Samstag, 29. Juni 2019

Alpenscramble 2019 Streichino quinto Forte Pepino

Es ist doch schon tasachlich Mittwoch, also exakt kurz vor Heimreise.
Noch ein Tag zwei Ziele. Die Hitzewelle hat uns erreicht. In Limone sind es um 9:30 29 Grad.
Die Idee, in das Trikot zu steigen, sind geradezu abwegig. Armlos und reichlich Sonnenmilch muss reichen. Die Radlershorts sind schon Strafe genug.

Es geht hinauf zur Passhöhe. Ausgangspunkt ist wieder der Tenda. Dann Richtung LGK, um diese dann nach rechts zum Forte Tabourda zu verlassen.
Karte ist wieder nur Anhaltspunkt.


Langsam kurbelt man teils in der sengenden Sonne die langgezogen Serpentinen hinauf
Und landet dann hier.



Die malerisch gelegene Unterkunft weist einen gewissen Investitionsstau auf. Vor allem die Hotellobby sollte mal neue Fliesen und Tapete bekommen

 Da ich das Sperrwerk schon von früher kenne, kletter ich nur mal kurz rein, um raus zu schauen


Und etwas abzukühlen, denn es ist fast Mittag, auf 2000 Meter hat es auch schon 28 Grad und so wie ich das sehe, wollen sowohl die Temperaturen als auch ich heute noch höher hinaus.

Der Weg geht nun deutlich beschwerlicher weiter. Die Idee, den Wanderweg, den ich vor 3 Jahren mit der CRF genommen hatte, zu nehmen, verwerfe ich gleich beim Anblick. Der hat den Winter nicht gut überstanden, ist nur als Pfad, wenn überhaupt, zu erkennen und liegt in der prallen Sonne.
Der alte Karrenweg erscheint mir als die bessere Alternative. Auch er liegt bereits in der Sonne, ist aber nicht ganz so steil, dafür etwas länger.


Ehrlich, ohne die Elektrounterstützung hätte ich mir das sicher nicht angetan. Meine Beine sind noch müde von gestern und die langen Endurotouren im Stehen haben auch so ihre Spuren in den Oberschenkeln hinterlassen. Der Weg ist ziemlich kaputt und ich muss doch einige Male aus den Pedalen, bis ich merke, dass sich der erste Gang nicht mehr einlegen lässt. Das erklärt zumindest ein wenig meine Beinschwäche.
Dann, nach  ca 2 Litern Schweiß, ist es geschafft. Mein Rücken brennt etwas , der Rucksack scheuert auf der nackten Haut, die ich scheinbar nicht überall mit Sonnencreme erwischt hab.
Egalo, Gipfelglück.


Forte Pepino oder Fort Pepin
ist an der Bastion in recht gutem Zustand
Brücke gibt's noch keine, aber bis hierher kommen auch selten Touristen.


 Deutlich tiefer sieht man Forte Taburda, wo ich eben kurz Rast gemacht hatte. Deutlich sieht man den alten Karrenweg.



Die Tür steht offen, also nur den Graben überwinden und hinein.


Man beachte die Glastür am Ende der Empfangshalle :-)


Hier sieht man die Stellen, an denen früher die Artillerie stand. Die gepflasterten (Beton) Halbkreise haben Einlässe, in denen Metallplatten steckten. Auf diesen Platten lief eine Metallschiene, auf der man das Geschütz oder den Mörser seitlich ausrichten konnte.

 Wenn man die Aussicht genauer genießen möchte, kann man sich auch gerne in eine der Scharten zwängen. Beim Aufklappen der Panzerplatte ist jedoch Vorsicht geboten, die wurden mit den Jahren immer dünner und sind jetzt wirklich morsch.

Ansonsten ist der Innenraum der optimale Platz für ein Picknick, aber Vorsicht, überall verstecken sich Mannlöcher, die im Keller enden. Einige sind notdürftig abgedeckt.



Jep, die Rolltreppe ist auch fertig!
Man kann aber noch ganz gut runter oder hoch. Das ist im Fort Central schon aufregender.



Nach Süden hin bitte nicht gegen die Außenwand lehnen.



 Es wird Zeit, adieu zu sagen. Es geht auf eins zu und ich hab mir vorgenommen, die Mittagszeit im Pool zu verbringen. Ich hab echt ein wenig fertig.



Nach dreihundert Höhenmetern bin ich wieder am Passeingang und ab geht's nach Limone.

Ich kann's schon mal verraten, die Zeit im Pool war klasse, aber kaum war das ganze Wasser verdampft, bin ich gegen Abend nochmal auf das Mopped und das wurde dann der enduristische   Überknaller des Urlaubs.
Aber davon später mehr.



Freitag, 28. Juni 2019

Alpenscramble 2019 Streichino Quarto Via del Sale

Man sieht es an der Überschrift, es geht jetzt mehr nach Italien. Genauer gesagt

Via del Sale




Die Karte nur als groben Anhaltspunkt betrachten, da hat Google natürlich nicht alle Wege parat und macht auch einen echt nervigen Einbettungsfehler. Der Weg geht zurück zum Colle di Tenda und dann an der Grenzlinie lang wieder nach links. Die Querung unterhalb der Seen nach rechts gibt es nicht, zumindest nicht für Räder.

Eingangspunkt ist wieder der Colle di Tenda. Diesmal führt der Weg aber nicht zum Fort Central, sondern auf die, wie schon zuvor erwähnte, weniger bekannte Westseite.

Der Kamm ist gespickt mit den 3 Sperrwerken
Forte Pernate
Forte Giaura und
Forte Margheria

Letzteres sieht man vom Tenda aus ins Tal schauend auch rechts an der Straße liegen und genau da geht es dann auch pronto hin.

Na, was ist das denn, auch hier wird schein bar mächtig renoviert, was ich auch gut verstehen kann, denn man kann unterirdisch bis in die vorderen  Kasematte gelangen. Eine Taschenlampe vorausgesetzt muss man sich den Weg etwas erarbeiten. Nur einer der vielen Gänge führt zum Erfolg. Ich hatte das vor einigen Jahren mal gemacht und irgendwo im Blog hab ich es auch sicher dokumentiert. Allerdings war das heute, nur im T-Shirt und mit Radlerhose in den feuchten engen mit Kleingetier gepflasterten Gängen nicht so verlockend.
Was bringt uns die Renovierung? Richtig, es liegt eine Brücke über dem verfallenen Zugang.


Man muss also nicht wie bisher unten einsteigen und sich dann über die verfallene Treppe nach oben zittern.
Ein nettes Schild, auf der einen eine Hand zum Gruß entgegen gereckt wird signalisiert, ich war wohl schon mal hier.



Da ich die Festung schon kenne, halte ich mich auch gar nicht all zu lange auf, denn ich will ja zum Col du Sabion. Da soll es etwas ab vom Weg ein paar traumhafte kleine Seen geben und die sollen so herzerfreuend in die Landschaft gepflastert sein, dass man sie unbedingt sehen muss.

 Der Weg zum Glück soll ja bekanntlich ein steiniger sein


was hier in besonderem Maße zum Tragen kommt. Tatsachlich würde ich mal schätzen, dass ich das Rad so 10% vom Weg tragen musste, da die Absätze einfach zu hoch waren oder der Weg es nicht mehr hergab, gefahrlos zu fahren.


Der Blick in den Abgrund verrät, wie dicht ich hier vor zwei Tagen schon dran war.



Langsam nähere ich mich der Passhöhe. Links von mir weiden 3 braune Ziegen, die sich dann später als Gamsgetier genauer vorstellten. Vermutlich schmackhaft, weil sehr scheu und immer außerhalb der Schussentfernung.

Aber sie lockten mich genau im richtigen Moment runter vom Weg und einige hundert Meter weiter lagen dann die drei ineinander verschachtelten Seen.


Die Wasserebenen liegen auf unterschiedlichem Niveau. Über kurze schmale Kanäle fließt das Wasser von dem Oberen in die Unteren.


Dahinter geht es dann senkrecht in ein wunderschönes einsames Tal. Es war so erquicklich, dass ich vergessen hab, den Mund zu schließen und Bilder zu machen.

Der Nachteil an menschenleeren Tälern ist die Ermangelung von Wegen. Von meinem Standpunkt aus war es eh erstmal egal, denn außer 150 Meter fast senkrecht nach unten ging es von hier aus eh nirgendwo hin.
Da ich noch zu den beiden anderen Festungen wollte, musste ich doch wirklich den ganzen Singletrail zurück. Bergab ölt man wenigstens nicht so stark wie bergan, dafür legt man sich schneller mal auf die Mappe.
Ich bin dann gegen Ende etwas anders gefahren. Die 2 km Umweg durch den schattigen Wald gönn ich mir dann mal.


Es geht wieder Richtung Colle di Tenda und da dann den ersten größeren Weg links hoch. Man weiß das man richtig ist, wenn man den steilsten Weg gewählt hat. Hier ist dann auch nix mit Mopped und 4x4 weil  Naturschutzgebiet.
Man folgt dem Schild Via del Sale MTB

Noch ein kurzer Blick auf  Fort Central, bevor es hinter dem Berg genau so schnell verschwindet wie die Akkukapazität meines Photo.



Der Weg ist bis zu den Forti knapp zweispurig. Ein Suzuki Jeep würde wohl drauf passen. Der Weg führt dann leicht abwärts um den Berg und wird zur MTB Strecke. Da war dann auch für mich der Endpunkt erreicht.
Zu Hause wartet der Lapin im Kochtopf.


Montag, 24. Juni 2019

Alpenscramble 2019 "Hinter dem Saccarello geht's weiter"

Das war doch mal ein alter Chanson von Udo Buchenberg.

Egal, der Versuch beim Frühstück eine Route hin zu bekommen, scheitert daran, dass es keine dokumentierten Wege zum Monte Fronte geben tun tut.
Aber es gibt Bilder im Netz, auf denen MTB's vor der Madonna stehen, also geht es da auch irgendwie hoch.
Aber der Reihe nach.
Ich brauch mal wieder ne Ewigkeit, bis ich meinen Kram gepackt hab.
Kaum ist der Bus zu und der Schlüssel verstaut, Motor ist auch schon angekickt, da fällt mir auf das meine Hände noch ziemlich nackig sind.
"Merde", was auf französisch so viel heißt wie " es ist etwas unangenehm unerwartetes geschehen".
Na vielleicht doch nicht. Auto auf Hanschuhe an und ich rolle vom Parkplatz an einem bayerischen KTM- Treiber vorbei. Ich halte, eine 1190 Adventurra oder sogar noch fetter.
Übliches Gespräch:
 "Wo du wolle"
"LGK"
"avec cette Eimer et Bagague?"
"Jau"
"Du aves quelque Erfahrung"
" Non"
"Bon, je te conduire vor dir her, mal sehen was alles geht und wie weit Vous viens"
Tatsachlich hatte Gerhard (sorry ich kann mir keine Namen merken) keine nennenswerten Offroad Erfahrungen und ich muss echt sagen, ich dachte vor dem Saccarello kehrt er um. Aber die alte Socke hat das echt durchgezogen.
RESPECT!!!!!!!
War zwar manchmal knapp, aber die Strecke ist auch holzig und einmal hat er in der Kehre geerdet (sauber ins Gras gelegt, keine Kratzer, kannste nicht mit angeben) ansonsten sah das klasse aus, tout honorable.
Deine Bilder am Ende nur für dich, freu mich von dir zu hören.

So wir knattern also zum Saccarello, komisch fühlt sich das an, so ohne nasse Unterhose.
Aber echt nicht schlecht. Ich bin tiefenentspannt, es war ja nur knattern. Gerhard ist aber total durch, was bei der schweren Karre kein Wunder ist. Ich zeig ihm noch kurz den Weg zum Tende und verspreche Ihm, dass er das Aufregenste hinter sich hat.
Noch ein paar gute Wünsche, guggst du Feldweg-Streuner und weiter geht's zum Monte Fronte.

Hinter dem Saccarello geht's weiter und zwar zunehmend einspurig.


Tres geil, la route geht teilweise genau über den Kamm.


Der Schlussanstieg ist dann echt knackig und ich wüsste nicht, ob ich mich das mit der CRF getraut hätte.
Aber die Montesa wühlt sich einfach hoch. Gaaaanz großes Kino.


Madonna gibt sich unbeeindruckt, aber die italienischen Wanderer sind da weniger zurückhaltend. Ich kein Italienisch die kein Deutsch, dennoch klasse unterhalten. Ich liebe diese neue Europa... achso hatte ich schon gesagt.


Madonna ist dann gar nicht so groß wie erwartet, dafür aber wunderschön. Wie macht die das nur, steht das ganze Jahr hier rum und hat dennoch so glatte Haut.

Dümmerweisè muss ich weiter.
Der Plan sagt was von um den Garezzo rum. Leider hab ich mich für den normalen Weg über Monesi entschieden.
Merde! Der Randone Abstieg hätte gefunzt.
Der Weg ist gleich zwei mal barré.
Das erste mal kostet Mut, das zweite mal richtig Ärger.


Die Reste die man da sieht sind zwei Häuser. Man erkennt das Dach und die Fragmente der Straße. Auch der Weg im Tal ist verschüttet. Durch den Fluss brauch ich zu lange. Mit Sprit für weitere 35 km, geht es hier für mich nicht weiter. M-Erde. :-)
Ich hüpfe also oben durch den Wald. Mal mehr oder weniger legal.


Und mache trotz leerem Tank noch einen Abstecher zum Colle Bertrant und etwas darüber hinaus. Ich hab noch einen Liter im Gepäck und es geht ja sicher nur noch bergab.

Hat sich gelohnt


Wer weiß wo man da rauskommt?


Ich will es nicht beschreien, aber ich glaube da unten stand ich schon mal "il y a plusieurs années" mit zwei netten Mädels (also im Durchschnitt).


An dem zerfallenden Refugio hab ich mich dann gebettet. Und viele nette Motorradfahrer gesehen, die ich dann später überholt habe und nachdem ich mich mit drei sehr netten Franzosen zu einer Gruppe gefügt hatte, dann in la Brigue, bei einem Ricard, alle wieder getroffen habe.


Europe est trop petit  hier in den ligurischen Bergen.



Und hier zweit Tage lang die Bilder für Gerard

Seau de Gerhard














Sonntag, 23. Juni 2019

Alpenscramble 2019 Akku-Blog

Alpensramble 2019 Troisième Straeich

Naguto, das Gewitter gestern ist vergessen. Seit 6 Uhr dingens scheint die Sonne durch die Lamellen meiner Fensterläden.
Heute soll es also mit dem Radfahren losgehen. Akku hab ich natürlich vergessen zu laden und die Beine sind noch schwer von der Hüpferei gestern in der Kälte.

Es dauert aber dennoch bis zum selbstgemachten Joghurt (die Kuh steht faktisch im Garten), bis ich mich wirklich damit abfinde, heute nicht nur auf den Kickstarter zu treten. (Track am Ende des Postings)

Erstmal geht's ja nur bergab, von La Brigue zur Hauptstraße und dann talabwärts und hurtig rechts in den Ort.
Anders als die Auffahrt in Tende ist hier eine brauchbare Straße und ich stoße auf eine Schweizer CRF250 Pärchen, mit denen ich mich kurz unterhalte. Die Straße geht stetig bergan und ich komme in der ECO Einstellung mächtig ins Schwitzen. Aber mehr Elektrounterstützung lasse ich nicht zu, denn wer weiß wie das dann am Schluss ausschaut, wenn das Frühstück alle ist.

Erster kurzer Halt war am zerfallenen Convento.


Die Straße muss man nicht zwingend nehmen. Man kann auch Offroad durch den Wald. An manchen Stellen drängen sich die gut beschilderten Waldwege geradezu auf.
Der gute alte Denzel schreibt, dass die Passage landschaftlich nicht mit der LGK (andere Seite) mithalten kann
und irrt sich (was selten passiert) gewaltig.


Hinter dem Lac de Mesches, gab es dann eine ziemlich senegalesische  Überraschung.


Hier werde ich demnächst meine Doku über die Dakar Reise abdrehen.

Also weiter nach Merveilles, wo mich neben einer Abkürzungsoption auch noch so eine Art Ballermann im Wald erwartet. Bis hierher fahren also auch Busse mit Kegelclubs.
Schnell weiter, bis ans Ende des Tales. Schön auf dem Weg für 4x4 bleiben.
Du bist richtig, wenn du den Eingang zum Valmasque findest und da dann nicht rein fährst.
Baisse de Peirefique links liegen lassen.


Ich mach knapp unterhalb der Gabelung halt um ein paar Kekse einzuwerfen. Wasser wird auch schon wieder knapp. Hier an der Mauer versuchen zwei Hühner aus Gap sich beim springen von der Mauer in der Luft zu knipsdingsen. Ich bewundere die Ausdauer und die voll gepackten Räder. Man kommt so ins Gespräch. Sie wollen nach Nizza und das überwiegend offroad. Die sind mit der ganzen Bagage tasachlich den Tende von Cuneo kommend hoch.
RESPECT.
Die eine redet so grenzwertig wenig deutsch wie ich französisch, das passt. Ich werde sie später überholen, nachdem ich oben am Mont Agnelet war und den Baisse d'Ourne zum zweiten mal passiert habe.
Die sind echt mutig. Auf der buckligen Piste brauchen die Beiden fast die ganze Wegesbreite um bei 35 auf den Rädern zu bleiben.

Und dann geht es ab runter nach Tende.



Also 30 Minuten permanent auf der Bremse. Die Piste mit Asphaltresten, Staub oder Matsch ist echt nicht schön zu fahren. An den Engstellen passt gerade mal ein Auto durch.
Irgendwie komm ich aber dann doch nicht an der miesesten Stelle raus.


Dafür gibt es endlich Wasser.

Rund 50 km liegen hinter mir. 2100 Höhenmeter gab es zu überwinden. Der Akku hat noch 2 Striche, als ich La Brigue wieder erreiche. Ich fahr die letzten 5 km bergan in Sport. ich hab fertig. Die Beine sind müde die Raucherlunge pfeift mir das Lied vom Tod.

Gegen Abend fahr ich dann noch mit dem Rad zum Supermarkt in Tende und schau mir auch noch den Campingplatz an. Der liegt wirklich schön am Flusslauf und wird für 9 € die Nacht und gemeldeten 34 Gard zur echten Alternative.

Vor dem Supermarkt eine lange Schlange, weil der nicht wie erwartet öffnet.
Eine alte Frau weit über 70 spricht mich an. Ich erkläre ihr, dass ich nicht gut französisch rede und Deutscher bin.
Da kommt sie ins schwärmen und redet deutsch mit mir. Sie hat es sich selbst beigebracht, weil sie deutsche Musik so liebt (Nicht Helene Fischer ihr Spacken).

Ich liebe diese Europa will kein anderes.

Samstag, 22. Juni 2019

Alpenscramble Deuxième Straeich

Ja klar wenn ich schon mal zum Monte Saccarello will, dann gibt's auch sicher ein Unwetter.
Ja mit Traditionen soll man nicht brechen, denke ich bei 6 Grad, gemessen in meiner Unterhose, bei 5 Meter Sicht an eine verlassenen Skistation.
Ein gefrorener MTBiker kommt vorbei und fällt um. Er stottert Italienisch und braucht etwas bis er versteht, dass ich ihn nicht verstehe.

Eigentlich war ich fast durch, bis ich dann im Nebel die Abfahrt zum Fort-Central verpasst habe und dann ohne Sicht binnen Sekunden in einer Wasserwand verschwand.
Von wegen, bei Nebel kann es nicht regnen.

Ich hätte am Saccarello ja auch wieder absteigen können, als sich die Wolken türmten und die ersten Nebelschwaden das Licht trübten.
Aber da war der Tag noch so jung und mir noch so heiß.
Außerdem --- hätte hätte Mopped Kette.
Es ist knapp kurz vor zwischen sieben und acht am Abend und ich sitze mit einem Desperados am Marktplatz in der Sonne. Alles Buenno.


Also so war der Plan:
Steilpassage zum Sacarello




Das hab ich nach 3 km aufgegeben. Die Rückfahrt bergab war fast spannender als bergan. Ich bekomme jetzt noch Schweißausbrüche wenn ich dran denk. Bloß nicht mit ner Normalo-Enduro versuchen, dass geht schief.


Dann am Monte in der Sonne liegen und den Weg zum Fronte klar machen.



Na ja die Bilder sagen alles.
Binnen 10 Minuten war's dunkel und ich hab mir erstmal eine Garage gesucht.



Genüsslich zum Fort-Central über die LKS knattern.


Dummerweise lauerte hinter dem Col, also dem da im Bild oben, ein gewisser Rest von Ungemach..
in form von Nebel mit Wasserwand.


Jep zum Glück bin ich mit fast leerem Tank auch noch falsch abgebogen im Nebel.
War ja auch kein Wunder wie ich dann nachher feststellte.


Da hat sich wohl jemand einen Wegweiser für später bei Seite gelegt.
Sagte ja schon 12 Grad. 6 in der Unterhose +6 in den Stiefeln. Also links drei plus rechts 3.
Aber jetzt weiß ich was Hoffnung in einem bewirken kann. Am Horizont über dem Col öffneten sich bereits die Wolken und ein helles Blau war zu sehen. Es dauerte noch 30 Minuten, bis bei uns der Regen und der Sturm endeten.  Ich hab sie genutzt den Radfahrer immer mal wieder aus dem umlaufenden Wind in den Windschatten zu betten.
Ich hab die ganze Zeit den Helm angelassen, fällt mir gerade so ein.

Hoffnung, da hinten wird's doch blau!!!
Am Col de Tende saß ich dann tatsachlich in der Sonne. Die Bedienung hat mir freundlicher Weise die Finger gebrochen, damit ich meine Cafe halten konnte.


Da mit hoffentlich noch gefülltem Tank, über den alten Tende Pass, ins Tal Knatter. (hat ja geklappt)

Ja, die Marienfigur auf dem  Monte Fronte war natürlich nicht zu finden. Ich hatte nicht mal ne Idee, wo der Monte Fronte denn wohl sein könnte.
Das wird dann also morgen Plan Nummer eins.