So, wenn man dann dem "wilden" Flussverlauf folgt. Wobei man sich das nicht immer so aussuchen kann. Manche Passage, die nicht als Fahrradweg ausgeschildert ist, endet auch schon mal auf einer Schleuse in einer Sackgasse.
OK, in einem unbeobachteten Moment kann man das Rad über das Schleusentor tragen,
Aber das ist "interdit".
Ein Wort, dem ich noch öfter begegnen werde, aber das kenn ich schon, "Kletter nicht da hoch, auf der Mauer gehen verboten, nicht zu weit über die Brüstung lehnen, " Mimimimi.
Navigation ist insgesamt sehr sehr einfach. Immer am Wasser lang, immer auf dem Radweg bleiben und schon hat man ne 50 /50 Chance anzukommen.
Also wenn man mal Pause macht, immer schön merken, aus welcher Richtung man gekommen ist.
Und schon sind wir wieder in Besancon.
Wird auch Zeit, denn Süßigkeiten sind alle.
Eis ist auch schon durch.
Dennoch kein Grund, nicht noch in den Schiffstunnel unter der Stadt einzubiegen.
Das ist ja echt etwas, was man in der Qualität in Deutschland auch nicht kennt.
Ein Wassertunnel unter der Stadt mit angebautem Fahrradweg.
Tres superbe.
So, dann war's aber auch genug. Der Popo macht aua und transpiriert hat man auch.
Der Weg zum Hotel führt durch einen Park, wenn man will. Da haben sich die Parkwächter was tolles einfallen lassen. Moppeten sind da nämlich interdit, aber Fahrräder erlaubt. Und damit sich alle dran halten, gibt es diese Fahrradschleuse.
Cleverement.
Deuxieme Jour:
Besancon - St. Vit/Osselle
65 km
Mein Sattel ist dumm wie Vollkornbrot,
also gemessen an dem Sprichwort "Der Klügere gibt nach"
Na, das kann ja heiter werden, liegen ja nur noch 9 Tage vor uns.
Der Weg (65 km) sollte uns zur Grotte in Osselle führen. Nicht das wir ernsthaft drüber nachdachten, bei dem Topwetter in die Erde zu verschwinden, aber da gibt es einen Badesee mit angeschlossener Restauration und ein pinkfarbenes Einhorn
Zuerst muss man nochmal runter nach Besancon und am Ufer lang, denn heute geht es ja in die andere Richtung, also so grob nach Westen.
Den Weg unten am Wasser lang muss man sich erkämpfen. Das Pflaster hat Monte-Saccarello Qualität.
Und hatte ich schon erwähnt, dass mein Sattel dumm wie.........
ja, hatte ich
Die Aussicht, fast zu viel so früh am Morgen, und wir sind noch immer nur am Wasser.
Jetzt geht es in die Parkanlage am Fuße der Stadtbefestigung.
und wieder raus auf die Piste.
Der Weg führt wieder eng am Wasser lang und wir lassen uns den noch kühlen Wind um die Nase wehen.
In den kleinen Hafenbecken vor den alten Schleusen liegen oft alte Frachtkähne, die zu Wohnungen umgebaut wurden. Leider gammeln auch einige nur so vor sich hin, so wie man das von manch vergessenem Campingplatz kennt.
Und dann standen wir plötzlich an einem Becken des Doubs und es schien nicht weiter zu gehen.
Kaum zu glauben, aber auch hier müssen die Lastkähne durch diesen Tunnel.
Und das funzt comme ca:
Also Kahn in Becken, dann Tau um Poller und Ösen.
Kräftig ziehen, bis sich Kahn um 90 Grad gedreht hat, hoffen, dass auf der anderen Seite zwischenzeitlich keiner gekommen ist und ab durch das Loch im Felsen.
Hier mal von der anderen Seite.
Damit keiner rein schippert, wenn gerade wer drin steckt, hat man sich für diese Erfrischungseinrichtung entschieden.
Das macht sinn, wenn man sich den Rosé-Konsum auf den Booten mal genauer betrachtet.
Für Fußgänger gibt es extra diesen Bogen mit Spritzschutz. Radfahrer müssen über den Berg, da das Loch nur über eine steile Treppe zu erreichen ist.
Ja, und kaum kann man nicht mehr sitzen, sind wir auch schon zurück im Park in Besancon.
Kaffee auf der Decke in der Wiese.....
Live Musik und Fontaine......
Das Leben ist gut.
Troisieme Jour
Besancon Festung und Innenstadt
Fontaine gerade leider in Pausefunktion.
Ah nee....hat nur jemand den Wasserhahn zugedreht.
Die Reste der Römischen Siedlung, auf denen die Kirche ihre Kathedrale errichtet hat.
Und dann hoch zur Festung.
Wir werden sehen.
Hamsterrad
Koi Ahoi im Tierpark.
Neben der imposanten Festungsanlage und den kleinen darin enthaltenen Museen gibt es für die knapp 11€ Eintritt auch noch einen Tierpark, wo man die Kids dann problemlos müde machen kann.
Neben Löwen, Tigern und einer wilden Ansammlung von Primaten, gibt es einen Nachtzoo mit nachtaktiven Kleintieren.
Sind die nicht kuschelig.
Die Mauer gehört den Pavianen, die auch schon mal vor aller Augen lustig vor sich hin kopulieren. Fast wie auf dem Oktoberfest.
Quatrieme Jour:
St. Vit nach Dole
(das ist nicht da, wo die Pfirsiche in die Dose kommen)
schlaffe 45 km bei ebenso hohen Temperaturen
Und da hängen sie dann tatsachlich unbewacht in den Bäumen rum.
Etwas haariger, als man sie aus den Geschäften kennt, viel kleiner und viel leckerer.
Rochefort sur Nenon
Vermutlich der Uferbereich, der sich mit Kletterfelsen, schattigen Bäumen und Bänken sowie großer Liegewiese am Wasser am Schönsten zum Verweilen eignet.
Und weiter nach Dole, immer schön am Kanal lang, der hier wie eine Allee ausgebaut ist.
Also besser nicht zu schnell fahren, wie schnell endet so eine Tour nach 2 Pastis und 3 Rose am Baumstamm.
Für alle Orientierungsarmen gibt es extra eine Linierung auf der Straße. Wobei - die könnte auch für die Rennradler sein, die ja selten den Kopf heben.
Ja, und dann steht man plötzlich unverhofft vor der Kathedrale. Man erreicht sie über die Altstadt und ihre teils lenkerbreiten Gassen. Es geht mächtig bergan, also schon mal ein paar Gänge runter schalten.