Dienstag, 25. Oktober 2022

Hummeln im Kaftan Fluch der Berge Onzieme jour. (Das heißt Tag 11 ihr Krutons.)

Wir verlassen das traumhafte Ressort "Upupa de L' Atlas" in Richtung Atlantik, wo wir heute Abend genüsslich die Körper in den Sand rollen wollen. Sollte anders kommen, aber wer hätte auch etwas anderes erwartet.

Der Regen, der uns schon gestern auf der aufgeweichten Straße aus der Wüste beschäftigt hat, hat wohl den gesamten Bereich nordöstlich vor dem Anti-Atlas überschwemmt. Recht früh sieht man die ersten Muren, die noch am frühen Morgen mit Baggern von der Straße geschoben wurden. Die Navigation ist recht kompliziert, da sich weder Maps noch das Navi an den Orten in der Karte ausrichten lassen (hundert Schreibweisen) und in jeden Kreisverkehr alles ausgeschildert ist.

Später verstehen wir auch warum, denn alle Wege müssen letztlich über die selbe Brücke bzw. Furt und exakt die hatte ein kleines Wasserproblem.




Ob es die Brücke wirklich noch gibt, haben wir nicht herausgefunden, aber wir haben uns erstmal artig in die Schlange an der Furt gestellt und den Bagger beobachtet, der versuchte, die Rohre der Furt freizulegen, damit es die befestigte Passage nicht vollends hinfort spült. Mutig mutig, aber nach 20 Minuten wurde es dann etwas eintönig und wir mussten tatsächlich fast bis Marrakesch zurück, um den Fluss zu umfahren. der Spaß hat uns locker 3 Stunden geraubt und ich beneide die Menschen hier um die Gelassenheit, mit der man solchen Ereignissen entgegentritt.

Es geht weiter so grob Richtung Asni und den Tizi n' Test Pass. Bis dahin ist die Straße auch noch eine Straße und wird dann durch ein 3 Meter breites asphaltähnliches dunkles Belagsband abgelöst. Das ist auch gut so, denn ab jetzt geht es 3 Stunden lang hin und her und her und hin. Kaum mal 80 Meter gerade aus und man verflucht, dass man nicht mit der Enduro hier oben rumturnt.

Am Straßenrand findet sich so die ein oder andere Mitfahrgelegenheit, 


nicht alle scheinen so im optimalen Zustand


und es scheint auch, dass sie für die unterschiedlichen Wege und deren Beläge optimiert wurden.


Sichtlich irritiert scheinen aber alle über die Wassermengen, die da aus dem Berg Richtung Marrakesch fließen.
Einige Einkehrmöglichkeiten werden heute wohl kein Geschäft machen, da die Furten auf die andere Seite nur mit Pferd oder Kamel erreichbar sind.


Nochmal geht es hinauf in den Fels.
Die Straße bleibt so schlecht wie die Toilette in dem einzigen Cafe auf gut 70 km.


Das Straßenband zieht sich episch durch den Berg und es wird einem schnell klar, dass diese Straße an Bedeutung und Zuwendung verloren hat, seit es die Schnellstraße an der Küste entlang gibt.



Und dann... plötzlich eine letzte Kehre und der Belag wird wieder zweispurig und besser als auf deutschen Autobahnen. Ein sicheres Zeichen, dass wir Taroudannt bald erreichen. Weiter werden wir heute auch nicht mehr kommen, denn in meinem Kopf ist kein Platz für weitere Bilder. 


Viel Platz ist hingegen in meinem Bauch.


Und genau darum werde ich mich jetzt kümmern. Inschallah.


Das da ist übrigens kein abgehackter Unterarm, sondern ein mit Merguez  gefülltes Tacco. Weil das alleine zu wenig Kalorien hat, ist das Ding noch vollgestopft mit Fritten und Sauce Andalouse.
Klingt eklig, schmeckt aber klasse.



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