Mittwoch, 1. Juli 2015

Uran ....brachte die Bahn

Das war eine kurze Nacht nicht nur weil seit heute Morgen um fünf die Nebelhörner durch die dunstige Bucht blöken, denn die Petrask I. mit drei Begleitschiffen ist pünktlich zur Kieler Woche eingetroffen.
Auch die vielen gesammelten Eindrücke muss ich ja noch in der kurzen Zeit zwischen Sonnenauf- und Untergang bewältigen.
Das Wetter ist seit gestern komplett eingebrochen und während es in Deutschland gerade um die 30° haben soll hat es hier dichte Wolken bis 1800 m. Aber immerhin regnet es bisher nur in der nordwestlichen Steppe, dort dafür aber sintflutartig, was noch zum Problem werden kann.
Aber ich fang mal mit ein paar Eindrücken vom gestrigen Tag an.

Das Wetter zwingt mich wieder in die Höhe, oder besser gesagt Vrjwnzch mein Vermieter hatte die Idee, als Ausgleich zu den schweren Beinen vom Radfahren doch mit dem Motorrad zu den alten Uran-Mienen zu fahren. Die Straße sei in recht gutem Zustand, da es in der Gegend noch immer das Ein oder Andere zu holen gäbe.
Ich könnte ja Szczesna mitnehmen.
Oh mann, die Idee, dass ich seine Schwägerin heirate, ist ihm ebensowenig aus dem Kopf zu bringen, wie das Verständnis für Monogame Lebensgestaltung hinein.

Ok also lasse ich mir nochmal den Weg erklären und mache eine Skizze und nix wie weg hier, bevor ich Szczesna erklären muss, dass ich lieber alleine fahre.
Ich fange mal rückwärts an, alles Andere wäre ja auch zu langweilig.


Nach rund 20 km erreiche ich nämlich tatsachlich den Endpunkt dieser Straße.
Es ist die Bergstation, auf der die Reise der mit Uranerz befüllten Loren, hinunter ins Tal begann. Es war kein Geringerer als der damalige Genosse Generaldirektor Generatosch Turbinski, der Ende der sechziger  Anfang der siebziger Jahre, neben dem Wasser die Notwendigkeit einer weiteren Energiequelle für sein Volk sah.
Also startete man die ersten Bemühungen das Uranerz aus den "Monju Forsha Cuore" zu fördern.
Leider hatte man nicht die Weitsicht, sich Gedanken um die Verarbeitung zu machen und während die benötigten Zentrifugen für harte Petrodollar das Land im Herzen der EU Richtung Irak und Iran verließen, endeten die verstrahlten Träume bereits Mitte der Siebziger an einem krassen Nein der Sowjets, bezüglich des benötigten Techniktransfers.


Ungefähr genau ab diesem Zeitpunkt verrotten diese Seile hier im Gebirgsgestein.
Aber die Straße ins Niemandsland wird erstaunlicher Weise noch immer auf geheimnisvolle weise gepflegt und auch die Stollen erweisen sich innen wie außen als erstaunlich hochfrequentiert.







Der Weg hinaus in die Berge war wie versprochen, eben so dunstig, wie sehr gut ausgebaut.


Ab und an eine kleine Siedlung, aber es sind wohl Alle bei der Arbeit irgendwo.
Die Häuser sind nicht verschlossen, aber es ist ratsam solch ein Grundstück nie ohne Kontaktaufnahme zum Eigentümer zu betreten. Es wird hier sehr schnell geschossen.



Nach rund 10 km ging's bereits durch die Wolkendecke.
Und der Anblick! Ich könnt Pipi vor Ergriffenheit.

Die Vegetation hat dem hohen Strahlungspegel entsprechend, einige Besonderheiten zu bieten,



wie diese nonveganen Maiglöckchen.
Ja und dann tauchte plötzlich einen alten Begleiter, der mich schon in so vielen weltabgewandten Gegenden protegiert hat,
wie aus dem Nichts auf, um mich vor dem Strahlentod zu bewahren.


Der "Orso Flauchato Herores Vampira"also
der gemeine FledermausMuthBär.

Über die wirklich gute Straße ging es dann wieder schnell hinunter ins Tal,



wo die Wolken bereits lauerten und die Petrask I. noch immer im Nebel vor sich hin tutet oder heißt es hornte.
Falls morgen in der Frühe Wetter ist, werde ich mir den Brocken auf jeden Fall noch ansehen. Ein echter Dampfer, wenn auch Öl befeuert, mit fast 13000 BRT.
Freitag wird er aus seinen 21 cm Geschützen Salut feuern. Vrjwnzch meint, das würde ich bis in die Steppe hören. Ich würd ihm ja glauben, aber er war Bootsmann in der Saltischen Flotte, und es geht das Gerücht um, dass  man denen  aber so was von kein Wort glauben sollte.

Morgen ist es also so weit, ich werde diese schöne Gegend hier verlassen müssen, ohne dass ich lange an der "Costa Lotta" in der Sonne geschmurgelt hätte.
Aber die Zeit verrinnt und wegen der Regenfälle in dem Steppen-U vor Tragor-Murnesh, scheinen auch nur die beiden asphaltierten Wege passierbar zu sein.
Trotz der verstopften Straßen freu mich aber schon darauf die Hauptstadt



wieder zu sehen.

Ja so der Plan,
also falls ich nicht morgen wach werde und doch noch mit Szczesna verheiratet wurde.











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