Wow, seit Oktober nichts los hier. Was für eine epische Schaffenspause.
So kann das nicht weiter gehen.
Kleiner Spoiler
Wow, seit Oktober nichts los hier. Was für eine epische Schaffenspause.
So kann das nicht weiter gehen.
Kleiner Spoiler
Ait-Ben-Haddou mal von oben, mal von vorne. |
Teile von Troja, usw. wurden hier auf Zelluloid gebannt. "Volker le berbère" wurde hier aber nicht gedreht. Die Fake-Gebäude wurde auch ziemlich gut gemacht. Man kann nicht recht unterscheiden, was wirklich hierher gehört und was erst neulich hingestellt wurde. Ich stell mal noch ein paar Buenos Dias der Anlage ans Ende des Posts.
Wir verlassen Ait-Ben-Haddou, bevor uns die Touristenflut überspült. Kaum zu glauben, dass dies das selbe Tal sein soll, in dessen Ruhe wir gestern Abend die im Sonnenuntergang rot leuchtende Kasbah auf der andern Talseite bewundern durften. Der Ort ist nun zugestellt mit Reisebussen in allen erdenklichen Größen. Die Furt hinüber erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Schön ist es nicht, aber irgendwie faszinierend.
20 km vor Agdz steht an der N9 ein havarierter Wagen im Nichts. Ein Berber winkt und stoppt uns. Er fragt, ob wir ihn mitnehmen können. Ich bitte ihn in den Wagen und wir setzen ihn in Agdz ab. Er bittet uns auf einen Tee. Ich will ja eigentlich nicht, weil ich ahne wie das endet, aber Sabine sagt, ich soll nicht unhöflich sein und so sitzen wir in Turbane gehüllt 20 Minuten bei Tee und Geschichten über die Wüste.
Jetzt wäre Mohad ja ein schlechter Berber, wenn er uns nicht eine Übernachtung in der Wüste verkaufen wollte. Ich lehne ab und dann kommt eine Dose Schmuck auf den Tisch........ Es wird Zeit zu gehen.
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob das nun nur eine Masche war oder ob er wirklich liegen geblieben ist. Egal, die Zeit mit Mohad fehlt uns jetzt zwar, sie war aber nicht verschwendet.
Wir kommen noch bis Tamnougalt, da gibt es ein schönes Kasbah-Hotel mit Pool und wir können die Abendsonne noch genießen. sehr empfehlenswert.
Die Location steht direkt vor der noch bewohnten alten Kasbah Tamnougalt, was so viel wie Begegnung / Zusammentreffen bedeutet. Hier wurden früher die Karawanen von Dromedar auf Esel umgestellt und weiter zur Küste geschickt. An die 200 Kamele warteten dann hier auf die Rückkehr der Karavanisten. Ein Verhalten, das man heute noch auf Caravanplätzen, z.B. am Gardasee, bewundern kann.
Der Tag endet, wie alle Tage hier, völlig alkoholbefreit, aber extrem lecker. Der neue Tag startet nach dem Frühstückspfannkuchen mit Kulturprogramm. Wir werden durch die Kasbah geführt und wirklich jede unserer Fragen zu Aufbau, Struktur und Abwasserentsorgung wird erklärt. Gut investierte 90 Minuten.
Nachdem wir nun alles, aber auch wirklich alles, über Kasbahs wissen, folgen wir ihm endlich....
Dem Ruf der echten Wildnis, der uns in die Wüste lockt.
So recht sicher, wie weit wir mit den Dacias kommen, bin ich mir nicht, aber wenn sich der erste eingegraben hat, werden wir es wissen. Inschallah. Ein Ausdruck, den wir heute noch oft hören werden.
Langsam verhärtet sich der Eindruck, dass der heutige Abend wohl nicht so komfortabel enden wird. Die N9 trägt uns geschwind in die Hitze der Wüste. Wir passieren Zagora bei 37 Grad im nicht vorhandenen Schatten. Es geht immer weiter Richtung Algerien. Die Polizeikontrollen nehmen zu. Wie immer werden wir durchgewunken.
Unser Ziel "Wadi Draa" kommt rasch näher. Wir erreichen das Ende der Straße in Mhamid gegen 16 Uhr. Schon auf der Zufahrtsstraße will uns ein Geländewagen abfangen, wir ignorieren ihn. Im Ort stürzt sich einer der vielen Drücker auf unsere Motorhaube. Wir stoppen und hören ihm kurz zu, bevor wir uns der Piste zuwenden. Kaum halten wir, ist er schon wieder da mit seinem Geländewagen. Ich lasse mich dazu hinreißen, ihm in sein Office zu folgen. Er will uns einen organisierten Abend in der Wüste verkaufen oder eine Kameltour oder oder oder, aber nicht, was ich halt will.
Irgendwann platzt mir der Kragen und wir gehen. Er läuft uns nach. Einfach ignoriert werden, ist jetzt nicht so gut für sein Selbstbewusstsein. Ich hätte wohl die Piste genommen und wäre los, aber irgendwie sind die Batterien leer. Ein letzter Blick in die sich vor uns öffnende 100km reichende Wüste mit der nur rudimentär erkennbaren Piste. 2 Stunden bis zu den ersten Camps. Zu gefährlich angesichts der heranrückenden Dunkelheit.
Ich unternehme einen letzten Versuch und wechsle die Flussseite. Wir folgen der Piste, bis es nicht mehr machbar ist. Plötzlich steht ein Moped neben mir. Der Herr fragt mich, was wir machen. Ich sagte, ich dachte, hier wäre eine Unterkunft. Er sagt ja, das ist seine Kasbah, aber er hat nur ein Zelt für 4 Personen. Das war jetzt nicht, was wir wollten. Kein Problem. Sein Bruder hat kleine Häuser am Fuß der Düne. Ich folge ihm, einmal glaube ich nicht, dass der Dacia die Einfahrt schafft ohne aufzusetzen. Es klappt und plötzlich stehen wir genau da, wo wir hin wollten.
So, und hier noch ein paar Kasbah Bilder.
Wir verlassen das traumhafte Ressort "Upupa de L' Atlas" in Richtung Atlantik, wo wir heute Abend genüsslich die Körper in den Sand rollen wollen. Sollte anders kommen, aber wer hätte auch etwas anderes erwartet.
Der Regen, der uns schon gestern auf der aufgeweichten Straße aus der Wüste beschäftigt hat, hat wohl den gesamten Bereich nordöstlich vor dem Anti-Atlas überschwemmt. Recht früh sieht man die ersten Muren, die noch am frühen Morgen mit Baggern von der Straße geschoben wurden. Die Navigation ist recht kompliziert, da sich weder Maps noch das Navi an den Orten in der Karte ausrichten lassen (hundert Schreibweisen) und in jeden Kreisverkehr alles ausgeschildert ist.
Später verstehen wir auch warum, denn alle Wege müssen letztlich über die selbe Brücke bzw. Furt und exakt die hatte ein kleines Wasserproblem.
Ob es die Brücke wirklich noch gibt, haben wir nicht herausgefunden, aber wir haben uns erstmal artig in die Schlange an der Furt gestellt und den Bagger beobachtet, der versuchte, die Rohre der Furt freizulegen, damit es die befestigte Passage nicht vollends hinfort spült. Mutig mutig, aber nach 20 Minuten wurde es dann etwas eintönig und wir mussten tatsächlich fast bis Marrakesch zurück, um den Fluss zu umfahren. der Spaß hat uns locker 3 Stunden geraubt und ich beneide die Menschen hier um die Gelassenheit, mit der man solchen Ereignissen entgegentritt.
Es geht weiter so grob Richtung Asni und den Tizi n' Test Pass. Bis dahin ist die Straße auch noch eine Straße und wird dann durch ein 3 Meter breites asphaltähnliches dunkles Belagsband abgelöst. Das ist auch gut so, denn ab jetzt geht es 3 Stunden lang hin und her und her und hin. Kaum mal 80 Meter gerade aus und man verflucht, dass man nicht mit der Enduro hier oben rumturnt.
Am Straßenrand findet sich so die ein oder andere Mitfahrgelegenheit,
Ich hab nicht sonderlich gut geschlafen, viel geträumt. Die täglichen Abenteuer lassen langsam nach und der Kopf hat offensichtlich mehr Zeit, sich mit dem Ordnen des Erlebten als mit dem Durchstehen der täglichen kleinen und großen Abenteuer zu beschäftigen.
Dazu labert mich der Muezzin von der Moschee gegenüber schon um viertel nach sechs aus dem Bett. Der hat eigentlich eine sehr angenehme leise Art zum Gebet zu rufen, aber leider erzählt er auch immer noch die gesamte Schöpfungsgeschichte und am Ende seines 10-minütigen Vortrages auch noch die Lottozahlen und die Angebote im Supermarkt gegenüber. Glaub ich zumindest.
Kaum war der Gute endlich fertig, musste ich erleben< was passiert, wenn zwischen den 23 Lachmöwen auf dem Dach eine Clownsmöwe landet.
Warum gibt es eigentlich keine Pantomimen-Möwen?
Langsam schließt sich der Kreis um Marrakesch. Ein deutliches Zeichen, dass es Ende der Woche wohl nach Hause geht. Auf der Liste stehen, nach der Streichung aller weiteren Wasserfälle, noch Safi und El Jadida.
Vermutlich das letzte Mal muss der Dacia in die Macchia.
Safi ist eher eine Industriestadt mit recht großen Hafenanlagen, hat aber auch einen alten Palast und eine portugiesische Festungsanlage. Dazu einige hübsche Corniches, die einen Aufenthalt wert wären. Wir finden auch ein preiswertes Riad "le cheval blanc" mit Dachterrasse zu einem sehr kleinen Preis.
Die Stadt empfängt uns im Süden mit dem erwarteten Seehafen, Petrochemie und einer netten Phosphat Fabrik. Darunter, zum Meer hin, ist ein kleines Areal von wenigen 100 Metern, in dem rund um die Uhr Sardinen eingedost werden. Die landen dann bei diversen Discountern und auf unseren Tellern. Der Geruch wechselt von vergammeltem Meeresgetier zu " hier explodiert gleich was". Man sollte sich einfach nicht dran stören, denn in der Bucht von Safi ist das dann schon vergessen und man blickt auf einen Fünfmaster, der im Hafen liegt.
Die portugiesische Festung ist eine Baustelle. Ein alter Mann erzählt uns, dass Portugal seit 5 Jahren für die Restaurierung zahlt, aber irgendwie das Geld wohl beim Pascha landet. So was soll's ja auch in Europa geben.
Schön anzuschauen ist die Baustelle dann aber doch.
Heute wird sicher ein schöner Abend, denn im Carrefour gab es ein Alkohol-Department. Streng bewacht von einem Aufseher kann man hier Wein und Bier für kleines Geld kaufen. Wir werden nicht kontrolliert. Vermutlich weil wir nicht wirklich arabisch aussehen und außerdem fragen mussten, wie das hier läuft, denn der Sperrbereich hat eine eigene Kasse.
Es gab noch was tolles.
DESPERADOS
Ich genieße gerade eine Flasche auf der Dachterrasse mit Blick auf die im Meer versinkende Sonne.
Sechs Grad geht es mir durch den Kopf. 6 Grad sind es zu Hause
Ich streife mir ein Hemd über ......
Dann geht's ins "rooftop Restaurant" zum Abendessen.
Essen auf Sitzkissen ist Geschmacksache, das Essen dort dürfte jedem schmecken. Das war spitze.
Dann mal bis morgen, die Flasche Rose wartet.+
A touch of Nutella ....... Tag 15 +16 Essaouida
So heute am Tag 16 und nach 3500 km ist es also endlich so weit.
Es gibt Nutella zum Frühstück.
Mit der Gabel im Anschlag stehe ich am Buffet und beschütze die Nutellaschale vor den Buffetfräsen.
Vermutlich werden wir den Strand von Essaouida erst etwas später erkunden können, denn die Schale ist noch nicht leer.
Nach nur einer Nacht verlassen wir Agadir in Richtung Essaouria. Agadir war ein echter Kulturschock. Plötzlich waren wir nicht mehr im islamisch geprägten Marokko sondern in Malle. Sehr viele unverschleierte Frauen, es gibt Alkohol und Nachtclubs. Ob das nun besser ist, sei mal dahin gestellt, aber gestern Nacht wars geil.
Ich freu mich schon seit dem Frühstück am Pool -dem hier-
wie doof auf das durchqueren Agadirs mit der Mietwagen-Karavane.
Den Sprungturm in den Pool
durfte ich auch nur einmal benutzen, dann kam schon der Hotelmanager.
OK, ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass so viel Wasser raus wollte, als ich von oben rein plumste.
Zum Glück erinnert mich Lutz vor der Abfahrt daran, dass wir noch das "Paradise Valley" und die Cascade Imouzzer besichtigen wollten, denn ich wäre sonst glatt am Strand lang durchgebrummt.
Paradise Valley, wenn ich den Name schon höre, gehen bei mir die Touriverarsche Alarmglocken hoch. Ich sollte falsch liegen. Warum? Ein Bild (oder Gallerie) sagt mehr als tausend Worte.
Die treuen Dosen waren bisher aber wirklich eine gute Wahl.
Die Straße zieht sich. Lutz wird nochmal von der Polizei gestoppt, da er zu schnell war. Er war wohl aber so wenig zu schnell, dass der Polizist ihn laufen ließ. Manchmal ist es gar nicht so schlecht, kein Französisch zu sprechen.
Wir erreichen Essaouira erst gegen 18:00 Uhr. Jetzt bin ich ganz froh, dass unser Hotel direkt vor der Medina liegt und nicht mitten drin. Man kann also vor dem Etablissement parken ausladen und dann genüsslich durch die Stadtmauer spazieren.
Es sollte ein schöner Abend werden, der für mich in der Badewanne startete.
*******Bild wurde durch den -Blogger Etic-Council- automatisch entfernt. *******
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Gegen zehn Uhr morgens ziehen wir unsere Koffer durch die engen Gassen der Kasbah Taroudannt. Ich bin irre froh, dass wir nicht nochmal mit den Autos hier lang müssen. Auf der Suche nach der Unterkunft musste ich drei mal zurücksetzen, damit ich in die knapp 2.20 m breite Gasse einbiegen konnte.
Auf dem Parkplatz wurde dann nochmal darüber siniert, ob wir nicht schnell die Wagen tauschen sollten. Das Angebot war verlockend.
Ab in die Wagen und durch die Tore der Kasbah, das Meer ruft. Allerdings noch von ziemlich weit weg, so rund 200 km durch die wüste Wüste.
Die Fahrt nach Legzira geht hurtig. Wenigstens bis zu dem Zeitpunkt, als wir uns dazu entscheiden am Meer lang zu fahren. Schwubs finden wir uns auf dem Fahrradweg wieder. Also rumpeln wir über die Gassen und Pisten. Sind ja nur Mietwagen und die sind eh seit der Tour zum Rosental ziemlich erledigt.
Irgendwann finden wir dann auch die Küstenstraße und erreichen das Meer. Zeit für Kaffee und einen Blick auf den Atlantik.
und 2 KTM, die dann ziemlich bald zum Strand entschwinden, was hier keinen Menschen stört.
Weiter geht es Richtung Legzira mit einem kurzen Stopp beim Früchtegroßhandel Hassan Abdul Ben Broccholich. Im Ort stürzen wir eine Piste hinunter zum Strand und landen, auf der nicht sehr einladenden Rückseite des Hotels.
Erster Eindruck oh jemine....und inch Allah (wobei es sich nicht um ein arabisches Längenmaß handelt)
Die Tür ist nicht verschlossen und wir fallen die steile Treppe 4 Stockwerke hinunter und dann
verdammte Hacke
ist das großartig hier.
Morgen gibt's bessere Bilder, ich muss mal schnell noch ins Wasser, wir haben gerade 2 Meter Wellen.