May the torque be with you.


Freitag, 22. April 2016

Fazit Ätna

Naguto. Gestern gab's ja überwiegend Bilder und weil ich ja immer Mecker bekomme, weil zu wenig Infos, hier mal ein paar Randnotizen.

1. Ein Tag am Ätna kann:
-super schön bis wildromantisch sein
-eine Menge Avventura bieten
-schlau machen (auf verschiedenste Weise)
-ganz schön teuer werden, denn zumindest auf der Süd-Tour wird man ganz schön abgezockt, sofern man nicht hoch läuft.

2. Einstiegspunkte
findet man sowohl auf der Nord- als auch auf der Südrunde. Sie liegen umsatzoptimiert am höchsten Punkt der jeweiligen Runde auf ca. 1800-1900 Meter. Zumindest im Süden ist es da oben fast wie im Vergnügungspark und das schon in der Vorsaison. Wer mehr Ruhe sucht, dem empfehle ich den Einstieg im Norden. Wer mehr Ätnaland und auch die bessere Vulkansicht sucht, der ist im Süden besser dran.

3. Wie komm ich hoch?
Laufen bietet sich an!
Nein? Na guto, dann im Norden mit dem Geländewagen und im Süden mit Geländewagen, Seilbahn und LKW-Bus oder nur mit LKW-Bus (Klimatisiert von 1900.
Die Seilbahn geht von ca 1900 m auf 2500 m. Für die Fahrt zahlt man 30€ und sieht dafür eigentlich nicht sehr viel mehr, als wenn man unten einfach mal 100 Meter hoch auf einen der Crateri Silvestri gelatscht wäre.
Die Abrisskante zum Valle di Bove (siehe die Bilder im Post voran), welche vielleicht einen der beeindruckendsten Ausblicke der ganzen Region bietet, liegt bereits wieder 300 Meter höher und deutlich ab von der Straße. Wir hatten es nur entdeckt, da ich mal wieder was zum Hochklettern suchte und da bot sich die Gelegenheit. Zurück um Problem.
Also kaum hat man die Seilbahn um 30 € erleichtert nach XX (Dauer weiß ich nicht, wir sind ja drunter her hoch gelaufen) wenig launigen Minuten  (Glasgondel bewegt sich in kaum mehr als 8 Meter Höhe von Mast zu Mast und bleibt ständig stehen) verlassen, stellt man fest "NIX Krater, NIX Oben" Für nochmal 30 € kann man dann mit dem LKW-Bus bis an die 2900 Meter Marke fahren. Aber auch da sieht man vermutlich nichts von den Hauptkrater, denn dahin kommt man nur mit Bergführer und den muss man für die letzten 400 Höhenmeter natürlich auch bezahlen.

Ich könnte mir vorstellen, dass man eine Besichtigung der Hauptkrater besser als Gruppe bucht. Und ich kann mir auch vorstellen, dass so mancher, der ein Ticket für die Bahn gekauft hat recht enttäuscht war, als er oben in der Bergstation mit herrlicher Aussicht einzig auf die geradezu abstrusen Lavagebilde empfangen wurde, die dort feilgeboten werden. Mein Favorit war jedenfalls der Basalt Mussolini.
4. Gastronomie
Im Norden war eigentlich alles im Rahmen.
Mein Tipp, der Motorradtreff an der Bruneck Hütte.
Im Süden konnten wir die Preise unten nicht so recht beurteilen, da der Versuch, vor dem Aufstieg noch einen Cappu zu schlürfen daran scheiterte, dass uns niemand bedienen wollte?????????
Oben auf der Bergstation, Ihr erinnert Euch, mickerige 500-600 Meter höher, kostet der Cappu aus dem Pappbecher bereits 3,50 €. Über dolci mag ich mich jetzt gar nicht auslassen,
ein Teil meiner Darstellung könnte den ein oder anderen Leser verunsichern.

5. Muss man da hoch oder reicht der Teil, der von der Straße aus zu erreichen ist?
Ja, keine Frage, man muss da hoch. Absolut und unbedingt. Zumindest auf ca. 2800 Meter, wo sich der Blick in das Tal nach Osten öffnet oder man einen Blick auf die südlichen Krater der Seitenausbrüche erhaschen kann.

6. Wie gehe ich hoch.
Wie schon geschrieben, haben wir uns von Süden hochgekämpft. Es gibt grundsätzlich zwei Optionen.
Über den Normalweg zur Bergstation, was so an die 1:20 bis 2 Stunden dauern kann
oder über den Steilaufstieg unter der Seilbahn lang. Das kann je nach Ambition so eine Stunde++ viel Fluchen und etwas Kondition erfordern. Der Steilweg eignet sich wegen zweier ausgesetzter Passagen und dem Schlussanstieg nicht sonderlich für kleine Kinder.
Nach der Bergstation gibt es diverse Möglichkeiten weiter zu machen. Ich empfehe den Normalweg mit einem Abstecher an die Kante zum Valle de Bove.
7. Wann gehe ich hoch?.
Sizilien geht nach meiner Einschätzung ohnehin nur in der Vorsaison, da im Sommer selbst für mediterrane Typen zu heiß.
Man liest immer, dass man am Morgen hoch soll, da sich gegen Mittag gerne Schleier bilden und einem die Aussicht trüben. Das mag stimmen, aber wir sind erst am frühen Nachmittag aufgestiegen (wir wussten aber auch um das stabile Wetter) und sind erst in der Abendsonne abgestiegen 18-19 Uhr. Ich möchte diese mit der Abendsonne wechselnden Farbeindrücke nicht missen und würde es wieder genau so machen. Zumal gegen 16-17 Uhr die Seilbahn den Betrieb einstellt und man sich plötzlich ziemlich einsam im Lavameer treiben lassen kann.


Mittwoch, 20. April 2016

Vulkane satt haben - Ätna per Rag und zu Fuß

Vulkane sind einfach schlecht geplante Sehenswürdigkeiten.
Jeder, der schon mal versucht hat, oben am Krater sein Motorrad zu parken,
weil er vielleicht einen Ring zu schmieden hatte, weiß dies.
Also falls er Herr der Ringe gesehen hat.
Der Ätna hat gleich mehrere dieser Löcher ganz oben, die gerade auch verlockend vor sich hin qualmen.
Darüber hinaus liegen da so um den Berg verstreut an die 20 weitere Krater, die aber mangels Qualm nur halb so interessant erscheinen.
Das Wetter wollte ja erst mal nicht mitspielen und so gab es statt heiter bis wolkig und 20 Grad immer noch Sonne pur und über 25 Grad.
In der prallen Sonne von 1800 Meter auf 2900 bis 3300 Meter hochkraxeln, wurde daher von gestern auf heute ziemlich erfolglos verschoben, da wir auch heute keinen Temperatursturz zu verzeichnen hatten.

Also erstmal heute nur Bilder,
eiderweil ich bin ziemlich platti.
Radfahren im Lavasand ist eine ziemlich kraftzehrende Angelegenheit, selbst mit Elektrounterstützung, was erklärt, warum wir da oben ziemlich einsam waren.



Der Eingang zum Weg ist schwer zu finden und hinter der Brunnek-Hütte versteckt. Es gibt kein Schild, keinen Hinweis, aber beim Pizzaessen gestern in Naxos wurden wir von einem Radfahrer angesprochen, der uns auf Anfrage den Tipp gab.


Der Weg selbst führt oft durch etwas Wald, was einen die UV-Strahlung erträglicher erscheinen lässt und zieht sich nordöstlich beginnend nach Westen um den Vulkan herum bis zur Straße "Ätna-Süd".
Macht rund 35 km auf leider oft sehr steinigem Weg mit tiefem Lavasand auf 1700 bis 1900 Meter.



Autos gibt es hier keine und auch mit dem Rad wird's manchmal knapp.
Insgesamt fand ich die Strecke wegen dem doch insgesamt guten Ausbau schon daher als Falle, da der unvorbereitete Touri bezüglich der Anzahl der Hütten am Wegesrand, von einer ausreichenden Versorgung mit Speis und Trank ausgehen mag.
Dem ist mit Neffen so, da alle Lokalitäten geschlossen sind und es auch kein Wasser gibt.


Die Tour war dennoch klasse, auch wenn wir nicht die vollen 70 km gemacht haben.

Heute ging es dann, wie schon erwähnt, Richtung dahin, wo der Qualm herkommt
Dabei hab ich dann erstmal erschrocken festgestellt, wie eng so manche Straße doch wird, wenn man statt auf dem Mopped im Ducato sitzt und einem die Einheimischen entgegen fliegen. Kein Wunder, dass hier die Autos häufig nur rudimentäre Außenspiegel besitzen.

Seilbahn kam für uns nicht in Frage.
LKW-Bus auch nicht. Wir wählten die Steilpassage unter der Seilbahn, was bis auf zwei wirklich steile Passagen auch gut funktionierte.
Nach einer Stunde hat man die 500 Höhenmeter bewältigt.
Wenn nein, stimmt was mit den Beinen oder der Einstellung nicht.

Rauf

Runter.


Runter ging's dann über den Normalweg. Mehr war dem zerstörten Knie nicht zuzumuten.
Oben an der Seilbahn angekommen, bleiben einem dann noch 400 Höhenmeter bis zu der Stelle, ab der man nur noch mit Führer weiter darf.
Hatten wir aber eh nicht vor, da wir erst um halb zwei gestartet sind und somit ohnehin bei 2900 Schluss war.
Und die Plackerei hat sich echt gelohnt.
Leider vermögen Bilder das nicht einzufangen.
Gut, einige Dinge waren gerade zu rücken, aber aus einiger Entfernung verlieren solche Lavatürme auch an Schrecken.














Dienstag, 19. April 2016

Der weite Weg nach Taormina

Heute sollte eine kleine Radtour am Strand entlang
und dann hinauf nach Taromina auf dem Programm stehen.
15 launig entspannte Kilometer bei frischer Meeresprise so zum dahingleiten und genießen abspulen. So der Plan.
Es wurden die längsten 15 km seit langem, aber auch sehr schöne.

Primi Problema, an den Strand kommen!
Das war auf direktem Wege gar nicht so einfach, da zwischen Terra dei Sogne und dem Meer schier endlose Orangenhaine liegen, in die zwar viele Straßen hinein, aber keine hindurch führen.
Irgendwann versucht man es eben querbeet.


Der Weg zwischen den Bäumen hindurch wurde immer verwunschener und man musste sich recht oft recht weit runter bücken, um unter den Bäumen und Wasserleitungen hindurch zu finden. Aber wir gaben nicht auf, bis wir diese nette kleine Mauer erreichten.


Das Rad heb ich drüber, alles im grünen Bereich, wenn es auf der anderen Seite nicht 2 Meter runter gehen würde. Es gab tatsächlich keinen Weg an der Stelle hinaus und dabei konnte ich das Meer schon riechen.
Gemein, denn wir mussten den ganzen Weg unter den duftenden Bäumen zuruck kriechen.
Irgendwann fanden wir dann an den Strand. Und kaum sind wir 2 km geradelt, geplant in der kühlen Brise vom Meer, das nächste Hindernis.

Il Furto.


Ein unerwartetes, aber lösbares Problem. Zumindest hier beim ersten Mal.


Den zweiten Fluss, 4 km später, ließ sich dann nicht mehr so einfach umfahren. Der Versuch endete in diesem verspielten Wäldchen.


Tatsachlich mussten wir, nach dem Genuss eines Cappu am Strand zurück zur Hauptstraße und erreichten dann Giardini Naxos auf asphaltierte Weise.
Hinten auf dem Berg erkennt man schon unser Ziel und ja, es sollte so steil werden, wie es aussah. Und sogar noch etwas steiler.



Ein guter Zeitpunkt für lecker Mangare am Strand mit Aussicht auf das, was noch kommen sollte.


Und das sah letztlich so aus und war mit dem Rad schon ein wenig Herausforderung.



Taormina empfing uns mit
belgischen Fritten. Verdammtimente und ich hab den Bauch noch mit Pizza voll. Grrrrr


Das Städtchen ist wirklich wunderschön und eine Reise dahin lohnt sich nicht nur wegen dem Teatro Greco, das viel mehr römisch als griechisch ist.


Der Ort ist bekannt für seine kiffenden Steinmetze, was die skurrile Kunst am Bau erklärt.


Jetz mal ehrlich, das sieht ja aus wie der Chef von den KK-Funken Koblenz beim Stibbeföttche nach nem Bandscheibenvorfall.
Die Einwohner gaben sich eher hölzern, was man bei den Touristenmassen aber auch verstehen kann.


Unterkunft kann ich diese hier mit den bizarren Medusablumenkübel empfehlen.



Die hatten jedenfalls den dekadentesten Pool.
Und nicht weit zur Kirche.


Die Einkaufsstraße führt direkt zum Teatro, praktisch, eiderweil da wollten wir ja hin.
Die Räder hatten wir mit einem Kuhstrick gesichert am Marktplatz stehen lassen.


Für Vorsaison war es erstaunlich voll.
Das Bild ist für Helga. Schade, dass ihr nicht mitgekommen seid. Ätsch.

Ha! Und die Bilder der Handtaschen, die zeig ich nur gegen Kohle.
Von diesem Balkon soll Julia ihrem Alfa Romeo zugewunken haben.


Und noch ne Kirche....laaaangweilig.


Ja, wenn man hübsche Häuser mag, dann ist hier wirklich ein netter Fleck zum Verweilen.


Und dann waren wir endlich da. Das Teatro. Nach geradezu der Lächerlichkeit preisgebenem Sonderangebots-Eintrittspreis von
jetzt kommt's
nur   noch   10 €  pro Nase
kann man da rein und stellt fest, dass die alten Griechen wohl mit Backos-Steinos gebaut haben.


Na ja, die Ziegel kommen eher von den Römern. Die haben auch diese Gimmikgänge eingebaut, damit den von den Griechen bekannten stinklangweiligen episch langen Gedichtsrollenvorlesungen durch etwas blutige Kämpfe unter Verwendung von Säbelzahntigern aufgelockert wurden.
OkaKos. Bei den Säbelzahntigern bin ich mir nicht sicher, aber der Rest stimmt.


Das ist übrigens so ziemlich das letzte, was so ein Gladiator sah, bevor er nix mehr sah.


Metzeln bei schöner Aussicht,
eigentlich ne klasse Idee.


Ach ja mein heutiger Beitrag zu geile Kurven.


Und das da passiert mit Automaten wie diesem Fernrohr, die mich um meine 50 Cent bescheißen.
Basta.
Ein guter Zeitpunkt, diesen Hort der Freude schnellstmöglich zu verlassen.

Der Spruch des Tages kam aber von der Security.
"Muro. No!
No Muro. Basta.Porcodio ................................."

Montag, 18. April 2016

Asche auf meinen Helm


Heute gibt es gar nicht viel Geschreibsel, denn wir sind von dem Tag am Pool mit anschließendem Vulkanbesuch ziemlich platt. Der geplante kurze Nachmittagsausflug dauerte dann doch bekannte Ora länger als geplantdings.

Ok, nach optimaler Pigmentierung der Epidermis am Pool "Colori Gamberone rosso"
ging es hinterm Hotel den Berg hoch, wo der Ätna schon lustvoll rum rauchte und mir so zumindest schon was voraus hatte.
Schöner noch der Blick zur Küste, wo sich unter den blühenden Bäumen ein Wolkenband durch die Straße von Messina Richtung Strand schob.



Ziemlich gespenstig.
Eigentlich wollten wir auf die südliche Ätna-Trasse, aber irgendwie lockte uns die nicht enden wollende malerisch in den Lavahang terrassierte Trasse nach Norden.


Lustige Straßenschilder zierten den Weg.
Da steht............


in Gegenwertigkeit
eines sabbernden Vulkans
is hier nix mit Moppedfahren
auf der Strada

Gut, dass wir Enduros haben. Also weiter.
Noch ein kurzer Blick auf die Karte, denn wir suchen den Eingang zur Pista Altomontana, deren 70 lavanierte km wir übermorgen mit den Rädern meistern wollen-


Alles Paletti, das wird schon werden.


Erstmal mit Kaffee den Schlafmangel kompensieren, was in Italien bekanntlich kein Problem darstellt.

Chefkompensatore. 

Wir erreichen die Lavagrenze. Mister Superlava hatten wir ja letztes Jahr schon und mir war nach der Aktion in Selenunte auch heute nicht nach klettern.


Glück gehabt, heute ist der 16. Puh.
 Nach einem ausgiebigen Schwatz mit italienischen Enduristen, die nicht glauben wollten, dass die Enni am Rifugio Citelli den Lavahang hochfährt, ging's dann nach dem get high or die tryin' und etwas Restadrenalin auf die südliche Passage.
Letztes Jahr hatten wir da wenig gutes Wetter und ich fand die Rampe ziemlich ätzend im Vergleich zur Nordpassage.


Böse Fehleinschätzung, denn ohne Vulkannebel zeigt sich die Schlussrast im Ätnadisneyland als Glücksgriff für reichlich mit Motorradbekleidung bedachte Vulkaneristi.
Leichter kommt man kaum an die Krater der Seitenausbrüche heran.


 Hier der Zentralkrater mit Kraterburg.




Da freu ich mich dann schon auf die Radtour.
Es gab dann noch ein Missverständnis bezüglich des Mitbringsels. Sabine wollte das volle Programm.


Mitnehmen durfte sie aber nur das da.


Auf dem Rückweg ging's dann noch an der Zyklopenküste vorbei.
Keine gute Idee, denn da wollten zum Abendbrot im Abendrot noch zirka 2600 andere hin.
Einige kamen erst Montag Morgen wieder aus dem Stau raus. Mit dem Mopped ging's.






So schnell ins Bett, morgen geht es hoch nach Taormina und da geht es mächtig hoch.