Dienstag, 17. Juni 2025

Etappe 15: Es wird Regen geben, waagerechten Regen; von Bosnien an die kroatische Küste.

Etappe 15: Recht unspektakulärer Trip von einem gar nicht so losten "Lost Place" in eine stürmische Nacht

Heute mal keine Karte, denn man kann sich echt nicht verfahren.

Wir starten vor Bihac mit dem Wissen, dass es Regen geben wird. Das hatten wir jetzt schon 16 Tage nicht mehr, kann mich gar nicht mehr erinnern, wie sich das anfühlt.

Das Navi will dauernd über die grüne Grenze zum "Aerodrom Zeljava", aber das müssen wir verhindern, sonst sind unsere Moppeds nicht mehr in der EU als eingereist registriert. Nach ein paar Nachjustierungen erreichen wird dann die Grenze, wo uns dank der kroatischen Wichtigtuerei wieder eine Autoschlange erwartet. Es beginnt zu tropfen und wir fahren einfach bis ganz vor an der Schlange vorbei und stellen uns unters Dach. Dann gaaaaanz unauffällig wieder in die Schlange mogeln. Die Schweizer verlieren die Nerven und schlüpfen in ihre Regenklamotten. Ich werde das aussitzen und erst mal durch die Kontrollen knattern.

Der bosnische Polizist schaut kurz in mein Dokumentensortiment und simuliert Tätigkeit, da wegen dem kroatischen Pendant 2 Meter weiter ja eh nix vorwärts geht. Der Kroate registriert wieder unsere Fahrzeuge, kopiert die Ausweise und wirkt etwas unzufrieden mit seinem Job. Fertig! Der Regen übrigens auch. Die Schweizer köcheln unter der wiedererhellten Sonne und dampfen genau wie der nasse Asphalt.

Zur Airbase führt kein Schild, kein nichts. Sie liegt exakt im Niemandsland und daher kümmert sich auch keiner drum. Was für ein Gewinn für uns, die gerne keinen Eintritt zahlen.

Aber der Reihe nach. Zuerst finden wir die beiden Start-/Landebahnen. Sieht aus wie in Büchel, nur halt für MIG 21.


Dann kommen wir noch vor den anderen an den fast intakten Tunnel. Hat was von Star Wars (Die mittige Lücke im Beton war sicher für Lord Helmchen) nur ohne Laserschwert.


"Die andere Seite.... dunkel sie ist"! Stimmt, sogar verdammt dunkel und klingt auch wieder nach Jedigeplapper.


Ich fahr ohne Sabine noch ein paar Meter (pssst, sehr viele Meter) hinein. Irgendwann wird es nur noch tiefer, aber nicht mehr dunkler oder spannender. Der Beton ist ausgebrochen, die Stahlbewehrung ist etwas gefährlich im Dunklen, da man sie gerne übersieht.


Tunnel 2 ist für Reiseenduros unpassierbar. 


Außerdem verlebt John Travolta hier seinen Lebensabend.


Nach 80 Metern ist der Tunnel gesprengt worden. angeblich wurden hier die Designer einer deutschen Motorradmarke (aus den 90er-2000ern) für immer, wegen ihrer Designverbrechen, eingeschlossen.


Kaum aus dem Dunkel heraus machen wir uns schon an den Abflug.
Sabine macht die Preflight-Checks,


während ich schon mal die Motoren warmlaufen lasse.


Es wird ein ruppiger Flug, über dem Velebit türmen sich die Wolken auf.

Nach der Landung noch schnell die letzten Sonnenstrahlen am Strand aufsaugen, dann geht auch schon der Sturm los.




In Zadar werden Campingplätze verwüstet und eine Fähre sinkt. Bei uns fliegen nur ein paar Kühe in kreisförmigen Bahnen über den Strand und die ganze Nacht bollern irgendwo Türen.

Der nächste Tag startet mit Fahrverbot an der Uferstraße. Wir mogeln uns unter krassen Bedingungen ins Velebit. Die Sturmböen begleiten uns noch über Rijeka hinaus.

Alles richtig gemacht.
Cheers




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