Sonntag, 23. Oktober 2022

Hummeln im Kaftan Tag 17 Safi

Ich hab nicht sonderlich gut geschlafen, viel geträumt. Die täglichen Abenteuer lassen langsam nach und der Kopf hat offensichtlich mehr Zeit, sich mit dem Ordnen des Erlebten als mit dem Durchstehen der täglichen kleinen und großen Abenteuer zu beschäftigen.

Dazu labert mich der Muezzin von der Moschee gegenüber schon um viertel nach sechs aus dem Bett. Der hat eigentlich eine sehr angenehme leise Art zum Gebet zu rufen, aber leider erzählt er auch immer noch die gesamte Schöpfungsgeschichte und am Ende seines 10-minütigen Vortrages auch noch die Lottozahlen und die Angebote im Supermarkt gegenüber. Glaub ich zumindest.

Kaum war der Gute endlich fertig, musste ich erleben< was passiert, wenn zwischen den 23 Lachmöwen auf dem Dach eine Clownsmöwe landet. 

Warum gibt es eigentlich keine Pantomimen-Möwen?

Langsam schließt sich der Kreis um Marrakesch. Ein deutliches Zeichen, dass es Ende der Woche wohl nach Hause geht. Auf der Liste stehen, nach der Streichung aller weiteren Wasserfälle, noch Safi und El Jadida.

Vermutlich das letzte Mal muss der Dacia in die Macchia. 



Noch ein paar Steilküsteneindrücke einfangen, bevor es zur Düngemittelfabrik geht.


Safi ist eher eine Industriestadt mit recht großen Hafenanlagen, hat aber auch einen alten Palast und eine portugiesische Festungsanlage. Dazu einige hübsche Corniches, die einen Aufenthalt wert wären. Wir finden auch ein preiswertes Riad "le cheval blanc" mit Dachterrasse zu einem sehr kleinen Preis.

Die Stadt empfängt uns im Süden mit dem erwarteten Seehafen, Petrochemie und einer netten Phosphat Fabrik. Darunter, zum Meer hin, ist ein kleines Areal von wenigen 100 Metern, in dem rund um die Uhr Sardinen eingedost werden. Die landen dann bei diversen Discountern und auf unseren Tellern. Der Geruch wechselt von vergammeltem Meeresgetier zu " hier explodiert gleich was". Man sollte sich einfach nicht dran stören, denn in der Bucht von Safi ist das dann schon vergessen und man blickt auf einen Fünfmaster, der im Hafen liegt.

Die portugiesische Festung ist eine Baustelle. Ein alter Mann erzählt uns, dass Portugal seit 5 Jahren für die Restaurierung zahlt, aber irgendwie das Geld wohl beim Pascha landet. So was soll's ja auch in Europa geben.

Schön anzuschauen ist die Baustelle dann aber doch.



Heute wird sicher ein schöner Abend, denn im Carrefour gab es ein Alkohol-Department. Streng bewacht von einem Aufseher kann man hier Wein und Bier für kleines Geld kaufen. Wir werden nicht kontrolliert. Vermutlich weil wir nicht wirklich arabisch aussehen und außerdem fragen mussten, wie das hier läuft, denn der Sperrbereich hat eine eigene Kasse.

Es gab noch was tolles.

DESPERADOS

Ich genieße gerade eine Flasche auf der Dachterrasse mit Blick auf die im Meer versinkende Sonne.

Sechs Grad geht es mir durch den Kopf. 6 Grad sind es zu Hause 

Ich streife mir ein Hemd über ......


Dann geht's ins "rooftop Restaurant" zum Abendessen.



Essen auf Sitzkissen ist Geschmacksache, das Essen dort dürfte jedem schmecken. Das war spitze.

Dann mal bis morgen, die Flasche Rose wartet.+



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