May the torque be with you.


Montag, 31. Juli 2017

Voll Vercors! Kleine Runde zu den Sehenswürdigkeiten

Vercors

vielleicht eines der schönsten und vielseitigsten Urlaubsgebiete Europas lockt mit dunklen Schluchten, aufregend trassierten Straßen, mildem Klima und allerlei sonstigen Leckereien.

Wer schon mal nach einem kräftigen Regenschauer durch die Grands Goulets gewandelt ist,
wenn die von den Felsen fallenden Tropfen in den wenigen prallen Sonnenstrahlen funkeln, sich das Licht aufzubrechen scheint.

Herrlich.
Aber auch ohne vorher geduscht zu werden, ist diese alte in den Fels gestemmte Straße zauberhaft.
Dummerweise ist der Eingang seit Jahren versperrt und das Kassenhäuschen dauerhaft geschlossen.Vermutlich der Grund, warum ich  vergessen hab, in der Karte einen Marker zu setzen.




Man muss sich in einem unbeobachtetem Moment an dem Absperrtor festhalten und das Gitter, das bis über die Mauer zum Bach hin reicht, in einem schwungvollen Drehschritt umkurven.
Und schon ist man mittendrin statt nur dadingsda.














Die Karte hier soll gar keine Tour darstellen, sondern vielmehr einen Anhaltspunkt bieten, was man so an einem Tag alles zu sehen bekommen kann.


Saint-Nazaire-en-Royans

war für uns Ausgangspunkt und das ziemlich zufällig, denn auf einem Werbeflyer hatte ich das Aquädukt gesehen und die Stadt, die sich darunter zu beiden Seiten von Isere und Drome einfassen ließ.
Als dann das Hotel Roma, das genau unter dem Aquädukt liegt, sich genötigt sah, seine Zimmer zu besonders guten Konditionen anzubieten, war schon jede Art der Mitbestimmung meiner Mitreisenden gelaufen.

Ja, so sieht es da leider wirklich aus.



Auch vom Bett aus, denn wie schon gesagt, das Hotel liegt in den Bögen der Brücke
und beim Abendessen, denn die Terrasse liegt 20 Meter über dem Wasser, genau an der Kante zur Anlegestelle.

Die Grotte de Thais hatten wir dann gar nicht mehr besucht und wir sind auch nicht mit dem Aufzug hoch auf die Brücke gefahren. Roch irgendwie zu sehr nach Pauschaltourismus.
Na, man muss sich ja auch noch was aufheben, denn da kommen wir sicher noch mal vorbei.


Besonderen Umständen geschuldet, hatte ich mit Sabine einen Tag Zeit, die Gegend schon mal alleine zu erkunden, was für mich die Wegwahl etwas leichter gestaltete und da waren dann auch ein paar Spezialitäten dabei, aber dazu dann vielleicht später mehr.
Erstmal nur die wesentlichen Ziele.

Combe Laval

liegt irgendwie zwischen dem Col de la Machine (1.011 m) und dem Col Gaudissart (840 m) in der Sonne rum (wenn man Glück hat).
Das meist geblitzdingste Loch im ganzen Vercors


Der Streckenabschnitt entlang der Combe Laval gehört für viele zu den spektakulärsten Bergstraßen der Welt und für mich liegt er so an Platz 4-7. Fast 600 Meter soll er sich annähernd senkrecht über dem Talbecken in den Felsen gefressen haben. Na, die 600 Meter senkrecht nach unten sehen auf der Rotwand etwas seehr viel tiefer aus, aber dafür führt der Weg hier durch Felsentore (T1 bis T5) und schöne Straßenüberhänge.





























Es bietet sich eine ziemlich maximale Aussicht hinab in das Tal der Isère, und es tut fast weh zu sehen,


wie flach es da weiter geht, wenn man wieder in die Alpen zurück will.



Na, Sabine hat es jedenfalls gefallen, die war bisher nur bei Regen hier oben und ganz ehrlich,
bei Sonnenschein ist es echt schöner, weil schöner einfach schöner ist.
Schön, steht also die Frage im Raum

"Lohnt es sich also die Route de Combe Laval zu befahren?"
Und die Antwort ist ein klares nein!!!!

Ihr würdet mir da nur auf den Wecker gehen und mir die Idylle stehlen.


Unterhalb der Bergpassage schlängelt sich übrigens ein weiteres nettes Sträßchen am Fuße des Combe Laval entlang. Die Sackgasse endet an einem Hotel oder Kloster in einem U aus schroff nach oben weg steigenden Felsen.
Sicher eine schöne Ecke auch zum Wandern.




Pont-en-Royans

Wer kennt das nicht, man fährt eine Schlucht entlang, den Kopf leer, das Herz so voll und gibt sich dem Verlauf der Straße hin, saugt dabei so viel wie möglich der landschaftlichen Eindrücke auf.
Und dann kündigt sich viel zu früh der nächste Ort an, der dich deiner Gefühle berauben will.



Wie wäre es aber, wenn der Ort so zauberhaft auf zwei Ebenen liegt
von Schlucht,  Fluss und einem Bassin in zwei Hälften geteilt,
die eine Brücke verbindet, unter der sich der kleine Fluss aus der Schlucht in das Bassin stürzt.
So schön, dass du spontan Pippi machen musst.
Willkommen in Pont-en-Royans.

Da kommt man von der Gorges de la Bourne rein.
Unten sind ein paar Mühlsteine liegen geblieben.
Vielleicht von der letzten Inquisition.

Dann über die Brücke, unter der sich das Bächlein in die Tiefe stürzt. Da gibt es auch ein Klasse Restaurant, die machen einen tollen Schoki -Banane-Eis-Crepe.


 Da in den Felsen links kann man rein und hoch klettern und dann ins Bassin springen.
Scheißendrecks Motorradklamotten.



Gorges du Nan (D22)

sind eine eher unbekannte Kleinausgabe des Combe Laval und da auch weniger bekannt ein echtes Kleinod zum Abschalten.
Die Schlucht selbst ist recht eng.



Die Steilwände super steil und der Blick ins Tal macht einem deutlich mehr Angst als der von anderen Hochpunkten. Hier ist die Hin- und Herfahrt nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man alle Eindrücke mitnehmen will ohnehin Pflicht.
Unbedingt besuchen!













Canyon des Ecouges (D35)

erwartet uns mit dem vermutlich dunkelsten Tunnel mit Asphaltboden der ganzen Alpen.
Er bietet ausreichend Platz für ein Auto und ein paar Zerquetschte.
Die Röhre ist 500 Meter lang und bietet nach 250 und 400 Metern eine kleine Kaverne als Ausweichmöglichkeit für den Gegenverkehr.
Reiten ist darin übrigens verboten, seitdem viele Reitschulen ihre Nachtpflichtstunden für den Reitführerschein tagsüber hier im Tunnel absolviert hatten.

Innen ist die Röhre so ausgelegt, dass sie jegliches Licht zu verschlucken vermag.
Also so eine 35 Watt Bilux-Enduro-Notbeleuchtung reicht ungefähr 45 cm weit und die Photonen fallen vor dem Schutzblech auf den Boden.





Die Strecke selbst ist eher nett als überwältigend,



solange man nicht auf die Idee kommt außen herum über die alte Trasse am Fels lang zu fahren.

Man muss dafür zwar über einen kleinen Wall drüber hoppeln, aber es ist die Mühe  es echt wert. Zu Fuß geht übrigens auch, denn man kann das Motorrad da gut abstellen. Es lohnt sich ein Blick in die Schlucht. Ich kann auch in Motorradklamotten einen kleinen Abstieg am Wasser lang empfeheln. Die Einblicke in die Schlucht (gerne mal Bilder googlen) sind molto krasso. Jedoch denkt daran, den Wiederaufstieg auf der steilen Trasse gibt es nicht geschenkt.

Nicht nachmachen!



Presles

La Route de Presles war für uns eigentlich als schicke Verbindungsetappe gedacht. Dank Navi, einer Baustelle, einem der steilsten zum Verkehr zugelassenen Naturbodenwege (endete direkt vor einem quer stehenden Lastwagen) und diversen Überraschungen am Wegesrand, wurde diese Etappe zum fahrtechnischen  Tageshighlight.
Ok, man hätte es auch einfach haben können und auf dem Weg bleiben.
Letztlich führt die Straße durch diese in den Fels geschlagene Galerie



und bietet einen schönen Blick ins Tal auf die Gorges de la Bourne.
Ach ja, fast vergessen. Oben auf dem Berg gibt es zwei Routen, denen man folgen kann. Wir hatten die mit dem "Achtung schmal und wenig Gewicht" Schild gewählt und nicht bereut.








Sonntag, 30. Juli 2017

Feldinstandsetzung Lichtmaschine CRF250L

So die CRF ist dank  ADAZE Samstagnachmittag zwei Wochen zu früh und ohne Ankündigung in Uwes Werkstatt gelandet.
Begleitpapiere hab ich keine (am Schlüssel war ein Pappschild auf dem Welcome stand?????)
und hätte ich nicht zufällig dort angerufen, würde ich vermutlich noch immer warten.
Bei Uwe Sauerborn und seinem Team möchte ich mich daher auch nochmal ausdrücklich für seine Flexibilität bedanken. Die haben nämlich extra nochmal jemanden zur Werkstatt geschickt, um meine Kiste rein zu holen.

So weit so gut.
Ferndiagnose am Damage-Sonntag war ja Stator kaputt und die Honda in Annecy hat das ja auch 3 Tage später bestätigt. Das Teil war in Frankreich bis 18.08 nicht lieferbar und hier in Allemagne hab ich erst gar nicht gefragt. Ein gebrauchter Stator war bei ebay in England zu finden und dann auch für 90 € flux zu ordern.

Dennoch wollte ich versuchen, den Defekt mal so genau wie möglich auch zu ermessen.
Also Batterie aufladen  und ....
Erste Idee, Kurzschlussmessung gegen Masse.
Fehlanzeige! Alle Wicklungen waren "dicht".
Zweite Idee, Widerstandsmessung der einzelnen Spulensätze.
Fehlanzeige! Die Messung mit Multimeter im niedrigen Ohmbereich kann man eigentlich vergessen. Die Toleranzen und Ungenauigkeiten bei den Kontaktierungen lassen kaum eine fundierte Aussage zu.
Aber, dritte Idee. -dafür musste ich die Batterie laden- die Messung der Wechselspannung zwischen den Phasen der Drehstromlichtmaschine ist eine todsichere Sache. Dafür muss man den Motor starten (Kabel der LiMa abgezogen), dann die Spannung zwischen den Phasen messen und etwas die Drehzahl erhöhen. Die Spannung zwischen den Spulensätzen liegt zwischen 20 und 70 Volt, je nach Drehzahl und ist zwischen allen drei Phasen gleich.
Bei mir leider nicht und somit war der Fehler ziemlich sicher gefunden.


Da die Bühne gerade mit dem Rumpf der W650 garniert ist, die da auf ihr neues Schwingenlager wartet, geht die LiMa zur Feldinstandsetzung auf die Terrasse.

Deja vu!
Kaum 4 Wochen her, dass ich die Ritzelabdeckung das letzte mal ab hatte, um Kettensatz und Schwingenschutz zu wechseln.

Wenigstens sind die Teile nach nur 600 km immer noch schön sauber und gehen leicht runter.
Achter Nuss auf die Verlängerung geflanscht und damit erstmal jeder Gehäuseschraube kräftig eine mit dem Hammer auf den Kopf gegeben.
Nur mal, um die Dinger locker zu machen und sich etwas Respekt zu verschaffen.
Hat funktioniert, die Schrauben lassen sich nach 5 Jahren und 45t km locker lockern.


Vorher empfiehlt es sich unter dem Motor eine Auffangwanne zu platzieren, denn entgegen dem, was einem zu Ohren kommt, ist da natürlich Öl im Lichtmaschinengehäuse.
Im Fall der CRF laufen so ca. 1,5 bis 2 Liter da raus, je nachdem wie schräg das Motorrad auf dem Seitenständer steht.


Der Deckel selbst lässt sich mit zwei knochigen Schlägen mit dem Gummihammer lösen. Runter geht das Gehäuse nur mit etwas Nachdruck, denn die Magneten des Generators wollen den Eisenkern des Stators nicht so kampflos ziehen lassen.
Dazu kommt einem auch noch das Antriebsrad des Starters (das Große oberhalb des Schwungrades) entgegen, dass nur im Gehäuse eingesteckt ist.



Die Kabel der Spulen und der Zündimpulsgeber werden unter dem Seitendeckel gelöst und lassen sich sehr komfortabel aus dem Rahmen entfernen. Wirklich sehr gut konstruiert.
Dummerweise laufen die Kabel unter der Papierdichtung in das Gehäuse. Die ist erwartungsgemäß etwas festgebacken und ich etwas zu ungeschickt, das spröde Ding vorsichtig genug abzulösen.
Egal,  Hylomar wird den kleinen Riss schon kitten.

Ja, und da haben wir nun den Übeltäter.


Denke mal, dass die Spule überlastet war und dann die Isolierung geschmolzen ist, bis die ersten Windungen kurzgeschlossen waren. Von da an war es dann sicher ein Selbstläufer.
Ich müsste mir mal Gedanken machen, wie die Verwicklung (nettes Wort für Spulen) tatsächlich ausschaut, denn an dem Verfärbungsbild des Stators ist das nicht so einfach zu erkennen.
Es gibt zwar schwarze und weniger schwarze Spulen, aber so richtig schlüssig stellt sich das erstmal nicht da.


Auf jeden Fall werde ich den Stator mal der Honda zur Stellungnahme überlassen.
Nach der defekten CBF Lima ist das nun der zweite verschmurgelte Stator an einer meiner Hondas, die ansonsten bisher ohne Problem mein uneingeschränktes Vertrauen genossen.


Samstag, 29. Juli 2017

Motorradanhänger

Nach einigen Versuchen haben wir nun die optimale Lösung für das Gepäckproblem mit Zelt Luftmatratze und Bettzeug gefunden.



Auch der Zweiflammen-Camping-Kocher mit der 5 kg Gasflasche kann nun spielend mit. 


Hier nun das Sondermodell Floratio, für emisionsneutrales Reisen
auch in Stuttgardo.


Mittwoch, 26. Juli 2017

Beta ZERO.......schnell mal den Benzinhahn gewechselt. Hahahaha

Nach dem Urlaub gibt es ja bekanntlich immer viel an den Moppeds zu schrauben.
Da die Honda aber noch nicht aus Frankreich zurück ist (jedenfalls glaubte ich das)......Grrr ADAZE.
und die Alp und die Enfield zurück kamen wie geleckt, wäre der richtige Zeitpunkt gekommen den undichten Benzinhahn an der ZERO zu wechseln.
Dafür sprach natürlich auch der Umstand, dass der Tank nach den 3 Wochen Urlaub absolut ausgetrocknet sein musste.
Kurz mal im Anbau auf der Garage probe riechen und ja absolut geruchsfrei die Ecke und Tank somit leer.
Nur Reste von Zweitaktöl ziehen eine einsame, schleimige Spur die Holme herab zum Motorschutz.


Was ich besonders an italienischen Motorrädern liebe, ist diese gnadenlos der einzig wahren Schönheit der Dinge unterworfene Konstruktion, selbst an Wettbewerbsmaschinen wie der kleinen Zero.


Dieser Drehknopf, am Anfang des nicht vorhandenen Sitzkissens, zwischen den beiden aluminierten Rahmenrohren gefüllt mit Benzin, zum Niederknien.


Das Gute an so einer einfach aufgebauten Trial Maschine ist, dass man zum Schrauben überall klasse dran kommt.
Äh .....ja!  So der Plan.
Also erstmal Plaste ab.



Ah ja, das Ding sitzt immer noch da wo es auch schon vor dem Urlaub nicht zu erreichen war.
Vielleicht von unten?????


Nö, eher nicht!
Na, vielleicht wenn  Vergaser raus    oder so?

Ich mach's kurz.
Bei den porösen Gummiteilen geht der Vergaser verantworlicherweise nur raus, wenn die Airbox ab ist.
Die geht aber nur raus, wenn das Rahmenheck abgeschraubt wird, welches den Auspuff trägt.


Nach zwei Stunden war die Kiste hinten ziemlich nackig und dass dies sooooo lange gedauert hat, verdanke ich dem Einfallspinsel, der das Rahmenheck mit 8 mm Edelstahl festgeschraubt hat.

Drei gingen raus (5 mm Innensechskant), die 4. Schraube saß so fest,


dass sie auch damit nicht raus zu bringen war.
Letztlich musste die Bohrmaschine ran.
Grrrrrrrrrrrrr.

Dafür hab ich ne menge über den Aufbau von Trial Maschinen gelernt.
Der Auspuff ist eine echt geniale Konstruktion. Alle Teile halten dicht ohne lästige Schrauben. Warum man den dann aber wenig gewichtssparend  mit vier  8er Schrauben am Rahmen befestigen muss ist mir eher schleierhaft.

Wenn eh schon alles ab ist, dann kann ich ja auch gerade den spröden Ansaugstutzen gegen das Neuteil tauschen und mal den Vergaser genauer beäugen.
Nach Aufdruck ein 26er.
Soso...........


Die Membranen sahen auch noch aus wie neu, wobei ich nicht so recht verstanden hab, wie man die wohl wechselt, ohne den Motor zu zerlegen.
Brrr da will ich eigentlich garnicht drüber nachdenken.


Bloß nicht  vor lauter Euphorie vergessen den Benzinhahn einzubauen.
Eine ziemlich einzigartige Konstruktion und ich muss gestehen, ich war sehr erstaunt, dass ich den nach 26 Jahren noch als Ersatzteil bekommen konnte.


Mal sehen ob wieder alles ins Heck passt.
Irgendwie doch ziemlich passgenau gefertigt.


Ich hab dann, jetzt wo man so toll überall dranlangen kann, natürlich auch mal ein wenig an den vielen Rädchen der Stoßdämpfer rumgedreht.
Es wird Jahre dauern, bis ich das Potential der Maschine fahrtechnisch ausnutzen kann.

Ich hab Zeit..........



Mittwoch, 21. Juni 2017

Grenzgänger 2017

Ich mach das diesmal etwas anders als sonst.
Mal sehen ob das besser wird, wenn ich einfach mal einen Post ständig weiter schreibe.


12.06.2017 der Ausflug zum Fort de l'Olive

Als eines der letzten Ouvrage der Westalpen stand diese Festung schon lange auf der "will fahren Liste", jedoch hatte ich die Gegend fast immer zur Hauptsaison unter die Räder bekommen und da ich keine Wanderer verärgern will, wurde die Tour auch jedes mal gestrichen. Aber diesmal sollte es hinauf gehen.
Das Fort wurde bereits in den 1870 bis 1880ern errichtet, was man in Teilen der Anlage auch noch recht gut am Aufbau erkennen kann. Denke mal, man nutzte die perfekte Lage im Val des Prés, um die Pässe aus Italien kommend unter Beobachtung und Feuer nehmen zu können.


Na, wer kennt den Pass, den ich da ins Visier genommen habe.

Der Beton kam 1930 dazu, als die Festung mit 2 Batterien in Kasematten gebettet, erweitert wurde.


W-Seilbahn, heute außer Betrieb.




Das war auch nötig, denn auf dem Chaberton (siehe Bericht Chaberton) hatten die Italiener 8 Türme auf fast 3200 Meter errichtet und drohten somit, die gesamte Region um Briancon unangefochten unter Feuer nehmen zu können.
Aus meiner Sicht ein strategisch wie taktisch grober Denkfehler, aber in den 30ern prahlte man halt gerne mit dem, was man hatte.
Am 16. Juni 1940 war es dann so weit. Vom Chaberton aus feuerten die Italiener die ersten Salven auf die ehemaligen Verbündeten. Und jetzt kommt Fort de l'Olive ins Spiel, denn am 21. erwiderten die Franzosen das Feuer aus einer SW von Briancon versteckten Batterie. Gleichzeitig knipste Fort de l'Olive die Stellung auf dem Monte Jafferau (siehe Bericht) aus.
Ja, war halt dumm, die Kanonen dahin zu stellen wo sie jeder sehen und auch noch die Wirkung im Ziel genau beobachten kann.
Angeblich sollen sechs der acht Türme auf dem Chaberton schon nach 30 Minuten nicht mehr einsetzbar gewesen sein.


Die Aussicht hier oben war die Mühen der Auffahrt locker wert, wobei ich auch sagen muss, dass ich es mir nicht leicht gemacht hatte.



Onkel Denzel schlug vor, die Anfahrt vom Val des Prés aus anzugehen, was aus enduristischer Sicht auch richtig ist. Dumm nur, dass es so an die 30 Möglichkeiten gibt, von denen nur zwei taugen, das NAVI hier aber jeden Wanderweg kennt.



Da ist es endlich in greifbarer Nähe.



Viel Holz und viel Gestein lag auf dem Weg und zeigte, dass ich für diese Saison einer der Ersten hier oben sein würde.


Mit der Runde wollte ich dann auch noch schnell Fort de Lenlon abhaken, was gewissermaßen auf dem Rückweg lag.
Hier sieht man schon, dass das Ding mehr so einen repräsentativen Charakter hat denn einen militärischen Nutzen. Aber très chic in die Landschaft gepflanzt.


Die Anfahrt hatte noch eine kleine Schneesperre vorgesehen, die sich aber sehr steil und mit etwas Anlauf umfahren ließ.
Runter hatte ich dann schon die Hosen voller, denn man muss ja auf den 3 Metern ohne Gefälle nicht nur langsamer werden sondern auch noch 90 Grad links rum.




Der Schlussanstieg ist knackig, also früh runter schalten und Vollgas, sonst verhungert so eine 250er bei der Höhe sehr schnell.


Die Aussicht ....................einfach grandios.


Der Rückweg, den ich allen auch gerne als Hinweg empfehlen möchte, geht dann über eine gesperrte (Militär) gut ausgebaute Schotterpiste


Für alle, die kein Italienisch sprechen,
hier steht sinngemäß
Zugang nix erlaubt es sei denn du hast Brot und Schinken dabei.
Falsch
ist französisch bien sur.



zum Col du Grandon, wo ich den letzten Kaffee ergattern konnte.


Ein toller Tag geht zu Ende.





10.06.2017 Vesubie-Tende
Und dann war es endlich so weit. Nach all den gescheitereten Versuchen (kaputter Vorderreifen fünf Jahre zuvor und die Sperrung vor 3 Tagen) sollte ich endlich die Möglichkeit bekommen die Gorges de Cian zu genießen.
Ja und .......die Schlucht macht selbst mich ein wenig sprachlos.




Allein schon diese Vielfalt an Farben und das um kurz nach neun in der Frühe.




Leider ist die Strecke mit rund 15 km viel zu kurz und so geht es recht hurtig weiter auf den Col de Couillole.
Kaum 1700 Meter hoch und ohne herausragende Merkmale, ist es doch einer der wirklich schönsten Pässe der Alpen. Fürs Auge abwechslungsreich, vielfältiges Angebot an Straßenbreiten, sortenreicher Belagszustand und mit allen Kurvenradien, wird einem nicht langweilig.
Für den kleinen Enduristen gibt es ein paar nette Varianten


Und für den kleinen Mechaniker gibt es auch was zu entdecken.




Der Grund warum das Ding noch keiner bei e-bay vertickt hat, liegt sicher darin begründet, dass die Maschine auf einem 2-3 Meter hohen Gestell montiert ist.
Aber dem kleinen Alpinisten ist ja nicht schnell bange.


Aber mit Motorradstiefeln klettern, hat so sein Tücken.
Wie heißt das nochmal.....pronto Securo.


Ok, auch nach der Klettereinlage hab ich keine Ahnung, wozu man den kleinen Diesel da in die Landschaft gepflanzt hat. Vermutlich war mal eine Hütte drum, die dann weggefault ist.
Zurück auf die Straße.



Kein Frage zu Marie immer über die Piste.


Das meinten die dann aber echt ernst.


Und abb da geht es jetzt weiter zum Col de Turini.
Wie alle Strecken hier am Vesubie ist auch die ein echter burner. Da ist dann schon mehr Fahrdynamik gefragt und man kann auch mit dem kleinen Mopped für Respekt sorgen.

Sprit sollte mit dem kleinen 7,5 Liter Tank ein Problem bleiben.


Aber mit Gottes Hilfe ist auch das zu meistern.


Wird heute eh alles Solar betrieben.


Wenn man sich bein Straßenbau so viel Mühe gibt, dann kann man aber nicht lange ruhig liegen bleiben.


Leider machen die meisten Mopettisti dann am Col siesta, dabei liegt kaum 4 km weiter und etwas höher das Camp d'Argent.
Neben der hier abgestellten BMW, gibt es noch viel anderes altes Eisen zu betrachten, da der Ganze Hügel ein Französisches Sperrfort beheimatet.



Von da oben hat man einen Guten Blicck auf den Weg zum Colla Bassa


der über den gesamten Kamm führt.
Mit 16 km und ohne große Auswaschungen und Steilstücken, ein wirklich schön zu fahrendes Stück Piste.



Man ploppt dann kurz vor la Brigue raus, was einen dann direkt auf die LGK zwingen würde, aber die ist ja jetzt im Bestzustand und gebührenpflichtig. Grrr.....


Alternativ gibt es einen Weg zum Tende auf der linken Seite des Tals. Die Strada Canondale.



Beginnt doch ganz lauschig!!!!
Mit netter Aussicht.


Aber der Weg auf den Asphaltresten ist steil und eng und man wünscht sich insgeheim, dass endlich Schotter kommt.


Der kommt dann auch, aber das macht es nicht wirklich einfacher, denn der Weg wird so grob wie die Auffahrt zum Monte Sacarello.



Nach rund 9 km ist man oben und die Fahrt wird zügiger.


Die Auffahrt zum Agnellino spar ich mir, denn ich bin etwas Plattimente und da hab ich mich schon vor 3 Jahren ohne Gepäck auf der Kiste echt schwer getan.
Zwei Trials kreuzen.
Hm da hätte ich jetzt auch Bock drauf.

Der Erste Blick auf Fort Central.
Ok also noch rund 4 km und dann erreiche ich das erste der 6 italienischen Forts.



Da bin ich schon mal mit Lampe bis vorne in die Kasematten geklettert das war echt gruselig.
Heute denke ich eher ans erste Bier.
Ach ja mit erreichen des Tende zieht sich eine Wolke vor die Sonne.
Es gibt Dinge die ändern sich einfach nie.


Halb sieben erreiche ich meine Unterkunft im Maira Tal.
210 km davon rund 60 im Gelände mit Gepäck und ohne Gebäck.
Hunger, Durst, schlafen, aus.









07.06.2017 Guillestre Hochdauphine
Ok also, gestern gab es ja schon ein paar Bilders zum Appetising.
Heute m

üsst ihr auch noch mein Gesülze ertragen.

Ich werd in meiner Zelle (mehr ist diese Unterkunft für 15 € auch nicht, aber billiger als Camping und eigenes Bad) wach.
Ich hab irre gut geschlafen, so ruhig war es hier in den einsamen endlosen Hallen des Kunstzentrums, dass ich fast Angst bekommen hätte.
Ich öffne das Fenster die Sonne scheint und die kalte Luft flutet mein Zimmer. Diese Gefühl als wenn flüssiger Stickstoff dich einnebelt, wird bis gegen Mittag anhalten, denn die Luft bleibt erst mal eisekalt.

Der Weg führt von Guillestre hoch zum Parpeillon. Leider endet die Nord West RAmpe für mich 2,8 km vor den Toren des Passtunnels in einem Schneefeld.
Ich bin wenig überrascht, denn hier stand ich mit Tomas vor Jahren schon mal und daher weiß ich, dass es sich nicht lohnt durch das Feld durchzukämpfen, da es dahinter noch schlimmer wird.
2450 Meter bieten Aussicht und ein Rendezvous der Sinne.
Wanderer stören meine Stille. Dabei stand doch ganz unten schon RouteBarre und Tunnel zu.

Der Rückweg führ an der Durance vorbei.
Ich fahre ein paar mal hinab zum Wasser, sofern es die Klippen zulassen.
Ein paar alte Autos wurden hier vergessen.
In einigen ist sogar noch ein Motor drin.
Aber auch landschaftlich gibt e einiges zu entdecken. Wohl dem der mit der Enduro da ist, denn Bitumen gibt es hier nur zum Dichten der Laubendächer.

Den Nachmittag verbringe ich damit oberhalb von Risoul von Bergstation zu Bergstation zu huschen.
Risoul selbst ist im Sommer  sicher einer der grausligsten Skiorte überhaupt.
20.000 Betten und niemand da. Gespenstig, aber gleich über dem Ort geht es flottig ausgebaut in die Höhe.
Und genau da will ich ja hin.
Picknik hab ich eingepackt, aber es will verdammich keine Bank mit Aussicht kommen.
Aber dann stehe ich plötzlich vor diesem Sonnendeck.

Da hab ich dann auch ziemlich große Augen gemacht.
Und erst mal ne Runde Sonnenbrand getankt.


Aber nicht zu lange, denn.......................
Da will ich ja rauf,



......nachdem ich da und bei all den anderen Stationen war.


Wie schon gesagt, ich hab den ganzen Nachmittag da rumgespielt und es wurde nie langweilig, vor allem als ich mich beim Schlussanstieg wunderte, warum es nicht mehr vorwärts sondern nur noch tänzelnd seitwärts ging. Der Grund lag in dem mit dem Schnee herabgleitenden losen Boden. Da sank man schon mit jedem Tritt 3 cm ein. Die Räder verschwinden bis zur Felge und da hat man noch nicht Gas gegeben.
Für den Untergrund war ich jedenfalls 100% unteroptimiert und ich musste 50 Meter vor dem Ziel aufgeben und mich in einer 40 Meter rückwärts schlitter Parie ergeben.
Gefroren hab ich danach jedenfalls nicht weiter.


Da schlängelt sie sich die Durance.


 War dann aber immer noch nicht genug für den Tag.
Kleiner Abstecher nach Vars und dann hoch auf  "Bergerie des Cunients"
Vorher tanken viel aus wegen......



Die Piste ist der Hammer, schlängelt sich schnell und ungefährlich auf 2450 Meter. Der Ausblick ist toppi.




Eher Dolomiten als französische Alpen.
Und das Beste,
auf dem Tisch oben lag ein Feuerzeug.
Ich habs eingesteckt, obwohl ich gerade gar nicht rauche.

Für mein karges Zimmer hab ich mir eine Flasche Desperados gegönnt.........oder auch 2 oder Sixpack.
Ohne das Feiuerzeug wäre das ein sehr trauriger Abend geworden.







Saarlande

Vogesen



Jura










Savoin














Route der Grantigen Alpen