Freitag, 17. April 2020
getting lost in memories
Heute hatte ich durch einen glücklich herbeigeführten Zufall die Gelegenheit eine CBR 900 RR SC 50 auszuführen.
Die Maus hat gerade mal 25000 km runter und sieht bis auf ein paar minimale Fehlpigmentierungen aus wie aus dem Laden.
Mein Nachbar möchte sich von der schönen Japanerin trennen. Nachdem ich damit gefahren bin, frage ich mich warum und wenn ich Platz im Keller hätte, dann würde sie dort auch ihren Platz finden.
Na ja...... sie steht bis morgen tatsächlich in meinem Keller, aber dann soll sie vertickt werden. Der Preis liegt vermutlich unter dem der angegammelten W650 die ich gekauft habe. Der Markt ist eine Schande für den Markt.
Aufsitzen und Attacke,.
Der Motor läuft sofort rund und grummelt dumpf aus dem BOS Dämpfer. Was für ein Unterschied zu dem blechernen Gerappel aus so vielen anderen Billigtüten. Nach ein paar Sekunden kurzes Gasanreißen und die Kleine bellt laut in die Garage. Auf geht's mit Karacho aus dem Parkhaus.
Die Stummel liegen satt in der Hand, die Sitzposition angenehm leicht geduckt. Kaum hat man die Moseluferstraße erreicht und seine Position gefunden, spürt man kaum noch Druck auf den Handgelenken.
Honda eben, kein anderer Hersteller gelingt zur Jahrtausendwende der Spagat zwischen Sport und Ergonomie so wie Honda.
Alken hoch ist noch nicht so die pure Freude, ich komme zu schnell in die engen Kehren und mit den Stummeln hantiert es sich eben anders als mit der Stange der Enduro. Dafür kapier ich schnell wie die Bremse am besten funzt. Das Fahrwerk ist der Hammer. 17 Jahre ohne Pflege funktionieren die Showa Dämpfer wie am ersten Tag. Bei der Abfahrt über die Bergstrecke bügeln die Dinger alle Verwerfungen derart souverän weg, dass man schnell alle Hemmungen aufgibt.
Weiter geht es nach Burgen, wo sich eine schnellere ebene Piste durchs Tal windet. Mal sehen was da so geht. Den Transit nutze ich mal um den 2-3-4 Gang anzureißen. Der Motor zieht in einem Strich durch die Drehzahlleiter und die Gänge. Gegenprobe 4. Gang 2000 U/min Drosselklappe voll auf. Herrlich kein Mucken kein Zucken es geht voran und ab gefühlten 6000 geht es dann wie Hölle voran.
Typisch Honda.............
Ach ja sagte ich ja schon.
Jetzt geht's ins Kurvenlabyrinth. Die Radien wechseln von weit nach eng, von schnell nach langsam im Landstraßentempo zwischen 80 und 130. Würden wir uns besser kennen, dann geht nach oben auch noch mehr, aber der Respekt macht dem Spaß gerade keinen Abbruch. Ich versuche verschiedene Varianten was die Gänge angeht. Entscheidet man sich für einen Gang tiefer, hängt die Fuhre besser am Gas, in den langsamen Passagen muss man aber mit dem Gas gefühlvoller umgehen. Wählt man eine Fahrstufe höher, geht es mit weniger Aufmerksamkeit, also entspannter, es geht aber auch nicht mehr so zackig aus dem Eck wenn man nur mit 4000 U/min auf die Tube drückt.
Ich muss zugeben, dass die Fuhre noch entspannter als die CBF auf dieser Strecke zu bewegen ist, da Fahrwerk und Bremsen einfach feiner funktionieren.
So genug Eingewöhnungszeit, zum Schluss noch von Brodenbach nach Buchholz über die engen Serpentinen. Mal testen ob so ein stummelliges Mopped für mich als Allrounder in Frage kommt.
Verdammt, geht nicht soooo gut aber geht gut.
Nach 45 Minuten stehe ich verblüfft und verwirrt am Moselufer.
Verdammte Hacke hat das Spaß gemacht.
Verdammt ist die Kiste schnell und dann noch so sagenhaft ausgeglichen.
Wie sich wohl eine SC 57 fährt?
Geh aus meinem Kopf
los raus
zu spät
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