May the torque be with you.


Sonntag, 30. Juli 2017

Feldinstandsetzung Lichtmaschine CRF250L

So die CRF ist dank  ADAZE Samstagnachmittag zwei Wochen zu früh und ohne Ankündigung in Uwes Werkstatt gelandet.
Begleitpapiere hab ich keine (am Schlüssel war ein Pappschild auf dem Welcome stand?????)
und hätte ich nicht zufällig dort angerufen, würde ich vermutlich noch immer warten.
Bei Uwe Sauerborn und seinem Team möchte ich mich daher auch nochmal ausdrücklich für seine Flexibilität bedanken. Die haben nämlich extra nochmal jemanden zur Werkstatt geschickt, um meine Kiste rein zu holen.

So weit so gut.
Ferndiagnose am Damage-Sonntag war ja Stator kaputt und die Honda in Annecy hat das ja auch 3 Tage später bestätigt. Das Teil war in Frankreich bis 18.08 nicht lieferbar und hier in Allemagne hab ich erst gar nicht gefragt. Ein gebrauchter Stator war bei ebay in England zu finden und dann auch für 90 € flux zu ordern.

Dennoch wollte ich versuchen, den Defekt mal so genau wie möglich auch zu ermessen.
Also Batterie aufladen  und ....
Erste Idee, Kurzschlussmessung gegen Masse.
Fehlanzeige! Alle Wicklungen waren "dicht".
Zweite Idee, Widerstandsmessung der einzelnen Spulensätze.
Fehlanzeige! Die Messung mit Multimeter im niedrigen Ohmbereich kann man eigentlich vergessen. Die Toleranzen und Ungenauigkeiten bei den Kontaktierungen lassen kaum eine fundierte Aussage zu.
Aber, dritte Idee. -dafür musste ich die Batterie laden- die Messung der Wechselspannung zwischen den Phasen der Drehstromlichtmaschine ist eine todsichere Sache. Dafür muss man den Motor starten (Kabel der LiMa abgezogen), dann die Spannung zwischen den Phasen messen und etwas die Drehzahl erhöhen. Die Spannung zwischen den Spulensätzen liegt zwischen 20 und 70 Volt, je nach Drehzahl und ist zwischen allen drei Phasen gleich.
Bei mir leider nicht und somit war der Fehler ziemlich sicher gefunden.


Da die Bühne gerade mit dem Rumpf der W650 garniert ist, die da auf ihr neues Schwingenlager wartet, geht die LiMa zur Feldinstandsetzung auf die Terrasse.

Deja vu!
Kaum 4 Wochen her, dass ich die Ritzelabdeckung das letzte mal ab hatte, um Kettensatz und Schwingenschutz zu wechseln.

Wenigstens sind die Teile nach nur 600 km immer noch schön sauber und gehen leicht runter.
Achter Nuss auf die Verlängerung geflanscht und damit erstmal jeder Gehäuseschraube kräftig eine mit dem Hammer auf den Kopf gegeben.
Nur mal, um die Dinger locker zu machen und sich etwas Respekt zu verschaffen.
Hat funktioniert, die Schrauben lassen sich nach 5 Jahren und 45t km locker lockern.


Vorher empfiehlt es sich unter dem Motor eine Auffangwanne zu platzieren, denn entgegen dem, was einem zu Ohren kommt, ist da natürlich Öl im Lichtmaschinengehäuse.
Im Fall der CRF laufen so ca. 1,5 bis 2 Liter da raus, je nachdem wie schräg das Motorrad auf dem Seitenständer steht.


Der Deckel selbst lässt sich mit zwei knochigen Schlägen mit dem Gummihammer lösen. Runter geht das Gehäuse nur mit etwas Nachdruck, denn die Magneten des Generators wollen den Eisenkern des Stators nicht so kampflos ziehen lassen.
Dazu kommt einem auch noch das Antriebsrad des Starters (das Große oberhalb des Schwungrades) entgegen, dass nur im Gehäuse eingesteckt ist.



Die Kabel der Spulen und der Zündimpulsgeber werden unter dem Seitendeckel gelöst und lassen sich sehr komfortabel aus dem Rahmen entfernen. Wirklich sehr gut konstruiert.
Dummerweise laufen die Kabel unter der Papierdichtung in das Gehäuse. Die ist erwartungsgemäß etwas festgebacken und ich etwas zu ungeschickt, das spröde Ding vorsichtig genug abzulösen.
Egal,  Hylomar wird den kleinen Riss schon kitten.

Ja, und da haben wir nun den Übeltäter.


Denke mal, dass die Spule überlastet war und dann die Isolierung geschmolzen ist, bis die ersten Windungen kurzgeschlossen waren. Von da an war es dann sicher ein Selbstläufer.
Ich müsste mir mal Gedanken machen, wie die Verwicklung (nettes Wort für Spulen) tatsächlich ausschaut, denn an dem Verfärbungsbild des Stators ist das nicht so einfach zu erkennen.
Es gibt zwar schwarze und weniger schwarze Spulen, aber so richtig schlüssig stellt sich das erstmal nicht da.


Auf jeden Fall werde ich den Stator mal der Honda zur Stellungnahme überlassen.
Nach der defekten CBF Lima ist das nun der zweite verschmurgelte Stator an einer meiner Hondas, die ansonsten bisher ohne Problem mein uneingeschränktes Vertrauen genossen.


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