Tatsachlich hab ich wieder Normaltemperatur erreicht und stell mir die Frage, ob ich die letzten Stunden vor der Heimreise nicht doch noch mal aufs Mopped soll.
Erster Gedanke, man könnte ja mal die südliche Passage von Limone zur LGK hoch suchen.
Kaum klettert man in die Motorradkluft, steigen auch die Temperaturen wieder. Im Schatten sind es 29 Grad und ich muss noch eine kleine Kanisterbetankung durchführen. Phhhhhh
Ankicken und los.
Der erste Versuch unter der Seilbahn scheitert daran, dass ich nicht mehrere Kilometer gut sichtbar über die Skipiste hoppeln will.
4-5 km geht das gut, dann endet der Karrenweg an einer Alm und es führt ein Radweg weiter.
Es geht über Felsen und Wurzeln und ich muss auch mal absteigen, bis es dann so eng und steil wird, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob das die beste Idee des Tages war.
Ich öle die Kombi voll, gut, dass der Helm kein Kinnteil hat, mir würde sonst die Luft fehlen.
Ich muss mit dem Rauchen aufhören.
Ich fühle mich beobachtet.
Ich kämpf mich hoch zum Colle di Tenda, um noch einmal ins Vallon de Casterino zu knattern und den Tag ausklingen zu lassen.
Hat aber nicht geklappt, denn da ging ja noch die kleine Route Barrée zum Rifugio Fontanalba rechts ab.
Die Straße ist aber nicht barrée, die ist einfach nur komplett im ..... mit traumhaft schönen handballgroßen Steinen gepflastert.
Es ist sehr später Nachmittag und ich nehme an, die letzten Busse fahren auch bald unten im Tal.
Als ich dann nach der Runde wieder im Tal lande, ist es wirklich erstaunlich einsam. Die Parkplätze sind leer und die Terrassen der Hotels sind auch verlassen. Mit den Touris ist auch die Hitze gegangen. Ich tanke Wasser nach und reibe mir die Handgelenke. Das war schon ein ziemlich krasses Gerappel.
Vor zwei Tagen hatte ich hier die steile Abkürzung zum Baisse d'Ourne liegen lassen. Heute mit der Montesa statt des MTB, werd ich das mal angehen.
Und das sollte sich wirklich lohnen. Mit der CRF hätte ich sicher irgendwann aufgegeben. Es ist wirklich steil und die Straße nur ein Haufen fette lose Steine. Ich komme selten über den 2. Gang hinaus. Grip zu finden, gelingt mit jedem Meter Erfahrung besser, aber es bleibt irre anstrengend.
Ich hab keine Lust zum knipsdinsen. Die Handschuhe kleben patschnass auf meinen Händen.
Meine Jacke ist außen feucht, kaum macht man etwas Fahrt, kühlt es herrlich.
Plötzlich schmeckt es nach Benzin. Ich denk noch, wer spritzt hier im Niemandsland mit Sprit durch die Gegend. Da ich nichts entdecke, mache ich halt. Es sprüht mir ein dünner Nebel ins Gesicht. Es zischt etwas.
Der Alutank sitzt genau in der Kühlerabluft fast auf dem Motor. Man kann ihn kaum anpacken. Denke mal 55° ++
Das Aufdrehen des Tankstopfens löst das Problem für ein paar Minuten.
Ich wiederhole das Ganze noch 2-4 mal bis zum Baisse de Peyrefique.
Völlig alle knatter ich über den Tende zurück nach Limone. Die Montesa verschwindet gleich im Bus. Auf mich wartete noch der Mini-Tomme und der kleinen Chevre, der zwischen einem Baguette Platz finden wird.
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