May the torque be with you.


Montag, 1. September 2014

Helgas große Welt - Tage 2 bis 5

Tag 2 ohne Biene und Volker die wir in ADAC Gefangenschaft zurück lassen mussten, hab noch nicht mal mein Frühstück fotografiert......
Biene kommt wohl frühestens am 30.08 heim, hoffentlich kommt da nicht noch der Pilotenstreik dazwischen. 
Wir machen uns gemütlich zum Aufbruch bereit. Lutz gibt einem jungen Ösi noch Tipps, wie man ohne Hauptständer an der African Twin durchs Leben kommt. Der arme Junge setzt im unwegsamen Gelände immer damit auf. Der Junge ist fasziniert von meiner gepackten Nixe, mit wie wenig man (frau) doch durch Albanien kommt. Er musste uns unbedingt fotografieren ....im nächsten Leben schwört er bestimmt einer gewissen Motorradüberlebenstechnikfirma  ab. 
Der alte Chef unseres Hotels freut sich tierisch über mein genuscheltes " mirupafshim" das Hotel kann man wirklich nur empfehlen. Wir  fahren durch wunderschöne Regionen, nach den ersten Kilometern will ich schon wieder anhalten und fotografieren. Nach der Bergumrundung präsentiert sich ein weitläufiges Tal mit einem kleinen Stausee. Ok, wir halten und ich darf Bilder machen. Hinter dem nächsten Berg kommt dann der nächste fotografierwürdige  Anblick ...ein enges Tal über Jahrhunderte vom Fluss in die Natur geschnitten. Mein Goldstück hält an, damit ich den Anblick für Biene und Volker konservieren kann. 
Die Straße schlängelt sich am Hang entlang , mal enger und kurviger,mal geringfügig breiter. Zeitweise wird aus dem Einschnitt ein kleiner Canyon, cool. An der Stelle fahrt man am Besten hinter einem jungen albanischen suizidgefährdeten Autofahrer hinterher. Erstens kennt der jedes Schlagloch und jede Verwerfung der Strecke und er weiß, vor welcher Kurve man unbedingt hupen muss.
Wir kommen wieder um einen Berg....die Straße geht nach unten und ganz unten ist eine alte Steinbrücke,  die auf die andere Seite führt. Je weiter man nach unten fährt, umso schlechter ist das Panorama....Lutz schaut mich an und kann in meinem Gesicht lesen ;-) ja, er wendet, fährt hoch und fotografiert für mich. Ich glaube, er hat mir das gestrige Schotterabenteuer verziehen. 
In Lezhe biegen wir ab und fahren die Dörfer entlang. Die Straße hat gute Abschnitte, aber auch die für Albanien erforderlichen Schlaglöcher, Asphaltverwerfungen und Fahrbahnrandabsenkungen. Wir biegen ab, nein, nicht auf Schotter und auch nicht auf die Autobahn. Es gibt noch eine Alternative, ganz konventionell über die Dörfer. Im Dorf fährt man ja bekanntlich etwas langsamer (5 km/h weniger) und beobachtet dabei das Dorfleben, z.B. eine Trauergesellschaft. Also ganz einfach,der Mann trägt lange Hose und Hemd oder T-Shirt ...Farbe egal. Die Frau  von 20 - 50 trägt schwarz und nur schwarz tutto kompletto, ausgenommen nur das Taschentuch das Jede(!) demonstrativ in der Hand hält. Und alle Alten tragen Schwarz/ weiße Tracht. Ganz einfach, oder?
Irgendwie sehen wir nicht mehr so vertrauenswürdig aus, der Tankwart fragt uns, ob wir denn cash zahlen können, als wir ihm signalisieren, zweimal volltanken, bitte. Als wenn in unsere Mopeds 150 l rein gingen.
Für gestern bleibt noch nachzutragen, dass es im Nordosten ein geniales Bewässerungssystem gibt, das bestimmt schon seit Jahrhunderten so mit den kleinen Kanälen funtioniert. Rechts und links der Straße sind volle kleine Kanäle.


Tag 3 -       wir verabschieden uns von Biene ....(für heute vermutlich das  letzte mal Internet)...und von dem Pärchen aus Essen und fahren zum letzten mal durch Shkoder. Heute morgen ist in der Stadt wieder viel mehr los als gestern Nachmittag, da war ja geradezu "tote Hose". In der Ebene, die wir danach durchfahren, wird viel gebaut, ist ja auch schon ne coole Gegend hier am See. Es erinnert mich irgendwie an ein deutsches Neubaugebiet. Nur dass hier die Grundstücke größer sind. 
Tag 4     Blagaj und Mostar. Ha, ich hab Lutz zu einem Besuch in Mostar überreden können. (Städte im Hochsommer mit Motorradklamotten zu Fuß zu erkunden? Wie blöd ist das denn? Später erzählt uns ein Einwohner, dass Mostar die heißeste Stadt des Balkans sei. Es können im Sommer schon mal 45-47° werden.)
Tag 5           Heute morgen hat uns unsere nette Wirtin noch für den morgigen Tag Regen angedroht. Als wir wieder in den Bergen von einem Dorf zum anderen trödeln, ziehen die ersten Wolken seit 10 Tagen auf. Aber es bleibt heute trocken.

Man findet aber auch albanische Besonderheiten ....zB:  Balkone im Dachgiebel da wo garantiert kein Mensch mehr stehen kann, gibt auch kein Fenster geschweige denn eine Tür. Aber der Nachbar hat " geringfügig" höher gebaut, und der hat da auch noch einem Balkon.......
Wir  biegen kurze Zeit später ab nach Theti....hmmmm das riecht hier toll. Rechts und links lange Felder mit Lavendel ? Rosmarin....Kräuter halt, welche kann ich duftmäßig nicht eruieren. Gegen Ende der Ebene kommt auf der rechten Seite ein großer flacher " Kompleksi"  mit mannshohen  Mauern ...ich habe darin einen Firmenneubau gesehen, bißchen abgeschirmt, aber Lutz sieht in dem noch nicht ganz fertigen Bau einen Knast. Danach geht's etwas kurviger weiter und schon wieder ein neuer Duft...diesmal wie das Tannenkiefernfichtennadelschaumbad aus meiner Kindheit. Die sehr gut asphaltierte Straße - entgegen albanischer Gepflogenheit nur geschätzte 20 Schlaglöcher auf 25 ! Km - wird immer kurviger und schlängelt sich hoch. Zweimal wird bis Bore ein getrocknetes Flussbett gekreuzt. Und dann kommt dchon wieder so ein Schild....diesmal auf albanisch und englisch  .....der Franzose wurde sagen "Route barrée"  ....ab dem  18.06 von 10:00 bis 17:00 gesperrt. Müssen die gerade jetzt bauen? Wir drehen um.
Auf  der Rückfahrt will ich fotografieren, wie Lutz das ausgetrocknete Flussbett überquert, und werde prompt von einem jungen tschechischen Guzzifahrer angesprochen, der mir bei meiner Panne ??? helfen will. Er findet das ja so toll ...eine Frau mit Moped allein in Albanien. Na ja, er hat dann noch lieb Konversation gemacht, bevor er weiter gefahren ist. 
Lutz will noch ein letztes Mal in Albanien tanken. Der Tankwart greift zum Rüssel, was mich panisch aufschreien lässt. Nein, ich meine nicht die Aufschrift, die in deutsch "Verbleites Benzin" verspricht ..er greift zum Diesel-Rüssel.  Er schaut mich an, schüttelt der Kopf und sagt:  all ok.   Wo Diesel dran steht, ist Benzin drin, und wo verbleites Benzin dran steht, ist Diesel drin. Pffffft.
Vor der Grenze trinken wir mit den letzten Lek nochmal  Kaffee. Die zugehörige Toilette ist putzig. Damenklo mit Bidet!  und blau gekachelt, dafür ist das Herrenklo rosa gekachelt. 
Nach Montenegro rein hat uns dann uns dann ein gaaaaanz wichtiger Macho abgefertigt. Ich glaube, der hat unsere Pässe 3 x gescannt, aber leider nix gefunden um die Einreise zu verweigern. 
Wir sind direkt ab in die schwarzen Berge ....Lutz hatte doch tatsächlich auch eine asphaltierte Bobbahn von 20 km gefunden. Zur Erklärung Bobbahn: wenn ich meiner besseren Hälfte im Abstand von max. 4 Metern folgen muss, wenn ich ihn ab und zu mal sehen will. Ansonsten ist er immer schon wieder hinter der nächsten Kurve verschwunden. Er findet das irgendwie auch nicht so prickelnd, wenn er mich nicht im Rückspiegel sieht. Hallo: ich bin nicht geplatzt, weggezaubert, geraubt  oder den Abhang runter gefahren. Ich habe nur angehalten, um ein Foto zu machen!!! 
Ihr merkt schon nur Kurven und das ganz viele Kilometer.
Nach Montenegro kommt Bosnien. .. Oh nein - es kommt Herzegowina. Das ist wichtig. Das ist wie mit dem Freistaat Bayern und Ostfriesland oder mit Südtirol und Italien oder sag nie einem Saarländer, er sei doch mal Franzose gewesen..... 

Wir kommen über die Hochebene nach Blagaj, wieder mal ein wunderschöner Anblick.  Blagaj liegt unten malerisch im Tal...wir finden auf Anhieb unser Ziel ...Navi sei Dank...ein doch etwas überlaufenes Derwischkloster. Das Kloster liegt wie angeklatscht an einer hohen Felswand und passend kommt aus einer Höhle der Fluss. Ist schon beeindruckend. Ein geschaftstüchtiger Parkeinweiser gibt uns, Derwisch sei Dank, einen Parkplatz in der Nähe. Auf den Besuch im Inneren habe ich auf Grund der Hitze und der Besuchermassen verzichtet. Es scheint aber ein Muss für Muslime zu sein. 
Weiter nach Mostar, der Eindruck ist zwiespältig ...eine wirklich schöne alte Stadt mit behutsam restaurierten Bauten und daneben die alte Moschee mit Einschusslöchern, die sich auch in den Grabmalen des muslimischen Friedhofs finden lassen. Eine hochmoderne Tanke mit offenem WLAN und Café und gegenüber ein halber Altbau, man sieht noch die alte (Stein) Bauweise ...1. Stock: Ruine, Erdgeschoss : zwei moderne Firmen mit Klima an der Außenwand.  
Die Altstadt wimmelt von Touris. Man muss auch das Geld sehen, das auf diese Weise in die Stadt kommt. Im "neuen" Stadtteil können wir durch beeindruckende Alleen fahren, mitten in der Stadt. danach machen  wir uns wegen der Hitze ab in die herzegowinischen Berge und treffen auf Pferde, wilde Pferde nicht so feudal untergebracht wie die Lipizzaner in Slowenien, so ellenlange weiße Dallaszäune. Nein, hier werden die Pferde in mit Steinen ummauerten Paddocks untergebracht. Ansonsten leben sie auch völlig ungezwungen. 
Wir sind richtig schön durch die Berge getrödelt, weil wir das so wollten. Dabei konnten wir kilomerweit die Kunst der Trockenmauern bewundern. Die Jungs aufm Balkan müssen dafür die Ruhe weg haben.   
Wir sind dann auf der Route auch mal durch ein Industriegebiet getrödelt, weil das Navi das so wollte. 
Die Grenze nach Kroatien war völlig easy,.... weil nix los. Kurz nach dem Grenzübergang sind wir querfeldein und wurden prompt von der Polizei angehalten ...Lutz hatte wohl einen alten Schmugglerpfad aufgetan. 
Die Suche nach einer Unterkunft war relativ schnell beendet. ...Luxus pur für kleine Euros und mal wieder beeindruckend liebe Leute.  

Wir haben ein ganz anderes Problem ...in Vrgorac war eine Tanke, da hatten wir erst 95 km auf der Uhr. Dann kam 156 km keine weitere Tankstelle ..upps, bei 215 hat Lutz und bei 226 habe ich auf Reserve geschaltet. Und es ist Sonntag, auch in Kroatien. Ja, wir hätten einfach aus den Bergen an die Küste fahren können, aber das Navi hat uns immer wieder eine Tanke in den Bergen vorgegaukelt. Hat aber noch geklappt - Lutz musste den 2 Liter Reservekanister nicht ausgraben. Die Fahrt von Ploce an den Peckura-See war mal wieder sehr kurvenreich.
Eins hab ich aber nicht verstanden...wieso sind 200 m in der Innenstadt mit Motorradklamotten zu Fuß laufen unendlich weit bzw. nicht machbar für den Mann? Aber 8.1 km Schotterpiste nur ein ganz kurzes Stück? Ich bin halt ne Frau..... 
Wir haben in Gajak direkt am See ein heimeliges Appartementi in  Fledermausbesitz gefunden und uns mit Salami, Brot, Wein  und Tomaten zum Abendessen eingedeckt. 
Morgen werden wir endlich wieder mit Volker vereint. Wir freuen uns schon sehr.

Samstag, 30. August 2014

"Thet Offensive" mal ganz anders heute nur Bilder

"Thet Offensive" mal ganz anders  heute nur Bilder

Ja Offensive!
Irgendwie wurde es Zeit die Sache mit dem Endurofahren endlich anzugehen.
Wenn ich gewusst hätte, was mich da erwartet, wäre ich die Sache alleine wohl eher nicht angegangen. 
Ohne Frage, zumindest die völlig einsame südliche Passage, mit der ich startete ist alleine nicht ungefährlich, denn eine Hand hat man schnell gebrochen und perpedes sind 10 -15 km schon recht weit.

Es beginnt über die neu geteerte Straße auf den ersten 15 km so beschaulich, dass man sich der Erwartung, dass bis zu dem Thet-Kessel so weiter geht in fast schon enttäuschender  Sicherheit wiegt.


Die knapp 3 Meter breite Straße entlang dem Flusslauf ist echt was fürs Herz.


Und endet völlig überraschend hinter diesem Haus in einer riesen Pfütze, die selbst an dem Rand an dem ich mich langezittert habe, fast 25 cm tief ist. Also Stiefel voll Kühlung, war eh nötig.


Danach kann man erst mal 500 Meter Luft holen,


und die Landschaft genießen,


bevor dann richtig die Post abgeht.


Und wie die abgeht. Die Strecke ist wegen Ihrer Länge von gut 80 km (Tanken nicht vergessen) und einem Schwierigkeitsgrad des Monte Saccarello entsprechend anspruchsvoll. Da es wenige schonende Passagen zum ausspannen gibt, benötigt man eine gute Ausdauer und sollte reichlich zu trinken mitführen.
OK......ich hatten noch 8 Qualrboro Gold und genug Willen und vor allem keine Ahnung, dass das ewig so weiter gehen würde.



Und dann hatte ich das Glück des Untüchtigen, denn dieser Kleine Laden hatte den Kühlschrank voll Limetten Soda und ich etwas später selbiges im Bauch.
Da daachte ich immer noch das geht nicht mehr lange.
Ach ja Netz gibts da auch keines, auch nicht das fürs Handy.


Die Strecke zog auch gleich wieder an.




Belohnt wurden die Mühen aber auch.







Und dann gabs da noch ein paar Sonderprüfungen.



Wobei die Furten etwas mickerig waren wegen dem schönen Wetter der letzten Tage.
Aber es gab auch einige völlig vermatschte Passagen, nämlich dann, wenn eine der Wasserrinnen, mit denen die Bewässerung hier sichergestellt wird gebrochen oder undicht war.


Auch bezüglich der Elektro-Infra geht man hier durchaus naturbelassene Wege.










Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte....

morgen muss ich dieses wunderschöne Land verlassen.






"3 weeks no excuses - eine büchst aus" oder "Von der Heimkehr eines gefallenen Mädchens"

Fr, 29.08.14 - ich sage tschüss

Schon morgens, als ich früh aufstehe, um rechtzeitig für das SanCar bereitzustehen, ist es irgendwie ein unwirkliches Gefühl. Heimzufliegen und Volker hier "zurückzulassen", nicht weiterzufahren, Fuß hin oder her. 
Das SanCar kommt nur ein paar Minuten später als erwartet.




Den ersten Teil der Fahrt nach Skopje zum Flughafen verbringe ich halb liegend, damit ich mein Bein schön hochlagern kann. Doch beim Zwischenstop nach ner guten Stunde an einer Tanke, beschließe ich die Weiterfahrt im Sitzen, die Schläge der mazedonisch rustikalen Straßen, die das Fahrzeugchassis an die Insassen weitergibt, sind im Liegen besonders heftig.
So gegen viertel nach elf erreichen wir den Flughafen Skopje, dort setzt man mich in einen Rollstuhl und rollt mich direkt zum Check-In-Schalter der Austrian Airlines. 
Gut, dass Volker es geschafft hat, all meine Sachen (jetzt sind ja auch noch die Motorradklamotten hinzugekommen luftverladbar zu verpacken. Meinen kleinen Seitenkoffer kann ich als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen, sehr praktisch.
Weiter geht's mit dem Rolli durch Passkontrolle und Security-Check, dann stehe ich in der ersten Reihe für das Boarding. Schon irgendwie spannend, diese andere Perspektive aus dem Rollstuhl. Allerdings muss ich mal noch ganz dringend für kleine Endurofahrerinnen und mache mich mit dem Rolli selbständig, finde auch schnell das Behinderten-WC und mit ein paar Zwischenhüpfern klappt das auch alles ganz gut.
Dann zurück zum Gate, wo schon die Ärztin auf mich wartet, die mein Unbedenklichkeitsattest sehen will. Wichtiges Gesicht, mehrfaches Lesen, Suche nach dem Ausstellungsdatum - dann ein Lächeln und ein Nicken: Ich darf an Bord.



Der Airbus A320 ist ausgebucht, stört mich aber nicht, ich darf als erstes rein, hüpfe im Walzertakt (bei Austrian Airlines gibt's zum Boarding Wiener Walzer - kein Witz!!) bis in die letzte Reihe, um zu erfahren, dass ich alle drei Sitze auf der linken Seite für mich und mein Bein allein habe. Cool!



Der Flug ist herrlich, die Sicht fantastisch, zuerst geht's noch über die hügelige Landschaft des Kosovo, dann wird's über Serbien flach und flacher, Ungarn ist ohnehin eher platt und dann sind wir auch schon in Wien.







Und um es vorwegzunehmen - die Alpen hab ich leider nicht gesehen....

In Wien habe ich dann mehrere Stunden Aufenthalt. Am Anfang bietet man mir noch das All Inclusive-Programm mit Rolli-Transport zur Einreise, wo man einen Gipsabstrich macht (keine Ahnung, was die dabei suchen, glücklicherweise hat man sich im Krankenhaus in Ohrid keinen Scherz mit mir erlaubt und so ist das Ergebnis wohl nicht einreiseverhindernd), dann werde ich weiter zum nächsten Fluggate gefahren.
Und das fast 2 Stunden vor dem nächsten Check-In. 
Also mache ich mich wieder auf Abenteuerfahrt durch den Flughafen. Erst finde ich ein Café, wo ich mir für den Preis eines mazedonischen Abendessens inkl. Wein für 2 Personen einen Latte Macchiato und eine Focaccia mit Schinken und Käse schmecken lasse.
Dann geht's weiter zum Zeitungsladen - das ist echt spannend mit dem Rolli, immer vor- und zurückrangieren durch die engen Gänge und dann wieder über endlos lange Gänge nochmal Richtung Gate. Boah, ganz schön anstrengend.
Jetzt hab ich zumindest was zu Lesen und zu Trinken und habe Zeit, die Leute zu beobachten. Wenn man grade aus Mazedonien kommt, ist es hier irgendwie krass - nicht nur der Wohlstand, vor allem die Mimik der Leute, die Art, wie sie miteinander umgehen, ist eine völlig andere. In Albanien und Mazedonien haben fast alle, die meinen dicken und später eingegipsten Fuß gesehen haben, einfach direkt geguckt und mich angesprochen oder gelächelt oder mir mit Gesten zu verstehen gegeben, das alles wieder gut wird. Anteilnahme nennt man so was wohl. Hier in Mitteleuropa - und da nehm ich mich nicht aus - schaut man peinlich berührt weg, nur sehr wenige schauen mir in die Augen oder fragen sogar mal nach. Ein bißchen Kulturschock...

Beim Flug nach Düsseldorf dann wieder das gleiche Prozedere - als erstes rein, diesmal in den etwas kleineren Airbus A319, ganz hinten die linke Reihe, Bein hoch. Und wieder ist der Flieger ausgebucht.
Aber das Knabberzeugs ist lecker und verführt zum Spielen...





In Düsseldorf wieder Abholen durch Flughafenservice, wir fangen meine Gepäcktasche (Volker hatte Recht, sehr auffällig auf dem Gepäckband zwischen all den Koffern) und in der Eingangshalle kommt schon jemand mit großem ADAC-Schild auf mich zu. Ziemlich perfekt organisiert.
Wieder in Deutschland also. Ein merkwürdiges Gefühl, aber irgendwie bin ich trotzdem froh. Dann nach Koblenz ins Krankenhaus in die Notaufnahme, wo man mich schon erwartet.

Die Diagnose aus Mazedonien wird per Röntgenbild (auf den Bildern der neuen Geräte kann man tatsächlich was erkennen... =o)  ) bestätigt, eine neue Gipsschiene und Krücken (hurra, nicht mehr hüpfen oder tragen lassen, das war doch sehr anstrengend - wenn auch für unterschiedliche Leute) und dann kann ich mit dem Taxi nach Hause. So um viertel vor eins hab ich's dann geschafft und schließe die Tür zum blauen Haus auf...

Die Perlenkette der Albanischen Alpen

Die Perlenkette der Albanischen Alpen
29.08.2014  Bilder für Sabine, die heute Nacht gut im blauen Haus gelandet ist.

Das Oberjoch hat 106 Kurven und macht auch ohne Aussicht oder nur mit Sicht auf Bitumen und weißen Streifen einfach Laune. Eine echte kleine Perle.
Die SH 5 zwischen Kukes und Shkoder reiht über 106 km Perle an Perle zu einer auch landschaftlich sehr bewegenden Kette.
Der Tag beginnt abermals am Ohridsee, der sich fast schon zu unserem Biwak gemausert hat. Mit etwas Verspätung kommt das SanCar und fährt alle, die sich die Alpen von oben ansehen wollen, zum Flughafen.


Neun Uhr, eine gute Zeit aufzubrechen. Irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, so ohne jemanden im Rückspiegel.
Die Strecke von Struga nach Debra führt einsam an einem mit mehreren Mauern angestauten Fluss entlang. Es fällt mit schwer einen Rhythmus zu finden, es fällt mir überhaupt schwer heute.

Dafür geht es an der Grenze flott und ich verlasse Mazedonien, wo ich nur 70 km und 2 Stunden verweilen wollte nach drei aufregenden Tagen und einer völlig anderen Sicht auf das Land und vor allem die Leute, die hier leben.
Das man wieder in Albanien ist, merkt man eigentlich schnell an den schlechteren Straßen, aber so richtig dann spätestens in Peshkopi.
"Iisccch habe gar keine Führerschein"
Ja, und seine 8 Geschwister auch nicht, daher macht auch jeder, was er will. Kreisverkehre in Großstädten oder größeren Städten sind der Brüller. Es gilt die deutsche Regelung .......  und die französische zugleich. Aber das ist nicht so das Problem von Pehkopi. Schwieriger ist schon ein fast gänzlich fehlender ebener Fahrbahnbelag. Es geht daher in dem dichten Treiben auch nur im Schrittempo vorwärts. Mehr würden die mit Leuten vollgestopften uralten Kleinbusse auch kaum überleben.Man muss schon acht geben, denn hast du eh zu kurze Beine für dein Mopped, kann dir so ein 10 cm tiefes Schlagloch oder ein fehlender Gullideckel schnell den Tag versauen. In Peshkopi sollte man vor allem eines nicht tun,
dem Navi folgen!
Das endet unweigerlich in der Basarstraße, so einer Art Fußgängerzone mit Flohmarkt.
Das sollte man sich unbedingt ansehen, aber heute stand mir nicht so sehr der Sinn danach, also wendete ich an der Absperrung, die aber scheinbar auch nur für Autos gilt und verlasse den Rummel in Richtung Kukes.


Brücken aus transparentem Beton. Die kenne ich schon aus Rumänien.


(Sorry, Reihenfolge der Bilder stimmt noch nicht, das Netz hier ist ein wenig schwach, da macht das mit den Bildern wenig Freude)

Nach Kukes gelangt man über unterschiedliche Wege. Der Weg über Arras (ehemals SH xy) sollte meiner Meinung nach der Bessere sein, denn ich hatte gehört, dass die Straße neu bitumiert worden wäre. Die hatte ich auch ins Navi eingegeben, denn wenige km vorher könnte man auch schon die Straße nach Burrel verlassen und sich so verfahren.
Letztlich verändert die Wahl zwischen den beiden Wegen nur den Zeitpunkt, wann man im Schotter steht und dessen Körnung.
Kaum Peshkopi raus sehe ich ein unscheinbares Schild Kukes rechts. So früh?  Ich folge ihm und gelange auf die durchgängig geteerte Straße, deren östlicher Bogen so weit an die Grenze führt, dass ich zweimal nachfragen musste, ob ich richtig bin.
Das war lustig. Den ersten Herrn am Straßenrand fragte ich nur, ob er englisch spreche und er antwortete schon Kukis Kuki und zeigte der Straße entlang.  Der Zweite stellte sich in die richtige Richtung, zeigte auf den Boden " du immer schwarz" und zeigte mir mit einer Geste, dass die Straße einen weiten Bogen von der Grenze weg machen wird.


SH 5







30 km vor Shkoder hat mich dann tatsächlich die Polizei angehalten. War echt nett. Er fragt was, ich antworte was. Vier verblüffte Augen treffen sich. Aber der war cool, hob den gestreckten Zeigefinger der Straße lang und sagt so was wie "Directione Shkoder".
Ich nicke, Gas und wech.
Dann erreiche ich die Stadtgrenze.

  Wegen solcher Impressionen  wird Shkoder ja auch gerne als das Avignon Albaniens bezeichnet.