Etappe7 (eventuell):
Traumetappe durch verzaubernde Bergwelten, bis in die Regionen, die Touristen eher selten besuchen.
Ich nehme es vorweg, die Tour war natürlich etwas anders geplant und sollte bis kurz vor die albanische Grenze führen.
Dummerweise hatten wir das Glück, dass das NAVI im Adventure-Modus bereits die neue Panoramastraße durch den Durmitor Nationalpark kannte. Den Weg gab es zwar schon immer, also wenn man gerne Enduro fährt, jetzt gibt es den mit ca 2,5 Meter breitem Asphaltband. Dazu dann gleich mehr,
denn erstmal müssen wir ja nach Hum zu diesem geilen Grenzübergang über die Tara Schlucht. Was eigentlich schon Anstrengung genug ist.
Jep, und da ist er auch schon, geknipsdingst von der montenegrinischen Seite. Über die alte Brücke bin ich vor 10 Jahren mit dem Ducato drüber. Seitdem ist der Holzbelag wohl nicht gewechselt worden und es fehlten heuer auch ein paar Latten im Gebälk.
Der Weg dorthin ist heute zwar besser bzw. überhaupt mal asphaltiert, dafür gibt es jetzt alle 3 km ein Rafting-Camp erheblichen Ausmaßes. Eigentlich sind alle flachen Uferstellen mit merkwürdigen Holzhütten zugepflastert und die kleine Straße voll mit Kleinbussen, die Schlauchboote transportieren. Irgendwie schade, aber auch verständlich, die Kohle muss ja irgendwie reinkommen.
Immerhin verstopfen die Transporter die Grenzübergänge nicht all zu sehr, da sie meist registriert wurden und einfach durchfahren.
Es geht weiter Richtung Trsa. Verfahren kann man sich erstmal nicht, denn man kommt nicht aus dem Tal heraus. Mutige biegen vielleicht noch in den Berg ab und nehmen die alte Enduro Strecke über den Berg. Mit der Zephyr verbietet sich das aber.
Die Strecke am Fluss und dann am Staudamm lang ist atemberaubend schön. Vielleicht mit dem Aufstieg nach Trsa die schönste in Europa.
Galerie für Galerie wechselt sich ab mit Überhängen und Schluchtenblicken.
Bis man dann im Durmitor bei Trsa raus ploppt. Es gibt nun zwei Panoramastraßen. Eine etwas direktere nach Zabljak und neu gefunden und asphaltiert, die neuere, die ich auf der Karte markiert habe.
Man sollte ausreichend Zeit einplanen. Mit etwas Aussicht genießen, vergehen gut 2 Stunden und mehr auf dem kleinen 2,5-3 m breiten Bitumenband.
Beim Schluchtenblick gibt es eine kleine Bude, die Honig und Brandy (Schildaufschrift) vertickt. Ich hab zwei Cola Zero bestellt und das hier bekommen!
Danach passt's dann auch besser mit den kleinen engen Kehren.
Der Weg führt nun runter in die Schlucht, dicht am Fels entlang. Mit Geröll auf dem Weg muss man stets rechnen, genau so wie mit SUV-Gruppen, die die Breite ihres Fahrzeuges nicht kennen.
Ein Tritt in die Tür sorgt für Klarheit und Abstand.
Irgendwann ist die SD-Karte müde. Wir lassen die Maschinen noch bis Pljevlja ausrollen und suchen uns ein Zimmer.
Auch hier, wie in Garazde ist die Stadt, direkt neben der Moschee, voll mit feiernden Menschen. Ein irres Treiben füllt die kleine Fußgängerzone. Im Hotel findet eine Hochzeit statt. Gehörschutz ist bei der Band unbedingt notwendig. Der Qualität nach könnte es auch Karaoke sein.
Egal, Hauptsache die Motorräder sind morgen noch da, die stehen, oder standen noch bis eben, nämlich vor dem Hotel in der Fußgängerzone.
Cheers.
ps.
Das Hotel "Pljevlja" entpuppt sich nicht nur im Detail als Baustelle. Das ist aber in Montenegro, Albanien und Mazedonien nicht ungewöhnlich. Von außen alles hui innen etwas pfui. Auf den Flachdächern sammelt sich der Müll und alte Möbel, wie auch immer die da hinkamen?
Dafür haben wir die Moppeds direkt im Gewimmel der Fußgängerzone vor dem Hotel geparkt und sie sind sogar noch da.
Englisch spricht nur die Dame an der Rezeption, was gerade zu sehr viel Freude bei der Frühstücksbestellung führt.
Ich hab Omelett bestellt, glaube ich jedenfalls. Mal sehen ob das so gut klappt wie mit den Cola-Zero gestern an der Schlucht.