Mittwoch, 26. Januar 2022

MotoFit50+ Heimtrainer Sportstech SX 600

Ja kaum zu glauben, neben dem Akku-Blog wird es im Streuner nun auch eine weitere Fitness-Rubrik geben. 

MotoFit50+

Mal sehen, vielleicht mach ich auch ein paar Videos zum Beweglichkeits-Grundtraining und /oder Gerätetraining speziell für die recht große Gruppe der gereiften Motorradfetischisten. Aber das steht noch nicht fest, denn mir fehlt aktuell noch etwas die Zeit und auch ein Sponsor so als Motivationshilfe, denn gerade die Geräte sind ja nicht so ganz billig.

Das die alte  Geovital Maschine genau zum Jahreswechsel gehen musste, hatte weniger was mit guten Trainingsvorsätzen im neuen Jahr zu tun, als mit den real existierenden Lieferengpässen, die sich in der letzten Jahreshälfte 2021 ergaben. Sicher hätte das noch mechanisch gebremste Fitnessgerät,  noch ein paar Jahre getan, aber der Mensch dürstet nach Abwechselung und die neuen Geräte sind bezüglich Rundlauf schon eine andere Nummer. Nun hoffe ich, dass dies auch meinen Knieen zu Gute kommen wird.

In der Preisklasse zwischen 900 und 1200 € ist der Markt eher dünn besetzt. Die Maschinen die es gibt haben entweder jeder technischen Firlefanz und sind dafür eher grenzwertig stabil aufgebaut. Oder sie bieten eine solide Qualität, wie das Schwinn IC8, verzichten dabei aber auf einige beliebte Computer Features. 

Ein attraktives Angebot, welches beide Seiten verbindet war das Sportstech SX 600. Mit dem  einst angestrebten Listenpreis von an die 1450€ wäre es wohl gleich raus gewesen. Aber mit einem realen Marktpreis von rund 1100€  war es plötzlich attraktiv. Vom Preis her schenken sich die beiden Trainingsgeräte letztlich also nicht viel, auch wenn man das Schwinn durchaus auch schon mal für unter 1000€ erwerben kann. 

Sportstech SX600
Sportstech SX600 Seitenansicht in der Gallerie

Das Sportstech bietet wie das Schwinn eine elektrische Bremseinrichtung mit großer Schwungmasse und sehr leisem Antrieb. Darüber hinaus aber auch recht viele Trainingsprogramme, Pulspads und einen Pulsgurt, ein kleines Video-Display für Videos und andere Medien, USB Schnittstelle usw. Außerdem kann man mit der Kontrolleinheit auch videounterstützten Trainingsrunden absolvieren. Sechs Stück sind bereits im Speicher hinterlegt.

Letztlich war für mich der Mehrpreis gerechtfertigt. Das SX 600 gibt es analog den Canyon Fahrrädern nur im Direktvertrieb, es war aber auch über ebay zu beziehen und ich habe es tatsächlich dort auch bestellt, weil man dann den Versand sparen konnte. Klingt komisch, war aber so.

Was mir übrigens überhaupt nicht zusagte war die Art der Produktdarstellung im Internet und in dem Prospektmaterial. Das erinnerte doch recht stark an so manche Dauerwerbesendung für diverse Wundergeräte aus dem Nachmittagsfernsehen und wirkte irgendwie unseriös.


Unboxing an Assembling (Entboxung und Zusammenbau)

Für 1100 Euro bringt einem die Spedition  73 kg Verpackung samt Inhalt vor die Tür und zwar nur bis vor die Tür. Reinschleifen geht noch ganz gut, die Treppen rauf in die Galerie ? No way. Also alles im Flur zerlegen und einzeln hoch tragen.

Vorweggenommen, der Aufbau dauert mit Auspacken gut eine Stunde. Das liegt an der kompakten Verpackung, bei der man, will man den Karton nicht direkt zerfetzen, erst mal etwas improvisieren muss, da alle Teile innen nochmal miteinander wild mit Kabelbindern verkettet sind.

Der Boden füllt sich schnell mit allerhand Einzelteilen, tüten und Kästchen. Das nötige Werkzeug ist mit dabei. 

Die Teile sind überwiegend sehr wertig verarbeitet

Der Sattel hat ein ansprechendes Design, ich montiere ihn erstmal, glaube aber nicht, dass er das erste Workout überdauern wird.


Die mitgelieferten Click-Pedale sehen recht preiswert aus, so preiswert, dass ich sie erst gar nicht montiere. Außerdem waren die Lager ziemlich stramm eingestellt (ließen sich nur mit dem Schraubenschlüssel durchdrehen). Vermutlich hätten sie sich aber schnell eingelaufen. 

Die Ausleger für Sattel und Lenker sind aus Alu gefertigt und chic geschweißt. Das Oberflächenfinish ist sehr ansprechend. 

Sportstech SX600 Schwungrad

Hingegen wirkt der Lenker selbst erstaunlich lieblos. Die fest montierten Ellbogenauflagen sind recht spartanisch und gerade da wo der Hobbyradler auch gerne mal den Lenker greift.


Die Montage des Lenkerbandes ist ein Zumutung und reißt den Gesamteindruck in den Keller wie die Hotelbewertung  bei Frühstücksbuffet ohne Nutella. 


Das Dashboard wirkt auf den ersten Blick etwas billig im Kunststoff.

Die Montage beginnt etwas holprig, da die Querausleger mit den Füßen von unten mit der Basiseinheit verschraubt werden müssen. Nicht gerade geschenkt, wenn man alleine arbeitet und die 30 kg auf dem Oberschenkel halten muss, während man von unten die Schraube rein fummelt. Dafür sieht man von oben keine Schraubenköpfe, sobald man die Bandscheiben wieder sortiert hat.

Ausleger für Lenker und Sattelstütze einstecken und mit Schnellspanner verschrauben, Lenker drauf, Pedale anschrauben und die Kabel verbinden (die verschwinden leider nicht samt Stecker im Rahmen und baumeln etwas verloren im Raum). Das Dashboard wird am Schluss mit vier Schrauben fixiert. Dat war et och schon.

Stecker rein (ist aber nirgendwo beschrieben) vorne unten am Rahmen und schon läuft das Display und der Stellmotor der Elektrik summt vor sich hin.

Erste vorsichtige Tritte.........

wow läuft wirklich total Leise. 

Lastverstellung funktioniert. Was mich noch etwas stört, dass das alles nur über die Softkeys des Dashboards geht. Mir wären mechanische Schalter lieber gewesen und ich bin mal gespannt, ob sich das so bewährt.

Das kleine Display zeigt auch tatsächlich synchron zur Geschwindigkeit die Videosequenzen der vorinstallierten Touren.

Was ist noch aufgefallen.

Der Lenker ist (erster Eindruck) recht weit vorne montiert. Ich bin mal gespannt wie ich insgesamt mit der Ergonomie klar komme. Der Antrieb  läuft sehr weich und angenehm.

Es gibt keine Notbremse!!! Was ich persönlich schon etwas grenzwertig finde, denn gerade mit Klickpedalen reißen die 26 kG Schwungmasse im Notfall kräftig an den Fußgelenken. 

Es gibt keinen Flaschenhalter.

Da das SX 600 das Schwungrad hinten hat und das Dashboard recht weit vorne montiert ist, ergibt sich bei dem Trainer eine enorme Länge. Das sollte man im Kopf behalten, besser noch beachten, wenn man vor hat, das Ding im Flur seiner WG aufzustellen. 

Erstes Fazit:

Für einen angemessenen Preis erhält man ein sehr gut ausgestattetes Trainingsbike mit einer guten Mechanik, das eine Fülle an Funktionen und Features der nächst und übernächst höheren Preisklasse bietet.

Dafür muss man an wenigen Stellen eine etwas einfache Verarbeitung und ein paar unschöne Details, wie die Lenkerbänder, in Kauf nehmen.



  




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