Nach nun 90.000 km ist die Kupplung der W-650 mal wieder ein Fall für die Werkbank.
In der Hälfte dieser Distanz hatte ich ja schon mal die Ehre die Kupplungsglocke freizulegen und mir Beläge und Federn genauer anzusehen.
Damals hatte ich härtere Federn von EBC montiert, was ich im Nachhinein als wenig sinnvolle Variante bewerten kann.
Ok was war passiert.
Seit einigen tausend KM flutscht und rutscht die Kupplung immer mal wieder ziemlich unvorhersehbar umher.
Auffällig ist das so ab 7000 U/min und Vollgas, wo sich ein leichter Schlupf mit plötzlichen Drehzahlschwankungen bemerkbar macht. Anfahren klappt auch immer wieder mal mit unterschiedlichem Druckpunkt, Burnouts finden maximal noch unter dem Gehäusedeckel statt und Wheelies .... hahaha der war gut.
Kurz gesagt Grütze-Kupplung!
Bevor ich jetzt aber Reibscheiben und Beläge kaufe, will ich erst mal einen Blick in die Glocke werfen.
Längere härtere Federn hab ich eh noch im Keller rumtrollen, also los Deckel runter.
So sieht das nach 5 Minuten aus, wenn die im Alu versenkten Stahlschrauben nach 20 Jahren noch freiwillig aus ihren Gewinden wollen.
Glück gehabt.
Nachdem ich die EBC Federn raus hatte, kam der Messschieber und zeigte nur 32 mm Länge. Das war sogar 1 mm weniger als die Verschleißgrenze.
Mal schnell die alten original W-Federn rausgekramt. Die lagen genau auf dieser Verschleißgrenze. Eine neue EBC-Feder hatte ich noch gefunden. Die hatte auch nur knapp 32,5 mm. Vielleicht hätte ich die damals gar nicht erst einbaue sollen.
Aber dann der Schock.
Die neue Feder aus der ZXRlalala ist dann doch erschreckend lang. Irgendwie will ich nicht recht glauben, dass die da reinpassen wird.
Wie das Bild verrät, muss man da schon kräftig gegen drücken, bis die Schraube ihr Gewinde findet.
Ein skeptischer erster Versuch und der Zug am Hebel treibt tatsachlich die Beläge auseinander. Check.
Etwas mehr Kraft braucht man schon, aber es hält sich im Rahmen (Sabines Workout in der Muckibude, werde ich wohl umstellen).
Noch kurz ein Wort zu den Belägen und Reibscheiben.
Die waren beide noch dicke im Sollfeld der Maßhaltigkeit. Allerdings hatten einige Belagsscheiben solche lustigen Marken. Sieht aus wie verkratzt, aber ich wüsste nicht wovon.
Zusammengebaut war es dann, mal abgesehen von der Sauerei mit der Dichtpaste (Dichtung war ein wenig freck), auch recht flottig.
Motor an und siehe da, funzt. Funzt sogar erstmal beeindruckend gut.
Ich bin sehr gespannt, ob das dann so bleibt, wenn das Öl bei heißem Motor dünner wird. Aber es ist Januar, knapp 0-Grad und es regnet seit Tagen. Das wird also noch eine Weile auf sich warten lassen.
Bis dahin
guten Flutsch.
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