May the torque be with you.


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Freitag, 21. Februar 2014

Koffer und Halter CRF250L

Hier will ich mal kurz beschreiben, wie man mit 15 € + 50€ für einen neuen Koffer

von hier



nach da



kommt.

Ok zuerst mal ein paar Worte dazu,  warum ich gerade diesen Billigkoffer ausgesucht habe.




Auch wenn man es ihm nicht ansieht, das Ding hat ein paar sehr markante Vorzüge gegenüber den etablierten Premiumlösungen.


  1. Das Ding ist federleicht und zwar wie eine Taubenfeder und nicht wie die Blattfeder meines Fiat Ducato.
  2. Es ist einer der schmalsten Koffer auf dem Markt, was dem Bewahren der schlanken CRF-Linie mächtig entgegen kommt!!! Ich meine, wer will schon eine Enduro, die irgendwie schwanger ausschaut. Na, OK...... von ein paar blau-weißen Propellerträgern mal abgesehen.
  3. Die gebotenen 25 Liter reichen immer für die Habseligkeiten (Klappspaten, CD-Wechsler, Klappstuhl, Kühlbox usw.), an die man während der Etappe mal dringend drankommen muss. Alles Andere gehört eh in die Tasche.
  4. Die weiche Schale ist fast unzerstörbar, da sie beim Umfalleralla eben nachgeben kann.
  5. Für 50€ gibt es sonst nur alte Munitionskisten zu kaufen, die man nicht gut abschließen kann und die gleich 4 mal so schwer sind.
  6. Und gaaaaaaanz wichtig! Das Ding ist ein Toplader!!!!!, was im täglichen Gebrauch einen Riesenvorteil gegenüber den in der Mitte aufklappenden Koffern darstellt. Was der Blödsinn eigentlich soll, konnte mir bisher noch niemand plausibel machen. Total klasse, wenn Du bei strömendem Regen was aus dem Koffer brauchst und er in voller Breite den Tropfen Zugriff auf deine Unterhosen gewährt. Wenn das sinnvoll wäre, dann hätten die Alukoffer aus dem Adventure-Bereich das auch. Isesabernich - um's mal mit einem Wort auf den Punkt zu bringen.

Zurück zum eigentlichen Problem.
"wie bekomme ich einen Koffer auf die linke Seite,
ohne groß was schweißen ( kann ich nicht gut) zu müssen,
was leicht zu montieren und zu demontieren ist,
wenig kostet, aber gut zur Linie passt,
und für das, was ich vorhabe, ausreichend belastbar ist."

Nach langer Marktsichtung und eingehender Prüfung meines eigenen Erfahrungsschatzes und nochmaliger Bewertung des selbigen, nach Entfernung romantisch verklärter Erinnerungen,
ist das hier nun das Ergebnis.

Was man braucht

15 cm Alurohr mit 20 mm Durchmesser und 8 mm Bohrung (ca. 2€)
ein Satz Kofferbeschläge GIVI (ca. 8 €)
zwei 80 oder 100 mm Schrauben (ca. 1€)
und einen alten Five-Stars Flachstahlträger oder eine Aluplatte, aus der ich selbigen aussäge.
Den Träger gibt oft bei eBay. Ich hab für den hier (Paar) 1,50 bezahlt.



So nachdem wir das nun alles schön zum Knipsdingsen auf dem ungefegten Kellerboden verteilt haben, kann's losgehen.

Zuerst muss die bezüglich ihrer Aufteilung etwas gedankenlos konstruierte Werkzeugbox abgeschraubt werden. Denke mal, der Designer von diesem Kleinod japanesischer Zweiradschaffenskunst hat auch die Seitenständerkontrollleuchte an meiner SLR erfunden.

Nachdem wir für die Box ein geeignetes Endlager (nein, nicht in den gelben Sack) gefunden haben, schrauben wir noch die Bolzen raus, die als Spannhaken fungieren und die Sitzbank halten.
Wir haben nun vier Löcher im Focus unserer Bemühungen und wenn ich ehrlich bin, war mein erster Gedanke, die unteren zu nutzen und so den Koffer tiefer zu hängen.
Nach Ausloten einiger Betrachtungswinkel, Gewichten der Vor- und Nachteile und Zurate ziehen einer Flasche Bier blieb dann aber doch nur die Lösung über, die ich nun gleich bebildern werde.

Warum?
Es bringt eher keinen echten Vorteil, den Koffer 5 cm tiefer zu hängen. Schwerpunktlage? ja toll, was soll denn in den Koffer rein, dass sich das dramatisch auswirken soll. Mir ist außer 8 Desperados nix eingefallen.
Ja, und dann war da noch die Sache mit den 6 mm Bohrungen, die die unteren Gewinde im Rahmen leider nur mal bieten. Das 8 mm Pendant oben an der Sitzbank macht da schon echt mehr her.

Also zuerst mal die Löcher von der Werkzeugbox wieder zu, damit da die Gewinde nicht voll Dreck laufen und die Plasteteile nicht klappern. Dazu legt man einen kleinen O-Ring unter die nun spielbehaftete Buchse. Das dichtet und entklappert mit wenig Aufwand.



Ja, wie das Bild schön zeigt,
wärs am sauberen Mopped noch lustiger gewesen.

Nun zum Träger, der sich als echter Glücksgriff erwiesen hat.



Der musste nämlich nur mit einer einzigen Bohrung modifiziert werden.




Damit's für euch schwieriger wird zu erkennen, wie einfach das war, hab ich extra den Träger von zwei unterschiedlichen Seiten fotografiert. Sorry!
Beschläge für den Koffer sind auch schon dran.

Mein erster Gedanke war von der Idee geprägt, den Koffer so dicht wie möglich an den Rahmen / ans Heck zu bringen.




Dabei wäre es auch geblieben, wenn ich für den großen Urlaub nicht noch die 50 Liter Ortlieb Tasche auf den Gepäckträger schnallen müsste.
Also für Alle, die es schlank mögen
mögen dürfen
empfehle ich 80 mm Schrauben.
Für Alle, die wie ich auf große Fahrt gehen wollen, die 100 mm Lösung.





Der Unterschied ist wirklich erheblicher, als er auf den Bildern erst mal scheint.

Ja, sieht schon ziemlich fertig aus.
Es fehlen noch die beiden Alurohre. Also Metallsäge und Feile raussuchen und auf geht's.
Das vordere Röhrchen darf 70 mm  haben, das hintere 80. Natürlich geht auch noch mehr, aber man muss auch drauf achten, dass das Schraubengewinde tief in seinem Konterpart sitzt. Ich sag's gleich, die Gewinde im Rahmenheck sind nicht so der Burner.



So Sägen und das Planen der Kontaktflächen war mal wieder so ne Nummer an sich und ich arme Socke musste das Ganze ja dann auch gleich für Sabines CRF mit machen.
Aber letztlich gab's ein befriedigendes Ergebnis.



Sicher wird nun der ein oder andere sagen
"wie so einfach da drangeschraubt!!
Das hält nie im Leben."

Ich bin da ganz ehrlich,
wenn nicht die Koffer an meiner W 45 tkm genau so gehalten hätten, bevor ich sie vor 2 Jahren in einem Anfall geistiger Umnachtung weggegeben hatte, dann wäre ich auch sehr skeptisch.

Grüße
von der sonnigen Untermosel

Volker








Freitag, 15. November 2013

Tag 6 Das Meer ist noch weit .... noch weiter weg als gestern CRF250L Romania Vacation

Tag 6
 
Etappe: Satu Mare – Morisei    210 km
Ausfälle: 40 millionen Gehirnzellen statistisch über die Teilnehmer des gestrigen Abends verteilt.
Beschreibung: Kurze und angenehme Wellnesstour entlang der Ukrainischen Grenze durch die endlich erreichte Dürreperiode.


 
Man sieht es an der Tagesleistung, nach dem gemütlichen Randalieren über den Dächern von SatuMare, haben wir es am nächsten Morgen nicht ganz so eilig wie an den vorangehenden Tagen. 
Die KTM Ibu, sonst wegen ihrem harten Ansprechverhalten gelobt, wollen nicht so recht ins dicke Blut eindiffundieren.
Wir cruisen durchs Land und sind beeindruckt von den guten Straßen (kein Scherz), den vielen Neubauten, den schier endlosen Hochzeitsgesellschaften und den wundersam..... wunderschönen Trachten.



 
Zuerst glaubte ich, es wäre ein Feiertag oder Brauch, an diesem Donnerstag zu heiraten, aber es war viel einfacher, denn die Hochzeitsfeiern dauern einfach von Donnerstag bis Sonntag.
 
 Das Produkt von Straßenzustand und landschaftlicher Schönheit blieb überwiegend konstant und gipfelte in einem kilomter langen Kopfsteinpflasterband, das sich von den Räömern durch die herrliche Sonnenblumenfelder gelegt wurde.





Sehr auffällig  sind die Prachtbauten der orthodoxen Kirche, die allgegenwärtig aus der Erde schießen.



und von innen wie außen mächtig zu beeindrucken wissen.



 
Daneben wirken die bettelnden Gipsy-Kinder, die mit Ihren Eltern im Wald leben und vom Verkauf von Beeren und Pilzen leben, geradezu wie aus einem Paralleluniversum ausgespuckt. 
Überhaupt habe ich bisher kein Land besuch,t in dem die Schere zwischen Arm und Reich so offensichtlich weit auseinander klafft wie hier. Aber dazu schreibe ich eher was im Fazit.

Langsam wurde es später Nachmittag und wir gönnten uns eine Pause auf einem Berg mit Klosteranlage.

Verwundert war ich über die  großen Grillplätzen vor der Klosterkirche. Könnte fast eine Ursaarländische Erfindung sein.
 Ein Grill war mit einem mir unbekannten Wort beschriftet auf dem anderen stand "MORTI"



Na ja, irgendwann wars mir dann auch klar geworden, dass diese überdachten Dinger leider einem anderen Zweck dienen.
Die Klosteranlage bestand neben den beiden kleinen Kirchengebäuden auch aus einer Art offenen Gallerie, die einen offenen überdachten Altar umfasste. Das völlig frei zugängliche Gebäude war reichlich dekoriert und wirkte im ungefilterten Sonnenlicht fast surreal.

Noch sonderbarer fand ich die reichhaltigen Freskendingsbumsens.  Da ich in der Vergangenheit schon bei der Übersetzung italienischer Verbotsschilder nicht immer ganz richtig lag (siehe Sardinien), überlasse ich die Interpretation dieses Beispieles eurer Phantasie.


 
Bei bestem Wetter besuchen wir den fröhlichen Friedhof bei Sapanta. Das solltet Ihr einfach mal googeln, denn diese Location ist schon ninimum 100 Mal bestimmt 100 Mal besser beschrieben worden, als ich es könnte.



 
Der Friedhof ist ganz nett, aber man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben. Zumindest nicht in der Saison, denn hier wars dann, verglichen mit dem bisher eher beschaulichen Tag, doch sehr rummelig.
 
Der Tag plätschert so vor sich hin und abends kündet dann das  Plätschern des Regens von dem Ende der kürzesten Dürreperiode Rumäniens.
Dummerweise lagen die denkbaren Unterkünfte alle etwas abseits, waren belegt wegen den vielen Hochzeitsgästen


 


oder waren vorrübergehend indisponiert







Und wir müssen doch einige anfahren, bis wir endlich in Morisei ein Hotel an der Hauptstraße finden. Der Wirt war eher etwas mürrisch, aber er gab uns dann doch zwei Zimmer. 
Eines davon und zwar meines war noch mit Pizzaresten und Weinflaschen dekoriert. Also warteten wir noch 20 Minuten. Der Benefit war, dass die Aktion dem Wirt dann doch peinlich war und wir nun neben zwei Begrüßungs-Desperados auch im Unterstand parken durften und somit unsere Moppeten von der Straße nicht mehr zu shen waren.
Ihr wisst schon in Rumänien, so wurde uns ja berichtet, werden die Kisten sofort geklaut.
 
Was mich die ganze Reise über etwas genervt hat war, dass man die Zimmer immer im Voraus bezahlen musste. Vielleicht sahen wir auch einfach nicht vertrauenswürdig genug aus. Dafür waren die Zimmer super Preiswert, super sauber und das Essen war üppig und lecker, was sich erheblich von wohlschmeckend abgrenzt. 



Wohlschmeckend hatten wir auch einmal (das wird sicher auch eines der wenigen Restaurants die ich namentlich würdigen werde) und da war man froh, dass es drinblieb.

So ich muss jetzt ins Bett und Energie für den Prislop Pass morgen sammeln und dann gehts Mittags auch zum ersten mal ins schwere Gelände.

Sonntag, 10. November 2013

3 Tag Rumänientrip CRF250L

Tag 3  
Etappe: Jablonne-Schönburg (CZ) 309 km
Ausfälle: Michaele 
Beschreibung: Ausgelassenes Canyoning mit 4500 Kalorien


„Langsam verschmilzt die Kamelcaravane mit dem sandigen Horizont zu einem unaufhörlichen Flimmer. Es wird auch für uns Zeit weiter zu ziehen“
Menno ich will nach Afrika oder so.
 
Wie bereits angekündigt hat uns der Regen eingeholt und es sieht alles danach aus, als würde er uns auf unserem Weg nach Osten noch ein gehöriges Stück begleiten. Genauer gesagt, gibt es ein lokales Tiefdruckgebiet von ca 300 km Breite das in einem Wirbel mit uns ziehen wird.
Bei dem tollen Frühstück, das uns die Iro-Maus gezaubert hat, fällt es auch irre schwer seinen Elitekörper raus in den Sprühregen zu befördern. Wir verabschieden Michaele, die uns heute in Richtung Wildnis (Selters im Westerwald) verlassen wird. 
Als wäre der Regen nicht schon Strafe genug, ist eine der schönsten Passagen des heutigen Tages, die uns durch eine enge Schlucht führt mit Baustellen gespickt. Die Straße ist glitschig und die einzige Chance mal entspannt den Blick über das Tal schweifen zu lassen ist an diesen beknackten Baustellenampeln, die allesamt uns mit rötlichem Schein begrüßen, der dann noch Minuten anhalten soll.


Selbst regungslos im Bach treibend käme man hier schneller vorwärts.
Der einzige Trost.... die neuen Klamotten sind auch nach Stunden noch superdicht und mollig warm und sobald ich mir mit dem Hersteller einig geworden bin, verrat ich auch welche das sind :-).
Die kleine Dürreunterbrechung begleitet uns den ganzen Tag und auch die schönsten Städte und Pässe wollen mir dabei nicht so recht gefallen. Einzig das leckere Essen in den reichlichen Pausen lässt es einem etwas warm ums Herz werden.




 
Noch immer tropft der Himmel den Boden unter mir voll und mit der Unterkunft will heute auch nicht klappen. Es ist schon fast acht, als wir endlich eine Bleibe finden. Eigentlich wollten wir gar nicht bis Schönburg fahren, aber die Suche nach geeigneter Unterkunft hat sage und schreibe 75 km und fast 3 Stunden gedauert und ich ringe mir selbst das Versprechen ab,  günstige Gelegenheiten wie z.B Urlaubsgebiete, demnächst besser zu nutzen. 

Die heutige Etappe war wirklich sehr schön, aber leider hat das feuchtkalte Wetter verhindert, dass man sich an den schönen Plätzen einfach mal eine Stunde in die Sonne flötzt um auszuspannen. 

Die Unterkunft in Schönburg war superklasse, weil man uns trotz des späten Abends und unserer triefnassen Klamotten und Ausrüstung und obwohl der Biergarten gerade wie irre brummte, sehr freundlich behandelt hat. Die Zimmer waren mit 14€ auch sehr preiswert und sauber. Zumindest bis wir drin waren.
Ja und dann war da noch der Lutz, der gerne eine eine Karte der Slowakei mit Anteilen Tschechiens kaufen wollte. Eine gute Idee, die letztlich am real existierenden Kartenangebot



kläglich scheiterte. 

Fazit Tag 3:
Ja ich gebe es zu mir fehlten heute definitiv die mediteranen Momente
und ich glaube langsam wächst mir ein weiterer Bauchmuskel.
Aber dieses Eight-Pack fühlt sich seltsam weich an. Ich werde es kritisch im Auge behalten.

Morgen gehts in die hohe Tatra........
Wetterscheide ......
........da wird alles Gut und wir tauchen in die heißen Gefilde des sommerlichen Kontinentalklimas.
So der Plan!!!