Montag, 21. Dezember 2020

Korsika 2020 -East Side Story- Cascade de L'Ucelluline


Kleine Runde durch die östliche Bergwelt zwischen Bastia und Corte. Der Weg führt vorbei an Schluchten, Wasserfällen und jeder Menge exponierter Kirchen und Aussichtspunkten.

Knapp 100 km beliebig erweiterbar. Jedes denkbare Straßenprofil außer Autobahn wird geliefert. Navigation ist schon etwas anspruchsvoller, da an vielen Kreuzungen gleich 5 "richtige" Wege abgehen.



Das raue und wilde Land zwischen den einsamen Stränden und den schroffen Felsen der Bergwelt hat uns in seinen Bann gezogen. Müde, hungrig und der Natur ausgeliefert erreichen wir die einsame karge Hütte, die für 5 Tage unsere Zuflucht, unser Obdach werden soll.

Kein Auge habe ich in der Nacht geschlossen, denn mit dem Erlöschen des Lichtes unter dem schützenden Dach, erwachen direkt vor unserer Tür die Bestien des Waldes. Die Neugier überwindet die Angst und mir gelingt ein Schnappschuss des Rudelführers, wie er gerade die Reste des Wachhundes (Mastino) verspeist. 


Na ... ganz so gefährlich war es dann doch nicht, denn die Bestie entpuppte sich als "Babybel", unsere kleine Käsekatze, in deren Haus wir offensichtlich zu Gast waren.

Die karge Hütte stellte sich in der aufgehenden Sonne als stattliches Haus mit 2 Bädern und 25 Meter Pool dar.


Die Strände im Osten waren, wie befürchtet, völlig überlaufen.


Teilen mussten wir den Strand nur so alle 2 Stunden mit Passanten, die zum Essen oder zum Kaffee ins nahegelegene Altendomizil zurück mussten. Der einsame Strand könnte aber auch mit dem Opferpfahl hier zusammenhängen, dem die Menschen vielleicht ausweichen.

Die Runde heute führt uns nur wenige 100 Meter über die Hauptstraße, bevor es dann links hinauf in die Berge geht. Die Temperaturen sind von 35 auf angenehme 20° gefallen, leider ist der Himmel aber auch nicht mehr so unbedeckt. Es geht zügig voran in die Berge, vorbei an verschlafenen Dörfern und aufgegebene Kirchen.


Einige der sakralen Bauten überraschen mit eher diabolisch anmutenden Mutationen.


Kaum ist da eine Kirche, gabelt sich auch schon der Weg in 5 von 3 dokumentierten Abfahrten. Es ist nicht immer die breiteste oder beste Straße, die einen zum Ziel bringt.


Wir schlängeln uns dem Straßenverlauf folgend den Berg entlang. Zwei Mirages donnern im Tiefflug über den Küstenstreifen, der sich mal zu unserer Rechten mal zu unserer Linken zeigt. Dann erreichen wir durch einen Tunnel den Eingang zur Cascade de L'Ucelluline.


Am Ende des Wasserfalles befinden sich unter der Brücke mehrere kleine Felsen-Bassins, in denen man sehr schön baden kann. 



Leider ist die Sache nicht so gänzlich ungefährlich, wovon die in die Brücke eingelassenen Tafeln erzählen.


Die Bäume sind geschmückt wie kleine Schreine, um an die dort gebliebenen zu erinnern.


Wir verlassen die Schlucht weiter ins Landesinnere. Leider speichert der Himmel gerade mehr Wasser als der Stausee,  an dessen leeren Becken wir über Kilometer entlang fahren.


Kurz vor dem Pass über den Bergkamm beginnt es zu tropfen. Die Temperaturen sind auch schnell gefallen.
Eben wühle ich mich noch einen atemberaubend steilen Weg zur Klosterruine hoch. Schnell noch ein paar kleine Entdeckungen einsammeln. Dann sammele ich den Rest der in der Steillage verteilten Kompagneros ein.


30 Minuten gelingt es uns ,das Gewitter auszutricksen. Dann hat es uns von allen Seiten eingekreist. Leider dauert es bis zur Wasserlinie, bis wir die erste offene Gastronomie finden. Die Saison ist vorbei und Corona hat das Landesinnere touristisch schon früh in den Schlaf geschickt.





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