Samstag, 15. Oktober 2022

Hummeln im Kaftan Teil 9 Ich hab mich Verschlucht

 Hummeln im Kaftan Teil 9  Ich hab mich Verschlucht

Okay, es ist 90 Minuten nach "der Muezzin schreit mich aus dem Bett". Zeit, auf zu stehen, in 30 Minuten gibt es Frühstück und, wie sich zeigen sollte, eines der besten des bisherigen Urlaubs.

Wir verlassen Goulmima durch die Oase in Richtung Amellagou. Die Straße hatte ich der Route des Kasbah vorgezogen, da sie sich  recht schmal, kurvig durch die Schluchten zieht, Touristenbusse nicht durchpassen und es ca. 20 Furten gibt. Hab ich den Anderen aber vorher nicht verraten .......


Ach, dieses glücklich Lächeln erwärmt mein Herz.

Die Straße entwickelte sich langsam zur Top-Tour.


Okay, dass ist vielleicht schon zu viel Chichi. Na gut eins noch,

oder zwei...

Jetzt ist aber Schluss mit dem Romantikfetz.
Wenden wir uns der Piste zu, die zwar nicht immer so grobkörnig sich darstellt, aber es gab heute schon reichlich Piste.


Und manche Piste wurde zur Route Barrée, aber so was von barré.


Die Tour zwischen den beiden Schluchten hat oben im Gebirge leider einen Transitanteil, der nicht nur staubig sondern auch todlangweilig ist. Aber hier kann man mit den Einheimischen schön Tee trinken. Ich kann mir nur allzu gut vorstellen, dass dies nicht jedem Mitteleuropäer gefällt. Sicher würden sich einige krampfhaft an ihren Wertgegenständen festhalten und nicht recht entspannen können.
Man gewöhnt sich aber schnell an die fremde Welt um sich herum. Tee für vier Personen gibt es für  schlaffe 20 Dirham (1,90€)  und man sollte unbedingt 10 drauflegen, denn hier wohnen nur sehr arme Menschen.
20 km weiter tauchen wir dann in die Schlucht ein und das wurde sehr impressiv, wobei die Beule vorne rechts im Kotflügel schon war.
Leider beginnt in der Mitte der Todra-Schlucht eine Art Disney Land. Bis hier hin fahren die Touristenbusse und halten in der Regel an den Marktständen, die sich gegenüber des an den Fels geklatschten Hotels aufreihen. Das ist schon etwas anstrengend, da man keine 5 Meter gehen kann, ohne angesprochen zu werden.
Die Grandiosität des Schluchteingangs lässt sich leider mit einem Bild nicht einfangen. Hier mal ein netter Versuch.






Wir folgen dem Felsband in Richtung Tinghir, was, angesichts der 200 Meter hohen Felswände, auch ziemlich optionslos ist. Den Trubel der Stadt lassen wir schnell an uns vorüber ziehen und folgen nun der Route des Kasbah bis Boumalne Dades. 
Hier füllen wir bei den einheimischen Händlern die Früchte- und Knabberbestände auf.
Das ist immer ein Abenteuer, sich durch die kleinen Läden zu wühlen. Diesmal gab es sogar Nutella.
Vor der Hitze der Stadt fliehen wir in die Gorges de Dades. 

Wir werden von der Polizei gestoppt. Zum ersten Mal an einem der vielen Checkpoints. Der Polizist erklärt mir, dass ich an der Stopplinie nicht gehalten hätte. Das hatte ich bisher auch noch nie, denn Touristen (leicht an den weißen Mietwagen zu erkennen) werden eigentlich immer durchgewunken. Ich verstehe ihn nicht so recht, aber er meinte wohl, dass der Spaß 400 Dirham kosten würde. Ich bin etwas irritiert. Er möchte meinen Führerschein sehen und nimmt ihn mit zu seinem Chef.  Den höre ich in der Ferne etwas sagen wie "das sind deutsche grummel grummel". Der freundliche Polizist kommt zurück, gibt mir meine Papiere und lässt uns ohne Strafe passieren. Glück gehabt.
Es geht wieder in  Richtung der Berge. Diesmal ist die Schlucht in ein tiefes Rot getaucht. Die Felsen im unteren Verlauf sind ganz anderer Struktur, knubbelig wie ein Blumenkohl.
Leider sind die Bilder vom unteren Verlauf noch nicht verfügbar.

Aber von weiter oben, kurz vor unserem Hotel gibt es schon welche. 




So jetzt muss ich zum Abendessen. Wir sind wieder in einer kleinen Kasbah unter gekommen. Zimmerpreis 22€,  Essen macht natürlich die Familie. (Kasbah les Roches) Sehr empfehlenswert.
Gute Nacht zusammen.

p.s.
Das Essen war ein Wucht und zum Frühstück gab es auch noch Spiegelei.


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