May the torque be with you.


Donnerstag, 12. Juni 2025

Etappe 10+11: Albanische Berg-und-Tal -Runde Nordosten

Etappe 10+11: Anstrengende Bergrunde in den noch wenig touristisch erschlossenen Nordosten Albaniens, kleine Straßen, 2756 Kurven (also mindestens), Schluchten, Täler und Seen.

Tamare->Puka->Fierze->Bajram Curr->Krume->Kukes->Shkodra

Shkodra war nicht unbedingt mit eingeplant, aber Sabine brauchte eine neue Kette und da kannten wir eine gute Werkstatt, dazu später mehr.

In Tamare am Kelmend waren wir ja zwei Tage und da die Bilder dieser beeindruckenden Schlucht schon in Episode 8 oder 9 oder X+-1 sind, haben wir da auch keine frischen gemacht. 
Wir starten also mit Commodore Sabine, die mal zeigt wo der Hase lang zu laufen hat. Vamos los Hasos! (wie wir Mexikaner sagen). Wer eine Adventure-Zephyr hat, der kennt keine schlechten Wege, nur ungeeignete Reiseenduros.


Über jedes Flüsserl gaht a Bruckerl.


Albanischer Urbeton - da wandelten schon die Skipetaren (nein, keine Kängurus) drüber. Transparenten Beton gab es an vielen kleinen Brücken auch, aber den kennen wir ja schon seit 20 Jahren aus Rumänien.


Apropopo transparenter Beton. Über diese Brücke mit Betonkrebs geht übrigens der gesamte Schwerverkehr zur Mine in Fushe-Arrez.


Danach verlassen wir die SH5, die zwar Hauptstraße ist, aber den Ausbauzustand des Schrumpftales hat. Jetzt wird es wirklich einsam. Kommt mal ein Auto, dann grüßt man sich oder räumt sich gegenseitig von der Straße. Der einzige Grund, warum hier wenig passiert, ist, dass die Handys hier kein Netz finden und man daher zumindest die Hand, die keine Kippe hält, am Lenkrad hat.


Wir fahren mit einem 30er Durchschnitt gefühlte zwei Stunden um den Stausee, der den Koman See füttert. 

Kurz bevor ich wegen dem ständigen Hin und Her verstärkt aufstoßen muss, erreichen wir endlich Fierze. Da hätten wir auch schön mit einer Koman-Fähre hinschippern können, aber die nehmen pro Person und Motorrad 35 EURONEN und das fand ich jetzt auch schon ziemlich dreist.



Die Strecke nach Bajram Curr geht dann etwas flüssiger und wir erreichen unser tolles Hotel UNIVERS. 40€ inkl Frühstück ist ne Ansage und das Hotel sprengt die üblichen Maßstäbe der Unterkünfte hier deutlich. Alles toppi, bis auf ein kleines Buchungsmalheur mit der Kreditkarte, aber das haben wir dann auch gelöst. Ungelöst blieb hingegen die Frage, warum das Bier plötzlich dunkel wurde. Aber das schmeckte sogar noch besser.


Das inkl. Frühstück erfüllte dann auch wieder alle Balkan-Erwartungen und hält sicher biss in den frühen Nachmittag. Das gibt es so seit Kroatien jeden Morgen und lässt den Cholesterin-Spiegel kollabieren.


Von Bajram Curr(i) geht es dann über Kukes zurück auf die SH5. Vor zehn Jahren war das eine der besseren Straßen, da bereits asphaltiert. Heute kann man das nicht mehr so sagen, aber zurück nach Puka ist die Route mit der Zephyr alternativlos.


Die SH 22 beginnt mit einer Brücke. Der Zustand ist den erlaubten 3,5 t angemessen, nur stellt sich natürlich die Frage, ob alle Reisebusse und LKW tatsächlich über den Kosovo in die Stadt kommen.
Wir kennen die Antwort.......... Kleiner Tipp, 2,30m Breite sind in Albanien ein dehnbarer Begriff.



Die SH 22 ist bis Kukes überwiegend so was wir ähnliches 2-Spurig ausgebaut und es geht fluffiger als gestern durch die Bergwelt.


Als es endlich mal geradeaus ging, hab ich dann mal die Zephyr ein Stück gefahren, da ich wissen wollte, ob die knarzende Kette noch vor dem Rückweg an die Mosel getauscht werden muss. 
Jep, muss sie. Die GS-Fraktion wird jetzt wieder sagen "mit nem Kardan wäre dir das nicht passiert". Stimmt, aber wechsel mal in Shkodra ein defektes Stützlager, da wirst du dich aber wundern.
Wir hatten das vor dem Zwei-Tagesausflug in die Berge schon mal abgecheckt, wie und wo man das managen könnte. Shkodra bot sich da geradezu an, denn da gibt es eine ganze Menge Moppedwerkstätten und auch ein zwei drei, die Motorräder können.
Wir hatten uns für Gjoni Besnik entschieden, da der Gute schon öfter mal im Internet erwähnt wurde.

Nach kurzer aber nicht allzu kurzer Suche hatten wir seine kleine Garage an der Straße dann gefunden.
Es dauerte etwas, bis die Zephyr auf die selbst gebastelte Hebebühne passte. Aber Gjoni ist da ein ganz genauer und ich glaube, er wollte mit der Bühne auch etwas seine Professionalität unterstreichen.


Jedenfalls nach 15 Minuten schwebte die Zephyr abenteuerlich schwankend in Arbeitshöhe.
Und es gab Kaffee am Straßenrand. Ich liebe dieses Land und seine Leute.


Jetzt geht es los, Sabine bekommt eine goldene Kette, es war auch die einzige verstärkte, gedichtete Kette im Lager. Aaaaaber es gab eine.


Genietet wird hier übrigens nicht mit einem Nietschloss, sondern der original Niet wird beim Kürzen der Kette akribisch nur so weit ausgedrückt, dass man ihn wieder verwenden kann.
 




Nach einer Stunde und reichlich Erfahrungsaustausch ging es dann weiter an den See nach Shiroke. Da kann man immer sehr schön für kleines Geld unterkommen.
Zwei abenteuerreiche Tage versinken mit der Sonne im See.
Cheers 



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