May the torque be with you.


Samstag, 30. August 2014

Die Perlenkette der Albanischen Alpen

Die Perlenkette der Albanischen Alpen
29.08.2014  Bilder für Sabine, die heute Nacht gut im blauen Haus gelandet ist.

Das Oberjoch hat 106 Kurven und macht auch ohne Aussicht oder nur mit Sicht auf Bitumen und weißen Streifen einfach Laune. Eine echte kleine Perle.
Die SH 5 zwischen Kukes und Shkoder reiht über 106 km Perle an Perle zu einer auch landschaftlich sehr bewegenden Kette.
Der Tag beginnt abermals am Ohridsee, der sich fast schon zu unserem Biwak gemausert hat. Mit etwas Verspätung kommt das SanCar und fährt alle, die sich die Alpen von oben ansehen wollen, zum Flughafen.


Neun Uhr, eine gute Zeit aufzubrechen. Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, so ohne jemanden im Rückspiegel.
Die Strecke von Struga nach Debra führt einsam an einem mit mehreren Mauern angestauten Fluss entlang. Es fällt mit schwer einen Rhythmus zu finden, es fällt mir überhaupt schwer heute.

Dafür geht es an der Grenze flott und ich verlasse Mazedonien, wo ich nur 70 km und 2 Stunden verweilen wollte nach drei aufregenden Tagen und einer völlig anderen Sicht auf das Land und vor allem die Leute, die hier leben.
Das man wieder in Albanien ist, merkt man eigentlich schnell an den schlechteren Straßen, aber so richtig dann spätestens in Peshkopi.
"Iisccch habe gar keine Führerschein"
Ja, und seine 8 Geschwister auch nicht, daher macht auch jeder, was er will. Kreisverkehre in Großstädten oder größeren Städten sind der Brüller. Es gilt die deutsche Regelung .......  und die französische zugleich. Aber das ist nicht so das Problem von Pehkopi. Schwieriger ist schon ein fast gänzlich fehlender ebener Fahrbahnbelag. Es geht daher in dem dichten Treiben auch nur im Schrittempo vorwärts. Mehr würden die mit Leuten vollgestopften uralten Kleinbusse auch kaum überleben.Man muss schon acht geben, denn hast du eh zu kurze Beine für dein Mopped, kann dir so ein 10 cm tiefes Schlagloch oder ein fehlender Gullideckel schnell den Tag versauen. In Peshkopi sollte man vor allem eines nicht tun,
dem Navi folgen!
Das endet unweigerlich in der Basarstraße, so einer Art Fußgängerzone mit Flohmarkt.
Das sollte man sich unbedingt ansehen, aber heute stand mir nicht so sehr der Sinn danach, also wendete ich an der Absperrung, die aber scheinbar auch nur für Autos gilt und verlasse den Rummel in Richtung Kukes.


Brücken aus transparentem Beton. Die kenne ich schon aus Rumänien.


(Sorry, Reihenfolge der Bilder stimmt noch nicht, das Netz hier ist ein wenig schwach, da macht das mit den Bildern wenig Freude)

Nach Kukes gelangt man über unterschiedliche Wege. Der Weg über Arras (ehemals SH xy) sollte meiner Meinung nach der Bessere sein, denn ich hatte gehört, dass die Straße neu bitumiert worden wäre. Die hatte ich auch ins Navi eingegeben, denn wenige km vorher könnte man auch schon die Straße nach Burrel verlassen und sich so verfahren.
Letztlich verändert die Wahl zwischen den beiden Wegen nur den Zeitpunkt, wann man im Schotter steht und dessen Körnung.
Kaum Peshkopi raus sehe ich ein unscheinbares Schild Kukes rechts. So früh?  Ich folge ihm und gelange auf die durchgängig geteerte Straße, deren östlicher Bogen so weit an die Grenze führt, dass ich zweimal nachfragen musste, ob ich richtig bin.
Das war lustig. Den ersten Herrn am Straßenrand fragte ich nur, ob er englisch spreche und er antwortete schon Kukis Kuki und zeigte der Straße entlang.  Der Zweite stellte sich in die richtige Richtung, zeigte auf den Boden " du immer schwarz" und zeigte mir mit einer Geste, dass die Straße einen weiten Bogen von der Grenze weg machen wird.


SH 5







30 km vor Shkoder hat mich dann tatsächlich die Polizei angehalten. War echt nett. Er fragt was, ich antworte was. Vier verblüffte Augen treffen sich. Aber der war cool, hob den gestreckten Zeigefinger der Straße lang und sagt so was wie "Directione Shkoder".
Ich nicke, Gas und wech.
Dann erreiche ich die Stadtgrenze.

  Wegen solcher Impressionen  wird Shkoder ja auch gerne als das Avignon Albaniens bezeichnet.

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