Sonntag, 28. Juni 2020

Mosel-Alpin die erste


Kaum zu glauben, aber es ist Donnerstag 16:30 Uhr und quasi Wochenende und gerade jetzt, wo ich in den Fluss hüpfen wollte, macht die Sonne eine Pause.
Nöguuto, wie der in Sachsen groß gewordene Italiener sagen würde, dann ist heute eben die Runde vor dem Teufelslay dran, die ich schon längst mal ausprobieren wollte.



Dafür muss man in Alken erst mal zur Burg Thurant hoch, also dahin,


und falls man den Motor nicht an hatte, ist erstmal hyperventilieren angesagt, denn es geht da schon knackig hoch mit den kalten Muskeln.
Wenn man wieder klar sieht, lässt man sich so 100 Meter zurück rollen, bis dann links der Wall an der Straße kurz unterbrochen wird und es in den Wald geht.
Der Weg zieht sich nun mit durchgehend 3 Meter Breite genüsslich durch den Wald, bis man plötzlich die Kreisstraße von Alken nach Nörtershausen kreuzt.
Parallel zur Straße geht noch ein Forstweg, den man nutzen sollte. Wer nun die vermeindliche Abkürzung links den Hang runter für allzu verführerisch hält, der wird sich in einer Sackgasse mit allerhand altem Grünschnitt wiederfinden und genau wie ich furchtbar fluchend wieder den Berg hochquälen, solange einem zum Fluchen die Luft bleibt.
Wieder kreuzt man die Kreisstraße und man folgt ihr für ein paar hundert Meter. Links kommt dann irgendwann ein Schild vom Moselsteig / Traumpfad, das nach Brodenbach weist.
Da geht es rein und ab jetzt wird es Traumpfad oder Alptraumpfad.

Der Singletrail quert nun die Felswand in Richtung Aussichtshütte. Er ist recht schmal und wegen den vielen Biegungen fädelt man auch gerne mal mit einem der Räder aus. Also piano-piano forte, denn jenseits des Weges geht es steiler bergab als mit der WireCard-Aktie.


Am Ende der Querung wird es dann Meter für Meter alpiner.


Eine Kehre auf dem Fels folgt der nächsten.


Dazwischen dann immer ein paar Meter Fahrvergnügen vom Feinsten.


Und noch mal mit 38% Neigung spitz ums Eck


Dann mal etwas rumhoppeln, aber mir persönlich fehlte noch die Technik, um hier unverkratzt die Biege zu machen.


So ein Pedelec ist aber auch eine träge Fuhre.
Kurze Schussfahrt zum Bachlauf und schon mit viel Abstand die Wanderer mit dem Schlachtruf "ohoh, ob das mal gut geht" grüßen. Man will ja schließlich gegenseitige Toleranz und Verständnis gewinnen.


Der Wald ist verdammt trocken, der Bachlauf auch.


Noch 5 Minuten kämpfen, dann geht es  unter umgestürzten Bäumen durch und schließlich über die kleinen Holzbrücken  immer weiter runter. Letztlich landet man wieder auf dem Asphalt des Weges am Nickelsbach lang. Der führt übrigens reichlich Wasser, was die Querung durch die Fuhrt gleich mit reichlich Kühlwasser auf den Waden zeigen wird.

Der Rest der Strecke geht dann entspannt an der Mosel lang zurück zur Löfer Brücke.

Insgesamt eine schöne kleine Runde, um sich ein bis eineinhalb Stunden zu beschäftigen.

Dienstag, 23. Juni 2020

Wasser marsch!!! Neues Wasserwerk im Niewiadow N126 NT

Nachdem wir jetzt 12 Tage mit der kleinen Schüssel unterwegs waren, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir die absolut richtige Entscheidung getroffen haben.
Die Kiste folgt einem wirklich klaglos über engste Wege und die Raumaufteilung ist gemessen an den Außenmaßen geradezu genial.
Es sind zwar auch die ersten Verarbeitungsmängel aufgetreten, aber verglichen mit so manchem High-End-Produkt hält es sich in bescheidenen Grenzen.
Dennoch gibt es einiges bis vieles, wo man sich sagt, das könnte man noch verbessern.
Wo soll man anfangen?
Vielleicht die Frage anders stellen.
Was lässt sich einfach nicht mehr verschlechtern????????
Und schwupps sind wir auch schon bei der Wasserversorgung.
Die beiden Kanister unter der Klappe im Bad sind, egal aus welchem Blickwinkel betrachtet, eine Zumutung.
Sie sind schlecht zu befüllen, am besten man nimmt sie raus und stellt sie voll wieder rein.
Sie sind, mit 10 Liter Wasser befüllt, nur schwer durch die gewinkelte Klappe abzustellen.
Nach 10 Litern muss man die Tauchpumpe in den zweiten Kanister tauschen.
Die Kanister sind nicht fixiert.

Noch ärgerlicher wird die Sache, wenn man bedenkt, dass spielend ein 20-30- Liter Gebinde in die Lücke hinter der Toilette passen würde, hätte man die Klappe nur genau umgekehrt gewinkelt.
Daher war auch mein erster Gedanke, genau da anzusetzen. Dann zeigte sich aber, dass wir noch immer eine zu geringe Stützlast zu bekämpfen hatten.

Somit wanderte der geplante 30 Liter Tank doch wieder in die Deichselbox.

OK, was muss man investieren?
Ein 30 Liter Kanister 6-12€
5m besser 5,50m gewebeverstärkter Schlauch, ca. 10-15€
Ein Verbindungsstück Messing mit Schellen für unter 3€ im Baumarkt
5,50m Doppellitze mit Mantel für rund 5€
Kabelbinder

Rechnet man die 6,5 mm Flachverbinder noch mit, war ich unter 30€, teurer als 40€ wird es sicher nicht.

Und so geht es los.
Man braucht ein Loch für den Schlauchdurchgang.


Einige machen das Loch in den Deckel, aber da man den zum Befüllen auf- und abschrauben muss und auch noch das Kabel für die Tauchpumpe durch muss, finde ich das keine gute Lösung.
Die Größe des Loches hängt von der verwendeten Dichtung ab, macht man es ohne diese schwarze Durchführungsdichtung, dann reichen 13mm Bohrungsdurchmesser.


Bei dem Kabel der Tauchpumpe habe ich noch eine Zugentlastung und Knickschutz aufgebracht. Nötig wäre das vermutlich nicht, aber haben ist besser als brauchen.


Der Kanister liegt wie gesagt in der Deichselbox und bringt so an die 30 kg auf die Waage. Daher sollte man ihn nicht so einfach auf das Gitter der Gasflaschenauflage stellen. Die Profile sind mit 2-3 mm recht dürr und könnten sich ins Plastik des Kanisterbodens fressen.
Mit einem Holzbrettchen und etwas Styrodur als Unterbau, verteilen sich die Kilos dann ganz gleichmäßig und sanft auf dem Halter.


Jetzt fliegt der Auslöser allen Wasserbauungemachs aus seinem Versteck und plötzlich hat man reichlich Platz für allerlei Utensilien, wie z.B. Ausgleichskeile oder anderen Schamnas, den man nicht ständig braucht und auch nicht in der Küche platzieren möchte.


Jetzt noch schnell die Tauchpumpe vom Elektroanschluss getrennt, wobei plötzlich die polnisch fliegende Verdrahtung als Vorteil gesehen werden kann. Der Schlauch ist mit einer Schelle befestigt, deren Schraubenkopf schon arg vermatzt ist. Ich musste sie mit dem Seitenschneider trennen.

Der Schlauch wird zusammen mit dem Kabel unter dem Wagen verlegt.
Am Ende muss man dann ein ca. 18mm starkes Loch in den Innenraum bohren. Orientiert man sich am Ablauf, kommt man genau passend am Wasserverteiler raus. Perfetto.


Das Loch muss ca 4 cm tief, da hier im Endbereich eine fettes Querholz den Aufbau aussteift.
Der Kanister kann nun befüllt werden und man sollte einen Probelauf starten. Könnte ja auch sein, dass die Pumpe den weiten Weg nicht schafft oder sonst was übersehen wurde.

Den Kanister danach gut festzurren, denn 30 kg voll verzögert, klopfen sicher fest an den Deckel des Kastens.



Wenn wie bei mir alles funzt, dann kann man die Kabelbinder auf dem Leitungsweg festziehen und nochmal checken, ob jetzt keine Quetschungen entstanden sind.

Der Verlauf unter dem Wagen kann je nach Modell etwas variieren, da man sich an der Gasleitung und der vorhandenen Struktur zum Befestigen des Schlauches orientieren muss.
Es schadet sicher nicht, etwas mehr Schlauch und Kabel vorzuhalten.


Alles in allem sollte man 2-3 Stunden für den Umbau einrechnen.
Gemessen an den Vorteilen ein sehr kleiner Tribut.


Donnerstag, 4. Juni 2020

Und ewig grüßt das Pedelec Juni-Session Mk I

Ja, stimmt, verdammt lang nix von mir hören lassen,
Homeoffice ist halt die Hölle,
verschärft durch die Situation, dass die Göttergattin auch zu Hause bleiben musste und wir auch nur einen gemeinsamen zugelassenen Netzzugang hatten.
Verdammtos Relación muerte, wie wir Spanier sagen.
Aber bei uns ging das relativ entspannt ab.



Ich sagte noch, lasst die Tatzen von meinen Kippen, das ist gaaaaanz krasses Zeug.
Wie auch immer, mit dem Hinweis "ich bin jederzeit telefonisch zu erreichen" ging es dann Samstag mit dem kleinen Wohnwagen auf zum Niewiadow-Treffen, so als Warm-up zum Urlaub.
Vergessen hatte ich neben einigen Kleinigkeiten vor allem, die Rufumleitung vom Büroanschluss auf mein Handy zu kappen. Aber ich wollte morgens ja eh früh aufstehen und mich mit Frühsport ertüchtigen.

Das Treffen fand ja faktisch um die Ecke in Mörfelden statt. Der Campingplatz liegt idyllisch unweit der A5, A3, A67 und dem Flugplatz Frankfurt. Malerisch umschlossen von rechts durch Start- und Landebahn und links angrenzend an die A5. Ein Traum von Stille und Geborgenheit.
Aber in Coronazeiten konnte man sogar Kuckuck und Uhu akustisch vernehmen und ich wette, die Beiden waren echt verwirrt, da sie voneinander zwar gesehen, aber noch nie gehört hatten.

Ich selbst hab nach diversen Alkoholika und täglichen Radtouren über 60 km stets gut und fest geschlafen.
Tatsachlich sind wir am ersten Tag über das Ried mit der Altrheinfähre "Johanna" , die schwimmt da gerade unterhalb des alten Ladekrans


auf die Insel übergesetzt.
Die Fährsfrau ( don't pay the Ferrywife) entstammt aus einem alten Edgar Wallace Film " The Cat with the Mask"


Die Insel selbst ließ sich nicht über den Hauptweg der Länge nach durchfahren, da Gastronomie und der Weg dorthin, besser gesagt mittendurch, gesperrt waren. Ein kleiner annähernd unbefestigter Weg führte durch das Biotop und hielt ziemlich alle Rennradfahrer fern.


Danach hatten wir noch immer nicht die Nase voll oder rot und es ging weiter durch das Ried zum Kornsand auf ein Eis und ein Radler und erst danach wieder nach Mörfelden zurück.



Eine schöne Tour durch die alte Heimat, wobei die Entfernungen mit dem Rad irgendwie viel größer erscheinen als mit dem Mopped.
Aber Speiseeis tröstet über manches Leid.
Nicht aber über den Sattelschmerz am zweiten Tage.
Ok, die zweite Tour von Mörfelden aus sollte unter 60 km bleiben. Haha. Ziel war es, irgendwie Frankfurt am Main zu erreichen und ggf. noch den Goetheturm mitzunehmen.
Na ja, den Turm hatte wohl schon jemand anderes mitgenommen, da war nur das Fundament über.


Aber das war auch das einzige Ärgernis, denn auch wenn die gewählte Strecke am Luftbrückendenkmal lang



und dann über den Flugplatz weiter ein Stück weit an der Autobahn lang geht, lässt die Passage durch den Grüngürtel und am Main lang keine Wünsche offen.


Wir waren sogar pünktlich zum Grillen zurück, wobei es einige Stellen an meinem Körper gab, die schon leicht gegrillt aussahen. 10 Stunden pralles sonniges Leben gehen halt nicht spurlos an einem vorbei.

Morgen geht es dann nach Meiningen und ich kann's ja schon mal verraten, das ist echt chic da.